Brede: Unterschied zwischen den Versionen

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==Bedeutung==
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[[Brede]] (ndd.), (hd. [[Breite (Gewann)]]) = [[Lage (Gewann)|Lage]] = [[Gewann]] = [[Flagge (Gewann)|Flagge]] = [[Kämpe(Gewann)|Kämpe]]
[[Brede]] (ndd.), (hd. [[Breite(Gewann)]]) = [[Lage (Gewann)|Lage]] = [[Gewann]] = [[Flagge (Gewann)|Flagge]] = [[Kämpe(Gewann)|Kämpe]]


===Vorgang===
===Vorgang===
Wärend die einzelnen Teile einer Ackerflur in der Feldmark  in folge ihrer natürlichen (topografischen) örtlichen Lage von stark abweichender Beschaffenheit (gestörte Böden einer Endmoräne oder ähnliches), so bildete man aus jedem derselben eine „Brede“ und richtete in jedem „Breden“ drei Felder ein.
'''Bedeutung:''' Wenn die einzelnen Teile einer Ackerflur in der Feldmark  in folge ihrer natürlichen (topografischen) örtlichen Lage von stark abweichender Beschaffenheit (gestörte Böden einer Endmoräne oder ähnliches) waren, bildete man aus jedem derselben eine „Brede“ und richtete in jeder „Brede“ drei Felder ein.


Gewanne sind nicht zu verwechseln mit den nach ökonomischen Kriterien eingerichteten [[Feld|Feldern]] und [[Flur|Fluren]].
Gewanne sind nicht zu verwechseln mit den nach ökonomischen Kriterien eingerichteten [[Feld (Landwirtschaft)|Feldern]] und [[Flur (Landwirtschaft)|Fluren]].
 
===Lage, Vorkommen===
Nach Urkatastern ist das Vorkommen von Gewannen = Lagen =  Flagge = Kämpen = Breden an das Vorhandensein von Ackerstücken gebunden, die „breit“ sind und auffällig in Langstreifenfluren (als Teil derselben) liegen, in denen sie häufig als früheres Land eines Schultenhofes oder eines örtlichen Grundherren (Adel, Kloster) eine Sonderrolle spielten.  


===Beispiel===
===Beispiel===
3.4.1629 Vor Ortwin Rave, Gograf zum Homborn und Richter aufm Venne vor Borken des [[Amt auf dem Brahm|Amts aufm Brahm]], verkaufen Alexander de Kortte und Ehefrau Wichmoedt von Koerbecke, Erbgesessene zu Sütholdt, dem Dietrich von Wylich und Ehefrau Anna von Merveldt, Herrn und Frau zu Pröbstinck, eine [[Brede]] Landes vor [[Borken (Kreis Borken)|Borken]] auf der Steingroben zwischen Henrich Sibincks und Johans zur Heggen Ländern, die mit dem einen Ende an den Helweg nach [[Bocholt]], mit dem andern an den Fußweg nach Lepping stößt. Z: Arnold Lüninck, Johan Ebbeler, Bernt Sommers, Henrich von Alten. Siegelank. des Gografen.  
3.4.1629 Vor Ortwin Rave, Gograf zum Homborn und Richter aufm Venne vor Borken des [[Amt auf dem Brahm|Amts aufm Brahm]], verkaufen Alexander de Kortte und Ehefrau Wichmoedt von Koerbecke, Erbgesessene zu Sütholdt, dem Dietrich von Wylich und Ehefrau Anna von Merveldt, Herrn und Frau zu Pröbstinck, eine [[Brede]] Landes vor [[Borken (Kreis Borken)|Borken]] auf der Steingroben zwischen Henrich Sibincks und Johans zur Heggen Ländern, die mit dem einen Ende an den Helweg nach [[Bocholt]], mit dem andern an den Fußweg nach Lepping stößt. Z: Arnold Lüninck, Johan Ebbeler, Bernt Sommers, Henrich von Alten. Siegelank. des Gografen.  
* Quelle: Staatsarchiv Münster, Gesamtarchiv von Landsberg-Velen (Dep.), Bestand Pröbsting, Urkunden
* Quelle: Staatsarchiv Münster, Gesamtarchiv von Landsberg-Velen (Dep.), Bestand Pröbsting, Urkunden
== Weblinks ==
===Zeitlich, regionale Begrifflichkeit===
" [https://woerterbuchnetz.de Wörterbuchnetz]


[[Kategorie:Landwirtschaftlicher Begriff]]
[[Kategorie:Landwirtschaftlicher Begriff]]
[[Kategorie:Flurname]]

Aktuelle Version vom 4. August 2023, 16:34 Uhr

Bedeutung

Brede (ndd.), (hd. Breite(Gewann)) = Lage = Gewann = Flagge = Kämpe

Vorgang

Bedeutung: Wenn die einzelnen Teile einer Ackerflur in der Feldmark in folge ihrer natürlichen (topografischen) örtlichen Lage von stark abweichender Beschaffenheit (gestörte Böden einer Endmoräne oder ähnliches) waren, bildete man aus jedem derselben eine „Brede“ und richtete in jeder „Brede“ drei Felder ein.

Gewanne sind nicht zu verwechseln mit den nach ökonomischen Kriterien eingerichteten Feldern und Fluren.

Lage, Vorkommen

Nach Urkatastern ist das Vorkommen von Gewannen = Lagen = Flagge = Kämpen = Breden an das Vorhandensein von Ackerstücken gebunden, die „breit“ sind und auffällig in Langstreifenfluren (als Teil derselben) liegen, in denen sie häufig als früheres Land eines Schultenhofes oder eines örtlichen Grundherren (Adel, Kloster) eine Sonderrolle spielten.

Beispiel

3.4.1629 Vor Ortwin Rave, Gograf zum Homborn und Richter aufm Venne vor Borken des Amts aufm Brahm, verkaufen Alexander de Kortte und Ehefrau Wichmoedt von Koerbecke, Erbgesessene zu Sütholdt, dem Dietrich von Wylich und Ehefrau Anna von Merveldt, Herrn und Frau zu Pröbstinck, eine Brede Landes vor Borken auf der Steingroben zwischen Henrich Sibincks und Johans zur Heggen Ländern, die mit dem einen Ende an den Helweg nach Bocholt, mit dem andern an den Fußweg nach Lepping stößt. Z: Arnold Lüninck, Johan Ebbeler, Bernt Sommers, Henrich von Alten. Siegelank. des Gografen.

  • Quelle: Staatsarchiv Münster, Gesamtarchiv von Landsberg-Velen (Dep.), Bestand Pröbsting, Urkunden

Weblinks

Zeitlich, regionale Begrifflichkeit

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