Sattelhof: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Ursprünge der Sattelhöfe liegt wegen ihrer häufigen Einzellage vermutlich in der fränkischen Siedlungsgeschichte. Diese Höfe spiegeln über Jahrhunderte ihre Sonderstellung gegenüber der Kirche und der Neusiedlung zu Beginn der christlichen Zeit wieder. | |||
===Bedeutung=== | ===Bedeutung=== | ||
Im Rahmen der Villikationsverfassung war Salland (terra salica) das im Auftrag des Grundherrn bewirtschaftete Land, das Herrenland, das einem Villikationshaupthof (lat. curia bzw. curtis, in der Literatur auch Fronhof genannt) zugewiesene Land. | |||
===Varianten=== | |||
'''Sattel-''', '''Sadel-''' oder '''Sedelhöfe''' unterschieden sich durch die Gerichtsbarkeit und Pferdegestellung von einfachen Bauernhöfen. Häufig waren sie Mittelpunkte der Verwaltung von Grundherrschaften und Dingstätten. Dem Namen ''Sedel'' liegt das altsächsische Wort ''sedil'' mit der Bedeutung '''Ansiedlung''', '''Sitz''' zugrunde. ''Sedilhove'' taucht um 1080 bis 1100 als eine '''befestigte Stätte''' auf. Im späteren Mittelniederdeutschen entstand aus ''sedil'', ''sadel'', das in der späteren Kanzleisprache zu hochdeutsch ''sattel'' wurde. | '''Sattel-''', '''Sadel-''' oder '''Sedelhöfe''' unterschieden sich durch die Gerichtsbarkeit und Pferdegestellung von einfachen Bauernhöfen. Häufig waren sie Mittelpunkte der Verwaltung von Grundherrschaften und Dingstätten. Dem Namen ''Sedel'' liegt das altsächsische Wort ''sedil'' mit der Bedeutung '''Ansiedlung''', '''Sitz''' zugrunde. ''Sedilhove'' taucht um 1080 bis 1100 als eine '''befestigte Stätte''' auf. Im späteren Mittelniederdeutschen entstand aus ''sedil'', ''sadel'', das in der späteren Kanzleisprache zu hochdeutsch ''sattel'' wurde. | ||
====Namensanklebung bei Aufsitzern==== | |||
* Aufsitzer solch eines, einem Schultenhof zugewiesenem Erbes, konnte Salmann (süd-westliches Münsterland) genannt werden. | |||
** Beispiel: [[Saelmann (Lippramsdorf-Eppendorf)]] | |||
[[Kategorie:Amtssprache im Fürstbistum Münster]] | [[Kategorie:Amtssprache im Fürstbistum Münster]] |
Aktuelle Version vom 4. August 2023, 07:37 Uhr
Hierarchie:
Familienforschung > Lebensumstände > Landwirtschaft > Bauer (Berufsbezeichnung) > Solstätte > Sattelhof
Ursprünge
Die Ursprünge der Sattelhöfe liegt wegen ihrer häufigen Einzellage vermutlich in der fränkischen Siedlungsgeschichte. Diese Höfe spiegeln über Jahrhunderte ihre Sonderstellung gegenüber der Kirche und der Neusiedlung zu Beginn der christlichen Zeit wieder.
Bedeutung
Im Rahmen der Villikationsverfassung war Salland (terra salica) das im Auftrag des Grundherrn bewirtschaftete Land, das Herrenland, das einem Villikationshaupthof (lat. curia bzw. curtis, in der Literatur auch Fronhof genannt) zugewiesene Land.
Varianten
Sattel-, Sadel- oder Sedelhöfe unterschieden sich durch die Gerichtsbarkeit und Pferdegestellung von einfachen Bauernhöfen. Häufig waren sie Mittelpunkte der Verwaltung von Grundherrschaften und Dingstätten. Dem Namen Sedel liegt das altsächsische Wort sedil mit der Bedeutung Ansiedlung, Sitz zugrunde. Sedilhove taucht um 1080 bis 1100 als eine befestigte Stätte auf. Im späteren Mittelniederdeutschen entstand aus sedil, sadel, das in der späteren Kanzleisprache zu hochdeutsch sattel wurde.
Namensanklebung bei Aufsitzern
- Aufsitzer solch eines, einem Schultenhof zugewiesenem Erbes, konnte Salmann (süd-westliches Münsterland) genannt werden.
- Beispiel: Saelmann (Lippramsdorf-Eppendorf)