Nussdorf (Eberdingen): Unterschied zwischen den Versionen

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Friedrich Jansen
Friedrich Jansen
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Friedrich Jansen, E – Mail jansenvdb@gmx.de
                                        Nussdorf und seine ev. Kirchen
                                                  - Martinskirche
Von dieser Nussdorfer Kirche, der unteren Kirche ( ? , ohne Namensnennung ) erfahren wir erst um das Jahr 1130. Sie war eine Schenkung des Edelfreien Eberhard an das Kloster Hirsau. Diese Tradition sagt u.a. einiges aus dem genealogischen Umfeld des Eberhard aus.
Was sie nicht aussagt ist, wann die Kirche gebaut wurde, in welchen Zustand
( Holz oder Steinbau ) sie sich befand. Nichts erfahren wir über die Räumlichkeiten und  dem Status der Kirche, die größe der Gemeinde usw..
Auf diese Fragen gibt es direkt keine Antworten, nur der Nussdorfer Kirchenpatron
„  St. Martin „  und die Patrone der Kirchen in den Nachbarorten,  geben hier allerdings Auskunft.
Martinskirchen und solche die dem Dionysius geweiht sind, bisweilen auch Stephans und Laurentiuskirchen, sind bzw. waren die Eigenkirchen des König, besonders dann, wenn die Siedlung sich innerhalb des fiskalischen Landes befand. Neben diesen Kirchenheiligen und denen des St. Alban, St. Columban und St. Peter , weisen beide Gruppen auf Fiskalgrund und einer sehr frühen ( ? ) Christianisierung / Entstehung hin. Ein Zeitraum, der für den Raum , frühesten Ende des 6. bis Mitte des 7. Jahrhundert anzunehmen ist.
Der Rhein – Neckarraum  =  Alb , Pfinz , Uff , Kraich , Würm , Stroh , Enz , Glems - und Murrgau (  = nördlicher Schwarzwald ) zählte zu Austrien , mit seiner Hauptstadt Metz. Die angesprochenen Gaue lagen im Markbereich, also dem Grenzbereich , zu den Alemannen und waren somit, zum größten Teil,  Königsgut . Dieses Fiskalgut lässt sich über die Kirchenpatrone deutlich festhalten. Eine späte Lehensbestätigung  des Grafen Heinrich von Zweibrücken , vom 08 . 10. 1270 , welcher gemeinsam mit seinem ältesten Sohn Simon, ihr Lehensverhältnis zum Bistum Metz ( u. a. betreffend der Stephansleute / Bretten )  bekräftigten , ( Alois Sailer, Studien zu den Anfängen der Pfarrei – und Landesdekanatsorg. in den rechtsrheinischen Archidiakonaten des Bistum Speyer ) deutet dies an und  zeigt schon in den fünfziger Jahren , des letzten Jahrhundert, den Weg.
Das ehemalige Fiskal ( vom König verschenkt ),  jetzt das Bistumsgut von Metz, lies sich trotz stark verändeter Kirchen -  und Eigentumsverhältnisse,  noch nach Jahrhunderten fassen. Es führte über den Bruchsaler Brettener Raum zum Eilfingerhof – Maulbronn, Illingen , Rosswag, Mühlhausen, Großglattbach, Iptingen nach Nussdorf ( um seine Fortsetzung über Asperg / Markgröningen in den  Raum Murr / Marbach zu finden ).
Hier im Gemarkungsbereich Nussdorf – Iptingen , auch die frühere Stegimul , jetzt Sorgenmühle, mit einem sehr alten Torbogen, der mit ältesten Einritzungen ( Haus - oder Besitzmarken ) versehen ist. Drei von diesen Hausmarken ? stammen aus dieser frühen Zeit
( also 450 – 480 Jahre ) vor dem 12. Jahrhundert .
- ein W mit Krümme nach rechts im mittleren Teil ( Kloster Weißenburg / Elsaß ? ), 
- ein Kirchturm , ( oder Spillen , Gollen oder Wassenstein ? ), mit auf der Spitze aufgesetzten Bischofstab und Kreuzquerbalken ( Attribut des St. Martin ),
- an anderer Stelle, römisch aussehende, tempelartige Gebäude, mit Schachtungen ,
      äußerst naiv gehalten ( wie drei Türme ohne Dach, nebeneinander, darüber sehr flach 
      das Dach mit Zwischengiebel, der untere Teil, dreigeteilt , konnte / wurde mit Felder 
      geschachtet,  ein Zeugnis von röm. – gallischem Besitz ? )
Ein möglich ähnliches Symbol, wie das in der Sorgenmühle zu Nussdorf, soll es in Bad Liebenzell gegeben haben ( OAB Calw von 1860, Seite 263 ), dieses Symbol wurde bei einem Hausbau / abbruch ( ? ) zerstört. Von einem Kreuz / Bischofstab auf der Nische ist nichts bekannt.
Die unruhige Zeit des 11. -  12. Jahrhundert, weist für Nussdorf folgende Grundherren auf:
- die Gaugrafen vom Enz, Kraich - und Glemsgau,
- die Grafen von Ingersheim,  Calw, über diese später ( ? ) die Grafen von Vaihingen
- Grafen von Katzenelnbogen ( Anfang des 14. Jahrh. erkennbar )
- Grafen von Madengau, Neckargau - und Gröningen  bis + + 1121
- Grafen von Malsch ( ? ), über diese nach ++ , die Grafen von Eberstein ++, die Markgrafen von Baden
- Kloster Sacra Silva ( St. Walburgis , Hagenau / Elsaß ), verkauft an Kl. Hirsau
- Eberhard, + 26. März  vor 1165, Sohn des Edelfreien Dietrich von Binnburg
Wann  genau Eberhard in den  väterlichen Besitz ( Eigenkirche in Nussdorf ) kam, ist ungewiß, dieser muß jedenfalls  ( auf Grund + des Vaters um / nach 1122 ), vor dem Jahr 1130 , in seinen Besitz übergegangen sein..
Die Nussdorfer Schenkung um 1130 besagt, das diese aus dem väterlichen Erbe ,des Dietrich von Binnburg = Bubenberg  oder Buwenberg, uxoris Aba , stammte.
Um 1122 lebte Dietrich ( ? ) noch, er ist bekannt geworden , weil er im Auftrag des Grafen Manegold von Veringen ( dieser hatte die Advokatur des Kloster Zwiefalten , von den Klostergründer Cuno und Luitpold von Achalm, erhalten, zur Sicherung / Schutz vor den Erben ), die Unterstellung, von Kloster Zwiefalten, durch den Hl. Stuhl, erwirkte
( Pabst Calix II. vom 24. 03. 1122 ).
Eberhard ( nennen wir ihn von Nussdorf ), tradierte ( als Erbe, aus väterlichem Besitz ) seine Eigenkirche ohne Lehensherren und anderen Verwandten, wogegen sich letztere
( vermutlich waren ältere Rechte vorhanden ), über die Schenkung an Kloster Hirsau empörten.
Traditiones Hirsauginsis.
Nussdorf ist im Codex des Kl. Hirsau um 1100  urkundlich erwähnt.
Um 1130..... übergab der aus edlem Geschlecht ( welches, Malsch  ? ) stammende Kleriker Eberhard, aus seinem väterlichen Erbteil, durch seinen Bruder Bruno, seinen Besitz in Eberdingen und die Kirche in Nussdorf. Das Kloster zahlte deren Bruder Drutwin, der sich über die Schenkung beklagte, vier Mark. Auch Bruno verschenkte an Hirsau seinen Besitz,
welches auch hierfür dem Drutwin drei Mark geben wollte. Der Abt von Hirsau überliess
aber den beiden Söhnen Drutwins, Conrad und Drutwin , die Kirche in Nussdorf zum Besitz.
( cod. h. Nr. 48a und 48 b )
Um 1140 ..... geschah die zweite Übergabe der Güter, welche Drutwin von Bellenheim ( jetzt Bellenheim ) dem Kloster Hirsau geschenkt hatte, in Gruningen,  mit seinem Sohn , den die erste hatte er ohne seinen Sohn gemacht. Graf Adalbert von Calw leitete diese Übergabe, wobei 12 Zeugen mitwirkten ( cod. h. Nr. 45 b ).
Um 1165 – 1176 ..... bestimmte Abt Rupert, mit Einstimmung des ganzen Konvents, auf Bitten des ehrwürdigen Priesters Drutwin, ( welcher Drutwin, Drutwin I. oder sein Sohn
Drutwin  bzw. ein Enkel ? ) dass der Jahrtag des frommen Priester Eberhard, eines Wohltäter des Klosters und seiner Eltern , Diethrich und seiner Mutter Aba, mit allen Angehörigen am 26. März gefeiert und an diesem Tag vom Kämmerer 3 Eimer Wein, 6 Malter Weizen und eine Mark ausgegeben werden. Wer dagegen verstosse , soll verpflucht sein ( cod. H. 48b und 49a ).
Die verwandtschaftlichen Bindungen des Diethrich von Binnburg = Buwenburg zu denen von Waibstadt, Schwaigern, Metterzimmern, Weiler , Gröningen, Eberdingen, Iptingen, Bernhausen , Hessigheim sind anzunehmen. Er selbst ist schwer greifbar, weil er sich nach unterschiedlichen Besitzungen nannte, ein Zweig seiner Nachkommen besteht sicher in der Adelsfamilie von Weiler bei Heilbronn .
Diethrich von Binnburg / Buobenberg / Landau, ober Buwenburg / Bellenheim
* um 1075
+ um /  nach 1122 – vor 1130
ux: Aba
Kinder:
Drutwin von Bellheim            -          Bruno          -          Eberhard, Priester von Nussdorf
* um 1100                                          * um 1095                * um 1090
+ nach 1165 – 1176                            +                              +  nach 1130
( möglicher Abt von Kl.Breitenau )
Kinder:
Conrad von Nussdorf                          NN                          NN
Drutwin von Rieth
Kinder und weitere Verwandte:
von Weiler, von Zimmern,
1250 .....Die alte Schulglocke, Hirsauer Typ ( war eventuell die alte Glocke der Martinskirche und später die der Heilig Kreuz Kapelle / Marienwallfahrt ? )
03. 07.1395..... gab Pabst Bonifatius IX., dem Kloster Hirsau die Erlaubnis, die Pfarrei in Nussdorf und Deckenpfronn / Teckenpfrunn sich zu inkorporieren.
27. 08. 1397 ..... vollzog der Bischof von Konstanz die Incorporation , der Kirche zu Nussdorf
ins Kloster Hirsau.
( OAB Vaihingen pg. 205 und Luho, pg. 212, Otto Häfner Reg.z.G.d.schw.Kl.Hirsau pg. 294 / 295 in Studien und Mittlg. aus dem Benedictiner – und Cistercienser Orden )
20. 12. 1443 ..... Nussdorf im Archidiakonat des Probstes von St. Guido / Speyer gelegen.
1498 ..... wird die Kirche zum hl. Martin in Nussdorf  restauriert / umgebaut oder vom Grund an erneuert ? Im Schlussstein der Sakristei , ließ Abt Blasius Schölltraub  von Hirsau (, ein Schwabe, der auch in weltlichen Dingen, das Klostergut mehrte ( er stand dem Kloster 18 Jahre, 9 Monate und 17 Tage vor ) sein Wappen anbringen. Als Baumeister gelten die  Klosterbaumeister Peter von Koblenz und der Martin von Urach / bei Reutlingen ( diese treten von 1479 – 1501, siehe Klemm WJB. 1882 pg.110 auf ).
1534 ..... Reformationszeit
15. 05. 1559 ..... die Martinskirche wird durch die neue Kirchenordnung des württembergischen Herzog Christoph endgültig evangelisch. Die Reformation ist eingeführt.
( Chr. Fr. Stählin IV. pg.746 )
Nussdorf  im Archidiakonat des Probstes von St. Trinitatis, Landesdiakonat Vaihingen.
1610 – 1619 ..... Matthias Merian d. Ä. aus seiner Beschreibung von Nussdorf.....
es hatte damaln zwey große Kirchen mit vielen Säulen im Dorff.... ( die Säulen betrafen die 1498 umgebaute Martinskirche )
03. 11.1643 ..... die Martinskirche wird durch Brandstiftung inkl. umliegenden Gaden / Kornkästen und Heuschober  zerstört. Die Täter  ( Landsknechte ? ) wurden nie ermittelt.
02. 08. 1669 ..... Patent für die Brandstyeür „ auf ergangenen Fürstl. gnädigsten Befelch „
Empfehlungsschreiben für die Geldsammlung zum Wiederaufbau der Martinskirche.
06. 11. 1670 ..... Die Martinskirche erhob sich aus den Trümmern und konnte wieder eingeweiht werden, .....durch Eigeninitiative des Nussdorfer ( Hirsauer ) Kastenpfleger Hans Stahl, konnte die Martinskirche wieder aufgebaut werden. Er sammelte in vier Reisen durch das Herzogtum Württemberg ( 1669 – 1670 )  509 Gulden und 51 Kreuzer. Dafür bekam er für sich und seine Söhne einen Kirchenstuhl in der Kirche, der sonst nur den Honorationen des Dorfes vorbehalten war.
231 Gulden und 6 Kreuzer wurden in Nussdorf gesammelt, dagegen lieferte die Stadt und das Amt Vaihingen ein größere und kleinere Kirchenglocke und die Nachbargemeinden das Bauholz ( 86 Stämme ), zusammen ein Wert von 333 Gulden und 57 Kreuzer.
Insgesamt kostete der Wiederaufbau 1074 Gulden und 11 Kreuzer ( ohne Orgel ).
Auf der weiter entfernten Empore wurde die Jahreszahl 1670 eingeschnitzt.
1715 ..... Planung der neuen Orgel in der Martinskirche
25. 05. 1715 ..... hat es den hochadelichen Herrschaften dahir, anbey dem Pfarrer M.  Johann Conrad Biberstein, beeden hochadelichen Amptmännern, Julius Arnoldt und A. Böhn, den gemeinschaftlichen Schultheißen , Hannß Mauch, dem Bürgermeister, Gericht und Rath
aus christlichen Gemüthern beliebt, zur Aufmunterung des wahren Gottesdienstes, ein newes
Organum oder Orgelwerkh verfertigen und in der Kirch im Dorf ( Martinskirche )  aufrichten
zu lassen, wozu eine gesampte ehrsame Bürgerschaft, allhir auf die vom Pfarrer an selbige
dießfalls geschehene Proposition sich submittieret und zu Bestreitung des hiezu erforderlichen Baukostens einen freiwilligen Beytrag theils gleich paar, theils nach und nach zu thun versprochen. Ein dergleichen Orgelwerkh zu machen, wurde dem Herren Nikolaus Franziskus
Lamprechten, Organisten und Orgelmacher zu Vaihingen, akkordiert, bestehend aus 7 Register und 2 Blasebälgen, den 25. 05. 1715, wofür zu zahlen versprochen 200 Gulden, in den Kauf 4 Gulden und bei gehaltener Rechnung 16 Gulden .....
04. 09. 1716 .....  weilen er das Orgelwerkh wohl ausgefertigt ( Fertigstellung der Orgel )
..... Die Orgel kostet gesamt 275 Gulden und 42 Kreuzer,  davon entfielen auf die
von Reischach / Herrschaft                                  68 Gulden,  20 Kreuzer
Sammlung aus der Bürgerschaft                        137 Gulden,  01 Kreuzer
Ertrag aus einer Sammlung für obere Kirch      107 Gulden,  49 Kreuzer
Zusammen                                        =              313 Gulden,  10 Kreuzer
abzüglich Gesamtkosten                    =              275 Gulden,  42 Kreuzer
diese 275 Gulden und 42 Kreuzer wurden in 3 Terminen bezahlt, Pfarrer Biberstein führte die Rechnung ( während des Orgelbau wohnte der Orgelbauer Lamprecht im Haus des Pfarrer Biberstein und zahlte täglich 24 Kreuzer für Kost und Logie ) ...
Biberstein erwirtschaftete,  nach seiner Rechnung , einen Überschuß und bezahlte dem Heiligenpfleger ( Kirche zum Hl. Kreuz ) Martin Rapp am 10. 03. 1719  einen Betrag von
37 Gulden und 28 Kreuzer zurück.
1740 ..... Der Wunsch nach einem vollen Glockengeläut
Nachdem hiesige Commun  auf zuvor erlangte gnädigste und gnädige Concession sich entschlossen, zu Gottes Ehre, noch eine Glockhen, in der Größe zwischen den 2 vorhandene
Hinein accordierend, gießen zu lassen und man wegen der Herstell – und Gießung derselben Gottlieb Jacob Rechlen, Burger und Meistern Glockhen Gießer in Stuttgart hiezu erwählet.....
19. 04. 1740 .....  wurde allhir den 19. 04. 1740 folgender Akkord mit demselben gemacht und zwar: 1. solle die Glockhen  9 Ctr. halten  und darzu der beste Glockhenzeug, der zu haben,
von dem Gießer angeschafft werden. 2. Jahr und Tag Währschaft davor zu leisten. Dagegen wird demselben, von dem Centner anzuschaffen und zu gießen versprochen 62 Gulden, wozu er aber das Rathausglöckhlen, welches einen Riß hat, franko umzugießen hat, nebst ainer Diskretion  vor seiner Ehefrau von 2 Gulden, und weil der Fleckh ( Ort ) etwas aigenen Glockhenenzeug im VorRath hat, den man zu diesem guß übergibt, als verspricht Er Rechle,
dem Centner nach 10 Gulden vor dem Umguß zu nehmen, und das 10 te Pfund zu abgang zu rechnen seye.
Diese Akkordsumme solle zu 4 mahlen bezahlt werden und die Beylüferung der großen Glockhen an Johann Bapt. 0 dem 24. Juni 1740 nächst künftig geschehen.
Unterschriften ,  Pfarrherr M. J.C. Biberstein, Schultheißamtsverweser Hans Jacob Collmar,.
25. 06. 1740 ..... Meister Rechle liefert aine Glockhe im Gewicht von 957 Pfund ( wozu die Gemeinde 104 ½  Pfund  Glockhenzeug beisteuerte ).
Die Glocke kostete 1740 525 Gulden und 25 Kreuzer, zuzüglich weiterer Unkosten von 391 Gulden 52 Kreuzer und 5 Heller. Nussdorfer Bürger spendeten 64 Gulden und 30 Kreuzer.
Schultheiß war dazumal Hans David Rapp und Bürgermeister Michael Dillmann.
1836 ..... mit der weiteren Zunahme der Nussdorfer Bevölkerung , wurden in der Martinskirche die Platzverhältnisse eng.
Die Gemeinde beschloß Veränderungen und begann 1836 mit der Versetzung der Kanzlei , vom südlichen Pfeiler des Triumpfbogen , auf einen Freipfosten im Chor. Hierdurch wurde Raum gewonnen.
1862 – 1864 ..... eine größere Reparatur kostete  in den Jahren 1862 – 1864  rund 1299 Mark, hier wurde u. a.  das Kirchendach mit Schiefer gedeckt.
1867 ..... die Kirchenbaustiftung des „ jung Johann David Etzel und seiner Frau Anna Maria, geborene Rapp (  Fam.Reg. Bd. II. pg. 27 ) „ in Höhe von 46000 Mark.
1879 – 1880 ..... Planung zum Umbau der Martinskirche
Eine richtige Renovierung der Kirche konnte erst mit der Kirchenbaustiftung  von 1867 , des Johan David Etzel jun. und seiner Frau Anna Maria Rapp ( Fam. Reg. Nussdorf Bd. II S.27 )
vorgenommen werden.
Es sollte zuerst mit dem Chor, dann mit dem Kirchenschiff und zuletzt mit Turmarbeiten begonnen werden. Den Bauauftrag erhielt der Stuttgarter Baurat Stahl.
18. 04. – 19. 04. 1881 .....  begannen die Bauarbeiten am Chor der Martinskirche.
02. 05. 1881 ..... Betstunde in der Martinskirche zum Baubeginn unter Zugrundlegung
von Psalm 127, 1. 2.
Die Kosten, für die Herstellung ( Chor und Sakristei , inkl. neuem südlichen Kreuzarm und Überbau , hier wurde der Herrschaftsstand der von Reischach und eine Heizung verlegt ) belief sich auf rund 23000 Mark davon stiftete Hermann von Reischach und sein Sohn 600 Mark.
13. 11. 1881 ..... Kirchweihsonntag
18. 07. 1883 .....  wurde mit der Arbeit am Kirchenschiff begonnen. Zuvor wurde eine Betstunde mit Zugrundlegung Psalm 84 abgehalten.
Am Montag den 03. 09. 1883 wurde am südlichen Treppenhaus, unter der gegen das Rathaus gerichteten Ecke, in feierlicher Weise, mit Gesang, Rede und Gebet, ein neuer Grundstein gelegt, in welchem man eine zuvor verlesene Urkunde, in einer verschlossenen Blechkapsel, einmauerte.
Für den Umbau des Kirchenschiffs, standen finanzielle Mittel, in Höhe von 14000 Mark, zur
Verfügung. Für den Bau / Hochlegung einer Holzvertäfelung der Decke um 3 ½ württemb. Fuß, spendete Richard von Reischach 1000 Mark.
Die Martinskirche ist nach  Süden und Norden erweitert, gegen Westen durch 2 Treppenhäuser, die an den Kirchturm angelehnt wurden, verlängert und somit der Chor offener, freigelegt . Ein für die Zeit, angemessene Anordnung / Stilrichtung.
Nur die neue Stellung der Kanzel, wurde als nicht angenehm angesehen.
600 Menschen hatten in der Kirche Platz.
Eine neue Orgel kam hinzu.
25. 11. 1883 ..... an dem 27. Sonntag nach Trinitatis,  wurde die renovierte Kirche eingeweiht.
Anläßlich der Erneuerung , brachte der damalige Pfarrer Friedrich Völter, einen Aufsatz , über Nussdorf und seine beiden Kirchen heraus ( Mitteilungen am Einweihungsfest der St. Martinskirche am 25. 11. 1883,  Vaihingen, Verlag, G. Dietmar ´ schen Buchdruckerei ).
Die Martinskirche wurde in ihrer Gesamtanlage nach älterem Vorbild in Kreuzform, mit kurzen Kreuzquerarmen, Altar und Taufstein im Chor, durch einen Triumpfbogen vom Schiff getrennt / abgeteilt, konzipiert.
Der Baustil ist gotisch, dem auch die mitverwendeten Bestandteile früherer Zeiten entsprechen. Die Martinskirche hat drei Eingänge nach Süden und zwei Eingänge nach Norden. Die Sakristei und der Raum darüber haben einen eigenen Eingang. Im Schlußstein der Sakristei, befindet sich im nördlichen Kreuzarm, des Kreuzgewölbes, das Wappen von Abt Blasius von Hirsau (  Schölltraub 1484  - + 22. 07. 1503 ) beheizt wurde die Kirche 1883,  durch zwei neuartige Regulier – Füllöfen, sogenannte Wasseralfinger.
Der Chor hat die Maße von länge  = 10.25 m, breite = 6.75 m, höhe = 7.84 m. Das Kirchenschiff ist 13.30 m lang, 9 m breit und 7.53 m hoch. Für die ev. Kirchengemeinde war mit ca. 650 Sitzplätzen , genügend Platz  geschaffen worden .
Die Schulkinder der Oberklassen saßen zu beiden Seiten der Orgel, wogegen die jüngeren Kinder, auf den freien Bänken des Chor und dem Gang sitzen mußten. Die konfirmierten Söhne , hatten ihren Sitzplatz unter dem angebauten Kreuzarm, die konfirmierten Töchter dagegen hinter den Lehrerfrauen. Vor diesen Damen, stand der Pfarrstuhl, gegenüber von diesem der Schultheißenstuhl. Die Kirchengemeinderäte hatten ihren Platz im Chor, hinter der Herschaft von Reischach. Das Lehrerkollegium hatte seinen Platz an der Seite der Orgel, wogegen  bürgerliche Kollegien vor der Kanzel in der ersten Stuhlreihe sitzen durften. Alle übrigen Stühle hatten keine besonderen Rechte.
( Pfarrer F.Völter = Nussdorf und seine beiden Kirchen, Cod. Hirs. 42, um 1130, Altäre 1394
Maria =  päbstl. Reg.Bd., Ägidius 1443 = Remling UB Gesch. der B.von Speyer II,pg 241,
Trinitatis 1468 = SpM , Kirche im Feld zum hl. Kreuz 1535 LB Vaihingen, Kirche U.L.Frau 1535 LB Vaihingen , G. Hoffmann Kirchenheilige in Württemberg, KB Nussdorf )
12. 02. 1933 ..... Einweihung der Gefallenenglocke I.Weltkrieg
07. 04. – 19. 04.1945 Hauptkampflinie Nussdorf..... franz. Truppen der I. Armee unter General de Lattre  Tassigny nehmen Vaihingen, über die Landstraße Kleinglattbach bis zum Stadtkern und über Illingen - Rosswag, Großglattbach – Rosswag, bzw. Großglattbach – Aurich - Enzweihingen ein,  ..... südlich der Enz , der Versuch ..... aus unterschiedlichen  deutschen Truppenteilen ( mehrheitlich marodierende SS, Polizeitruppen und Soldaten der WM ) eine neue Verteidigungslinie aufzubauen..... dieser Versuch, wurde ein 14 tägiger
Albtraum für Nussdorf. Die zusammengewürfelten Truppenteile, sprengten zwar ( mit Hilfe der Bevölkerung , halbherzig ) die Enzbrücken, vergaßen aber strategisch wichtige Orte und Geländeeinschnitte zu sichern ( z. B. Mühlhausen mit seinen flachen Enzübergängen /
Furten ), die die franz. Pfadfinder / Erkundungs – und Spähtruppen ( meistens Marokkaner ) schnell erkundeten. Der flankierende Seiten – und Frontalangriffangriff ( Iptingen – Aurich, Vaihingen – Enzweihingen  - Rieth ) erfolgte so umfassend auf Nussdorf.
Die franz. Artillerie und Grantwerfereinheiten ( Mörser ) sicherten Vaihingen aus Stellung
( mit Schussrichtung Nussdorf ) im Bereich  Hammelberg links vom Löberlsbrunnen bis in die unteren Streuobstwiesen , an der  Straße,  Richtung Aurich / oberhalb der jetzigen Auffahrt  zur B 10  .....während der Kampfhandlungen am 11. 04. 1945 ..... verwandelten die franz. Artillerie / Granatwerfer und Jagdbomber Nussdorf in ein Flammenmeer. Von der Martinskirche blieb nur die Sakristei und Teile der Glockenstube erhalten. Die 1933 eingeweihte Gefallenenglocke zerschmolz, von ihr blieb nur der Klöppel übrig. Erst 1958 , beim Wiederaufbau des Kirchturm, fand man weitere geschmolzene Reste mit der Jahreszahl 1933.
19. 04. 1945 ..... Die deutschen Truppenteile flüchten aus Nussdorf über die untere und obere Kirche / Friedhof, Richtung Eberdingen - Weissach, Nussdorf –Weissach und verbreiten das Codewort „ NERO „ (  nichts dem Feind überlassen  = verbrannte Erde ), sie plünderten /  stahlen alles , was nicht niet – und nagelfest ist.
1947 ..... Die Sakristei der zerstörten Martinskirche zu Nussdorf erhält einen Holzglockenstuhl und eine 3 ½  Zentner schwere Stahlglocke.
1956 ..... An der Hauptstraße in Nussdorf wurde die Stützmauer am Runinenturm der Martinskirche neu eingerichtet. Chor und Schiff der Kirche abgebrochen. Von der Kirche blieb nur die Turmruine und Sakristei mit ihrem Netzgewölbe stehen.
1958 ..... In Nussdorf sind die Spuren des II. Weltkrieg noch deutlich sichtbar. Der Martinsturm wird wieder aufgebaut, verwertbares wurde geborgen bzw. an anderen Stellen mit eingebaut. Der Martinsturm ist als Gedenkstätte für die Nussdorfer Toten, beider Weltkriege vorgesehen / geplant.
1959 ..... Der Turm der Marinskirche erhält Schallläden und im Inneren einen hölzernen
Turmaufgang.
1960 ..... In dem Turm der Martinskirche, wurde eine Außentreppe angebracht und eine Kirchturmuhr eingebaut.
23. 11. 1962 ..... auf dem restaurierten Turm der ehmaligen Martinskirche, ist ein eiserner
Glockenstuhl montiert worden, in welchem das neue Geläut von 3 Glocken ( Dis – Fis – Gis ) aufgehängt und das dann durch eine elektr.Läuteanlage, betrieben wurde. Die Einholung der Glocken fand am 23. 11. 1962 statt, die feierliche Weihe dagegen, erfolgte  am 09. 12. 1962 , einem II. Adventssonntag.
Die Schriftworte auf den neuen Glocken lauteten:
Dominika      :  „ Gott ist unsere Zuversicht und Stärke.“
Betglocke      :  „ Wachet und betet .“
Kreuzglocke  :  „ In mir habt ihr Frieden .“ 
07. 04. 1963 ..... wurde im ehemaligen Kirchturm der St. Martinskirche, die Gedenkstätte , für die Nussdorfer Toten,  beider Weltkriege, feierlich eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben.
Fortsetzung folgt
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Kirche zum Heiligen Kreuz im Feld
Auf Grund der besonderen Besitzverhältnisse, bis 1121 und nach 1121  in und um Nussdorf, steht die Kirche zum Heiligen Kreuz an der erhabensten Stellung / Position des Dorfes.
Ursprünglich an einer vor 1250 erbauten Marienkapelle ( siehe auch Richtung Rieth  / Wolfsberg  der Kapellenweg , südlich von Nussdorf und neben der Stegimul einer der ältesten Namen in Nussdorf ) , welche schon in damaliger Zeit, einen  starken Wallfahrtscharakter in der Umgebung hatte. Die Kapelle wurde zwischen den Jahren 1369 – 1381 zur Kirche zum Heiligen Kreuz erweitert.
1704 ..... in diesem Jahr reparierte die Gemeinde ihre durch den franz Einfall beschädigte Kirche zum Hl. Kreuz. Man versah die Kirche zum Teil mit neuen Fenstern , zum anderen Teil wurde altes ausgebessert.
1715 ..... wollte die Gemeinde die Kirche zum Hl. Kreuz  erneut ausbessern. Man sammelte und brachte eine Summe von 107 fl und 49 Kreuzer zusammen. Diese Summe war aber nicht ausreichend, weshalb man lieber das Geld zu der damals anzuschaffenden Orgel ( diese war in Planung )  für die Martinskirche verwendete.
13. 05. 1945 ..... nach Mai 1945 wird ein Notdach über die obere Kirche gelegt und so auch die wertvollen Wandmalereien gerettet, die Gottesdienste werden erstmals, nach Kriegsende ,  in der alten Friedhofskirche abgehalten.
1952
18. 10. 1953 ..... die Kirche zum Hl. Kreuz  erhält auf der Südseite eine neue Sakristei, wobei der Schlussstein des großen Torbogen ( ehemalige Zehntscheuer  von Nussdorf )  mit dem Wappen des Abt von Hirsau eingemauert wird. Ferner wird das Geläut der Kirchenglocken von 1952 kompletiert / durch eine Cis -  und  Dis  Glocke vervollständigt. Die Glocken wurden von der Glockengießerei Kurtz , aus Stuttgart – West , geliefert.  Beide Glocken waren Stiftungen, die kleinere wurde von der Gemeinde und die größere von einem Nussdorfer Kriegsheimkehrer gestiftet.
Die feierliche Einweihung fand am 18. 10. 1953 statt.
1954 ..... Planung und Bau der neuen Orgel
..... im Dez, 1954 wird die neue Orgel eingebaut.
02. 01. 1955 ..... Weihe der neuen Kirchenorgel in der Kirche zum Heiligen Kreuz.
1956 ..... die obere Kirche erhält eine elektrische Läutanlage.
1960 .....  in der Kirche zum Heiligen Kreuz wird ein neuer Turmhelm eingebaut, dieser wurde mit Kupferblech überzogen.
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Fortsetzung folgt.
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wurden in der Reformationszeit evangelisch  
wurden in der Reformationszeit evangelisch  
( siehe Nussdorf , evangelische Kirchen ).
( siehe Nussdorf , evangelische Kirchen ).
Die Nussdorfer Bruderschaft zum Hl. Kreuz ( Sebeastianbruderschaft ? )




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<!--=== Andere Glaubensgemeinschaften === -->
<!--=== Andere Glaubensgemeinschaften === -->
        siehe unter Eberdingen


== Geschichte ==
== Geschichte ==

Version vom 12. Mai 2007, 19:08 Uhr

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Baden-Württemberg > Landkreis Ludwigsburg > Eberdingen > Nussdorf (Eberdingen)


Einleitung

Allgemeine Information

Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Friedrich Jansen E-Mail jansenvdb@gmx.de

Friedrich Jansen, E – Mail jansenvdb@gmx.de


                                        Nussdorf und seine ev. Kirchen
                                                  - Martinskirche

Von dieser Nussdorfer Kirche, der unteren Kirche ( ? , ohne Namensnennung ) erfahren wir erst um das Jahr 1130. Sie war eine Schenkung des Edelfreien Eberhard an das Kloster Hirsau. Diese Tradition sagt u.a. einiges aus dem genealogischen Umfeld des Eberhard aus. Was sie nicht aussagt ist, wann die Kirche gebaut wurde, in welchen Zustand ( Holz oder Steinbau ) sie sich befand. Nichts erfahren wir über die Räumlichkeiten und dem Status der Kirche, die größe der Gemeinde usw.. Auf diese Fragen gibt es direkt keine Antworten, nur der Nussdorfer Kirchenpatron „ St. Martin „ und die Patrone der Kirchen in den Nachbarorten, geben hier allerdings Auskunft. Martinskirchen und solche die dem Dionysius geweiht sind, bisweilen auch Stephans und Laurentiuskirchen, sind bzw. waren die Eigenkirchen des König, besonders dann, wenn die Siedlung sich innerhalb des fiskalischen Landes befand. Neben diesen Kirchenheiligen und denen des St. Alban, St. Columban und St. Peter , weisen beide Gruppen auf Fiskalgrund und einer sehr frühen ( ? ) Christianisierung / Entstehung hin. Ein Zeitraum, der für den Raum , frühesten Ende des 6. bis Mitte des 7. Jahrhundert anzunehmen ist. Der Rhein – Neckarraum = Alb , Pfinz , Uff , Kraich , Würm , Stroh , Enz , Glems - und Murrgau ( = nördlicher Schwarzwald ) zählte zu Austrien , mit seiner Hauptstadt Metz. Die angesprochenen Gaue lagen im Markbereich, also dem Grenzbereich , zu den Alemannen und waren somit, zum größten Teil, Königsgut . Dieses Fiskalgut lässt sich über die Kirchenpatrone deutlich festhalten. Eine späte Lehensbestätigung des Grafen Heinrich von Zweibrücken , vom 08 . 10. 1270 , welcher gemeinsam mit seinem ältesten Sohn Simon, ihr Lehensverhältnis zum Bistum Metz ( u. a. betreffend der Stephansleute / Bretten ) bekräftigten , ( Alois Sailer, Studien zu den Anfängen der Pfarrei – und Landesdekanatsorg. in den rechtsrheinischen Archidiakonaten des Bistum Speyer ) deutet dies an und zeigt schon in den fünfziger Jahren , des letzten Jahrhundert, den Weg. Das ehemalige Fiskal ( vom König verschenkt ), jetzt das Bistumsgut von Metz, lies sich trotz stark verändeter Kirchen - und Eigentumsverhältnisse, noch nach Jahrhunderten fassen. Es führte über den Bruchsaler Brettener Raum zum Eilfingerhof – Maulbronn, Illingen , Rosswag, Mühlhausen, Großglattbach, Iptingen nach Nussdorf ( um seine Fortsetzung über Asperg / Markgröningen in den Raum Murr / Marbach zu finden ). Hier im Gemarkungsbereich Nussdorf – Iptingen , auch die frühere Stegimul , jetzt Sorgenmühle, mit einem sehr alten Torbogen, der mit ältesten Einritzungen ( Haus - oder Besitzmarken ) versehen ist. Drei von diesen Hausmarken ? stammen aus dieser frühen Zeit ( also 450 – 480 Jahre ) vor dem 12. Jahrhundert . - ein W mit Krümme nach rechts im mittleren Teil ( Kloster Weißenburg / Elsaß ? ), - ein Kirchturm , ( oder Spillen , Gollen oder Wassenstein ? ), mit auf der Spitze aufgesetzten Bischofstab und Kreuzquerbalken ( Attribut des St. Martin ), - an anderer Stelle, römisch aussehende, tempelartige Gebäude, mit Schachtungen ,

      äußerst naiv gehalten ( wie drei Türme ohne Dach, nebeneinander, darüber sehr flach  
      das Dach mit Zwischengiebel, der untere Teil, dreigeteilt , konnte / wurde mit Felder  
      geschachtet,  ein Zeugnis von röm. – gallischem Besitz ? )

Ein möglich ähnliches Symbol, wie das in der Sorgenmühle zu Nussdorf, soll es in Bad Liebenzell gegeben haben ( OAB Calw von 1860, Seite 263 ), dieses Symbol wurde bei einem Hausbau / abbruch ( ? ) zerstört. Von einem Kreuz / Bischofstab auf der Nische ist nichts bekannt. Die unruhige Zeit des 11. - 12. Jahrhundert, weist für Nussdorf folgende Grundherren auf: - die Gaugrafen vom Enz, Kraich - und Glemsgau, - die Grafen von Ingersheim, Calw, über diese später ( ? ) die Grafen von Vaihingen - Grafen von Katzenelnbogen ( Anfang des 14. Jahrh. erkennbar ) - Grafen von Madengau, Neckargau - und Gröningen bis + + 1121 - Grafen von Malsch ( ? ), über diese nach ++ , die Grafen von Eberstein ++, die Markgrafen von Baden - Kloster Sacra Silva ( St. Walburgis , Hagenau / Elsaß ), verkauft an Kl. Hirsau - Eberhard, + 26. März vor 1165, Sohn des Edelfreien Dietrich von Binnburg

Wann genau Eberhard in den väterlichen Besitz ( Eigenkirche in Nussdorf ) kam, ist ungewiß, dieser muß jedenfalls ( auf Grund + des Vaters um / nach 1122 ), vor dem Jahr 1130 , in seinen Besitz übergegangen sein.. Die Nussdorfer Schenkung um 1130 besagt, das diese aus dem väterlichen Erbe ,des Dietrich von Binnburg = Bubenberg oder Buwenberg, uxoris Aba , stammte. Um 1122 lebte Dietrich ( ? ) noch, er ist bekannt geworden , weil er im Auftrag des Grafen Manegold von Veringen ( dieser hatte die Advokatur des Kloster Zwiefalten , von den Klostergründer Cuno und Luitpold von Achalm, erhalten, zur Sicherung / Schutz vor den Erben ), die Unterstellung, von Kloster Zwiefalten, durch den Hl. Stuhl, erwirkte ( Pabst Calix II. vom 24. 03. 1122 ). Eberhard ( nennen wir ihn von Nussdorf ), tradierte ( als Erbe, aus väterlichem Besitz ) seine Eigenkirche ohne Lehensherren und anderen Verwandten, wogegen sich letztere ( vermutlich waren ältere Rechte vorhanden ), über die Schenkung an Kloster Hirsau empörten.

Traditiones Hirsauginsis.

Nussdorf ist im Codex des Kl. Hirsau um 1100 urkundlich erwähnt. Um 1130..... übergab der aus edlem Geschlecht ( welches, Malsch  ? ) stammende Kleriker Eberhard, aus seinem väterlichen Erbteil, durch seinen Bruder Bruno, seinen Besitz in Eberdingen und die Kirche in Nussdorf. Das Kloster zahlte deren Bruder Drutwin, der sich über die Schenkung beklagte, vier Mark. Auch Bruno verschenkte an Hirsau seinen Besitz, welches auch hierfür dem Drutwin drei Mark geben wollte. Der Abt von Hirsau überliess aber den beiden Söhnen Drutwins, Conrad und Drutwin , die Kirche in Nussdorf zum Besitz. ( cod. h. Nr. 48a und 48 b ) Um 1140 ..... geschah die zweite Übergabe der Güter, welche Drutwin von Bellenheim ( jetzt Bellenheim ) dem Kloster Hirsau geschenkt hatte, in Gruningen, mit seinem Sohn , den die erste hatte er ohne seinen Sohn gemacht. Graf Adalbert von Calw leitete diese Übergabe, wobei 12 Zeugen mitwirkten ( cod. h. Nr. 45 b ). Um 1165 – 1176 ..... bestimmte Abt Rupert, mit Einstimmung des ganzen Konvents, auf Bitten des ehrwürdigen Priesters Drutwin, ( welcher Drutwin, Drutwin I. oder sein Sohn Drutwin bzw. ein Enkel ? ) dass der Jahrtag des frommen Priester Eberhard, eines Wohltäter des Klosters und seiner Eltern , Diethrich und seiner Mutter Aba, mit allen Angehörigen am 26. März gefeiert und an diesem Tag vom Kämmerer 3 Eimer Wein, 6 Malter Weizen und eine Mark ausgegeben werden. Wer dagegen verstosse , soll verpflucht sein ( cod. H. 48b und 49a ). Die verwandtschaftlichen Bindungen des Diethrich von Binnburg = Buwenburg zu denen von Waibstadt, Schwaigern, Metterzimmern, Weiler , Gröningen, Eberdingen, Iptingen, Bernhausen , Hessigheim sind anzunehmen. Er selbst ist schwer greifbar, weil er sich nach unterschiedlichen Besitzungen nannte, ein Zweig seiner Nachkommen besteht sicher in der Adelsfamilie von Weiler bei Heilbronn .

Diethrich von Binnburg / Buobenberg / Landau, ober Buwenburg / Bellenheim

  • um 1075

+ um / nach 1122 – vor 1130 ux: Aba

Kinder:

Drutwin von Bellheim - Bruno - Eberhard, Priester von Nussdorf

  • um 1100 * um 1095 * um 1090

+ nach 1165 – 1176 + + nach 1130 ( möglicher Abt von Kl.Breitenau )

Kinder:

Conrad von Nussdorf NN NN Drutwin von Rieth

Kinder und weitere Verwandte: von Weiler, von Zimmern,


1250 .....Die alte Schulglocke, Hirsauer Typ ( war eventuell die alte Glocke der Martinskirche und später die der Heilig Kreuz Kapelle / Marienwallfahrt ? )

03. 07.1395..... gab Pabst Bonifatius IX., dem Kloster Hirsau die Erlaubnis, die Pfarrei in Nussdorf und Deckenpfronn / Teckenpfrunn sich zu inkorporieren. 27. 08. 1397 ..... vollzog der Bischof von Konstanz die Incorporation , der Kirche zu Nussdorf ins Kloster Hirsau. ( OAB Vaihingen pg. 205 und Luho, pg. 212, Otto Häfner Reg.z.G.d.schw.Kl.Hirsau pg. 294 / 295 in Studien und Mittlg. aus dem Benedictiner – und Cistercienser Orden )

20. 12. 1443 ..... Nussdorf im Archidiakonat des Probstes von St. Guido / Speyer gelegen.

1498 ..... wird die Kirche zum hl. Martin in Nussdorf restauriert / umgebaut oder vom Grund an erneuert ? Im Schlussstein der Sakristei , ließ Abt Blasius Schölltraub von Hirsau (, ein Schwabe, der auch in weltlichen Dingen, das Klostergut mehrte ( er stand dem Kloster 18 Jahre, 9 Monate und 17 Tage vor ) sein Wappen anbringen. Als Baumeister gelten die Klosterbaumeister Peter von Koblenz und der Martin von Urach / bei Reutlingen ( diese treten von 1479 – 1501, siehe Klemm WJB. 1882 pg.110 auf ).

1534 ..... Reformationszeit

15. 05. 1559 ..... die Martinskirche wird durch die neue Kirchenordnung des württembergischen Herzog Christoph endgültig evangelisch. Die Reformation ist eingeführt. ( Chr. Fr. Stählin IV. pg.746 ) Nussdorf im Archidiakonat des Probstes von St. Trinitatis, Landesdiakonat Vaihingen.

1610 – 1619 ..... Matthias Merian d. Ä. aus seiner Beschreibung von Nussdorf..... es hatte damaln zwey große Kirchen mit vielen Säulen im Dorff.... ( die Säulen betrafen die 1498 umgebaute Martinskirche )

03. 11.1643 ..... die Martinskirche wird durch Brandstiftung inkl. umliegenden Gaden / Kornkästen und Heuschober zerstört. Die Täter ( Landsknechte ? ) wurden nie ermittelt.

02. 08. 1669 ..... Patent für die Brandstyeür „ auf ergangenen Fürstl. gnädigsten Befelch „ Empfehlungsschreiben für die Geldsammlung zum Wiederaufbau der Martinskirche.

06. 11. 1670 ..... Die Martinskirche erhob sich aus den Trümmern und konnte wieder eingeweiht werden, .....durch Eigeninitiative des Nussdorfer ( Hirsauer ) Kastenpfleger Hans Stahl, konnte die Martinskirche wieder aufgebaut werden. Er sammelte in vier Reisen durch das Herzogtum Württemberg ( 1669 – 1670 ) 509 Gulden und 51 Kreuzer. Dafür bekam er für sich und seine Söhne einen Kirchenstuhl in der Kirche, der sonst nur den Honorationen des Dorfes vorbehalten war. 231 Gulden und 6 Kreuzer wurden in Nussdorf gesammelt, dagegen lieferte die Stadt und das Amt Vaihingen ein größere und kleinere Kirchenglocke und die Nachbargemeinden das Bauholz ( 86 Stämme ), zusammen ein Wert von 333 Gulden und 57 Kreuzer. Insgesamt kostete der Wiederaufbau 1074 Gulden und 11 Kreuzer ( ohne Orgel ). Auf der weiter entfernten Empore wurde die Jahreszahl 1670 eingeschnitzt.

1715 ..... Planung der neuen Orgel in der Martinskirche

25. 05. 1715 ..... hat es den hochadelichen Herrschaften dahir, anbey dem Pfarrer M. Johann Conrad Biberstein, beeden hochadelichen Amptmännern, Julius Arnoldt und A. Böhn, den gemeinschaftlichen Schultheißen , Hannß Mauch, dem Bürgermeister, Gericht und Rath aus christlichen Gemüthern beliebt, zur Aufmunterung des wahren Gottesdienstes, ein newes Organum oder Orgelwerkh verfertigen und in der Kirch im Dorf ( Martinskirche ) aufrichten zu lassen, wozu eine gesampte ehrsame Bürgerschaft, allhir auf die vom Pfarrer an selbige dießfalls geschehene Proposition sich submittieret und zu Bestreitung des hiezu erforderlichen Baukostens einen freiwilligen Beytrag theils gleich paar, theils nach und nach zu thun versprochen. Ein dergleichen Orgelwerkh zu machen, wurde dem Herren Nikolaus Franziskus Lamprechten, Organisten und Orgelmacher zu Vaihingen, akkordiert, bestehend aus 7 Register und 2 Blasebälgen, den 25. 05. 1715, wofür zu zahlen versprochen 200 Gulden, in den Kauf 4 Gulden und bei gehaltener Rechnung 16 Gulden .....

04. 09. 1716 ..... weilen er das Orgelwerkh wohl ausgefertigt ( Fertigstellung der Orgel ) ..... Die Orgel kostet gesamt 275 Gulden und 42 Kreuzer, davon entfielen auf die von Reischach / Herrschaft 68 Gulden, 20 Kreuzer Sammlung aus der Bürgerschaft 137 Gulden, 01 Kreuzer Ertrag aus einer Sammlung für obere Kirch 107 Gulden, 49 Kreuzer Zusammen = 313 Gulden, 10 Kreuzer abzüglich Gesamtkosten = 275 Gulden, 42 Kreuzer diese 275 Gulden und 42 Kreuzer wurden in 3 Terminen bezahlt, Pfarrer Biberstein führte die Rechnung ( während des Orgelbau wohnte der Orgelbauer Lamprecht im Haus des Pfarrer Biberstein und zahlte täglich 24 Kreuzer für Kost und Logie ) ... Biberstein erwirtschaftete, nach seiner Rechnung , einen Überschuß und bezahlte dem Heiligenpfleger ( Kirche zum Hl. Kreuz ) Martin Rapp am 10. 03. 1719 einen Betrag von 37 Gulden und 28 Kreuzer zurück.

1740 ..... Der Wunsch nach einem vollen Glockengeläut Nachdem hiesige Commun auf zuvor erlangte gnädigste und gnädige Concession sich entschlossen, zu Gottes Ehre, noch eine Glockhen, in der Größe zwischen den 2 vorhandene Hinein accordierend, gießen zu lassen und man wegen der Herstell – und Gießung derselben Gottlieb Jacob Rechlen, Burger und Meistern Glockhen Gießer in Stuttgart hiezu erwählet.....

19. 04. 1740 ..... wurde allhir den 19. 04. 1740 folgender Akkord mit demselben gemacht und zwar: 1. solle die Glockhen 9 Ctr. halten und darzu der beste Glockhenzeug, der zu haben, von dem Gießer angeschafft werden. 2. Jahr und Tag Währschaft davor zu leisten. Dagegen wird demselben, von dem Centner anzuschaffen und zu gießen versprochen 62 Gulden, wozu er aber das Rathausglöckhlen, welches einen Riß hat, franko umzugießen hat, nebst ainer Diskretion vor seiner Ehefrau von 2 Gulden, und weil der Fleckh ( Ort ) etwas aigenen Glockhenenzeug im VorRath hat, den man zu diesem guß übergibt, als verspricht Er Rechle, dem Centner nach 10 Gulden vor dem Umguß zu nehmen, und das 10 te Pfund zu abgang zu rechnen seye. Diese Akkordsumme solle zu 4 mahlen bezahlt werden und die Beylüferung der großen Glockhen an Johann Bapt. 0 dem 24. Juni 1740 nächst künftig geschehen. Unterschriften , Pfarrherr M. J.C. Biberstein, Schultheißamtsverweser Hans Jacob Collmar,.

25. 06. 1740 ..... Meister Rechle liefert aine Glockhe im Gewicht von 957 Pfund ( wozu die Gemeinde 104 ½ Pfund Glockhenzeug beisteuerte ). Die Glocke kostete 1740 525 Gulden und 25 Kreuzer, zuzüglich weiterer Unkosten von 391 Gulden 52 Kreuzer und 5 Heller. Nussdorfer Bürger spendeten 64 Gulden und 30 Kreuzer. Schultheiß war dazumal Hans David Rapp und Bürgermeister Michael Dillmann.

1836 ..... mit der weiteren Zunahme der Nussdorfer Bevölkerung , wurden in der Martinskirche die Platzverhältnisse eng. Die Gemeinde beschloß Veränderungen und begann 1836 mit der Versetzung der Kanzlei , vom südlichen Pfeiler des Triumpfbogen , auf einen Freipfosten im Chor. Hierdurch wurde Raum gewonnen.

1862 – 1864 ..... eine größere Reparatur kostete in den Jahren 1862 – 1864 rund 1299 Mark, hier wurde u. a. das Kirchendach mit Schiefer gedeckt.

1867 ..... die Kirchenbaustiftung des „ jung Johann David Etzel und seiner Frau Anna Maria, geborene Rapp ( Fam.Reg. Bd. II. pg. 27 ) „ in Höhe von 46000 Mark.

1879 – 1880 ..... Planung zum Umbau der Martinskirche Eine richtige Renovierung der Kirche konnte erst mit der Kirchenbaustiftung von 1867 , des Johan David Etzel jun. und seiner Frau Anna Maria Rapp ( Fam. Reg. Nussdorf Bd. II S.27 ) vorgenommen werden. Es sollte zuerst mit dem Chor, dann mit dem Kirchenschiff und zuletzt mit Turmarbeiten begonnen werden. Den Bauauftrag erhielt der Stuttgarter Baurat Stahl.

18. 04. – 19. 04. 1881 ..... begannen die Bauarbeiten am Chor der Martinskirche. 02. 05. 1881 ..... Betstunde in der Martinskirche zum Baubeginn unter Zugrundlegung von Psalm 127, 1. 2. Die Kosten, für die Herstellung ( Chor und Sakristei , inkl. neuem südlichen Kreuzarm und Überbau , hier wurde der Herrschaftsstand der von Reischach und eine Heizung verlegt ) belief sich auf rund 23000 Mark davon stiftete Hermann von Reischach und sein Sohn 600 Mark.

13. 11. 1881 ..... Kirchweihsonntag

18. 07. 1883 ..... wurde mit der Arbeit am Kirchenschiff begonnen. Zuvor wurde eine Betstunde mit Zugrundlegung Psalm 84 abgehalten. Am Montag den 03. 09. 1883 wurde am südlichen Treppenhaus, unter der gegen das Rathaus gerichteten Ecke, in feierlicher Weise, mit Gesang, Rede und Gebet, ein neuer Grundstein gelegt, in welchem man eine zuvor verlesene Urkunde, in einer verschlossenen Blechkapsel, einmauerte. Für den Umbau des Kirchenschiffs, standen finanzielle Mittel, in Höhe von 14000 Mark, zur Verfügung. Für den Bau / Hochlegung einer Holzvertäfelung der Decke um 3 ½ württemb. Fuß, spendete Richard von Reischach 1000 Mark. Die Martinskirche ist nach Süden und Norden erweitert, gegen Westen durch 2 Treppenhäuser, die an den Kirchturm angelehnt wurden, verlängert und somit der Chor offener, freigelegt . Ein für die Zeit, angemessene Anordnung / Stilrichtung. Nur die neue Stellung der Kanzel, wurde als nicht angenehm angesehen. 600 Menschen hatten in der Kirche Platz. Eine neue Orgel kam hinzu.

25. 11. 1883 ..... an dem 27. Sonntag nach Trinitatis, wurde die renovierte Kirche eingeweiht. Anläßlich der Erneuerung , brachte der damalige Pfarrer Friedrich Völter, einen Aufsatz , über Nussdorf und seine beiden Kirchen heraus ( Mitteilungen am Einweihungsfest der St. Martinskirche am 25. 11. 1883, Vaihingen, Verlag, G. Dietmar ´ schen Buchdruckerei ). Die Martinskirche wurde in ihrer Gesamtanlage nach älterem Vorbild in Kreuzform, mit kurzen Kreuzquerarmen, Altar und Taufstein im Chor, durch einen Triumpfbogen vom Schiff getrennt / abgeteilt, konzipiert. Der Baustil ist gotisch, dem auch die mitverwendeten Bestandteile früherer Zeiten entsprechen. Die Martinskirche hat drei Eingänge nach Süden und zwei Eingänge nach Norden. Die Sakristei und der Raum darüber haben einen eigenen Eingang. Im Schlußstein der Sakristei, befindet sich im nördlichen Kreuzarm, des Kreuzgewölbes, das Wappen von Abt Blasius von Hirsau ( Schölltraub 1484 - + 22. 07. 1503 ) beheizt wurde die Kirche 1883, durch zwei neuartige Regulier – Füllöfen, sogenannte Wasseralfinger. Der Chor hat die Maße von länge = 10.25 m, breite = 6.75 m, höhe = 7.84 m. Das Kirchenschiff ist 13.30 m lang, 9 m breit und 7.53 m hoch. Für die ev. Kirchengemeinde war mit ca. 650 Sitzplätzen , genügend Platz geschaffen worden . Die Schulkinder der Oberklassen saßen zu beiden Seiten der Orgel, wogegen die jüngeren Kinder, auf den freien Bänken des Chor und dem Gang sitzen mußten. Die konfirmierten Söhne , hatten ihren Sitzplatz unter dem angebauten Kreuzarm, die konfirmierten Töchter dagegen hinter den Lehrerfrauen. Vor diesen Damen, stand der Pfarrstuhl, gegenüber von diesem der Schultheißenstuhl. Die Kirchengemeinderäte hatten ihren Platz im Chor, hinter der Herschaft von Reischach. Das Lehrerkollegium hatte seinen Platz an der Seite der Orgel, wogegen bürgerliche Kollegien vor der Kanzel in der ersten Stuhlreihe sitzen durften. Alle übrigen Stühle hatten keine besonderen Rechte. ( Pfarrer F.Völter = Nussdorf und seine beiden Kirchen, Cod. Hirs. 42, um 1130, Altäre 1394 Maria = päbstl. Reg.Bd., Ägidius 1443 = Remling UB Gesch. der B.von Speyer II,pg 241, Trinitatis 1468 = SpM , Kirche im Feld zum hl. Kreuz 1535 LB Vaihingen, Kirche U.L.Frau 1535 LB Vaihingen , G. Hoffmann Kirchenheilige in Württemberg, KB Nussdorf )

12. 02. 1933 ..... Einweihung der Gefallenenglocke I.Weltkrieg

07. 04. – 19. 04.1945 Hauptkampflinie Nussdorf..... franz. Truppen der I. Armee unter General de Lattre Tassigny nehmen Vaihingen, über die Landstraße Kleinglattbach bis zum Stadtkern und über Illingen - Rosswag, Großglattbach – Rosswag, bzw. Großglattbach – Aurich - Enzweihingen ein, ..... südlich der Enz , der Versuch ..... aus unterschiedlichen deutschen Truppenteilen ( mehrheitlich marodierende SS, Polizeitruppen und Soldaten der WM ) eine neue Verteidigungslinie aufzubauen..... dieser Versuch, wurde ein 14 tägiger Albtraum für Nussdorf. Die zusammengewürfelten Truppenteile, sprengten zwar ( mit Hilfe der Bevölkerung , halbherzig ) die Enzbrücken, vergaßen aber strategisch wichtige Orte und Geländeeinschnitte zu sichern ( z. B. Mühlhausen mit seinen flachen Enzübergängen / Furten ), die die franz. Pfadfinder / Erkundungs – und Spähtruppen ( meistens Marokkaner ) schnell erkundeten. Der flankierende Seiten – und Frontalangriffangriff ( Iptingen – Aurich, Vaihingen – Enzweihingen - Rieth ) erfolgte so umfassend auf Nussdorf. Die franz. Artillerie und Grantwerfereinheiten ( Mörser ) sicherten Vaihingen aus Stellung ( mit Schussrichtung Nussdorf ) im Bereich Hammelberg links vom Löberlsbrunnen bis in die unteren Streuobstwiesen , an der Straße, Richtung Aurich / oberhalb der jetzigen Auffahrt zur B 10 .....während der Kampfhandlungen am 11. 04. 1945 ..... verwandelten die franz. Artillerie / Granatwerfer und Jagdbomber Nussdorf in ein Flammenmeer. Von der Martinskirche blieb nur die Sakristei und Teile der Glockenstube erhalten. Die 1933 eingeweihte Gefallenenglocke zerschmolz, von ihr blieb nur der Klöppel übrig. Erst 1958 , beim Wiederaufbau des Kirchturm, fand man weitere geschmolzene Reste mit der Jahreszahl 1933. 19. 04. 1945 ..... Die deutschen Truppenteile flüchten aus Nussdorf über die untere und obere Kirche / Friedhof, Richtung Eberdingen - Weissach, Nussdorf –Weissach und verbreiten das Codewort „ NERO „ ( nichts dem Feind überlassen = verbrannte Erde ), sie plünderten / stahlen alles , was nicht niet – und nagelfest ist.

1947 ..... Die Sakristei der zerstörten Martinskirche zu Nussdorf erhält einen Holzglockenstuhl und eine 3 ½ Zentner schwere Stahlglocke.

1956 ..... An der Hauptstraße in Nussdorf wurde die Stützmauer am Runinenturm der Martinskirche neu eingerichtet. Chor und Schiff der Kirche abgebrochen. Von der Kirche blieb nur die Turmruine und Sakristei mit ihrem Netzgewölbe stehen.

1958 ..... In Nussdorf sind die Spuren des II. Weltkrieg noch deutlich sichtbar. Der Martinsturm wird wieder aufgebaut, verwertbares wurde geborgen bzw. an anderen Stellen mit eingebaut. Der Martinsturm ist als Gedenkstätte für die Nussdorfer Toten, beider Weltkriege vorgesehen / geplant.

1959 ..... Der Turm der Marinskirche erhält Schallläden und im Inneren einen hölzernen Turmaufgang.

1960 ..... In dem Turm der Martinskirche, wurde eine Außentreppe angebracht und eine Kirchturmuhr eingebaut.

23. 11. 1962 ..... auf dem restaurierten Turm der ehmaligen Martinskirche, ist ein eiserner Glockenstuhl montiert worden, in welchem das neue Geläut von 3 Glocken ( Dis – Fis – Gis ) aufgehängt und das dann durch eine elektr.Läuteanlage, betrieben wurde. Die Einholung der Glocken fand am 23. 11. 1962 statt, die feierliche Weihe dagegen, erfolgte am 09. 12. 1962 , einem II. Adventssonntag. Die Schriftworte auf den neuen Glocken lauteten: Dominika  : „ Gott ist unsere Zuversicht und Stärke.“ Betglocke  : „ Wachet und betet .“ Kreuzglocke  : „ In mir habt ihr Frieden .“

07. 04. 1963 ..... wurde im ehemaligen Kirchturm der St. Martinskirche, die Gedenkstätte , für die Nussdorfer Toten, beider Weltkriege, feierlich eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Fortsetzung folgt jansenvdb@gmx.de

Kirche zum Heiligen Kreuz im Feld

Auf Grund der besonderen Besitzverhältnisse, bis 1121 und nach 1121 in und um Nussdorf, steht die Kirche zum Heiligen Kreuz an der erhabensten Stellung / Position des Dorfes. Ursprünglich an einer vor 1250 erbauten Marienkapelle ( siehe auch Richtung Rieth / Wolfsberg der Kapellenweg , südlich von Nussdorf und neben der Stegimul einer der ältesten Namen in Nussdorf ) , welche schon in damaliger Zeit, einen starken Wallfahrtscharakter in der Umgebung hatte. Die Kapelle wurde zwischen den Jahren 1369 – 1381 zur Kirche zum Heiligen Kreuz erweitert.

1704 ..... in diesem Jahr reparierte die Gemeinde ihre durch den franz Einfall beschädigte Kirche zum Hl. Kreuz. Man versah die Kirche zum Teil mit neuen Fenstern , zum anderen Teil wurde altes ausgebessert.

1715 ..... wollte die Gemeinde die Kirche zum Hl. Kreuz erneut ausbessern. Man sammelte und brachte eine Summe von 107 fl und 49 Kreuzer zusammen. Diese Summe war aber nicht ausreichend, weshalb man lieber das Geld zu der damals anzuschaffenden Orgel ( diese war in Planung ) für die Martinskirche verwendete.

13. 05. 1945 ..... nach Mai 1945 wird ein Notdach über die obere Kirche gelegt und so auch die wertvollen Wandmalereien gerettet, die Gottesdienste werden erstmals, nach Kriegsende , in der alten Friedhofskirche abgehalten.

1952 18. 10. 1953 ..... die Kirche zum Hl. Kreuz erhält auf der Südseite eine neue Sakristei, wobei der Schlussstein des großen Torbogen ( ehemalige Zehntscheuer von Nussdorf ) mit dem Wappen des Abt von Hirsau eingemauert wird. Ferner wird das Geläut der Kirchenglocken von 1952 kompletiert / durch eine Cis - und Dis Glocke vervollständigt. Die Glocken wurden von der Glockengießerei Kurtz , aus Stuttgart – West , geliefert. Beide Glocken waren Stiftungen, die kleinere wurde von der Gemeinde und die größere von einem Nussdorfer Kriegsheimkehrer gestiftet. Die feierliche Einweihung fand am 18. 10. 1953 statt.

1954 ..... Planung und Bau der neuen Orgel ..... im Dez, 1954 wird die neue Orgel eingebaut.

02. 01. 1955 ..... Weihe der neuen Kirchenorgel in der Kirche zum Heiligen Kreuz.

1956 ..... die obere Kirche erhält eine elektrische Läutanlage.

1960 ..... in der Kirche zum Heiligen Kreuz wird ein neuer Turmhelm eingebaut, dieser wurde mit Kupferblech überzogen. XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Fortsetzung folgt. jansenvdb@gmx.de




                          Katholische Kirchen


Die kath. Kirche / Gemeinde in Nussdorf, existierte nur bis zur Reformation. Die wenigen kath. Menschen wurden von den Nachbargemeinden, u.a. Hochdorf / Markgröningen betreut. Die ehemalige kath. Martinskirche ( abgegangen im 2. Weltkrieg ) und die kath. Kirche zum Hl. Kreuz wurden in der Reformationszeit evangelisch ( siehe Nussdorf , evangelische Kirchen ).

Die Nussdorfer Bruderschaft zum Hl. Kreuz ( Sebeastianbruderschaft ? )



       siehe unter Eberdingen

Geschichte

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Weblinks

Offizielle Webseiten

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>NUSORFJN48LV</gov>