Riemertsheide: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hierarchie'''</br>
'''Hierarchie'''</br>
Ab 1945: [[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[Polen]] > Rusocin (województwo opolskie)<br/>
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== Einleitung ==
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== Einleitung ==
Der Ort Riemertsheide in der ehemaligen [[Provinz Schlesien]] gehörte zum  [[Landkreis Neisse]] und  [[Regierungsbezirk Oppeln]] in [[Oberschlesien]]. Kreisstadt war die Stadt [[Neisse]]. Heute gehört Riemertsheide zu [[Polen]]; polnischer Name: Rusocin . Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.
=== Allgemeine Information ===
=== Allgemeine Information ===
Riemertsheide war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Riemertsheide zu Polen, polnischer Name: Rusocin. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.
:'''''Vorbemerkung zur Beachtung der Urheberrechte''''' <br/>
*Quelle: Texte zur allgemeinen Information und zu den Bewohnern mit freundlicher Genehmigung des Verlages:'' Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse", 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes :e.V. Hildesheim''
:'''Quelle''' (Texte zur allgemeinen Information): '''Franz-Christian Jarczyk: „Die Dörfer des Kreises Neisse"''',  
 
:3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim  
==== Geographische Lage ====
:''Mit freundlicher Genehmigung des Verlages handelt es sich um die vollständige und wörtliche Abschrift des Buches.''
Riemertsheide liegt 8 km nordöstlich von Neisse an der Straße nach Nieder Hermsdorf, 200 m über NN. Der Ortsname deutet vielleicht auf eine Ansiedlung in einem ehemaligen Steppengebiet hin. Die nächsten Eisenbahnstationen sind Kaundorf (4 km) an der Strecke Neisse-Oppeln und Bösdorf (8 km) an der Strecke Neisse-Brieg. Durch den Ort führte eine Omnibuslinie, es gab eine Poststelle.
:''(Lediglich die Überschriften wurden zur schnellen Orientierung den Textabschnitten vorangestellt.)
 
:''Um das Urheberrecht nicht zu verletzen, und den Text nicht zu verfälschen, wird gebeten, weitere Informationen oder Korrekturen erst nach dem gekennzeichneten Ende der Buchabschrift einzustellen.''
==== Die Gemeinde ====
:'''''Der Text des Autors soll inhaltlich nicht verändert werden und klar abgegrenzt bleiben von weiteren Ergänzungen.'''''<br/>
*Riemertsheide (Bürgermeister 1935 und 1942: Emil Jüttner) gehörte zum Amtsbezirk und Gendarmerieposten Groß Neundorf und zum Standesamt Lassoth, Grünfließ. Die Station der Marienschwestern, 1921 gegründet, war am Ort.
<br/>
*Da sich für Lassoth, Grünfließ als kirchliche Filiale bereits 1577 eine Schule nachweisen lässt, wird Riemertsheide sicherlich ebenfalls vor 1600 eine Schule besessen haben. 1784 wird ein Schulhaus erwähnt; die zweistöckige Schule stammt von 1905/06, die 1925 von 99 Kindern in 2 Klassen besucht wurde.
'''Geographische Lage'''<br/>
:Unterricht gaben 1925: 1. Lehrer Nikolaus Spitzer (1923-1931), Lehrer Max Seidel (auch 1935); 1935: Josef Seiffert (auch 1939); 1939: Lehrer Fritz Birke.
Riemertsheide liegt 8 km nordöstlich von Neisse an der Straße nach Nieder Hermsdorf, 200 m über NN. Der Ortsname deutet vielleicht auf eine Ansiedlung in einem ehemaligen Steppengebiet hin. Die nächsten Eisenbahnstationen sind Kaundorf (4 km) an der Strecke Neisse-Oppeln und Bösdorf (8 km) an der Strecke Neisse-Brieg. Durch den Ort führte eine Omnibuslinie, es gab eine Poststelle.<br/>
*Die Gemeindeflur ist 936 ha groß. Flurnamen in der näheren und weiteren Umgebung des Orts sind: Achtruten, Apfelsgrund, Aulose, Bergstücke, Dreibeeete, Dreilose, Fünfruten, alte Grenze (aale Gränze), die langen Haine, die Hinnewethen (=Wiesen), die Hofäcker, Hundestücke, die Keile, Kümmelsberg, Matschke-Hölle, Niederfeld, Niederseifen, Pflugschar, Preißegärten, Riesthand mit dem Riessteichel, Sände, Seifstücke, Siebenruten, alter Stadtweg, Stollen, Streitfleckel, Teichlose, Überscahr, Vierbeete, Waldlose, Werder, Wettstücke, die langen Wiesen, Zusätze, Zweibeete, Zwölfruten.
<br/>
:Ein Bauerngut mit 78 ha war seit 1778 im Besitz der Familie Beier, ein Erbhof gehörte seit etwa 1830 der Familie Jüttner. Gutsbesitzer Alfons Beier starb 1945/46 in einem polnischen Gefängnis in Neisse.
'''Geschichte'''<br/>
 
Das Dorf ist wahrscheinlich zwischen 1220 und 1230 „auf grüner Wiese“ angelegt worden, erstmals wird es in einer Urkunde von 1267 als „Rinanczow“ genannt. 1353 wurde es zu deutschem Recht umgesetzt. Nach dem Lib. fund. (um 1300) gehörten zum Ort („Reywarczheide“) 39 kleine Huben, von denen die Kirche 2 und der Scholze 8 mit einer Schenke besaßen. Besonderheiten der Mundart und in der Anlage des Orts und der Höhe lassen die Herkunft der ersten Bauern aus Mainfranken möglich erscheinen. Das Dorf wurde oft von Brandkatastrophen heimgesucht; 1648 äscherten schwedische Reiter sechs Höfe ein. 1791 brannte der Ort bis auf wenige Häuser nieder.<br/>
==== Einwohnerentwicklung ====
<br/>
Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
'''Die Gemeinde'''<br/>
:'''1784:''' 66 Stellen
Riemertsheide (Bürgermeister 1935 und 1942: Emil Jüttner) gehörte zum Amtsbezirk und Gendarmerieposten Groß Neundorf und zum Standesamt Lassoth, Grünfließ. Die Station der Marienschwestern, 1921 gegründet, war am Ort.<br/>
:'''1845:''' 608 Einwohner, 92 Häuser
<br/>
:'''1895:''' 696 Einwohner, 114 Häuser, 159 Haushalte
'''Kirchen'''<br/>
:'''1939:''' 594 Einwohner, 128 Haushalte
Die katholische Kirche hatte das in Schlesien seltene Patrozinium St. Clemens; ein Pfarrer wurde 1267, die Kirche 1305 erstmals urkundlich erwähnt. Das Gotteshaus wurde nach dem Brand von 1791 wieder aufgebaut, der Turm stammt noch aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. 1896/97 wurde ein Neubau errichtet. Zur Pfarrei gehörten Lassoth (Grünfließ), Nieder und Ober Jeutritz und Rothhaus.Die zuständige evangelische Kirche war in Neisse. Jungkirmes war am 2. Sonntag nach Ostern, Altkirmes (Kirchweih) am 2. oder 3. Sonntag nach Allerheiligen (2 Tage gefeiert).<br/>
Im Jahr 1937 gab es im Ort: 2 Bäcker, 2 Fleischer, 2 Friseure, 2 Gasthöfe, 1 Gemischtwarenladen, 1 Maler, 1 Mechaniker, 1 Ölfabrik, 2 Sattler, 2 Schmiede, 2 Schneider, 2 Schuhmacher, 1 Stellmacher, 3 Tischler, 1 Spar-und Darlehnskasse, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft.
Pfarrer waren 1884-1911 Joseph Prießnitz, 1911-1926 Robert Frenzel, 1926-1934 Alfons Michael, 1935-1945 Julius Wessely.<br/>
<br/>
'''Schulen''' <br/>
Da sich für Grünfließ als kirchliche Filiale bereits 1577 eine Schule nachweisen läßt, wird Riemertsheide sicherlich ebenfalls vor 1600 eine Schule besessen haben. 1784 wird ein Schulhaus erwähnt; die zweistöckige Schule stammt von 1905/06, die 1925 von 99 Kindern in 2 Klassen besucht wurde.<br/>
Unterricht gaben 1925: 1. Lehrer Nikolaus Spitzer (1923-1931), Lehrer Max Seidel (auch 1935); 1935: Josef Seiffert (auch 1939); 1939: Lehrer Fritz Birke.<br/>
<br/>
'''Die Gemeindeflur'''<br/>
Die Gemeindeflur ist 936 ha groß. Flurnamen in der näheren und weiteren Umgebung des Orts sind: Achtruten, Apfelsgrund, Aulose, Bergstücke, Dreibeeete, Dreilose, Fünfruten, alte Grenze (aale Gränze), die langen Haine, die Hinnewethen (=Wiesen), die Hofäcker, Hundestücke, die Keile, Kümmelsberg, Matschke-Hölle, Niederfeld, Niederseifen, Pflugschar, Preißegärten, Riesthand mit dem Riessteichel, Sände, Seifstücke, Siebenruten, alter Stadtweg, Stollen, Streitfleckel, Teichlose, Überscahr, Vierbeete, Waldlose, Werder, Wettstücke, die langen Wiesen, Zusätze, Zweibeete, Zwölfruten. Ein Bauerngut mit 78 ha war seit 1778 im Besitz der Familie Beier, ein Erbhof gehörte seit etwa 1830 der Familie Jüttner. Gutsbesitzer Alfons Beier starb 1945/46 in einem polnischen Gefängnis in Neisse.<br/>
<br/>
'''Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:'''<br/>
:1784: 66 Stellen
:1845: 608 Einwohner, 92 Häuser
:1895: 696 Einwohner, 114 Häuser, 159 Haushalte
:1939: 594 Einwohner, 128 Haushalte<br/>
Im Jahr 1937 gab es im Ort: 2 Bäcker, 2 Fleischer, 2 Friseure, 2 Gasthöfe, 1 Gemischtwarenladen, 1 Maler, 1 Mechaniker, 1 Ölfabrik, 2 Sattler, 2 Schmiede, 2 Schneider, 2 Schuhmacher, 1 Stellmacher, 3 Tischler, 1 Spar-und Darlehnskasse, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft.<br/>
<br/>
'''Im Ort wohnten 1935''':<br/>
* [[{{PAGENAME}}/ Bewohner 1935]]<br/>
:'''''Ende der Buchabschrift'''''<br/>
Flucht und Vertreibung 1945<br/>
* Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: [[Landkreis Neisse/Fluchtberichte]]
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== Politische Einteilung ==
== Politische Einteilung ==
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* Die zuständige evangelische Kirche war in Neisse.
* Die zuständige evangelische Kirche war in Neisse.
=== Katholische Kirchen ===
=== Katholische Kirchen ===
* Die katholische Kirche hatte das in Schlesien seltene Patrozinium St. Clemens; ein Pfarrer wurde 1267, die Kirche 1305 erstmals urkundlich erwähnt. Das Gotteshaus wurde nach dem Brand von 1791 wieder aufgebaut, der Turm stammt noch aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. 1896/97 wurde ein Neubau errichtet. Zur Pfarrei gehörten Lassoth (Grünfließ), Nieder und Ober Jeutritz und Rothhaus. Jungkirmes war am 2. Sonntag nach Ostern, Altkirmes (Kirchweih) am 2. oder 3. Sonntag nach Allerheiligen (2 Tage gefeiert).
Die katholische Kirche St. Clemens war im Ort.  
:Pfarrer waren 1884-1911 Joseph Prießnit, 1911-1926 Robert Frenzel, 1926-1934 Alfons Michael, 1935-1945 Julius Wessely.
<!-- === Andere Glaubensgemeinschaften === -->
<!-- === Andere Glaubensgemeinschaften === -->
== Geschichte ==
* Das Dorf ist wahrscheinlich zwischen 1220 und 1230 „auf grüner Wiese“ angelegt worden. Besonderheiten der Mundart und in der Anlage des Orts und der Höhe lassen die Herkunft der ersten Bauern aus Mainfranken möglich erscheinen.
* erstmals wird es in einer Urkunde von 1267 als „Rinanczow“ genannt.
* Nach dem Lib. fund. (um 1300) gehörten zum Ort („Reywarczheide“) 39 kleine Huben, von denen die Kirche 2 und der Scholze 8 mit einer Schenke besaßen.
* 1353 wurde es zu deutschem Recht umgesetzt.
* Das Dorf wurde oft von Brandkatastrophen heimgesucht; 1648 äscherten schwedische Reiter sechs Höfe ein
* 1791 brannte der Ort bis auf wenige Häuser nieder.
=== Flucht und Vertreibung 1945 ===
* Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: [[Landkreis Neisse/Fluchtberichte]]
== Genealogische und historische Gesellschaften ==
== Genealogische und historische Gesellschaften ==
<!-- === Genealogische Gesellschaften === -->
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* [[:Kategorie:Adressbuch für den Landkreis Neisse|Adressbücher für den Landkreis Neisse]]
* [[:Kategorie:Adressbuch für den Landkreis Neisse|Adressbücher für den Landkreis Neisse]]
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===== Einwohnerliste Riemertsheide 1935 =====
==== Ortsfamilienbücher ====
* [[{{PAGENAME}}/ Bewohner 1935]]
* Liste aller Online Ortsfamilienbücher:
:Ortsfamilienbücher https://online-ofb.de/ ("OFBs außerhalb der heutigen Bundesrepublik Deutschland")
:Alphabetische Liste aller Ortsfamilienbücher zu Schlesien: http://wiki-de.genealogy.net/Kategorie:Ortsfamilienbuch_zu_Schlesien
<!-- ==== Friedhöfe und Denkmale ==== -->
<!-- ==== Friedhöfe und Denkmale ==== -->
<!-- {{GP||Friedhof|{{#var:Ortsname}}}} -->
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{{Einleitung Zufallsfunde}}
{{Einleitung Zufallsfunde}}
* [[{{PAGENAME}}/Zufallsfunde]]
* [[{{PAGENAME}}/Zufallsfunde]]
==Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote==
==Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote==
{{Einleitung Forscherkontakte}}
{{Einleitung Forscherkontakte}}
* [[{{PAGENAME}}/Forscherkontakte]]
* [[{{PAGENAME}}/Forscherkontakte]]
{{FOKO|{{#var:GOV-ID}}|{{#var:Ortsname}}}}
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==Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis==
==Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis==
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=== Ort ===
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[[Kategorie:Ort im Landkreis Neisse]]
[[Kategorie:Ort im Regierungsbezirk Oppeln]]
[[Kategorie:Ort in Oberschlesien]]
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[[Kategorie:Ort in Polen]]
[[Kategorie:Ort in Polen]]
[[Kategorie:Ort in Schlesien]]
[[Kategorie:Ort in Oberschlesien]]
[[Kategorie:Ort im Regierungsbezirk Oppeln]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Neisse]]

Aktuelle Version vom 31. Januar 2023, 11:06 Uhr


Hierarchie
Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Preußen > Provinz Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Riemertsheide

Einleitung

Der Ort Riemertsheide in der ehemaligen Provinz Schlesien gehörte zum Landkreis Neisse und Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Riemertsheide zu Polen; polnischer Name: Rusocin . Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.

Allgemeine Information

Vorbemerkung zur Beachtung der Urheberrechte
Quelle (Texte zur allgemeinen Information): Franz-Christian Jarczyk: „Die Dörfer des Kreises Neisse",
3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages handelt es sich um die vollständige und wörtliche Abschrift des Buches.
(Lediglich die Überschriften wurden zur schnellen Orientierung den Textabschnitten vorangestellt.)
Um das Urheberrecht nicht zu verletzen, und den Text nicht zu verfälschen, wird gebeten, weitere Informationen oder Korrekturen erst nach dem gekennzeichneten Ende der Buchabschrift einzustellen.
Der Text des Autors soll inhaltlich nicht verändert werden und klar abgegrenzt bleiben von weiteren Ergänzungen.


Geographische Lage
Riemertsheide liegt 8 km nordöstlich von Neisse an der Straße nach Nieder Hermsdorf, 200 m über NN. Der Ortsname deutet vielleicht auf eine Ansiedlung in einem ehemaligen Steppengebiet hin. Die nächsten Eisenbahnstationen sind Kaundorf (4 km) an der Strecke Neisse-Oppeln und Bösdorf (8 km) an der Strecke Neisse-Brieg. Durch den Ort führte eine Omnibuslinie, es gab eine Poststelle.

Geschichte
Das Dorf ist wahrscheinlich zwischen 1220 und 1230 „auf grüner Wiese“ angelegt worden, erstmals wird es in einer Urkunde von 1267 als „Rinanczow“ genannt. 1353 wurde es zu deutschem Recht umgesetzt. Nach dem Lib. fund. (um 1300) gehörten zum Ort („Reywarczheide“) 39 kleine Huben, von denen die Kirche 2 und der Scholze 8 mit einer Schenke besaßen. Besonderheiten der Mundart und in der Anlage des Orts und der Höhe lassen die Herkunft der ersten Bauern aus Mainfranken möglich erscheinen. Das Dorf wurde oft von Brandkatastrophen heimgesucht; 1648 äscherten schwedische Reiter sechs Höfe ein. 1791 brannte der Ort bis auf wenige Häuser nieder.

Die Gemeinde
Riemertsheide (Bürgermeister 1935 und 1942: Emil Jüttner) gehörte zum Amtsbezirk und Gendarmerieposten Groß Neundorf und zum Standesamt Lassoth, Grünfließ. Die Station der Marienschwestern, 1921 gegründet, war am Ort.

Kirchen
Die katholische Kirche hatte das in Schlesien seltene Patrozinium St. Clemens; ein Pfarrer wurde 1267, die Kirche 1305 erstmals urkundlich erwähnt. Das Gotteshaus wurde nach dem Brand von 1791 wieder aufgebaut, der Turm stammt noch aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. 1896/97 wurde ein Neubau errichtet. Zur Pfarrei gehörten Lassoth (Grünfließ), Nieder und Ober Jeutritz und Rothhaus.Die zuständige evangelische Kirche war in Neisse. Jungkirmes war am 2. Sonntag nach Ostern, Altkirmes (Kirchweih) am 2. oder 3. Sonntag nach Allerheiligen (2 Tage gefeiert).
Pfarrer waren 1884-1911 Joseph Prießnitz, 1911-1926 Robert Frenzel, 1926-1934 Alfons Michael, 1935-1945 Julius Wessely.

Schulen
Da sich für Grünfließ als kirchliche Filiale bereits 1577 eine Schule nachweisen läßt, wird Riemertsheide sicherlich ebenfalls vor 1600 eine Schule besessen haben. 1784 wird ein Schulhaus erwähnt; die zweistöckige Schule stammt von 1905/06, die 1925 von 99 Kindern in 2 Klassen besucht wurde.
Unterricht gaben 1925: 1. Lehrer Nikolaus Spitzer (1923-1931), Lehrer Max Seidel (auch 1935); 1935: Josef Seiffert (auch 1939); 1939: Lehrer Fritz Birke.

Die Gemeindeflur
Die Gemeindeflur ist 936 ha groß. Flurnamen in der näheren und weiteren Umgebung des Orts sind: Achtruten, Apfelsgrund, Aulose, Bergstücke, Dreibeeete, Dreilose, Fünfruten, alte Grenze (aale Gränze), die langen Haine, die Hinnewethen (=Wiesen), die Hofäcker, Hundestücke, die Keile, Kümmelsberg, Matschke-Hölle, Niederfeld, Niederseifen, Pflugschar, Preißegärten, Riesthand mit dem Riessteichel, Sände, Seifstücke, Siebenruten, alter Stadtweg, Stollen, Streitfleckel, Teichlose, Überscahr, Vierbeete, Waldlose, Werder, Wettstücke, die langen Wiesen, Zusätze, Zweibeete, Zwölfruten. Ein Bauerngut mit 78 ha war seit 1778 im Besitz der Familie Beier, ein Erbhof gehörte seit etwa 1830 der Familie Jüttner. Gutsbesitzer Alfons Beier starb 1945/46 in einem polnischen Gefängnis in Neisse.

Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:

1784: 66 Stellen
1845: 608 Einwohner, 92 Häuser
1895: 696 Einwohner, 114 Häuser, 159 Haushalte
1939: 594 Einwohner, 128 Haushalte

Im Jahr 1937 gab es im Ort: 2 Bäcker, 2 Fleischer, 2 Friseure, 2 Gasthöfe, 1 Gemischtwarenladen, 1 Maler, 1 Mechaniker, 1 Ölfabrik, 2 Sattler, 2 Schmiede, 2 Schneider, 2 Schuhmacher, 1 Stellmacher, 3 Tischler, 1 Spar-und Darlehnskasse, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft.

Im Ort wohnten 1935:

Ende der Buchabschrift

Flucht und Vertreibung 1945



Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

  • Die zuständige evangelische Kirche war in Neisse.

Katholische Kirchen

Die katholische Kirche St. Clemens war im Ort.

Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

Adressbücher

Ortsfamilienbücher

  • Liste aller Online Ortsfamilienbücher:
Ortsfamilienbücher https://online-ofb.de/ ("OFBs außerhalb der heutigen Bundesrepublik Deutschland")
Alphabetische Liste aller Ortsfamilienbücher zu Schlesien: http://wiki-de.genealogy.net/Kategorie:Ortsfamilienbuch_zu_Schlesien

Militär- und Kriegsquellen

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Riemertsheide

Anmerkungen

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Weitere Webseiten

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.

Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis

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Ort

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