Gostitz, Gostal: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 3: Zeile 3:
[[Regional]] > [[Ehemalige deutsche Gebiete]] > [[Schlesien]] > [[Regierungsbezirk Oppeln]] > [[Landkreis Neisse]] > {{PAGENAME}}
[[Regional]] > [[Ehemalige deutsche Gebiete]] > [[Schlesien]] > [[Regierungsbezirk Oppeln]] > [[Landkreis Neisse]] > {{PAGENAME}}
{{#vardefine:Ortsname|Gostitz}}
{{#vardefine:Ortsname|Gostitz}}
== Einleitung ==
Gostitz zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten im  [[Landkreis Neisse]] und gehörte zum Regierungsbezirk Oppeln in [[Oberschlesien]]. Kreisstadt war die Stadt [[Neisse]].Ab 1945 gehört Gostitz zu [[Polen]], polnischer Name: Gościce. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.
=== Allgemeine Information ===
==== ''Vorbemerkung zur Beachtung der Urheberrechte'' ====
:'''Quelle''' (Texte zur allgemeinen Information): Franz-Christian Jarczyk: „Die Dörfer des Kreises Neisse",
:3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim
:''Mit freundlicher Genehmigung des Verlages handelt es sich um die vollständige und wörtliche Abschrift des Buches.''
:''(Lediglich die Überschriften wurden zur schnellen Orientierung den Textabschnitten vorangestellt.)
:''Um das Urheberrecht nicht zu verletzen, und den Text nicht zu verfälschen, wird gebeten, weitere Informationen oder Korrekturen erst nach dem gekennzeichneten Ende der Buchabschrift einzustellen.''
:''Der Text des Autors soll inhaltlich nicht verändert werden und klar abgegrenzt bleiben von weiteren Ergänzungen.''<br/>
'''''Geographische Lage:'''''  Gostal, ein Gebirgsreihendorf, liegt im westlichen Kreisgebiet an der Grenze zur Tschechei, 24 km von Neisse entfernt an der Straße über Patschkau, 260-300 m über NN. Der südlichste Ortsteil reicht an ein Quertal des Wartha-Reichensteiner-Gebirges hinein. Durch das Dorf fließt der Tarnaubach. Die nächsten Eisenbahnstation ist Patschkau (6 km), eine Poststelle war im Ort.
<br/>


== Allgemeine Information: Das Dorf Gostitz ==
'''''Zur Geschichte:''''' Das Dorf wurde vermutlich zusammen mit der Stadt Patschkau (gegründet 1254) angelegt; um 1300 wird es („Gosteczna“) im Lib. fund. erstmals erwähnt. Es besaß damals 37 große Huben, die für kleine lagen, davon hatte der Scholze 7 Huben, 1 Schenke und 1 kleine Mühle mit 2 Rädern. 1641, im 30jährigen Krieg, plünderten die Schweden die Ortschaft gründlich. Der alte Ortsname Gostitz wurde 1936 in Gostal geändert.
Gostitz war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Gostitz zu Polen, polnischer Name: Gościce. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.
<br/>
*Quelle: Texte zur allgemeinen Information und zu den Bewohnern mit freundlicher Genehmigung des Verlages:'' Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse", 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes :e.V. Hildesheim''


=== Lage ===
'''''Die Gemeinde:''''' Gostal (Bürgermeistr 1935 und 1942: Bauer Josef Ertelt) war Stitz des Amtsbezirs (zuständig auch für Alt Patschkau, Fuchswinkel, Geseß, Grenztal, Heinzendorf und Kosel), das Standesamt war in Patschkau, der Gendarmerieposten in Heinzendorf. Im Ort war eine Station der Marienschwestern 1917 gegründet.
Gostal, ein Gebirgsreihendorf, liegt im westlichen Kreisgebiet an der Grenze zur Tschechei, 24 km von Neisse entfernt an der Straße über Patschkau, 260-300 m über NN. Der südlichste Ortsteil reicht an ein Quertal des Wartha-Reichensteiner-Gebirges hinein. Durch das Dorf fließt der Tarnaubach. Die nächsten Eisenbahnstation ist Patschkau (6 km), eine Poststelle war im Ort.
<br/>


=== Zur Geschichte ===
'''''Kirchen:''''' Für die katholische Kirche (Patrozinium St. Nikolaus) wird 1300 in einer Urkunde ein Pfarrer genannt. Der Bau stammt aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts und wurde 1769 erweitert; der Turm erhielt 1853 eine barocke Haube. 1914/15 wurde die Kirche restauriert, dabei wurde eine neue Sakristei angebaut. Bis 1851 gehörte Grenztal als Filiale kirchlich zu Gostitz. Eine Glocke, 1493 von Meister Sidenhaar in Neisse gegossen, wurde 1854 umgegossen. Kirchweih war am Sonntag nach Martini. Pfarrer waren seit 1910 Bruno Bleischwitz (die Kirche war vorher verwaist und wurde von Grenztal aus betreut), 1939-1945 Georg Mainka. Die nächste evangelische Kirche war in Paschkau.
Das Dorf wurde vermutlich zusammen mit der Stadt Patschkau (gegründet 1254) angelegt; um 1300 wird es („Gosteczna“) im Lib. fund. erstmals erwähnt. Es besaß damals 37 große Huben, die für kleine lagen, davon hatte der Scholze 7 Huben, 1 Schenke und 1 kleine Mühle mit 2 Rädern. 1641, im 30jährigen Krieg, plünderten die Schweden die Ortschaft gründlich. Der alte Ortsname Gostitz wurde 1936 in Gostal geändert.
<br/>


=== Die Gemeinde ===
'''''Schulen:''''' Die Visitationsberichte der Diözese nennen für 1651 einen Kirchschreiber, der sicherlich dort Schule hielt. 1784 wird ein Schulmeisterhaus erwähnt, 1878 wurde ein zweistöckiges Schulhaus errichtet, ein Massivbau mit Schieferdach. 1925 besuchten 76 Kinder die dreiklassige Schule. Unterricht gaben 1925: 1. Lehrer Josef Seidel (auch 1935) und Lehrer Gerg Perl; 1935: Lehrer Anton Kudelko (auch 1939); 1939: 1. Lehrer Hermann Rehmer.
*Gostal (Bürgermeistr 1935 und 1942: Bauer Josef Ertelt) war Stitz des Amtsbezirs (zuständig auch für Alt Patschkau, Fuchswinkel, Geseß, Grenztal, Heinzendorf und Kosel), das Standesamt war in Patschkau, der Gendarmerieposten in Heinzendorf. Im Ort war eine Station der Marienschwestern 1917 gegründet.
<br/>
*Die Visitationsberichte der Diözese nennen für 1651 einen Kirchschreiber, der sicherlich dort Schule hielt. 1784 wird ein Schulmeisterhaus erwähnt, 1878 wurde ein zweistöckiges Schulhaus errichtet, ein Massivbau mit Schieferdach. 1925 besuchten 76 Kinder die dreiklassige Schule.
In Gostal wurde 1750 Dr. Johann Nep. Köhler geboren. Er war ein Schüler des Neisser Geymnasiums. Über 40 Jahre unterrichtete er am Matthiasgymnasium in Breslau als Lehrer und Rektor, zeitweise auch an der dortigen Universität.
:Unterricht gaben 1925: 1. Lehrer Josef Seidel (auch 1935) und Lehrer Gerg Perl; 1935: Lehrer Anton Kudelko (auch 1939); 1939: 1. Lehrer Hermann Rehmer.
<br/>


*In Gostal wurde 1750 Dr. Johann Nep. Köhler geboren. Er war ein Schüler des Neisser Geymnasiums. Über 40 Jahre unterrichtete er am Matthiasgymnasium in Breslau als Lehrer und Rektor, zeitweise auch an der dortigen Universität.
'''Die Gemeindeflur''' ist 630 ha groß. Als Flurname ist Tarnaw (1536) bekannt. Das Rittergut (88 ha) war im Besitz der Stadtgemeinde Patschkau.  
*Die Gemeindeflur ist 630 ha groß. Als Flurname ist Tarnaw (1536) bekannt. Das Rittergut (88 ha) war im Besitz der Stadtgemeinde Patschkau.  
<br/>


=== Kirche ===
'''Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:''' <br/>
*Für die katholische Kirche (Patrozinium St. Nikolaus) wird 1300 in einer Urkunde ein Pfarrer genannt. Der Bau stammt aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts und wurde 1769 erweitert; der Turm erhielt 1853 eine barocke Haube. 1914/15 wurde die Kirche restauriert, dabei wurde eine neue Sakristei angebaut. Bis 1851 gehörte Grenztal als Filiale kirchlich zu Gostitz. Eine Glocke, 1493 von Meister Sidenhaar in Neisse gegossen, wurde 1854 umgegossen. Kirchweih war am Sonntag nach Martini.
1784: 475 Einwohner, 33 Stellen <br/>
:Pfarrer waren seit 1910 Bruno Bleischwitz (die Kirche war vorher verwaist und wurde von Grenztal aus betreut), 1939-1945 Georg Mainka.  
1845: 650 Einwohner (1 ev.), 116 Häuser <br/>
*Die nächste evangelische Kirche war in Paschkau.
1895: 522 Einwohner (2 ev.), 107 Häuser, 126 Haushalte <br/>
1939: 492 Einwohner, 118 Haushalte <br/>
Im Dorf gab es 1937: 1 Bäcker, 1 Fleischer, 2 Gasthöfe, 4 Gemischtwarenläden, 2 Mühlen, 1 Sattler, 1 Schmiede, 2 Schneider, 3 Schuhmacher, 2 Tischler, 1 Spar- und Darlehnskasse.
<br/>


'''Im Jahr 1935 wohnten im Ort:''' [[{{PAGENAME}}/ Bewohner 1935]]
<br/>


== Einwohner ==
:'''''Ende der Buchabschrift''''' <br/>
=== Einwohnerentwicklung ===
*Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
:1784: 475 Einwohner, 33 Stellen
:1845: 650 Einwohner (1 ev.), 116 Häuser
:1895: 522 Einwohner (2 ev.), 107 Häuser, 126 Haushalte
:1939: 492 Einwohner, 118 Haushalte
* Im Dorf gab es 1937: 1 Bäcker, 1 Fleischer, 2 Gasthöfe, 4 Gemischtwarenläden, 2 Mühlen, 1 Sattler, 1 Schmiede, 2 Schneider, 3 Schuhmacher, 2 Tischler, 1 Spar- und Darlehnskasse.


===Liste der Einwohner, die 1935 in Gostitz wohnten===
'''Flucht und Vertreibung 1945''' <br/>
* [[{{PAGENAME}}/ Bewohner 1935]]
Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte)
 
=== Flucht und Vertreibung 1945 ===
* Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte)





Version vom 19. Januar 2023, 10:46 Uhr

Hierarchie
Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Gostitz, Gostal

Einleitung

Gostitz zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten im Landkreis Neisse und gehörte zum Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien. Kreisstadt war die Stadt Neisse.Ab 1945 gehört Gostitz zu Polen, polnischer Name: Gościce. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.

Allgemeine Information

Vorbemerkung zur Beachtung der Urheberrechte

Quelle (Texte zur allgemeinen Information): Franz-Christian Jarczyk: „Die Dörfer des Kreises Neisse",
3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages handelt es sich um die vollständige und wörtliche Abschrift des Buches.
(Lediglich die Überschriften wurden zur schnellen Orientierung den Textabschnitten vorangestellt.)
Um das Urheberrecht nicht zu verletzen, und den Text nicht zu verfälschen, wird gebeten, weitere Informationen oder Korrekturen erst nach dem gekennzeichneten Ende der Buchabschrift einzustellen.
Der Text des Autors soll inhaltlich nicht verändert werden und klar abgegrenzt bleiben von weiteren Ergänzungen.

Geographische Lage: Gostal, ein Gebirgsreihendorf, liegt im westlichen Kreisgebiet an der Grenze zur Tschechei, 24 km von Neisse entfernt an der Straße über Patschkau, 260-300 m über NN. Der südlichste Ortsteil reicht an ein Quertal des Wartha-Reichensteiner-Gebirges hinein. Durch das Dorf fließt der Tarnaubach. Die nächsten Eisenbahnstation ist Patschkau (6 km), eine Poststelle war im Ort.

Zur Geschichte: Das Dorf wurde vermutlich zusammen mit der Stadt Patschkau (gegründet 1254) angelegt; um 1300 wird es („Gosteczna“) im Lib. fund. erstmals erwähnt. Es besaß damals 37 große Huben, die für kleine lagen, davon hatte der Scholze 7 Huben, 1 Schenke und 1 kleine Mühle mit 2 Rädern. 1641, im 30jährigen Krieg, plünderten die Schweden die Ortschaft gründlich. Der alte Ortsname Gostitz wurde 1936 in Gostal geändert.

Die Gemeinde: Gostal (Bürgermeistr 1935 und 1942: Bauer Josef Ertelt) war Stitz des Amtsbezirs (zuständig auch für Alt Patschkau, Fuchswinkel, Geseß, Grenztal, Heinzendorf und Kosel), das Standesamt war in Patschkau, der Gendarmerieposten in Heinzendorf. Im Ort war eine Station der Marienschwestern 1917 gegründet.

Kirchen: Für die katholische Kirche (Patrozinium St. Nikolaus) wird 1300 in einer Urkunde ein Pfarrer genannt. Der Bau stammt aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts und wurde 1769 erweitert; der Turm erhielt 1853 eine barocke Haube. 1914/15 wurde die Kirche restauriert, dabei wurde eine neue Sakristei angebaut. Bis 1851 gehörte Grenztal als Filiale kirchlich zu Gostitz. Eine Glocke, 1493 von Meister Sidenhaar in Neisse gegossen, wurde 1854 umgegossen. Kirchweih war am Sonntag nach Martini. Pfarrer waren seit 1910 Bruno Bleischwitz (die Kirche war vorher verwaist und wurde von Grenztal aus betreut), 1939-1945 Georg Mainka. Die nächste evangelische Kirche war in Paschkau.

Schulen: Die Visitationsberichte der Diözese nennen für 1651 einen Kirchschreiber, der sicherlich dort Schule hielt. 1784 wird ein Schulmeisterhaus erwähnt, 1878 wurde ein zweistöckiges Schulhaus errichtet, ein Massivbau mit Schieferdach. 1925 besuchten 76 Kinder die dreiklassige Schule. Unterricht gaben 1925: 1. Lehrer Josef Seidel (auch 1935) und Lehrer Gerg Perl; 1935: Lehrer Anton Kudelko (auch 1939); 1939: 1. Lehrer Hermann Rehmer.
In Gostal wurde 1750 Dr. Johann Nep. Köhler geboren. Er war ein Schüler des Neisser Geymnasiums. Über 40 Jahre unterrichtete er am Matthiasgymnasium in Breslau als Lehrer und Rektor, zeitweise auch an der dortigen Universität.

Die Gemeindeflur ist 630 ha groß. Als Flurname ist Tarnaw (1536) bekannt. Das Rittergut (88 ha) war im Besitz der Stadtgemeinde Patschkau.

Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
1784: 475 Einwohner, 33 Stellen
1845: 650 Einwohner (1 ev.), 116 Häuser
1895: 522 Einwohner (2 ev.), 107 Häuser, 126 Haushalte
1939: 492 Einwohner, 118 Haushalte
Im Dorf gab es 1937: 1 Bäcker, 1 Fleischer, 2 Gasthöfe, 4 Gemischtwarenläden, 2 Mühlen, 1 Sattler, 1 Schmiede, 2 Schneider, 3 Schuhmacher, 2 Tischler, 1 Spar- und Darlehnskasse.

Im Jahr 1935 wohnten im Ort: Gostitz, Gostal/ Bewohner 1935

Ende der Buchabschrift

Flucht und Vertreibung 1945
Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte)


Genealogische und Historische Quellen

Kirchenbücher

  • FAMILY SEARCH: Kirchenbücher von Gostitz Kreis Neisse sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormonen einsehbar. Online kann :erkundet werden, welche Jahrgänge zur Verfügung stehen: :https://www.familysearch.org/search/catalog

Standesamt Patschkau

Bibliographie

Anmerkungen


Webseiten

Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis

<gov>object_188376</gov>