Berkrode: Unterschied zwischen den Versionen
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* 18. Jahrhundert: Die gemeine oder weiße Birke, später auch Sandbirke genannt. In sehr sandigen Gegenden, wo oben nur handhoch gute Erde, und sich darunter toter Sand findet, findet man zuweilen an den Hauptwurzeln der Birken, kleine schwache und rauhe Zweige, welche etwa die Dicke eines Strohhalmes haben, ganz ausserordentlich zäh, schlank und biegsam sind, und wohl etliche 20 bis 30 [[Fuß]] flach auslaufen. Wenn man sie an einem Ende | * 18. Jahrhundert: Die gemeine oder weiße Birke, später auch Sandbirke genannt. In sehr sandigen Gegenden, wo oben nur handhoch gute Erde, und sich darunter toter Sand findet, findet man zuweilen an den Hauptwurzeln der Birken, kleine schwache und rauhe Zweige, welche etwa die Dicke eines Strohhalmes haben, ganz ausserordentlich zäh, schlank und biegsam sind, und wohl etliche 20 bis 30 [[Fuß]] flach auslaufen. Wenn man sie an einem Ende aufhebt, kann man sie allmählig auf die ganze Länge aus der Erde ziehen. | ||
===Nutzholz=== | ===Nutzholz=== |
Version vom 17. Mai 2022, 09:30 Uhr
Regional > Sprache > Amtssprache im Fürstbistum Münster > Berkrode
Amtssprache
- Berkrode (ndd.), Bergrode
- Berke oder Meye
- 1. Bedeutung
- mit Wurzelwerk gerodete Birke, Birkenrute bis zu etwa 4 Jahren
- 2. Bedeutung
- Birke, Berke oder Meye, Birkenbaum,
Beschreibung
- 18. Jahrhundert: Die gemeine oder weiße Birke, später auch Sandbirke genannt. In sehr sandigen Gegenden, wo oben nur handhoch gute Erde, und sich darunter toter Sand findet, findet man zuweilen an den Hauptwurzeln der Birken, kleine schwache und rauhe Zweige, welche etwa die Dicke eines Strohhalmes haben, ganz ausserordentlich zäh, schlank und biegsam sind, und wohl etliche 20 bis 30 Fuß flach auslaufen. Wenn man sie an einem Ende aufhebt, kann man sie allmählig auf die ganze Länge aus der Erde ziehen.
Nutzholz
- 18. Jahrhundert: Birkenholz gilt als Nutz- und Brennholz. Mann nimmt die Birke wegen ihrer Zähigkeit und mäßigen Härte unter andern zu Reif- und andern großen Bottichstäben in luftigen Wein- und Bierkellern, auch in Brauhäusern. Die Land- und Ackerwirte, Sieb- und Korbmacher, Böttcher, Drechsler und Tischler verarbeiten Birkenholz gern zu Wagengeräten, Schlittenkufen, Axtstielen, Ackergeräten, Leiterbäumen, Karren, Deichseln, Jochen, Sätteln, Stühlen, Mollen u.s.w.. Die Drechsler machen Spinnrocken, Gefäße, Dosen, Puppen etc. von Birkenholz. [1]
Beispiel
- Haltern, den 14.05.1647: Für den jüngeren Henrich Muggenberg aus Wesel fertigte Bürgermeister Bernhardt Brox ein Zertifikat von zwei Passzetteln aus, welche er am 11.05.1647 überreichte. Der Zöllner Adolfph Althauß bezeugte, dass Müggenbergs Schiffsknechte gestern Abend bei Sonnenuntergang mit 37 Stück Bergroden, Breckehöltzern (Sturmholz) und etlichen Planken einen Schuß weit (etwa 300 Schritt) aufwärts der Stever oder des Fährhauses angekommen seien, dort angelegt hätten und dort auch noch liegen. Sie hätten für die Fracht 2 Floßtafeln verfertigt, dafür seien die Pässe.[2]