Sickingmühle (Marl): Unterschied zwischen den Versionen
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Namensgebend war in diesem Fall die Lage der Mühle am Ort. So verkauft am 14.12.1493 (anno dm. MCCCCXCIII Sabbato post lucie virginis), vor Jürgen van Asbecke als Richter zu Haltern, Wenemar van Hamme und seine Frau Margareta Wulffs, an Evert Overman und Henrick Stalman als Kirchenmeister der Kirche zu Hamme, eine jährl. Rente von 1/2 Malter Roggen zum behuf der Kirche aus dem Gyres Gut (Kleine Schwartenbrock), '''gelegen an der Mühle zu Syckinck''', im Gericht Recklinckhausen. Als Wennemar von Hamme einige Zeit später verstirbt, will seine Witwe Greite Wulfs die Belastung los sein und verkauft schließlich am 10.11.1498 vor Jürgen Asbeck als Richter zu Haltern an Johan Wewers, Everd Overman (Overhoff zu Herne) und Joh. Dychhoven gt. Schulte zu Herne, als Kirchenmeistern und Provisoren der Kirche zu Hamm, ihr Erbe Gyrs Gut '''bei der Mühle zu Sicking'''. Sickingmühle als Herkunftsbezeichnung findet sich ebenfalls in den Kirchenbüchern von St. Peter in Recklinghausen im 17. Jahrhundert. | Namensgebend war in diesem Fall die Lage der Mühle am Ort. So verkauft am 14.12.1493 (anno dm. MCCCCXCIII Sabbato post lucie virginis), vor Jürgen van Asbecke als Richter zu Haltern, Wenemar van Hamme und seine Frau Margareta Wulffs, an Evert Overman und Henrick Stalman als Kirchenmeister der Kirche zu Hamme, eine jährl. Rente von 1/2 Malter Roggen zum behuf der Kirche aus dem Gyres Gut (Kleine Schwartenbrock), '''gelegen an der Mühle zu Syckinck''', im Gericht Recklinckhausen. Als Wennemar von Hamme einige Zeit später verstirbt, will seine Witwe Greite Wulfs die Belastung los sein und verkauft schließlich am 10.11.1498 vor Jürgen Asbeck als Richter zu Haltern an Johan Wewers, Everd Overman (Overhoff zu Herne) und Joh. Dychhoven gt. Schulte zu Herne, als Kirchenmeistern und Provisoren der Kirche zu Hamm, ihr Erbe Gyrs Gut '''bei der Mühle zu Sicking'''. Sickingmühle als Herkunftsbezeichnung findet sich ebenfalls in den Kirchenbüchern von St. Peter in Recklinghausen im 17. Jahrhundert. | ||
==Bauerschaft | ==Bauerschaft Hüppelswick== | ||
[[Bild:Sickingmuehle.jpg|thumb|500px|Dorfkern Sickingmühle: Am Sickingmühlerbach die Brücke nach Marl. Hier an der Mühle war bis 1802 noch Brückengeld zur Benutzung zu entrichten.]] | [[Bild:Sickingmuehle.jpg|thumb|500px|Dorfkern Sickingmühle: Am Sickingmühlerbach die Brücke nach Marl. Hier an der Mühle war bis 1802 noch Brückengeld zur Benutzung zu entrichten.]] | ||
[[Bild:Sickingmuehle-Papierm.jpg|thumb|500px|Am Zusammenfluß von Loemühlen- und Silvertbach wurde Ende des 18. Jahrhunderts am Silvertbach eine Papiermühle gegründet. Dies führte zum Ausbau des Gewerbes der Lumpensammler in Marl.]] | [[Bild:Sickingmuehle-Papierm.jpg|thumb|500px|Am Zusammenfluß von Loemühlen- und Silvertbach wurde Ende des 18. Jahrhunderts am Silvertbach eine Papiermühle gegründet. Dies führte zum Ausbau des Gewerbes der Lumpensammler in Marl.]] | ||
Im Vestischen Lagerbuch von 1660 und in alten Steuerlisten wird diese Bauerschaft zeitgleich Hüppelswick genannt, eine Ableitung von dem im Mittelalter zur vestischen Vogtei zählenden Oberhof "Uppelsches Lehen" in "Uppelswick", später Sickingmühle geheißen. Dieser Oberhof war mit seinen Unterhöflern aber schon im 14. Jahrhundert im Besitz der Familie von Raesfeld zu Ostendorf. | |||
Von der Familie von Lembeck erwarben die Aufsitzer von [[Haus Ostendorf]] im 14. Jahrhundert die Mühle zu Sickingmühle. In späterer Zeit befestigte das Haus Ostendorf diese Mühle zeitweilig zu einem Bollwerk. Die sich dadurch bedroht fühlenden Bürger der Stadt Dorsten zerstörten kurz darauf die Befestigungsanlage. Wen kann es da noch wundern, dass der Sitz des freiadeligen Hauses "Hämgen" im 18. Jahrhundert in Sickingmühle lag. | Von der Familie von Lembeck erwarben die Aufsitzer von [[Haus Ostendorf]] im 14. Jahrhundert die Mühle zu Sickingmühle. In späterer Zeit befestigte das Haus Ostendorf diese Mühle zeitweilig zu einem Bollwerk. Die sich dadurch bedroht fühlenden Bürger der Stadt Dorsten zerstörten kurz darauf die Befestigungsanlage. Wen kann es da noch wundern, dass der Sitz des freiadeligen Hauses "Hämgen" im 18. Jahrhundert in Sickingmühle lag. |
Version vom 13. April 2007, 16:59 Uhr
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Kreis Recklinghausen > Marl (Kreis Recklinghausen) > Sickingmühle
Name
Namensgebend war in diesem Fall die Lage der Mühle am Ort. So verkauft am 14.12.1493 (anno dm. MCCCCXCIII Sabbato post lucie virginis), vor Jürgen van Asbecke als Richter zu Haltern, Wenemar van Hamme und seine Frau Margareta Wulffs, an Evert Overman und Henrick Stalman als Kirchenmeister der Kirche zu Hamme, eine jährl. Rente von 1/2 Malter Roggen zum behuf der Kirche aus dem Gyres Gut (Kleine Schwartenbrock), gelegen an der Mühle zu Syckinck, im Gericht Recklinckhausen. Als Wennemar von Hamme einige Zeit später verstirbt, will seine Witwe Greite Wulfs die Belastung los sein und verkauft schließlich am 10.11.1498 vor Jürgen Asbeck als Richter zu Haltern an Johan Wewers, Everd Overman (Overhoff zu Herne) und Joh. Dychhoven gt. Schulte zu Herne, als Kirchenmeistern und Provisoren der Kirche zu Hamm, ihr Erbe Gyrs Gut bei der Mühle zu Sicking. Sickingmühle als Herkunftsbezeichnung findet sich ebenfalls in den Kirchenbüchern von St. Peter in Recklinghausen im 17. Jahrhundert.
Bauerschaft Hüppelswick
Im Vestischen Lagerbuch von 1660 und in alten Steuerlisten wird diese Bauerschaft zeitgleich Hüppelswick genannt, eine Ableitung von dem im Mittelalter zur vestischen Vogtei zählenden Oberhof "Uppelsches Lehen" in "Uppelswick", später Sickingmühle geheißen. Dieser Oberhof war mit seinen Unterhöflern aber schon im 14. Jahrhundert im Besitz der Familie von Raesfeld zu Ostendorf.
Von der Familie von Lembeck erwarben die Aufsitzer von Haus Ostendorf im 14. Jahrhundert die Mühle zu Sickingmühle. In späterer Zeit befestigte das Haus Ostendorf diese Mühle zeitweilig zu einem Bollwerk. Die sich dadurch bedroht fühlenden Bürger der Stadt Dorsten zerstörten kurz darauf die Befestigungsanlage. Wen kann es da noch wundern, dass der Sitz des freiadeligen Hauses "Hämgen" im 18. Jahrhundert in Sickingmühle lag.
Zeitzeichen 1895
- Sickingmühle, Bauerschaft in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Recklinghausen, Amt Marl, Landgemeinde Hamm,
- Personenstandswesen: ev. Kspl Haltern, kath. Kspl Hamm, Standesamt Marl,
- Amtsgericht Haltern, Postbezirk Marl.
- (1895) 23 Gebäude, 150 Einwohner
- Quelle: Hic Leones
- Alphabet. Orts.-Verz. f. den ObLdGer.-Bz. Hamm (n. amtl. Quellen), 1. Aufl. (1885), Ed. A. Dreymann, Grote'sche Buchhdl., Hamm Westf., Seite 144
- Gem.-Lexikon Preussen, Bd. X (Prov. Westfalen), Volkszähl. 2. Dez. 1895, Verlag der Königl. Statist. Bureaus, Berlin (1897), Seite 20
- Ritters Geograph:-Statist. Lexikon, Bd. L-Z, 8. Aufl. (1895), Ed. J. Penzier, Otto Wiegand, Leipzig, Seite 768
- Nicht gelistet in Gem.-Lexikon des Deut. Reiches, 2. Aufl. (1892), Ed. V. Grübel, Oscar Stahel, Würzburg
- Nicht gelistet in Neumanns Orts-Lexikon des Deut. Reichs, 3. Aufl. (1894), Ed. W. Keil, Bibliograph. Inst., Leipzig u. Wien
- Quelle: Hic Leones
Einwohner
- Albers (Marl-Sickingmühle)
- Amerkamp (Marl-Sickingmühle)
- Boy (Marl-Sickingmühle) (=Badde)
- Burrichter (Marl-Sickingmühle)
- Fahnenstegge (Marl-Sickingmühle)
- Fennes (Marl-Sickingmühle) (Finners)
- Genius (Marl-Sickingmühle)
- Große Bley (Marl-Sickingmühle)
- Grothues (Marl-Sickingmühle)
- Haake (Marl-Sickingmühle)
- Haake (Marl-Sickingmühle)
- Hardick (Marl-Sickingmühle)
- Kläser (Marl-Sickingmühle)
- Kleine Havermann (Marl-Sickingmühle)
- Kleine Schwartenbrock (Marl-Sickingmühle)
- Kuhlmann (Marl-Sickingmühle)
- Lensmann (Marl-Sickingmühle) (= lahme Schnieder)
- Olienmöller (Marl-Sickingmühle)
- Rüther (Marl-Sickingmühle)
- Sandschneider (Marl-Sickingmühle)
- Scheperjan (Marl-Sickingmühle)
- Schlotjuncker (Marl-Sickingmühle)
- Schnieder (Marl-Sickingmühle)
- Wember (Marl-Sickingmühle)
- Wessels (Marl-Sickingmühle)
- Wilde (Marl-Sickingmühle)
Mergelhammel
- (Kurfürstliches Gericht Recklinghausen, 14.7bris 1767 Concurs Haus Ostendorf, Taxwert zur Ablöse der gutsherrlichen Gefälle) N.43 der Mergelhammel auf der Baurschaft Hüppelschwick wie aestimirtad 33 RT 20 Stüber. non invenit emptorem.
Hüppelswicker Zehnte
Bonn, den 27. Augusti anno 1665. Maximilian Henrich Erzbischof zu Cöllen, Bischof zu Hildeßheimb und Lüttich, tritt an Johan von Raßfeldt zu Ostendorf den im Vest Recklinghaußen belegenen Huppelelbericker Zehnten gegen Abtretung der Jagdbarkeit, dem Holzrichteramt und damit verbundenen Mastung, Windschlägen und Holzbrüchen auf dem Gewäldt der Hülßberg genannt im Vest Recklinghaußen, ab, und befreit die Eigenbehörigen Raßfeldts, namens
- Aleff Baurichter,
- Georg Weßels,
- Johan Wilde,
- Georg Hardick,
- Aleff Badde,
- Jacob Kläßer,
- Claß Amerkamp,
- Berndt Schwartenbroch,
- Berndt Poppenthall,
- Johann Schulte,
- Rutger Schulte,
- Aleff Poeth,
- Conrad,
- Aleff Graff,
- Badde (wohl Boddemein zu Hamm),
- Johan Köster,
- Herman auf dem Stein (Strohmann),
- Johann Weßels zur Linde,
- Wolter Lohoff, und sämtliche
- Brüninghöffer, insbesondere
- Berckelman,
- Melchior Brünninghoff,
- Ebbinghauß,
- Gröningen,
- Hachtman
von aalen an die Kelnerei Horneburg jährlich schuldigen Früchten, Höenergelt, Zinsen und Diensten und tritt dieselben Herrn von Raßfeldt ab, und zieht die Interventionen betr. der Brüninghöffer in Speyr zurück (Urkunde AL).
Sickingmühler Zehnte
(STAM Vest Recklinghausen Konkurs Haus Ostendorf: 14.09.1767:) Hüppelschwicker Zehnten wie ostimiert 1.500 RT, die erschienenen offerirten alß
- Wessels für Schwartenbrock 44 RT,
- Oelmüller und Hidding (Lenzman) 8 RT,
- Weßels für sich 160 RT,
- Kläser 160 RT,
- Hardick 150 RT,
- Amerkamp 160 RT,
- Haacke et Schlotjunker 110 RT,
- Boy (Bade) 100 RT,
- Wember 10 RT,
- Alberts 20 RT,
- Rüter 18 RT,
- Baurrichter 12 RT,
- Schnieder 8 RT (vorher Olienschläger, später Kuhlmann),
- Wilde 100 RT,
- Fahnensteg 60 RT,
- Scheperjan 8 RT (Albersjan, Sengelhoff)
- Summa 1128 RT,
für welche drey letztere obig benannte eingedenken dergestalt, daß wenn der ertrag nicht übernehmen, sie solchen ersetzen.
Bauerschaften im historischen Kirchspiel Hamm-Bossendorf im Kreis Recklinghausen (Regierungsbezirk Münster) | |
Bossendorf | Hamm | Herne | Sickingmühle | Ortsseil Waldsiedlung | und das freiadelige Haus Hamm | |
Internetlinks
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Heimat- Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Heimat- und Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Städte und Gemeinden im Kreis Recklinghausen (Regierungsbezirk Münster) | |
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