Haus Grimberg: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 1. April 2007, 18:45 Uhr
Hierarchie Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Gelsenkirchen > Haus Grimberg
Gerichtsbezirk Grimberg
- infolge eines landesherrlichen Privilegs geschaffenes Gericht.
- Der Besitzer des Hauses Grimberg, Joh. von Brembt, erhielt im Jahre 1650 für das Haus Grimberg die Zivil- und Kriminal Jurisdiktion über die verstreut in den Bauerschaften Braubauer, Hüllen und Rickern gelegenen eigenen Güter; eine völlige Trennung vom Amt Bochum erfolgte nicht.
Am 16. Juni 1810 kommt es zur Aufhebung der Jurisdiktion Grimberg durch Napoléon I. infolge seiner Gebiets – und Strafrechtsreformen. Grimberg wird mit der Gemeinde Braubauerschaft vereinigt, die zur Mairie Wattenscheid im Kanton Bochum gehört. Im Jahr 1900 erhält die Gemeinde Braubauerschaft den Namen „Bismarck“ und kommt im Jahr 1903 zu Gelsenkirchen.
Name
„Grimberg“ etwa 1183.(Bedeutung: Grintberg = Sandberg).
Familie
- 1263 „Winemarus miles de Grintberg“ . Blutsverwandter Dietrichs v. d. Leithen war der Ritter Winnemar de Bachem (1251) zu Grintberg (1263 /95) in Altenbochum, er war auch Burgmann des Grafen von der Mark zu Blankenstein (Hattingen).
Lage
- 4,4 km nordöstlich der Stadt Gelsenkirchen
- Ortsteil Bismarck (19. Jhdt. noch Hüllen mit Braubauerschaft)
- Historische Lage Grafschaft Mark, Amt Bochum
- Ortsteil Bismarck (19. Jhdt. noch Hüllen mit Braubauerschaft)
Ursprung
- Um 1317 Erbauung des „Castrum tur Ah“ durch „Winemarus miles de Grintberg“ (der Ältere, 1317 - 36) an der Mündung der damaligen „Ah“ (später Hüller Mühlenbach) in die Emscher. Es wurde als märkisches Burglehen zu Blankenstein dem „Winemarus miles de Grintberg“ und seine Erbfolgern überlassen. Winemarus Ehefrau war Sophie N.N. (1328).
Zweck
- Märkische Ausfallburg im Dreiländereck Mark, „Kölnisches Land“ Vest Recklinghausen und Grafschaft Kleve.
Grundherrschaft
- Die Bauernerben im Vest Recklinghausen fielen unter die Gerichtsbarkeit des Kurfürstentums Köln.
Bauernerben
Kirchspiel Waltrop, Dorf
- 1660 Summenich nunmehr Epmann
Kirchspiel Buer, Surresse
- 1660 Wilhelm Grundtman
- 1660 Wilhelm Broßes
- 1660 Claß Winckelman
Bauerschaft Middelich
- 1660 Thoniß Nolde
Entwicklung
- 1332 Diederich, Abt von St. Pantaleon in Köln vertauscht das Gut Hunenhaus, so in den Hof Eyclo gehört, mit dem Ritter Wennemar vom Grimberge gegen dessen Güter zu Gruneheye gelegen.
Erbfolger
- 1336 Erbfolger war Wennemar von Grimberg (der Jüngere, 1336-49). Kann sein, dass bereits unter ihm ein Neubau der Burg "Ah" erfolgte. Ehefrau Bertha N.
Sobbe zu Grimberg
- Erbtochter Mechtel (Mechthild) von Grimberg heiratet den Albert Sobbe, sie benennen die ererbte Burg Ah oder deren Neubau nach ihren Erblassern in Burg „Grimberg“ um.
- Erbsohn Wennemar Sobbe zu Grimberg heiratet Gertrud von Heiden zu Bruch (Welper) stirbt im Jahr 1399. Nach den ältesten Lehnbüchern der Grafschaft Nark (1392/93) war er im Besitz eines märkischen Burglehen zu Blankenstein und zu der "A", von 8 Mark aus der Vogtheide zu Marten (Martyn). Das Burglehen kann er mit 80 Mark ablösen (Hier wird das Haus Grimberg noch mit Haus "A" bezeichnet.).
- Erbsohn Hannemann Sobbe (1419) auf Grimmberg heiratet Grete Gräfin von Westerholt
- 1449/1462 Sohn Albert Sobbe (Hannemanns Sohn, 1449 Schiedsmann) heiratet Wessela von Heiden zu Hagenbeck (Holsterhausen),
- Erbsohn Adrian Sobbe (1501), von dem Grimberge (Gryntberge, 1492) heiratet Jutta von Lützenrode zu Seelscheid bei Siegen.
- Mit Hannemann Sobbe erlöscht männliche die Linie, er stirbt unverheiratet im Jahr 1527.
Besitzwechsel
- 1524 Johann Scheele oo Ursula Sobbe auf dem Grimberg
Nebenlinie zu Goch
04.05.1523 Vor dem Bochumer Richter Gerrit Spaen verkaufen der Amtmann zu Goch, Johan von Grimberg gt. Altenbochum, und dessen Ehefrau Margaretha, den Vorstehern des Gasthauses auf Stalleiken, dem Wattenscheider Pastor Johan Kulenborg und Heinrich von Eickel zu Sevinghausen, sowie dem dortigen Gastmeister Bernd Bremer, zu Gunsten des Gasthauses eine erbrente von 12 Goldgulden aus ihrem Gute Lütgendorf im Amt Bochum und Kirchspiel Harpen (...)
Knipping zu Grimberg
- Grimberg geht über dessen Schwester Dorothea Sobbe, verheiratet mit Ritter Gerhard Knipping an dieses Geschlecht.
- Erbsohn Gerhard Knipping wird am 8. Juni 1540 bei einer Streitigkeit mit seinen Nachbarn in der Riemker Mark getötet.
- 1540 Erbsohn Heinrich Knipping wird Burgherr (1549 – 78), er heiratete Sybilla von Nesselrode zu Stein und Herten, läßt die alte Burg abbrechen und erbaut nun eine mit Gräften umwehrte Schlossanlage im Renaissancestil, Schloß Grimberg. Er stirbt ohne männlichen Erben im Jahr 1573.
- Heinrich Knipping zu Grimberg klagte 1555 vor dem Reichskammericht in Wetzlar gegen Gerh. von Eickel zu Crange, Gebrüder Walter und Heinrich von Loe zu Knippenburg, Joh. von Hugenpoth zu Gosewinkel, Johan von der Horst zur Horst und den Bastard von Eikel, wegen Landfriedensbruch durch Einfall in die Riemker Mark, Abbruch einer Ziegelhütte, Überfall auf den Burgsitz Grimberg und Tötung des Gerhard Knipping, seines Vaters.
Erbstreit von Hövel
- 1634 Wilhelm von Hövel zu Grimberg und Ravensberg und seine Brüder Melchior und Friedrich wurden beklagt 1634 vor dem Richter zu Bochum, 1637 vor der klevischen Kanzlei zu Emmerich und 1639 vor dem Reichskammergicht in Wetzlar, von Cristoph Dietr. von Plettenberg, Drost zu Schwarzenberg auf Erstattung vorgeschossener Kontributionskosten und dieserhalb Immission in das Haus Grimberg.
- 1624 Margr. von der Broel, Wwe. des von Ovelacker zu Rath, klagt 1624 vor dem Richter zu Bochum, 1631 vor der Kanzlei zu Emmerich und 1642 vor dem Reichskammergericht, gegen die Gebrüder Wilhelm, Melchior und Friedrich von Hövel zu Grimberg und Ravensberg, um das Miterbenrecht an Haus Grimberg.
- Ernst Gisbert von Cloedt zu Ehrenberg an der Mosel klagt erst vor dem Hofgericht zu Kleve, 1702 vor dem Reichskammergericht gegen Johan Salentin Wilhelm von Nesselrode auf Abtretung des Hauses Grimberg laut Testament des Dietrich Ovelacker von 1663.
- 1713 Erbstreit wegen des 1710 getroffenen Vergleichs zwischen Hugo Karl Kaspar von Cloedt zu Ehrenberg und Grimberg und Johan Franz Graf von Nesselrode zu Grimberg, als Beklagter 1713 vor der Regierung in Kleve, 1714 vor dem Reichskammergericht.
Brembt zu Grimberg
- 1650 Joh. von Brembt war 1650 Besitzer des Hauses Grimberg, welches nun auch Gerichtsrechte erhielt.
- 1697 Christine Elisabeth von Brempt, Wwe. des Wilh. Ferd. von Plettenberg zu Grevel und deren Kinder, vertreten durch ihren Vormund Bernhard von Plettenberg, klagen zunächst vor dem Gericht zu Bochum, dann dem Hofgericht zu Kleve und schließlich 1697 vor dem Reichskammergericht in Wetzlar gegen Johan Salentin Wilhelm von Nesselrode auf Zahlung von 9.900 und 1.100 Taler, zum Ausgleich für die für den Erwerb der Grimbergschen Güter an Arnold Heinr. von Fresendorf zu Ophrtdicke 1645 gezahlten Gerlder. In der Akte ausführliches genealogisches Schema der Parteien, Korntaxe der Stat Unna 1681-1730, Einnahmen des Hauses Grevel am Korn 1638 – 1730, dsgl. Des Hauses Grimberg 1681 – 1739, Kornpreise in der Stadt Hattingen 1600 – 1730.
Nesselrode zu Grimberg
- 1707 Christina Franziska Margaretha von Brempt heiratete Johan Salentin Freiherr von Nesselrode, sie erhielten bei der Heirat Schloß Grimberg zur Nutznießung. Deren Sohn Franz von Nesselrode trat das Erbe des Gesamtbesitzes des kinderlosen Ehepaares Mauritz Bernhard Adolph Freiherr von Bremt und dessen Ehefrau Maria Agnes Theodora Freiin von Merfeld an.
Limburger Lehen zu Gelsenkirchen
- 13.11.1501 Adrian Sobbe von dem Grimberge bekennt, von dem Junker Adolf von Limburg, Herr zu Styrum, das Gut Ahlen und das Gut zu Heßler als Lehen empfangen und darüber Huldigung und Treueeid geleistet zu haben.
- 15.04.1520 Gerd Knipping bekennt, von dem Grafen und Junker Georg von Limburg, Herr zu Styrum, das Gut Ahlen und das Lohmann Gut zu Heßler als Lehen empfangen und darüber Huldigung und Treueeid geleistet zu haben.
- 18.10.1522 Hannemann Sobbe bekennt, von dem Grafen und Junker Georg von Limburg, Herr zu Styrum, das Gut Ahlen und das Lohmann Gut zu Heßler als Lehen empfangen und darüber Huldigung und Treueeid geleistet zu haben. Die Lehnsgebühren sind iihm erlassen.
- 25.03.1541 Bedburg: Heinrich Knipping bekennt, von dem Grafen Georg von Limburg, Herr zu Styrum, Amtmann zu Bedburg, die 2 Güter zu Ahlen und zu Heßler im Kirchspiel Gelsenkirchen und Gericht Wattenscheid als Lehen empfangen und darüber Huldigung und Treueeid geleistet zu haben.
- 31.08.1581 Heinrich von Plettenberg zu Schwartzenberg bekennt in diesem Reversalbrief, von der Statthalter der styrumschen Lehen, der edle und ehrenfeste Georg von Hambroich, habe ihn im Auftrag der Wwe. Marien Gräfin zu Limburg, Frau zu Stromberg, Wisch und Borkuloe, geborene Gräfin zu Hoya und Broichhausen, mit dem Gut zu Ahlen und Hesseler im Kirchspiel Gelsenkirchen und Gericht Wattenscheid belehnt. Er leistet den Lehnseid.
- 02.08.1589 Bernhardt von Heiden bekennt als angeborener und bestätigter Vormund der Kinder des seligen, edlen und ehrenfesten Heinrich von Plettenberg zu Schwartzenberg in diesem Reversalbrief, Joist Graf zu Limburg und Bronckhorst Herr zu Styrum, Wisch und Borkuloe, Bannerherr des Fürstentums Geldern und der Grafschaft Zutphen, habe ihn für die Mündel mit dem Gut zu Ahlen und Hesseler im Kirchspiel Gelsenkirchen und Gericht Wattenscheid belehnt. Er leistet den Lehnseid.
Archive
- Archiv: Gräflich Nesselrodesche Generalverwaltung, Schloß Herrnstein53809 Ruppichteroth / Bestand Haus Grimberg (Kriegsschäden)
- Archivdepot Cappenberg, Bestand Bamenohl, darin als Splitterprovenienz die Güter Grevel und Grimberg (1609 – 1644)
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