Kirchenbuch-Verkartung: Unterschied zwischen den Versionen
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Eine Kirchenbuch-Verkartung ist oft die Vorstufe zu einem [[Ortsfamilienbuch]], bei dem die Kleinst- oder Kernfamilien zu größeren Familienzusammenhängen zusammengefasst und verknüpft werden (Großeltern, Eheschließung der Kinder usw.). Im Laufe dieses Prozesses fließen jedoch viele Vermutungen des Autors ein, so | Eine Kirchenbuch-Verkartung ist oft die Vorstufe zu einem [[Ortsfamilienbuch]], bei dem die Kleinst- oder Kernfamilien zu größeren Familienzusammenhängen zusammengefasst und verknüpft werden (Großeltern, Eheschließung der Kinder usw.). Im Laufe dieses Prozesses fließen jedoch viele Vermutungen des Autors ein, so dass eine Kirchenbuch-Verkartung "[[Quellennähe|näher an der Quelle]]" ist als ein Ortsfamilienbuch. Eine Kirchenbuch-Verkartung sollte daher keinerlei Vermutungen (auch wenn sie noch so sicher erscheinen mögen - siehe die Anmerkung zu den Lebensdaten des Vaters unten) enthalten oder wenigstens als solche deutlich gekennzeichnet sein. | ||
== Beispiel == | == Beispiel == |
Version vom 18. Februar 2007, 18:09 Uhr
Für eine Kirchenbuch-Verkartung werden aus dem Text eines Kirchenbuches "Kleinstfamilien" zusammengestellt, die nur aus den Informationen eines einzelnen Eintrages bestehen. Früher wurden diese Daten auf Karteikarten geschrieben, daher der Name Kirchenbuch-Verkartung.
Bekannt ist aber auch die Methode der familienweisen Kirchenbuchverkartung, bei der alle Einträge zu einer Kernfamilie auf einer Karteikarte (oder digital) zusammen erfasst werden.
Eine Kirchenbuch-Verkartung ist oft die Vorstufe zu einem Ortsfamilienbuch, bei dem die Kleinst- oder Kernfamilien zu größeren Familienzusammenhängen zusammengefasst und verknüpft werden (Großeltern, Eheschließung der Kinder usw.). Im Laufe dieses Prozesses fließen jedoch viele Vermutungen des Autors ein, so dass eine Kirchenbuch-Verkartung "näher an der Quelle" ist als ein Ortsfamilienbuch. Eine Kirchenbuch-Verkartung sollte daher keinerlei Vermutungen (auch wenn sie noch so sicher erscheinen mögen - siehe die Anmerkung zu den Lebensdaten des Vaters unten) enthalten oder wenigstens als solche deutlich gekennzeichnet sein.
Beispiel
Aus folgendem Kirchenbuch-Eintrag (Taufen 1794, evangelische Kirche Seitendorf, Kreis Jauer, Schlesien) lassen sind diese Kleinstfamilien ablesen:
- 3. Den 27. Januar ist des allhiesigen Freigärtners Johann Christoph Ludewig und seinem Weibe Anna Rosina Ludewig geborene Reimann den 27. Januar früh um halb 5 Uhr geborenes Söhnlein zur heil. Taufe bracht und hieß:
- Johann Gottfried
- Taufzeugen waren:
- Ernst Christoph Zedlitz Gärtner und Kirchenvorsteher allhier
- Junggesell Johann Gottfried Meywald des Joh. Xph Meywald Gärtners in Ober Seitendorf Sohn
- Anna Rosina des Joh. Gottlieb Meywald Gärtners allhier Ehewirthin
- Maria Rosina des Gottlieb Wittiger Gärtners allhier Ehewirthin
- Maria Rosina des Joh. Georg Ludewigs allhier Ehewirthin
- Familie 1
- Mann: Johann Christoph Ludewig
- Frau: Anna Rosina Reimann
- Kind: Johann Gottfried Ludewig
- Familie 2
- Mann: Ernst Christoph Zedlitz
- Familie 3
- Mann: Johann Christoph Meywald
- Kind: Johann Gottfried Meywald
- Familie 4
- Mann: Johann Gottlieb Meywald
- Frau: Anna Rosina
- Familie 5
- Mann: Gottlieb Wittig
- Frau: Maria Rosina
- Familie 6
- Mann: Johann Georg Ludewig
- Frau: Maria Rosina
Zusätzlich würde man die unmittelbar angegebenen Informationen über Beruf und Wohnort mit bei den Personen abspeichern. Weiterhin kann man die Lebendaten abschätzen: Alle erwähnten Personen lebten zum Zeitpunkt der Taufe. (Beim Vater sollte man sicherheitshalber ein paar Monate abziehen, da er nicht unbedingt bei der Geburt des Kindes noch leben muß.)