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=== Katholische Kirchen === | === Katholische Kirchen === | ||
Eine Kirche ist seit 1155 bezeugt, aber erst 1755 ist zu erfahren, dass das Gotteshaus den Konstanzer Bistumspatronen Pelagius und Konrad geweiht war, seit dem 19. Jh. taucht nur noch Konrad als Patron auf. | |||
Die heutige Kirchengemeinde [https://www.kath-stockach.de/ueber-uns/pfarrgemeinden/st-konrad/kirche-st-konrad/ St. Konrad Raithaslach] gehört zur [https://kath-stockach.de/ Seelsorgeeinheit Stockach], die dem [https://www.kath-dekanat-konstanz.de/ Dekanat Konstanz] und dem [https://www.ebfr.de/ Erzbistum Freiburg] zugehörig ist. | |||
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== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgt 1155 als Besitz der [[Konstanz]]er Dompropstei sowie des [[Kloster Salem]] und [[Klosters Petershausen]]. Seit spätestens 1307 gehört das Dorf zur [[Landgrafschaft Nellenburg]], die dort alle Hoheitsrechte hat. 1320 sind die Ritter von Homberg (Niedergericht sowie Zwing und Bann) Ortsherren. 1465 wird die Landgrafschaft Nellenburg und damit auch Raithaslach [[vorderösterreich]]isch. 1691 erhält die Familie Benkler den Kelhof als Lehen. Der Kelhofbauer oder auch Kelmeier genannt ist zugleich Vogt und Richter sowie Amtmann des Grundherren. 1704 liegt die kaiserliche Armee mit 60.000 Mann 2 Tage und 2 Nächte in und um Raithaslach. 1709-1711 wird der Neubau der Pfarrkirche St. Konrad in Raithaslach durchgeführt. 1765 zählt man 30 Häuser und eine Mühle, sowie eine Schankwirtschaft. 1799 sind abwechselnd französische und österreichische Truppen im Ort und richteten großen Schaden an. 1806 kommt der Ort an das [[Königreich Württemberg]] und 1810 an das [[Großherzogtum Baden]]. Raithaslach wird 1810 dem Bezirksamt bzw. dem späteren [[Landkreis Stockach]] zugeteilt. 1816 liegt die Einwohnerzahl bei 225 Bürgern. Wie in ganz Süddeutschland geht auch in Raithaslach das Jahr 1817 als ein großes Notjahr wegen Missernten, schrecklichem Mangel an Nahrungsmitteln besonders an Brot in die Annalen ein. 1828 zählt die Pfarrei Raithaslach mit Einschluss der Filiale 521 Seelen. An der Schule unterrichtet ein Lehrer 60 Kinder. 1848-1849 liegen in Raithaslach und Mahlspüren im Hegau als Folge der Badischen Revolution Truppen, für welche die Gemeinden die Verpflegung übernehmen und an die Bürger Ausgleichgelder zahlen muss. 1894 lässt die Gemeinde Raithaslach eine neue Wasser-bzw. Brunnenleitung erstellen. 1920 wird das elektrische Licht dann eingeführt. Am 9.Oktober 1941 wird der Raithaslacher Pfarrer Johann Schwall von der Gestapo verhaftet. Er kommt zuerst ins Gefängnis nach Konstanz, dann bis 11. April 1945 ins Konzentrationslager Dachau. Am 1. Januar 1974 erfolgt die Eingemeindung nach [[Stockach]]. | Die erste urkundliche Erwähnung erfolgt 1155 als Besitz der [[Konstanz]]er Dompropstei sowie des [[Kloster Salem]] und [[Klosters Petershausen]]. Seit spätestens 1307 gehört das Dorf zur [[Landgrafschaft Nellenburg]], die dort alle Hoheitsrechte hat. 1320 sind die Ritter von Homberg (Niedergericht sowie Zwing und Bann) Ortsherren. 1465 wird die Landgrafschaft Nellenburg und damit auch Raithaslach [[vorderösterreich]]isch. 1691 erhält die Familie Benkler den Kelhof als Lehen. Der Kelhofbauer oder auch Kelmeier genannt ist zugleich Vogt und Richter sowie Amtmann des Grundherren. 1704 liegt die kaiserliche Armee mit 60.000 Mann 2 Tage und 2 Nächte in und um Raithaslach. 1709-1711 wird der Neubau der Pfarrkirche St. Konrad in Raithaslach durchgeführt. 1765 zählt man 30 Häuser und eine Mühle, sowie eine Schankwirtschaft. 1799 sind abwechselnd französische und österreichische Truppen im Ort und richteten großen Schaden an. 1806 kommt der Ort an das [[Königreich Württemberg]] und 1810 an das [[Großherzogtum Baden]]. Raithaslach wird 1810 dem Bezirksamt bzw. dem späteren [[Landkreis Stockach]] zugeteilt. 1816 liegt die Einwohnerzahl bei 225 Bürgern. Wie in ganz Süddeutschland geht auch in Raithaslach das Jahr 1817 als ein großes Notjahr wegen Missernten, schrecklichem Mangel an Nahrungsmitteln besonders an Brot in die Annalen ein. 1828 zählt die Pfarrei Raithaslach mit Einschluss der Filiale 521 Seelen. An der Schule unterrichtet ein Lehrer 60 Kinder. 1848-1849 liegen in Raithaslach und Mahlspüren im Hegau als Folge der Badischen Revolution Truppen, für welche die Gemeinden die Verpflegung übernehmen und an die Bürger Ausgleichgelder zahlen muss. 1894 lässt die Gemeinde Raithaslach eine neue Wasser-bzw. Brunnenleitung erstellen. 1920 wird das elektrische Licht dann eingeführt. Am 9.Oktober 1941 wird der Raithaslacher Pfarrer Johann Schwall von der Gestapo verhaftet. Er kommt zuerst ins Gefängnis nach Konstanz, dann bis 11. April 1945 ins Konzentrationslager Dachau. Am 1. Januar 1974 erfolgt die Eingemeindung nach [[Stockach]]. | ||
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=== Weitere Bibliografie === | === Weitere Bibliografie === | ||
* Landesarchivdirektion Ba-Wü: Der Landkreis Konstanz, Band 4, S. 428-433. Stadler, 1984; ISBN 3-7995-6184-6 | |||
== Archive und Bibliotheken == | == Archive und Bibliotheken == | ||
=== Archive === | === Archive === | ||
* [https://www.stockach.de/tourismus-kultur/de/kulturzentrum/stadtarchiv-1 Stadtarchiv] in Stockach | |||
* [https://www.lrakn.de/service-und-verwaltung/aemter/kultur/kreisarchiv Kreisarchiv] in Konstanz | |||
=== Bibliotheken === | === Bibliotheken === | ||
* [https://www.stockach.de/tourismus-kultur/de/kulturzentrum/stadtbuecherei/katalog-konto Stadtbücherei Stockach] | * [https://www.stockach.de/tourismus-kultur/de/kulturzentrum/stadtbuecherei/katalog-konto Stadtbücherei Stockach] | ||
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===Museen=== | ===Museen=== | ||
* [https://www.stockach.de/tourismus-kultur/de/kulturzentrum/stadtmuseum/herzlich-willkommen/das-stadtmuseum | * [https://www.stockach.de/tourismus-kultur/de/kulturzentrum/stadtmuseum/herzlich-willkommen/das-stadtmuseum Stadtmuseum Stockach] | ||
== Verschiedenes == | == Verschiedenes == |
Aktuelle Version vom 29. Mai 2021, 17:13 Uhr
Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Baden-Württemberg > Regierungsbezirk Freiburg > Landkreis Konstanz > Stockach > Raithaslach
Einleitung
Raithaslach hat ca. 360 Einwohner und ist seit 26. März 1972 ein Stadtteil von Stockach im baden-württembergischen Landkreis Konstanz in Deutschland.
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: Unter goldenem Schildhaupt, darin eine liegende blaue Hirschstange, in Silber ein grüner Haselstrauch.
Die blaue Hirschstange ist dem Stammwappen der Landgrafschaft Nellenburg entnommen. Der grüne Haselstrauch bezieht sich auf das Grundwort -haslach, das einen Haselwald meinen dürfte.
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Die ehemals selbständige Gemeinde Raithaslach liegt südwestlich der Bundesstraße 14 und rund vier Kilometer nordwestlich der Stockacher Stadtmitte.
Zu Raithaslach gehören neben dem Dorf selbst, die Höfe
- Hintereichen
- Hohensteig (Sandhof) und
- Wiedenholz
- sowie die Wohnplätze Im Hatzenloch und Im Unterbach.
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Kirchengemeinde Stockach im GOV
Katholische Kirchen
Eine Kirche ist seit 1155 bezeugt, aber erst 1755 ist zu erfahren, dass das Gotteshaus den Konstanzer Bistumspatronen Pelagius und Konrad geweiht war, seit dem 19. Jh. taucht nur noch Konrad als Patron auf. Die heutige Kirchengemeinde St. Konrad Raithaslach gehört zur Seelsorgeeinheit Stockach, die dem Dekanat Konstanz und dem Erzbistum Freiburg zugehörig ist.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgt 1155 als Besitz der Konstanzer Dompropstei sowie des Kloster Salem und Klosters Petershausen. Seit spätestens 1307 gehört das Dorf zur Landgrafschaft Nellenburg, die dort alle Hoheitsrechte hat. 1320 sind die Ritter von Homberg (Niedergericht sowie Zwing und Bann) Ortsherren. 1465 wird die Landgrafschaft Nellenburg und damit auch Raithaslach vorderösterreichisch. 1691 erhält die Familie Benkler den Kelhof als Lehen. Der Kelhofbauer oder auch Kelmeier genannt ist zugleich Vogt und Richter sowie Amtmann des Grundherren. 1704 liegt die kaiserliche Armee mit 60.000 Mann 2 Tage und 2 Nächte in und um Raithaslach. 1709-1711 wird der Neubau der Pfarrkirche St. Konrad in Raithaslach durchgeführt. 1765 zählt man 30 Häuser und eine Mühle, sowie eine Schankwirtschaft. 1799 sind abwechselnd französische und österreichische Truppen im Ort und richteten großen Schaden an. 1806 kommt der Ort an das Königreich Württemberg und 1810 an das Großherzogtum Baden. Raithaslach wird 1810 dem Bezirksamt bzw. dem späteren Landkreis Stockach zugeteilt. 1816 liegt die Einwohnerzahl bei 225 Bürgern. Wie in ganz Süddeutschland geht auch in Raithaslach das Jahr 1817 als ein großes Notjahr wegen Missernten, schrecklichem Mangel an Nahrungsmitteln besonders an Brot in die Annalen ein. 1828 zählt die Pfarrei Raithaslach mit Einschluss der Filiale 521 Seelen. An der Schule unterrichtet ein Lehrer 60 Kinder. 1848-1849 liegen in Raithaslach und Mahlspüren im Hegau als Folge der Badischen Revolution Truppen, für welche die Gemeinden die Verpflegung übernehmen und an die Bürger Ausgleichgelder zahlen muss. 1894 lässt die Gemeinde Raithaslach eine neue Wasser-bzw. Brunnenleitung erstellen. 1920 wird das elektrische Licht dann eingeführt. Am 9.Oktober 1941 wird der Raithaslacher Pfarrer Johann Schwall von der Gestapo verhaftet. Er kommt zuerst ins Gefängnis nach Konstanz, dann bis 11. April 1945 ins Konzentrationslager Dachau. Am 1. Januar 1974 erfolgt die Eingemeindung nach Stockach.
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kirchenbücher
- Die Liste der katholischen Kirchenbücher Raithaslachs auf FamilySearch (1682-1900)
Siehe auch Die Kirchenbücher in Baden (E-Book) Mitmachen.
Die badischen, evangelischen Kirchenbücher können als Mikrofilm im Landeskirchlichen Archiv Karlsruhe sowie für viele Kirchspiele auch als Digitalisat bei Archion (Katalogeintrag) eingesehen werden.
Standesbücher
- Standesbuch der kath. Gemeinde 1811-1835 Raithaslach
- Standesbuch der kath. Gemeinde 1836-1851 Raithaslach
- Standesbuch der kath. Gemeinde 1852-1869 Raithaslach
- Digitalisate der Standesbücher (1810–1869) im Bestand L 10 des Staatsarchivs Freiburg
Adressbücher
→ Kategorie: Adressbuch für Stockach
Friedhöfe und Denkmale
- Gedenktafel auf dem Friedhof, 1. & 2. WK
- Friedhof im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
Bibliografie
- Volltextsuche nach Raithaslach in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
- Ortssuche nach Raithaslach in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Literatursuche nach Raithaslach in der Landesbibliographie Baden-Württemberg online
Genealogische Bibliografie
- Wagner, Hans : Stockacher Scharfrichter. In: Hegau. NF 17/18 (1972/73). S.149-163
Historische Bibliografie
- Bäurer, Hans-Günther: Stockach - Wie es war; Südkurier Verlag, 1979; ISBN 3-87799-012-6
- Busse, Herman Eris (Hrsg.): Zwischen Bodensee und Donau. Stockach, Meßkirch, Pfullendorf, Badische Heimat, Jahresheft 1934
- Istas, Ivonne & Warndorf, Thomas: Stockach in alten Fotografien; Sutton Verlag, 2008; ISBN 978-3-89702-682-7
- Wagner, Hans: Aus Stockachs Vergangenheit; Hegau-Bibliothek Bd.11, 1967
Weitere Bibliografie
- Landesarchivdirektion Ba-Wü: Der Landkreis Konstanz, Band 4, S. 428-433. Stadler, 1984; ISBN 3-7995-6184-6
Archive und Bibliotheken
Archive
- Stadtarchiv in Stockach
- Kreisarchiv in Konstanz
Bibliotheken
- Stadtbücherei Stockach
- Hegaubibliothek in Singen
Museen
Verschiedenes
Weblinks
Historische Webseiten
- Informationen zu Raithaslach in LEO-BW, dem landeskundlichen Informationssystem für Baden-Württemberg
Weitere Webseiten
- Artikel Raithaslach. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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Kernstadt
<gov>RAIACH_W7769</gov>
Städte und Gemeinden im Landkreis Konstanz (Regierungsbezirk Freiburg) |
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