Nussdorf (Eberdingen)/Pfarrer: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Katholische Kirchen ===
 


Nussdorfer Pfarrer, begonnen von Friedrich Jansen
Nussdorfer Pfarrer, begonnen von Friedrich Jansen

Aktuelle Version vom 31. August 2020, 07:26 Uhr


Nussdorfer Pfarrer, begonnen von Friedrich Jansen E- Mail jansenvdb@gmx.de

                      Nussdorf und seine Pfarrer
        Wissenswertes vor und nach der Reformation , Regesten

Um 1130 ..... Wickardus, frater noster de Nussdorf, ..... CH XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX ( Text folgt ) 09.10. 1361 ...... Pfaff Abrecht Bumelle, Pfröndner allerhailigen Acker Sant Michal Kirchlein zu Pforzh und Lutpriest Bertzschen zu Nussdorf ( ca. 100 Jahre später, auch ein Bertsch in Urach [HStA Stgt.A 502/180 ] ) 04. 06. 1369 ..... ich pfaff Berthold zu Nussdorf ( HStA Stgt. A 602 / 14115 ) 1435 ..... Ein Pfaff Cunrat Segern genannt 1432 ..... Die kleine Glocke, mit doppeltem Zinnenfries Anno 1432 , im Nussdorfer Schloß,stammt von dem aus und in Nürnberg tätigen Glocken -gieser Magister Ulrich, er war der Onkel des Glockengieser( der Giesshütte ) von Conrad Gnoczhamer d.Ä.,Bürger zu Nürnberg, ( + 13. 12. 1453 – 17. 03. 1454 ) Die Glocke hatte einen Durchmesser von 52 cm und Höhe 80 cm. Sie stammt vermutlich aus Höfingen . Die Schulterinschrift, zwischen den Zinnenfriesen lautet: ( Ankerkreuz )ann ( Glocke ) domino ( Glocke ) millemisimo ( Glocke ) cccc ° ( Glocke ) xxxxii ( Glocke ) salve ( Glocke ) reginam . Kronenbügel , achteckiger Querschnitt, glatt, Einzelbügel etwas niedriger, die paarweise angeordneten, rechtwinklig geführt. Die Glocke gehörte zur ehemaligen Burg, jetzt das umgebaute Schloß der Familie von Reischach. 1468 ..... Pfarrherr Conrat Wirtenberger in Nussdorf , Johannes Giegler / Ziegler Kaplan des Heiligen Krützes und Nicolaus Merlwik Frühmessner, Martin Strowen Pfaff in Nussdorf ( St. Martin ? )( HStA Stgt A 602 Nr. 14154 26. 10. 1621 / 22 Vom Kirchengesang , order für Nussdorf - Ein groß Comunicanten Buch, in folio. - Ein Tauf und Leichenbuch, in ainem Band, in folio ain

       Ehebüchlein in 8. Formula Concordia in 4 Band, in folio, zu  
       Tübingen gedruckt 1580,dieses Werk wurde 1692  
       durch die franz.Soldaten Melacs gestohlen / Plünderung.

- Die große Kirchenordnung in folio. - Herrn Heinlins Sümarins,über das undr Lest:Und über dis Kophrt

       ( ? ).

- Eine groß deütsche Bibel, liegt in der Sakristry. - Ein christreiches ebenda. - Ein groß Gsangbuch in der Kirchen. - Zwey groß gsangbücher in der Schulen. - Noch ain groß folio altes gsangbuch ebenda. - Dis Befelchbüch / Briefbuch, darin all fürstliche Befelch,

       Synodalindecreta.

- Ain groß Büchschrin. - Ain Kirchen Conkürfriztocll ( ? ) - Sümarin Hans Zellers über das alte Heft in unserer Schulen von

       Hensian, bis auf andere Bücher den kinignlischen iesive in siner  
       Schul,in anderem dis Schriphten, 
       dis Schriphten sind in der Kirch zu Enzweihingen gelihen worden.

- Einer dem Sümarin über die Bücher der Hednicks also zusammen über

       die Bibel in 4 conus exuster über Apoir verlihent, auch da eine  
       Schripht über die Propheten,hat entliehen Hans Sylvester allhir  
       Wittib.

- Zwey Exemplare der fürstlichen Ordnung wegenderen Kirchen -

       zermonien, sind auf der Canzel eingebunden und das andere im  
       Pfarrhaus liegend. ( Das in der Kirche gelegene , ist 1692  
       entwendet worden )

- Ain altes gsangbüchlein. - Luth.redirny in 4 Bänden, ist noch übrig der lzoi Korb ( ? ). - Eheregister, Hebamrerbuch, sodie Wehrmeister in der Hand hat.

                  Kirchegerät und Geschirr zum Hail, in der Cappell
     -    Ain Cantzeldurch ( Tuch )
     -    Ain Chorhemb alt und ain neu
     -    Ain schwartz Tüchner Altardurch
     -    Ain Taufdürchlein
     -    Ain Maaßkandtlin zum hail. Abendmahl
     -    Ain weißschwartzes gemodeltes Altardurch
     -    Ain vergoldet Kelch, sampt dem Martin ( patins ) artrin
     -    Ain vergoldeter Krankenkelch, sampt einem übergoldeten 
          Osterbüchlein und patin.
     -    Ain läuf Kändtlein, und ein Messner Becher
     -    Ain Capsel zu der Oster
     -    Ain Taufgeschirr, ain groß Zihn und ain Kändtlein Jarxin 
          gehörig von Maria Elisabeth   
          von Reischach  gestiftet ( ist von gold dis Hans arno  dem 
          Gemahl nur 4 sich angrurlt  
          und mit dem Halntihl abgeferttigt worden gemacht. 
     -	   Ain neues Maaßkändtlein zum Altar
                    1670 Inventar der neuen Kirch ( Martinskirche )

- Ain neu Cantzleyduech, ain gemalt samternes Altarduech Zubry mit

 Strich  genäht.

- Ain weiß, mit blau gemodeltes Altarduech, von Anna Maria Finkin,

 geborene Gastparin von Iptingen, Meines Magister Golthers Muttersohn  
 Schwester, alters 80 jar , gestiftet.

- Ain zihnerner Kelch samt Dellerlin. - Ain gläsern doppelte Sanduhr. - Ain Altarduech mit goldenen Blumen, von der Obervögtin ( von

 Kirchheim ) gestiftet.

1682 ..... ain silbern Capsel zum Oster von der Edelfrau gestiftet. 17. 10. – 18. 10. 1692 ..... ( Teile des aufgezählten Geräts und der Bücher sind während des franz. Einfall geplündert bzw. vernichtet worden ). 24. 10. 1692 ..... Frau Kammermeisterin Floriane Elisabeth von Reischach, geboren Truchsessin von Höfingen, stiftet dem Altar in Nussdorf wieder ein Kännlein mit aignem Namen. ..... ain roth Cantzley und Altarduech samt weißen leiter Sitz über den Altar ..... item ain Taufgerät ..... item ain zihnernes Kändtlein ..... item ain Baar und leichenduech von 7 Ellen. Die Edelfrau Maria Margaretha von Reischach, geborene von Neuperg, Wittib, stiftet „ ainen silberen Martinsapfel „ ( erst nach der Plünderung ). Hans Jacob Widmann, Amptman derer von Reischach, stiftet ain silbern Maaßkändtlein. Der Messnerkelch und putin ist von Hans ( Bastian ) Casten bezahlt worden. 1722 ..... Einführung der Konfirmation in Württemberg 1830 ..... Zum Andenken an das Reformationsfest stiften Pfarrer Mg. Johann Paul Blessing,Schultheiß .....?,und 5 Gemeinderäte ...........?, der Schullehrer ....... ? , der Wundarzt ........ ? und der Kronenwirt ........ ? ein eisernes Kreuz.

Evangelische Pfarrer von Nussdorf

Als einen vorreformatorischen Pfarrer in Nussdorf, wird ( lt. Binder 1799 ) ein Michael Trautwein angesehen . Nur weil in der Kirche zum Heiligen Kreuz ( siehe dort das Wandgemälde ), sein Name ( zwischen der Personengruppe unten links und der Person unten rechts, mit Spruchband miserere nostri deus, johannes trutwin pfarer, angebracht wurde , ( diese Darstellung darf zum gleichen Zeitpunkt, wie das Nussdorfer Weltgericht 1482 fertiggestellt worden sein ) kann dieser, vermutlich aus Illingen stammende Trautwein ( ? ) vorreformatorisch genannt werden. Der damaligen Zeit und Brauch entsprechend, haben sich Pfarrer gerne in dieser Form, mit gewissen Utensilien ihres Amtes , in ihrer Kirche verewigt. Die Familie der Trutwyn = Trautwein war schon längere Zeit im Bereich der Stadt Vaihingen seßhaft, hier treffen wir 1382 den Trutwin am margt, 1449 einen weiteren Trautwein an. 1470 ist es ein Bürger Johannes Trautwein ( möglich das es der Vater des in Nussdorfer tätigen Pfarrer Johannes Trautwein ist ). Ferner kennen wir ein Burghard Trautwein er war 1458 Pfarrer in Mühlhausen und etwas später, auf Grund eines Grabdenkmal, an der Kirchenwand von St. Vitus in Ensingen, welches in Lebensgröße dargestellt ist, einen Priester im Messgewand zeigend, mit der Rechten die Hostie über den Kelch zeigend, den die Linke hält. Die Inschrift lautet: Im Jahr des Herren 1521 , am 6. Tag nach Cantate ( = 9. 5. 1521 ) starb der ehrwürdige Herr Petrus Trutwyn, Dekan in Vaihingen, möge er in Frieden ruhen. Das Familienwappen der Trautwein zeigt zwei Fische. Um gerecht zu sein, muß diesem Johannes Trautwein, Pfarrer in Nussdorf, mindestens , den aus Nussdorf stammenden Gelehrten und Kleriker, Speyrer Bistums, Johannes Spiegel ( der Name wird früh im Raum genannt , z.B. Schultheiß von Vaihingen Konrad Spiegel 1265 – 1277 , sein Bruder war Heinrich Spiegel. Die Beziehung der Spiegel zu den Faber = von Nussdorf und dem älteren Ortsadel in Nussdorf, die aus dem Raum Bellheim stammten, siehe dort die Spiegelburg, ist wichtig , weil dort möglicherweise der gemeinsame Ursprung der „ Spiegel „ liegt ). Ein weiterer Spiegel aus Nussdorf ist ein Abelin Spiegel ( 1344 – 1392 Altwürttemb. Urbare, H 101 HStA Stgt. ) , er besitzt einen Acker vor Stöckach.

Als dritter ist dem Trautwein und Spiegel ein Wendelinus Herold , kath.  Pfarrer in Nussdorf von 1523 – 1542, beizugegeben.

Weiter überdenke man , das Verhältnis der Bruderschaft , mit seinen 12 geistlichen Personen in Nussdorf. Wie standen diese zur Reformation ? Kamen die o.a. Geistlichen etwa aus dem Kreis der Nussdorfer Bruderschaft ?

    Einführung / Beendigung der Reformation in Württemberg  ab 1534 
                                         
                      Aus dem KB Nussdorf

( Von den hier aufgeführten, in Nussdorf tätig gewesenen ev. Pfarrer , gibt es ebenfalls genealogische Anmerkungen, aus Dienstorten , vor und nach der Nussdorfer Tätigkeit = viele historische, berufliche - und genealogische Information, die recherchiert werden sollten ).

                     Parochus Ecclesie Nussdorffensis
                                   Pfarrer

1542 – 1545 ( 1. ) Johannes G r i e b, auch Grüb, Grueb, vermutliches Ein – und Austrittsjahr ( 1548 ? ) . Grieb war vor Nussdorf, kath. Pfarrer in Unterbohingen, ev. Pfarrer in Schöckingen ( zugl. für Gebersheim von 1535 – 1541 ), verst. um 1551. Ein möglicher Sohn von ihm ist Johannes Grueb , ( siehe Christian Sigel, Auszüge ev.Württemberg 1911 ) Pfarrer in Gebersheim.

1545 – 1548 ( 2. ) Johannes Truttwin ( nach anderer Überlieferung Michael Trutwin ? ). 1548 – 1554 ( 3. ) Christmann Rosenthal, vermutliches Ein – und Austrittsjahr ( 1548 ? ), ehemaliger Pfarrer in Roßwag ( 1543 – 1548 ? ), blieb bis zu seinem Austrittsjahr 1554 , um dann die Pfarrstelle in Oberiflingen, bis 1565, anzutreten. 1554 – 1560 ( 4. ) Mag. Georg Kontzmann, oder Conzmann, Gunzmann, Guntzmann ?aus Hall. ( der erste richtige evangelische Pfarrer in Nussdorf ? ) Inscribiert in Tübingen am 28.07.1547 als Georg Cunzmann. Im Stift aufgenommen am 09.05.1548. Famulus in demselben am 24. 09. 1550. Magister am 09.02.1552 , Cunzmann wurde Pfarrer in Horkheim 1554 und 1554 Pfarrer in Nussdorf , zugleich auch Dekan in Vaihingen , er unterzeichnete 1559 als solcher das Bekenntnis vom Nachtmahl. Stadtpfarrer in Cannstatt von 1560 – 1573 , im Zeitraum ab 1564 zugleich Dekan bis 1573. Contzmann führte am 23. 01. 1558 in Nussdorf , das „ Register und Verzeichnis aller getauften Kinder „ ein. Sein Amtsende in Nussdorf dürfte der 29. 01. 1559 gewesen sein. Zwei Söhne sind bekannt: Georg Contzmann Mattheus 1560 – 1563( 5. ) Johannes ( Joel ) Majer aus Hall. 1558 Pfarrer in Rieth und in Nussdorf 1560 – 1563. In Hegnach verlies Majer seine Pfarrei nach einem Jahr um in Münster a. N. von 1564 - 1576 tätig zu sein. 1563 – 1567 ( 6. ) Mag. Josias Creber , Kreber, 1557 Diakon in Winnenden und 1558 in Göppingen . Von 1560 – 1563 trat er als Pfarrer die Stellung in Münchingen an , um ab 1563 - 1567 in Nussdorf seinen Dienst zu versehen ( vermutlich hier verstorben ). ux 1: mit Antoni Küngumlich, Ecksteins Dochter aus Gerss Tochter Judith aus 1., * 26. 05. 1563 in Nussdorf , + Dez. 1585 in Nussdorf, ( Dez. 1585, ist uff innem sontag und advent ist gestorben Judith, Hannß Grawens Stiefdochter , sodann M. Josias Kreber gewesener Pfarrer allhir, erzügt worden und begraben worden ). Hans Grau, Müller in der Sorgenmühle, heiratete die Witwe ( ux: um 1568 / 69 möglich das es seine 2. Ehe war ) des um 1567 verstorbenen Pfarrer Kreber. Er selbst verstarb am 20. 07. 1600 ( .... ist Hannß Graw, Müller allhir, im herren seeliglich entschlafen und zur Erden beerdigt worden. Neben einer Tochter Barbara hatten sie noch einen gemeinsamen Sohn Aron Grau baute 1611 die Sorgenmühle um. Aron Grau hatte keine männl. Nachkommen, seine Tochter Barbara heiratete den Sohn des Iptinger Bürgermeister, ( Metzger und Bürger von Iptingen ), Christoff ( Stoffel ) Häcker. 1568 – 1585 ( 7. ) Mag. Joh. Jabob Kupferschmied I. aus Tuttlingen. Inscr. in Tüb. am 19. 10. 1559 , zum Mag. am 28.07.1563 , Diakon in Waiblingen 1565, Pfarrer in Obertürkheim 1566 und Nussdorf ab 1568 – 16. 11. 1585 ( zugleich sein Todestag ) 1568 erweiterte er das Taufbuch mit dem Ehebuch, 1583 mit den Totenbuch. Er führte das Nussdorfer Briefbuch ein. Zwei Söhne, die ebenfalls das Amt des Pfarrers wählten, sind bekannt: Mag. Albrecht Kupferschmied, starb am 21. 01. 1608 an der Pest und wurde in seiner Kirche , in Heumaden, hinter dem Altar begraben. Mag. Joh. Jacob Kupferschmied II., in Langenbrand, Nellingen und Plochingen. 1586 – 1589 ( 8. ) Mag. Matthäus Aulber, geboren um 1558, als Sohn des Pfarrer Markus Aulber ( auch Alber ) in Beilstein. Diakon in Bietigheim ab April 1583, Pfarrer in Nussdorf ab Mai 1586 bis ca. Juli 1588, in Neuenstadt 1589, Dekan in Schorndorf 1596 und als Abt in Murrhardt von 1606 – 1606 ( vermutlich dort verstorben ). 1589 – 1596 ( 9. ) Casparus Scharpff I. aus Pforzheim. Inscr. am 13.08.1562, Diakon in Balingen 1562, Pfarrer in Bokelsberg 1565, in Erzingen 1566 in Birkenfeld 1573, in Grünwettersbach von 1577 – 1588, in Nussdorf 1589 – 1596 und in Oeschelbronn bei Bretten, 1596 – 1605. Verstorben 1605 Kinder: Magister Kaspar Scharpff II. Magister Simon Magister Daniel Magister Michael Alle Söhne übten den Beruf des ev. Pfarrer aus. 1596 – 1606 ( 10. ) Magister Jacob Schopf II., geboren am 25. 06. 1563 in Bernhausen ( ? ) oder am 25. 06. 1567 in Nürtingen , als Sohn des Nürtinger Stadtpfarrer Johannes Schopf III., inscr. in Tübingen am 19. 05. 1581, baccal. am 04. 04.1582 in Adelberg .Magister wurde Schopf am 03. 08. 1586 und heiratete am 13. 04. 1591, die aus Göppingen stammende Maria Luisa Sattler. Als Diakon arbeitete Schopf 1590 - 1591 in Markgröningen und in Nussdorf ab 1596. Er wechselte die Dienststelle ( jetzt als Dekan ) erneut nach Markgröningen , wo er zwanzig Jahre verblieb. Als Nachfolger seines Vaters wurde er 1626 Abt in Blaubeuren und verstarb am 30. 04. 1638 in Göppingen. Die Eheleute hatten eine Tochter Agnes, ux: die mit dem Stadtschreiber Hans ( Georg ? ) Schmidt verheiratet war. 1606 – 1622 ( 11. ) Mag. Johannes Feinaug, geboren um 1566 in Stuttgart. Inscr. am 18. 02. 1580, baccal. 26. Sept. 1581, Stp. 17. 09. 1582 in Maulbronn. Am 03. 08. 1586 Magister und ab April 1589 Diakon in Balingen. Pfarrer in Frommern ab 1591 in Ehningen um 1600 und in Nussdorf ab 1606. Feinaug führte sich im Jan. 1607 in das Nussdorfer Tauf, Ehe – und Totenbuch mit den Worten ein: „ Anno 1607, den 13. January, an welchem tag Balingen grosse Brunst erlitten, hab ich Mag. Johannes Feinaug, Stutgartianus, gewesener Pfarrer zu Eningen Böblinger Ampts 1 Jar, diese Pfarr Nussdorff , bezogen und nachfolgende Kinder getauft, der allmechtige Gott und Vatter unseres Herren Jesu Christi, wölle dis christlich Volek und Pfarrkinder, in seligmachender erkandnis, seines heylsamen worts, in fried glükh,gsundheit Und göttlicham segen, zu seinem Namens lob, Ehr und preiß und unser aller Ewigen sehligkeyt gnädiglich bewarrin und erhalten, durch unseren einzigen erlöser und seligmacher Jesum Christum, Amen.“ Nach seiner Nussdorfer Zeit wurde Feinaug , ab 1622 – 1627 nochmals Pfarrer in Aidlingen. 1622 – 1635 ( 12. ) Mag. David Schmidlin , geboren am 03. 11. 1586 , als Sohn des Stadtpfarrers Johannes Schmidlin I. in Urach . Verheiratet mit Christina Gerlach, am 20. 04.1612 in Tübingen, Tochter des Pfarrers ( Tübingen ? ) Stephan Gerlach I. Magister am 11. 07. 1610 und ab 1612 Diakon in Wildberg. Pfarrer in Aidlingen 1616 und in Nussdorf 1622 – 1635. „ Die kaiserlichen Soldaten blieben nach Nördlingen / 1634 mehrere Jahr im Raum und verübten an den Menschen viele Greueltaten ( Verstümmlung und Totschlag ), deshalb entschloß sich Pfarrer Schmidlin aus Nussdorf , im Aug. 1635 zur Flucht nach Vaihingen.

Er floh vor der verheerenden Soldateska und der Pest, nach 13 jähriger Dienstzeit in Nussdorf ( „ wegen dieses laidigen hoch und grundverderblichen kriegswesen und erlittener großer trangsal ) . Er verstarb in Vaihingen Enz mit 49 Jahren  am 25.08.1635  ( vermutlich an der Pest  ? ). 

Sein Sohn Lorenz wurde ebenfalls Pfarrer. 1635 – 1636 ( 13. ) Mag.Tobias Hess II.. Geboren um 1593 , als Sohn des Diakon von Münsingen und späteren Privatgelehrten Tobias Hess I. ( + 1614 in Tübingen ). Hess wurde Magister am 03. 03. 1613 und trat die Stellung des 2. Diakon von Schorndorf 1617 an. Albersdorf folgte 1623 – Okt. 1635 . Hierauf folgte ein halbes Jahr Nussdorf vom Aug. ? / 16. 10. 1635 – 28. 04. 1636. Ab 29. 04. 1636 war Hess Pfarrer in Ebersbach mit Filial Albersdorf. Seinen Pfarrdienst ab 1639 in Bernhausen beendete er dort. Verstorben 1671 Tobias Hess III. , wurde als Sohn des Nussdorfer Pfarrer Tobias Hess II., in Bernhausen am 18. 12. 1645 geboren. Er genoss den väterlichen Unterricht bis zu seiner Aufnahme ( 1660 ) in die Klosterschule von Maulbronn. Trat 1665 in das Stift Tübingen ein und wurde Magister ( als zweiter nach seiner Promotion ) am 11. 08. 1667. Das Amt als Vikar in Bernhausen ( bei seinem Vater ) folgte. Knittlingen und Denkendorf von 1670 – 1675 und Pfarrer in Kohlstetten von 1675 – 1680. Nach langer Bedenkzeit , nahm er die Stellung eines Frühpredigers in Biberach 1680 an und verstarb dort am 04. 11. 1693 1636 – 1663 ( 14. ) Mag. Johann Jacob Gastpar, geboren um 1609 als Sohn des Pfarrer Matthäus Gastpar I . in Iptingen. Matthäus Gastpar I. ( + / Pest in Iptingen 1637 ) wurde in Stgt. , sein Bruder Johannes ( + / Pest in Wiernsheim ) dagegen in Markgröningen geboren. Ihr Vater war Felix Gastpar, Diakon an der Stgt. Stiftskirche und Dekan in Markgröningen. Sein Enkel Johann Jacob Gastpar wurde Magister am 07. 07. 1629 und war 1632 Feldprediger unter Oberstleutnant Konrad Widerhold. Danach betätigte er sich als Gehilfe seines Vaters in Iptingen und wurde Pfarrer in Nussdorf vom 29. 01. 1636 – 25. 05. 1663 , seinem Todestag in Nussdorf. Joh. Jacob hatte noch drei Brüder, Balthasar, Felix und Matthäus Gaspar II. , neben diesen den Vorfahren und ihren Nachkommen , waren viele im Kirchendienst tätig. 1663 – 1698 ( 15. ) Magister Johann Balthasar Golther, geboren als Sohn des Pfarrers Balthasar Golther von Iptingen ( um 1637 ). Magister am 11. 03. 1657. Pfarrer in Wart 1659 und in Nussdorf von Juli 1663 –31. 07. 1698, ua. auch Dekan über die Vaihinger Diözese 1694 – 1698 ) und ab 1698 Dekan und Stadtpfarrer in Vaihingen Enz. Gestorben 1706 in Vaihingen Sein Sohn Balthasar, * 1663 in Nussdorf wurde 1693 Pfarrer in Iptingen ( + 1724 ) 1698 – 1707 ( 16. ) Magister Wilhelm Adam Drommer, 1672 in Tübingen geboren, Magister ab 09. 09. 1691. Hofmeister des Herzogs / Administrator Friedrich Karl des Prinzen Karl Alexander. Pfarrer in Nussdorf Aug. 1698 – 10. 10. 1707, in Tübingen 2. Diakon 1707 – 1709, Pfarrer in Stetten i. R. 1709 – 1713, Stadtpfarrer in Besigheim 1713 – 1715, Dekan in Calw von 1715 – 1727, Probst und Gen.Sup. in Denkendorf von 1727 – 1740. Zugleich Oberhofprediger und Konsistorialassessor in Ludwigsburg ( 1731 – 1733/34 bis zum Tode des Herzogs Eberhard Ludwig ) Konsist. – Rat in Stgt. bis 1740, verstorben am 27. 03. 1740 Sein in Nussdorf am 06. 11. 1701 geborener Sohn Mag. Eberhard Friedrich rommer, wurde Pfarrer in Denkendorf und Stadtpfarrer in Oberriexingen. Er hatte eine 51 jährige Dienstzeit als Pfarrer. 1707 – 1710 ( 17. ) Mag. Johann Ulrich Zeller ( Zelleri ), als Sohn des 1. Diakon Christoph Zeller III. in Tübingen geboren ( 1670 ) . Magister 1690, Diakon in Mundelsheim 1699, Pfarrer in Nussdorf ab 17. 10. 1707 – 07. 09. 1710, anschließend Stadtpfarrer in Heubach. Verstorben 1717. Sein Sohn Christoph Heinrich wählte ebenfalls das Amt eines Pfarrer. 1710 – 1755 ( 18. ) Magister Johann Konrad Biberstein II., als Sohn des Diakon Johann Konrad Biberstein I. in Owen um 1675 geboren. Sein Großvater war der Pfarrer Paul Biberstein I. in Oberesslingen. Sein Enkel 1695 zum Magister ernannt, wurde 1703 in Pfullingen Diakon. Sein Amt als Pfarrer in Nussdorf trat er 1710 an, wo er auch , nach 52 jähriger Dienstzeit verstarb. Sein Sohn Christoph Heinrich Biberstein. Über seinen Vater Joh. Konrad Biberstein I. ( Schw.- Sohn Georg Christoph Renz II. , genealogische Verbindung zu Schw. - Sohn Wilhelm Adam Drommer ) 1755 – 1780 ( 19. ) Magister Johann Georg Wüst, geboren am 09. 01. 1706 in Cannstatt. Zum Magister 1726. Feldprediger des kaiserlichen Dragonerregiment Prinz Karl von Württemberg von 1734 – 1739, Pfarrer in St. Georgen 1739 – 1755 und in Nussdorf von Okt. 1755 – 11. 12. 1780 seinem Todestag. Während der Dienstzeit als Feldprediger, bat er 1737 um seine verfallene Gage, die sich zum Zeitpunkt auf 500 Gulden „ rückständiger Portionen „ belief. Das Kriegsdepartement erkannte die Forderung von Wüst als berechtigt an, bedauerte aber, nicht helfen zu können ( der Kirchenkasten hatte von ursprünglichen 700 Gulden Gage nur 200 zur Auszahlung gewährt, er sollten nochmals 100 Gulden beigesteuert werden ). Wüst hatte während der Dienstzeit sein Vermögen geopfert, sich in Schulden stürzen müssen, alles selbst aus eigener Tasche bezahlt. Er wurde im Winterquartier als törisch behandelt. Sein Sohn : Magister Johann Gottlieb Wüst wurde in St. Georgen am 15. 10. 1752 geboren, Mag. 1773 , + Jan. 1798, er war verheiratet mit einer Katharina Christina Friedericke , geb. Schmoller. 1781 – 1803 ( 20. ) Mag. Johannes Kellenbenz, geboren am 12. 06 1722 ( oder 30. 06. 1721 ) in Waiblingen. Magister 1743. Pfarrer in Rieth 1754 / 55 – 1780 und in Nussdorf ab 1780 / 24. 07. 1781 bis zum 01. 09. 1803 , Mag. Kellenbenz verstarb in Nussdorf am 29. 10. 1803 1804 – 1816 ( 21. ) Magister Georg Ludwig Kapff, geboren in Stuttgart am 16. 12. 1747, als Sohn des Kirchenexpeditionsrat Kapff. Magister 1767. Pfarrer in Truchtelfingen 1779, in Grossbettlingen 1789 und in Nussdorf von 1804 bis zum 23. 03. 1816 ( zugleich Sterbedatum ). Er heiratete am 06. 10. 1785 in Neuffen Maria Johanna Rösslin, geboren in Heutingsheim am 13.11. 1765, Tochter des Pfarrers Johann Friederich Rössler. Seine Kinder: Heinrich Christian Wilhelm Karl Kapff ( Pfarrer ) und Ludwig Friedrich Kapff, er wurde 1817 unter die Zahl der Advokaten aufgenommen und Kanzleirat in Tübingen. 1816 – 1833 ( 22. ) Johann Paul Blessing, geboren als Sohn des Schuhmacher Blessing, am 19. 09. 1751 in Ulm. Pfarrer in Jebenhausen 1785 – 1811, in Rutesheim 1811 – 1816 und in Nussdorf von 1816 bis zum 19. 09. 1833 ( zugleich Sterbedatum ). ux 1: am 19. 06. 1785 in Schwenningen, mit Christina Luise Gmelin, geboren in Hochdorf bei Nagold am 19. 12. 1766 und + in Jebenhausen am 25. 12. 1810, Tochter des Pfarrers Karl Ludwig Gmelin, ux 2: NN , Tochter des Obersteuereinnehmers Duttenhofer aus Stuttgart. 1833 – 1834 ( 23. ) Johann Jacob Trissler, geboren am 30. 06. 1802 in Reutlingen, als Sohn des Bäckers Johann Georg Trissler und seiner Frau Justine Salome, geborene Votteler. Mag. ? 1825. Pfv. in Nussdorf 1833 – 1834, in Bempflingen 1834, Vikar in Unterlenningen 1835, Pfarrer in Neuenhaus 1836 – 1840, in Gebersheim 1840 – 1848, in Neckarrems von 1848 bis zum 08. 03. 1863 ( zugleich Sterbedatum ). ux: Friedericke Beate Emilie, Tochter des Apothekers Immanuel Hahn in Güglingen und seiner Frau Johanna Dorethea geborene Seegers ( ihr Sohn, Friederich Karl Ernst Immanuel Hahn wurde Pfarrer ). Trissler hatte 6 Kinder: Emilie, * 1837 in Neuenhaus Karoline, * 1838 in Güglingen , + 1838 Georg, * 1839 in Heumaden Marie, * 1842 in Gebersheim Franz, * 1844 in Gebersheim , zum Studium der Theologie in Tübingen 1863 ermächtigt. Klara, * 1846 in Gebersheim . 1834 – 1864 ( 24. ) Magister Christian Friedrich Gaupp, geboren am 06. 05. 1799 in Kirchheim / Teck, als Sohn eines Apotheker. Magister 1819. Sein Bruder, ebenfalls Pfarrer, war Karl Gottlob Gaupp. Christian Gaupp wurde 1824 Vikar in Warmbronn und Diakon in Owen, bis zum 29. 07. 1864 Pfarrer in Nussdorf, zugleich sein Sterbedatum. Seine Söhne waren: Theodor Gaupp, * um 1825. Er war 1843 Student der Med.in Tübingen. Albert Gaupp, * um 1828, ab 1846 an stud.cam. in Tübingen. Eugen Gaupp, * um 1841 und ab 1849 Student der Theologie in Tübingen. 1864 – 1870 ( 25. ) Andreas Friedrich Hartmann II. , geboren in Wildberg am 29. 12. 1804, Sohn des Diakon Andreas Friedrich Hartmann I., er war letzter Diakon in Wildberg und wurde 1814 Pfarrer in Tübingen, wo er auch am 26. 04. 1822 verstarb. Sein Vater, Andreas Gottlieb, war der Sohn des Waisenhauspfarrers Hartmann in Stgt. der die Pfarrstellung in Eberdingen 1763 – 1789 inne hatte. Hartmann II. ab 1828 im Pfarrdienst ( ? ) , Pfarrverweser in Untersielmingen bis 1838, in Pfäffingen 1837 / 38, in Rommelshausen bis 1848 und in Nussdorf von 1864 bis zum 09. 09. 1870 , zugleich sein Sterbedatum. 1871 – 1873 ( 26. ) Christian Gottlob Remppis, geboren als Sohn des Stadtschultheiß Remppis in Bietigheim, am 20. 11. 1809. Pfarramt ab 1832. Diakon – Pfarrverweser in Schwenningen 1836, def. Diak. 1838, Pfarrer in Neidlingen 1857 - 1864, in Aidlingen von 1864 / 65 – 1871. Abg. Zur 1. Landes Syn. für Böblingen. Pfarrer in Nussdorf von 1870 /71 bis April 1873 , zugleich Sterbemonat. 1873 – 1873 ( 27. ) Reinhold Remppis, als Sohn des Diakon Christian Gottlob Remppis in Schwenningen am 15. 11. 1845. Ab 1868 im Pfarrdienst. Rep. am Pensionat in Heilbronn 1872, Pfarrverweser in Nussdorf 1873 und 1874 in Gellmersbach. Inspektor der Anstalten auf dem Tempelhof 1875, Pfarrer in Winterbach 1888 / 89 – 1892. Verschiedene Orden, lebte in Heilbronn dort + 1931 Remppis hatte vier Söhne : Paul, Martin und Walter wurden ev. Pfarrer. Albert, geboren am 10. 11. 1887 war erster bei der höheren Justizprüfung 1911, Justizreferendar um 1914. Im I. Weltkrieg gefallen als Leutnant d. R. am 05. 11. 1914. Träger des Eisernen Kreuz ( Klasse ? ). 1873 – 1880 ( 28. ) Christian Ludwig Otto Albert Fürchtegott H e r m a n n , geboren am 20. 08. 1812 in Ottenhausen. Sohn des Pfarrers Christian Jacob Hermann II. und seiner 2. Frau NN ? ux 1 : mit Maria Elisabeth, geborene Fix. Von ihr wurde er durch gerichtliche Erkenntnis vom 17. 12. 1807 geschieden, unter Verurteilung der Ehefrau in die Gerichtskosten. Sein Bruder Christoph Gottlieb, war ebenfalls im Pfarrdienst tätig. Ihr Vater war der in Stuttgart, am 20. 02. 1729 , geborene Pfarrer Christian Jacob Hermann I. + 05. 02. 1789. Christian Ludwig Hermann wurde um 1835 Pfarrer, war Pfarrverweser 1838 in Enzberg und Pfv. in Ottenhausen 1842, Pfvw. In Gellmarsbach von 1843 – 1846, in Unterheinriet 1846, in Freudental 1852 in Eberdingen 1863 und in Nussdorf ab 1873 bis zum 16. 04. 1880 , zugleich Sterbedatum. Hermann schrieb 1857 einen Beitrag zur ev. Allianz. ux 1: mit Karoline , geborene Röhm. Sie starb bei ihrem Sohn Eugen, einem Schullehrer, in Oeschingen am 22. 04. 1890 1880 – 1898 ( 29. ) Friedrich Völter, geboren am 25. 03. 1825 in Metzingen. Hatte einen Bruder Daniel Völter, ebenfalls Pfarrer ( siehe bei diesem auch den Vater und weitere Brüder ). Vikar in Grosheppach von 1846 – 1849, in Fellbach 1849, StadtPfvw. in Ehingen a.D. 1853 – 1854. Inspektor auf dem Tempelhof 1854, Pfarrer in Stetten a. H. 1863 und in Oetlingen 1869 / 70 – 1880. Ersatzmann zur 3. Landes – Syn. für Kirchheim / T. 1879. Pfarrer in Nussdorf 1880 – 1898. Abg. Zur 5. Landes- Syn. für Vaihingen Enz 1894, Pension mit Fr – Orden I. 1898, wohnte in Esslingen und wurde erneut Ersatzmann für Vaihingen 1900, zur 6. Landes – Syn., gestorben in Esslingen am 07. 04. 1910 Völter war 4 mal verheiratet, seine 4. Frau war Thekla Beate von Ege, Tochter des Gerichtsdirektor in Esslingen Ernst von Ege. Thekla Beate Völter wurde um 1828 * , + am 14. 10. 1908 in Esslingen. Völter hatte mehrere Kinder: Aus 1. Ehe den Sohn Friedrich Völter, von Beruf Kaufmann, welcher Emilie von Ege, Tochter des Georg Ernst Julius v. Ege, einem Bruder der 4. Frau seines Vaters heiratete. Eine Tochter Antonie aus 2. Ehe ist bekannt, ux. mit dem Pfarrer Emil Hölzle, sowie Sohn Paul ( Pfarrer ) und Schwester Karoline aus 3. Ehe, sie war ux. mit dem Kammerialverwalter Heinrich Dieterich in Neuffen. Friedrich Völter schrieb den Aufsatz „ Nussdorf und seine beiden Kirchen „. 1898 – 1900 ( 31. ) Richard Roth, geboren am 08. 06. 1871 in Göppingen. Pfrv. 1898 – 1900 in Nussdorf, in Möglingen und Spiegelberg 1900 – 1902, Pfarrer in Lorenzenzimmern 1902 – 1906, Pfarrer in Fürstenfeld, der sogenannten „ Eiskellergemeinde „ in der Oststeiermark 1906. Leiter der ev. Stiftung der Gräfin Eveline de Latour für Kärnten und Küstenland ( Triest / Istrien ? ) in Treffen bei Villach ( Kärnten ), 1918 zum Rektor ernannt. Sein Vater war um 1889 in Ulm als Regierungssekretär tätig. 1900 – 1909 ( 32. ) Christian Bellon, geboren in Möckmühl am 23. 10. 1839, Sohn des Stationkommandanten Jean Pierre Bellon. 1858 war Bellon Lehrergehilfe und Lehrer am Missionshaus in Basel 1860. Baseler Missionar in Westafrika von 1865 – 1876. Vikar in Affalterbach 1876. StadtPfarrvw. in Wiesensteig 1876 - 1877 , Pfarrer in Wüstenrot 1877 – 1884, in Winzerhausen 1884 – 1982, in Möglingen 1892 – 1899 und in Nussdorf 1899 / 1900 – 1009, erhielt den FrO I .Klasse, wohnte in Cannstatt und starb am 25. 01. 1910. ux: am 02. 09. 1869 mit Lydia , geborene Werner aus Horb, * 31. 08. 1841, ihr Vater war der Pfarrer Ludwig Immanuel Werner. Der Sohn von Christian Bellon war als Missionar an der Goldküste in Afrika tätig. Tochter NN ? und sein Schwiegersohn NN ? Beck war Inspektor auf dem Schwarzacherhof bei Mosbach. Als Bruder des Christian Bellon tritt auf, der ebenfalls in Möckmühl geborene Wilhelm Bellon, geboren am 13. 01. 1838, Baseler Missionar in China 1864 - 1874, Pfarrer in Uster, im Kanton Zürich, für die Minorität 1876, Inspektor für die Paulinenhilfe / pflege in Winnenden 1879, Theologische Dienstprüfung 1882 , Pfarrer in Sulz i. D. 1883, in Deckenpfronn 1889 – 1898, in Weissach ab 1898 bis zum 22. 06. 1904, seinem Sterbetag. 1909 – 1910 ( 33. ) Emil Martin, Studienrat, geboren am13. 10. 1885 in Stuttgart. Tätig als Vikar in Kuppingen 1908, in Stuttgart 1908, stellv.Stadtvikar in Tuttlingen 1909 und ab 1909 – 1910 Pfarrer in Nussdorf. Er ging in den Schuldienst zurück. 1910 – 1922 ( 34. ) Karl Emil Dauber, geboren in Bietigheim am 30. 08. 1879, Sohn des Direktors der Bietigheimer Kammgarnspinnerei + 1930. Verheiratet mit der kgl. Musikdirigentin Maria Mathilde , geborene Schneckenburger aus Tübingen, + vor 1930, Tochter des dortigen Obermusikmeisters. Vikar 1902 in Undingen, von 1902 – 1904 Beurlaubung,, Vikar in Pfalzgrafenweiler 1904, Par.-Vik. 1904, Pfarrer in Nussdorf 1909 / 10 – 1922, zwischenzeitlich von 1914 – 1918 Dienst als Leutnant und Bataillonsadjudant. EK II., FrO II. Klasse mit Schwerter, Pfarrer in Tamm 1922 – 1929, Stadtpfarrer in Wildbad 1929 ux 2 : seit 1930 , drei Söhne. 1922 – 1930 ( 35. ) Oskar Hermann Georg Planck, ( er ist Verwandt mit dem Physiker Max Planck aus Nürtingen ) , geboren am 21. 02. 1888 in Stuttgart, als Sohn von Hermann Planck, Ephorus in Blaubeuren. Er kam weit durch Württemberg. 1911 Vikar in Neuhausen a.F. und Stadtvikar in Stuttgart, Rep in Blaubeuren 1912, in Tübingen 1913, II.Stadtpfarrer in Aalen 1914 - 1914 , Lazarett – Geistlicher beim Roten Kreuz in Stuttgart 1914 – 1915, Rote Kreuzmedaille II. Klasse Pfv. 1915 in Beuren, I. Stadtpfv. in Calw 1915, StPfv. an der Spitalkirche in Tübingen, und StPfv. in Rottenburg a. N. 1915, zum 2. Mal Rep. in Blaubeuren 1916, StVikar in Ulm 1917, StPfvw. An der Südkirche in Esslingen 1918 und 2. StPfr. in Crailsheim 1918, Geschäftsführer des ev. Volksbundes in Stuttgart ( bei der Abteilung für christliche Volkssitte und Volksbildung ) 1919 – 1922, Pfarrer in Nussdorf von 1922 – 1930 ux: mit Ida Maria Hedwig Elsenhans , Tochter des Pfarrers aus Iptingen. Das Ehepaar hatte 3 Söhne und 3 Töchter. Oskar Planck verfasste u.a. den Aufsatz zur Familienchronik des Georg Friedrich Häcker jun . , * 16. 11. 1781 in der Sorgenmühle und überarbeitete , grundlegend , den Stammbaum des W. Häcker aus Heilbronn. Hier die Abschrift seines Aufsatz, vom 19. Sept. 1922 „ Geschichte der Familie des Georg Friedrich Häcker jun., geboren am 16. November 1781 zu Nussdorf „ .....

Drunten im Kreuzbachtal, eine schwache halbe Stunde von dem hochgelegenen Nussdorf entfernt, liegen nebeneinander zwei Mühlen. Der Bach fließt in anmutigen Windungen, von Iptingen her, dem Dorf Aurich zu, der Enz entgegen. Auf diesem Boden hat sich ein Teil der Familiengeschichte unserer Häcker abgespielt. Es ist ein lieblicher Platz. Das Tal macht an dieser Stelle eine scharfe Biegung, so dass man talauf – und talabwärts über grüne Wiesen hinwegblickt, die auf der Schattenseite von dichten Waldhängen, auf der Sonnenseite von terassenförmig angelegten Weinbergen begrenzt werden. Im Sommer und im Herbst ist Leben da unten, sonst stehen die beiden Mühlen einsam da, ein Wohnsitz für sich. Die eine ist ein stattliches Bauwerk mit breitem reichverziertem Portal aus dem Jahr 1611 und darüber einem Runden gotischen Fenster mit steinernen Mahlwerk. In ihr wird das Korn gemahlen. Die andere ist ein Oelmühle, ein viel bescheideneres Haus, aber auch alt. Ob beide Mühlen die ganze Zeit über im Besitz der Häcker waren, lässt sich nicht mehr sicher feststellen, zuweilen jedenfalls ist es so gewesen. Vielleich hat schon der Ahnherr Christoph Häcker im Jahr 1608 seine Frau aus dem Nachbarhaus geholt – ihr Vorname steht heute noch über dem Portal – Sicher ist, dass 200 Jahre später, in der Jugend unseres Georg Friedrich Häcker, erst der Onkel, dann der Schwager die Oelmühle innehatten. Er selber ist in der Mahlmühle geboren. Sie heißt heute im Volksmund „ Sorgenmühle „ und hieß schon damals so. Geldsorgen können es kaum gewesen sein, die zu diesem Namen geführt haben, denn die Müller sind noch immer zu Wohlstand und Ansehen gekommen - das beweisen schon die vornehmen Taufgaben, die sich bis zum Ahnherren zurück feststellen lassen . Es werden Familiensorgen gewesen sein. Der Großvater unseres Georg Friedrich , war den Gerichtsakten nach ein, ein heftiger Mann, gegen den selbst die eigene Schwiegertochter Klage erheben musste – er habe sie eine Hex und Hur genannt – und dessen erste Frau sich aus Schwermut erhängte. Der Urgroßvater wird in den Kirchenbüchern ein gottloser Mann genannt und beim Tod seiner Frau, die schon mit 42 Jahren starb, mitleidig vermerkt: „ Sie hat bei ihrem gottlosen Mann viel ausstehen müssen und es ist ihr schwer ergangen.“ Das war im Jahr 1724. Hat die Mühle zu dieser Zeit ihren Namen „ Sorgenmühle „ bekommen ? Diese düsteren Geschichten lagen in der Kindheit unseres Georg Friedrich Häcker jun. schon weit zurück und auch der heftige Großvater war bereits ein altersschwacher Greis, der drei Jahre nach der Geburt seines Enkels an „ Nachlaß der Natur „ starb. Dann hat der Knabe, wohl im Kreis seiner 6 Geschwister, die mit ihm groß wurden, eine schöne Jugend genossen, denn die Sorgenmühle ist ein wahres Kinderparadies. Der Mühlbach fließt am Waldrand entlang der Haselnusssträuchern und Zwetschgenbäumen in die Oelmühle und ergießt sich von dort, im rauschendem Wasserfall, auf das Mühlrad der tiefer gelegenen Mahlmühle. Das stampfende Rad in seinem gelb – verdeckten Brettergehäuse, die klapprigen Mahlgänge und die dröhnenden Oelhämmer, haben sicher auf die Müllerkinder keinen geringeren Reiz ausgeübt, als die 7 Esel, die auf ihrem Rücken die Säcke den steilen Berg hinauf, in die Dörfer trugen. Im Stall standen die 3 Kühe und das Pferd, im Hof grunzten 4 Schweine, da gackerten die Hühner und schnatterten die Gänse und auf dem Dach gurrten weiße Tauben. Hinter dem Stall schlossen sich Obstgärten und Wiesen an, am Berghang lagen Felder, Wälder und Weinberge. 1930 – 1931 ( 36. ) Dr. Paul Mistele, Pfv. In Nussdorf 1931 – 1941 ( 37. ) Werner Schuler, geboren in Kirchheim Teck am 04. 08. 1904. Sein Bruder Paul wurde ebenso Pfarrer ( siehe über ihn die Eltern, Vater Missionar ). St. Vikar in Welzheim 1927, Pfv. In Unterböhringen 1929, StVikar in Heilbronn 1929 und in Stuttgart 1930, von 1930 / 31 – 1941 Pfarrer in Nussdorf. Schuler war verheiratet ( 01. 12. 1931 ) mit Dora, geboren Schosser, Tochter des Pfarrer Alfons Schosser I. Das Ehepaar hatte einen Sohn ( mit 2 Jahren + ) und 2 Töchter. 1941 – 1946 ( 38. ) Wilhelm Deyhle , geboren am 08. 10. 1914 in Stuttgart. Pfarrverweser in Nussdorf von 1941 – 1946. Im Nov. 1979 Klinikpfarrer in der Augenklinik Tübingen. Deyhle schrieb , die in zwei Auflagen erschienene Nussdorfer Kriegschronik 1945, Druck C. CARLE, 1949 Vaihingen Enz. Er verfasste diese Chronik, um damit seinem Teil, den Wunsch aller Freunde der Historie und der Patrioten zu erfüllen. Nach seiner Meinung müssen alle Geschehnisse und Erlebnisse während des II. Weltkrieg, insbesondere die Endphase , für die Nachwelt erhalten werden. Beim Einmarsch der alliierten Truppen ( franz. Militär ) hat Nussdorf durch Bombadierung und den Beschuß der Artillerie ( von beiden Seiten ) besonders viel gelitten. Beide Kirchen und mehr als 3 / 4 des ehemals stattlichen Ortes , wurden zerstört. Die Chronik umfasst zunächst den Zeitraum vom 01. 04. 1945 – 20. 04. 1945 , inder das Dorf von deutschen und später von franz. Truppen besetzt wurde. Ferner die Zeit der franz. Besetzung , bis zu deren Ablösung am 06. 07. 1945 durch amerikanische Einheiten. 1946 – 1969 ( 39. ) Karl Heinrich Weber, geboren am 05. 01. 1906 in Stuttgart ( Sohn eines Milchhändlers ). Weber war verheiratet mit Anna, geborene Brack. Tochter eines Hausmeister. Keine Kinder. Karl Heinrich Weber verstarb im August 1975, er schrieb mit an dem Aufsatz Kirchlicher Aufbau in Nussdorf , sowie „ Nussdorf und seine Glocken „ ( 09. 12. 1962 ) in dem Versuch einer Nussdorfer Chronik / Dorfgeschichte von Oberlehrer Ernst Pfaffmann. 1970 – 1982 ( 40 . ) Pfarrer Martin Bregenzer 1982 – 1998 ( 41. ) Pfarrer Gerhard Ruhl 1998 – 08.2018 ( 42. ) Pfarrer Hartmut Nitsche 09.2018 - 02.2020 (43. ) Pfarrer Hans-Jürgen Neumann, auch Pfarrer in Eberdingen

Evangelische Kirchen

Friedrich Jansen, E – Mail jansenvdb@gmx.de

Nussdorf und seine ev. Kirchen - Martinskirche Von dieser Nussdorfer Kirche, der unteren Kirche ( ? , ohne Namensnennung ) erfahren wir erst um das Jahr 1130. Sie war eine Schenkung des Edelfreien Eberhard an das Kloster Hirsau. Diese Tradition sagt u.a. einiges aus dem genealogischen Umfeld des Eberhard aus. Was sie nicht aussagt ist, wann die Kirche gebaut wurde, in welchen Zustand ( Holz oder Steinbau ) sie sich befand. Nichts erfahren wir über die Räumlichkeiten und dem Status der Kirche, die größe der Gemeinde usw..Auf diese Fragen gibt es direkt keine Antworten, nur der Nussdorfer Kirchenpatron „ St. Martin „ und die Patrone der Kirchen in den Nachbarorten, geben hier allerdings Auskunft. Martinskirchen und solche die dem Dionysius geweiht sind, bisweilen auch Stephans und Laurentiuskirchen, sind bzw. waren die Eigenkirchen des König, besonders dann, wenn die Siedlung sich innerhalb des fiskalischen Landes befand. Neben diesen Kirchenheiligen und denen des St. Alban, St. Columban und St. Peter , weisen beide Gruppen auf Fiskalgrund und einer sehr frühen ( ? ) Christianisierung / Entstehung hin. Ein Zeitraum, der für den Raum , frühesten Ende des 6. bis Mitte des 7. Jahrhundert anzunehmen ist. Der Rhein – Neckarraum = Alb , Pfinz , Uff , Kraich , Würm , Stroh , Enz , Glems - und Murrgau ( = nördlicher Schwarzwald ) zählte zu Austrien , mit seiner Hauptstadt Metz. Die angesprochenen Gaue lagen im Markbereich, also dem Grenzbereich , zu den Alemannen und waren somit, zum größten Teil, Königsgut . Dieses Fiskalgut lässt sich über die Kirchenpatrone deutlich festhalten. Eine späte Lehensbestätigung des Grafen Heinrich von Zweibrücken , vom 08 . 10. 1270 , welcher gemeinsam mit seinem ältesten Sohn Simon, ihr Lehensverhältnis zum Bistum Metz ( u. a. betreffend der Stephansleute / Bretten ) bekräftigten , ( Alois Sailer, Studien zu den Anfängen der Pfarrei – und Landesdekanatsorg. in den rechtsrheinischen Archidiakonaten des Bistum Speyer ) deutet dies an und zeigt schon in den fünfziger Jahren , des letzten Jahrhundert, den Weg. Das ehemalige Fiskal ( vom König verschenkt ), jetzt das Bistumsgut von Metz, lies sich trotz stark verändeter Kirchen - und Eigentumsverhältnisse, noch nach Jahrhunderten fassen. Es führte über den Bruchsaler Brettener Raum zum Eilfingerhof – Maulbronn, Illingen , Rosswag, Mühlhausen, Großglattbach, Iptingen nach Nussdorf ( um seine Fortsetzung über Asperg / Markgröningen in den Raum Murr / Marbach zu finden ). Hier im Gemarkungsbereich Nussdorf – Iptingen , auch die frühere Stegimul , jetzt Sorgenmühle, mit einem sehr alten Torbogen, der mit ältesten Einritzungen ( Haus - oder Besitzmarken ) versehen ist. Drei von diesen Hausmarken ? stammen aus dieser frühen Zeit ( also 450 – 480 Jahre ) vor dem 12. Jahrhundert . - ein W mit Krümme nach rechts im mittleren Teil ( Kloster

       Weißenburg / Elsaß ? ),  

- ein Kirchturm , ( oder Spillen , Gollen oder Wassenstein ? ),

       mit  auf der Spitze aufgesetzten Bischofstab und Kreuzquerbalken 
       (  Attribut des St. Martin ),

- an anderer Stelle, römisch aussehende, tempelartige Gebäude, mit

       Schachtungen ,
       äußerst naiv gehalten ( wie drei Türme ohne Dach, nebeneinander, 
       darüber sehr flach  
       das Dach mit Zwischengiebel, der untere Teil, dreigeteilt , 
       konnte / wurde mit Felder geschachtet,  ein Zeugnis von röm. –  
       gallischem Besitz ? )

Ein möglich ähnliches Symbol, wie das in der Sorgenmühle zu Nussdorf, soll es in Bad Liebenzell gegeben haben ( OAB Calw von 1860, Seite 263 ), dieses Symbol wurde bei einem Hausbau / abbruch ( ? ) zerstört. Von einem Kreuz / Bischofstab auf der Nische ist nichts bekannt. Die unruhige Zeit des 11. - 12. Jahrhundert, weist für Nussdorf folgende Grundherren auf: - die Gaugrafen vom Enz, Kraich - und Glemsgau, - die Grafen von Ingersheim, Calw, über diese später ( ? ) die

       Grafen von Vaihingen

- Grafen von Katzenelnbogen ( Anfang des 14. Jahrh. erkennbar ) - Grafen von Madengau, Neckargau - und Gröningen bis + + 1121 - Grafen von Malsch ( ? ), über diese nach ++ , die Grafen von

       Eberstein ++, die Markgrafen von Baden

- Kloster Sacra Silva ( St. Walburgis , Hagenau / Elsaß ),

       verkauft an Kl. Hirsau

- Eberhard, + 26. März vor 1165, Sohn des Edelfreien Dietrich von

       Binnburg.

Wann genau Eberhard in den väterlichen Besitz ( Eigenkirche in Nussdorf ) kam, ist ungewiß, dieser muß jedenfalls ( auf Grund + des Vaters um / nach 1122 ), vor dem Jahr 1130 , in seinen Besitz übergegangen sein.. Die Nussdorfer Schenkung um 1130 besagt, das diese aus dem väterlichen Erbe ,des Dietrich von Binnburg = Bubenberg oder Buwenberg, uxoris Aba , stammte. Um 1122 lebte Dietrich ( ? ) noch, er ist bekannt geworden , weil er im Auftrag des Grafen Manegold von Veringen ( dieser hatte die Advokatur des Kloster Zwiefalten , von den Klostergründer Cuno und Luitpold von Achalm, erhalten, zur Sicherung / Schutz vor den Erben ), die Unterstellung, von Kloster Zwiefalten, durch den Hl. Stuhl, erwirkte ( Pabst Calix II. vom 24. 03. 1122 ). Eberhard ( nennen wir ihn von Nussdorf ), tradierte ( als Erbe, aus väterlichem Besitz ) seine Eigenkirche ohne Lehensherren und anderen Verwandten, wogegen sich letztere ( vermutlich waren ältere Rechte vorhanden ), über die Schenkung an Kloster Hirsau empörten. Aus den Traditiones Hirsauginsis - Nussdorfer Regesten. Nussdorf ist im Codex des Kl. Hirsau um 1100 urkundlich erwähnt. Um 1130..... übergab der aus edlem Geschlecht ( welches, Malsch  ? ) stammende Kleriker Eberhard, aus seinem väterlichen Erbteil, durch seinen Bruder Bruno, seinen Besitz in Eberdingen und die Kirche in Nussdorf. Das Kloster zahlte deren Bruder Drutwin, der sich über die Schenkung beklagte, vier Mark. Auch Bruno verschenkte an Hirsau seinen Besitz, welches auch hierfür dem Drutwin drei Mark geben wollte. Der Abt von Hirsau überliess aber den beiden Söhnen Drutwins, Conrad und Drutwin , die Kirche in Nussdorf zum Besitz.( cod. h. Nr. 48a und 48 b ) Um 1140 ..... geschah die zweite Übergabe der Güter, welche Drutwin von Bellenheim ( jetzt Bellenheim ) dem Kloster Hirsau geschenkt hatte, in Gruningen, mit seinem Sohn , den die erste hatte er ohne seinen Sohn gemacht. Graf Adalbert von Calw leitete diese Übergabe, wobei 12 Zeugen mitwirkten ( cod. h. Nr. 45 b ). Um 1165 – 1176 ..... bestimmte Abt Rupert, mit Einstimmung des ganzen Konvents, auf Bitten des ehrwürdigen Priesters Drutwin, ( welcher Drutwin, Drutwin I. oder sein Sohn Drutwin bzw. ein Enkel ? ) dass der Jahrtag des frommen Priester Eberhard, eines Wohltäter des Klosters und seiner Eltern , Diethrich und seiner Mutter Aba, mit allen Angehörigen am 26. März gefeiert und an diesem Tag vom Kämmerer 3 Eimer Wein, 6 Malter Weizen und eine Mark ausgegeben werden. Wer dagegen verstosse , soll verpflucht sein ( cod. H. 48b und 49a ). Die verwandtschaftlichen Bindungen des Diethrich von Binnburg = Buwenburg zu denen von Waibstadt, Schwaigern, Metterzimmern, Weiler , Gröningen, Eberdingen, Iptingen, Bernhausen , Hessigheim sind anzunehmen. Er selbst ist schwer greifbar, weil er sich nach unterschiedlichen Besitzungen nannte, ein Zweig seiner Nachkommen besteht sicher in der Adelsfamilie von Weiler bei Heilbronn . Diethrich von Binnburg / Buobenberg / Landau, ober Buwenburg / Bellenheim

  • um 1075

+ um / nach 1122 – vor 1130 ux: Aba Kinder:

Drutwin von Bellheim - Bruno - Eberhard, Priester von Nussdorf

  • um 1100 *um 1095 * um 1090

+ nach 1165 – 1176 + + nach 1130 ( möglicher Abt von Kl.Breitenau ) Kinder:

Conrad von Nussdorf NN NN Drutwin von Rieth

Kinder und weitere Verwandte: von Weiler, von Zimmern,


1250 .....Die alte Schulglocke, Hirsauer Typ ( war eventuell die alte Glocke der Martinskirche und später die der Heilig Kreuz Kapelle / Marienwallfahrt ? )

03. 07.1395..... gab Pabst Bonifatius IX., dem Kloster Hirsau die Erlaubnis, die Pfarrei in Nussdorf und Deckenpfronn / Teckenpfrunn sich zu inkorporieren. 27. 08. 1397 ..... vollzog der Bischof von Konstanz die Incorporation , der Kirche zu Nussdorf ins Kloster Hirsau. ( OAB Vaihingen pg. 205 und Luho, pg. 212, Otto Häfner Reg.z.G.d.schw.Kl.Hirsau pg. 294 / 295 in Studien und Mittlg. aus dem Benedictiner – und Cistercienser Orden ) 20. 12. 1443 ..... Nussdorf im Archidiakonat des Probstes von St. Guido / Speyer gelegen. 1498 ..... wird die Kirche zum hl. Martin in Nussdorf restauriert / umgebaut oder vom Grund an erneuert ? Im Schlussstein der Sakristei , ließ Abt Blasius Schölltraub von Hirsau (, ein Schwabe, der auch in weltlichen Dingen, das Klostergut mehrte ( er stand dem Kloster 18 Jahre, 9 Monate und 17 Tage vor ) sein Wappen anbringen. Als Baumeister gelten die Klosterbaumeister Peter von Koblenz und der Martin von Urach / bei Reutlingen ( diese treten von 1479 – 1501, siehe Klemm WJB. 1882 pg.110 auf ). 1534 ..... Reformationszeit 15. 05. 1559 ..... die Martinskirche wird durch die neue Kirchenordnung des württembergischen Herzog Christoph endgültig evangelisch. Die Reformation ist eingeführt.( Chr. Fr. Stählin IV. pg.746 ) Nussdorf im Archidiakonat des Probstes von St. Trinitatis,Landesdiakonat Vaihingen. 1610 – 1619 ..... Matthias Merian d. Ä. aus seiner Beschreibung von Nussdorf.....es hatte damaln zwey große Kirchen mit vielen Säulen im Dorff.... ( die Säulen betrafen die 1498 umgebaute Martinskirche ) 03. 11.1643 ..... die Martinskirche wird durch Brandstiftung inkl. umliegenden Gaden / Kornkästen und Heuschober zerstört. Die Täter ( Landsknechte ? ) wurden nie ermittelt. 02. 08. 1669 ..... Patent für die Brandstyeür „ auf ergangenen Fürstl. gnädigsten Befelch „ Empfehlungsschreiben für die Geldsammlung zum Wiederaufbau der Martinskirche. 06. 11. 1670 ..... Die Martinskirche erhob sich aus den Trümmern und konnte wieder eingeweiht werden, .....durch Eigeninitiative des Nussdorfer ( Hirsauer ) Kastenpfleger Hans Stahl, konnte die Martinskirche wieder aufgebaut werden. Er sammelte in vier Reisen durch das Herzogtum Württemberg ( 1669 – 1670 ) 509 Gulden und 51 Kreuzer. Dafür bekam er für sich und seine Söhne einen Kirchenstuhl in der Kirche, der sonst nur den Honorationen des Dorfes vorbehalten war. 231 Gulden und 6 Kreuzer wurden in Nussdorf gesammelt, dagegen lieferte die Stadt und das Amt Vaihingen ein größere und kleinere Kirchenglocke und die Nachbargemeinden das Bauholz ( 86 Stämme ), zusammen ein Wert von 333 Gulden und 57 Kreuzer. Insgesamt kostete der Wiederaufbau 1074 Gulden und 11 Kreuzer ( ohne Orgel ). Auf der weiter entfernten Empore wurde die Jahreszahl 1670 eingeschnitzt. 1715 ..... Planung der neuen Orgel in der Martinskirche 25. 05. 1715 ..... hat es den hochadelichen Herrschaften dahir, anbey dem Pfarrer M. Johann Conrad Biberstein, beeden hochadelichen Amptmännern, Julius Arnoldt und A. Böhn, den gemeinschaftlichen Schultheißen , Hannß Mauch, dem Bürgermeister, Gericht und Rath aus christlichen Gemüthern beliebt, zur Aufmunterung des wahren Gottesdienstes, ein newes Organum oder Orgelwerkh verfertigen und in der Kirch im Dorf ( Martinskirche ) aufrichten zu lassen, wozu eine gesampte ehrsame Bürgerschaft, allhir auf die vom Pfarrer an selbige dießfalls geschehene Proposition sich submittieret und zu Bestreitung des hiezu erforderlichen Baukostens einen freiwilligen Beytrag theils gleich paar, theils nach und nach zu thun versprochen. Ein dergleichen Orgelwerkh zu machen, wurde dem Herren Nikolaus Franziskus Lamprechten, Organisten und Orgelmacher zu Vaihingen, akkordiert, bestehend aus 7 Register und 2 Blasebälgen, den 25. 05. 1715, wofür zu zahlen versprochen 200 Gulden, in den Kauf 4 Gulden und bei gehaltener Rechnung 16 Gulden ..... 04. 09. 1716 ..... weilen er das Orgelwerkh wohl ausgefertigt ( Fertigstellung der Orgel ) ..... Die Orgel kostet gesamt 275 Gulden und 42 Kreuzer, davon entfielen auf die von Reischach / Herrschaft 68 Gulden, 20 Kreuzer. Sammlung aus der Bürgerschaft 137 Gulden, 01 Kreuzer Ertrag aus einer Sammlung für obere Kirch 107 Gulden, 49 Kreuzer Zusammen = 313 Gulden, 10 Kreuzer abzüglich Gesamtkosten = 275 Gulden, 42 Kreuzer, diese 275 Gulden und 42 Kreuzer wurden in 3 Terminen bezahlt, Pfarrer Biberstein führte die Rechnung ( während des Orgelbau wohnte der Orgelbauer Lamprecht im Haus des Pfarrer Biberstein und zahlte täglich 24 Kreuzer für Kost und Logie ) ... Biberstein erwirtschaftete, nach seiner Rechnung , einen Überschuß und bezahlte dem Heiligenpfleger ( Kirche zum Hl. Kreuz ) Martin Rapp am 10. 03. 1719 einen Betrag von 37 Gulden und 28 Kreuzer zurück. 1740 ..... Der Wunsch nach einem vollen Glockengeläut Nachdem hiesige Commun auf zuvor erlangte gnädigste und gnädige Concession sich entschlossen, zu Gottes Ehre, noch eine Glockhen, in der Größe zwischen den 2 vorhandene Hinein accordierend, gießen zu lassen und man wegen der Herstell – und Gießung derselben Gottlieb Jacob Rechlen, Burger und Meistern Glockhen Gießer in Stuttgart hiezu erwählet..... 19. 04. 1740 ..... wurde allhir den 19. 04. 1740 folgender Akkord mit demselben gemacht und zwar: 1. solle die Glockhen 9 Ctr. halten und darzu der beste Glockhenzeug, der zu haben,von dem Gießer angeschafft werden. 2. Jahr und Tag Währschaft davor zu leisten. Dagegen wird demselben, von dem Centner anzuschaffen und zu gießen versprochen 62 Gulden, wozu er aber das Rathausglöckhlen, welches einen Riß hat, franko umzugießen hat, nebst ainer Diskretion vor seiner Ehefrau von 2 Gulden, und weil der Fleckh ( Ort ) etwas aigenen Glockhenenzeug im VorRath hat, den man zu diesem guß übergibt, als verspricht Er Rechle,dem Centner nach 10 Gulden vor dem Umguß zu nehmen, und das 10 te Pfund zu abgang zu rechnen seye. Diese Akkordsumme solle zu 4 mahlen bezahlt werden und die Beylüferung der großen Glockhen an Johann Bapt. 0 dem 24. Juni 1740 nächst künftig geschehen. Unterschriften , Pfarrherr M. J.C. Biberstein, Schultheißamtsverweser Hans Jacob Collmar,. 25. 06. 1740 ..... Meister Rechle liefert aine Glockhe im Gewicht von 957 Pfund ( wozu die Gemeinde 104 ½ Pfund Glockhenzeug beisteuerte ). Die Glocke kostete 1740 525 Gulden und 25 Kreuzer, zuzüglich weiterer Unkosten von 391 Gulden 52 Kreuzer und 5 Heller. Nussdorfer Bürger spendeten 64 Gulden und 30 Kreuzer. Schultheiß war dazumal Hans David Rapp und Bürgermeister Michael Dillmann. 1836 ..... mit der weiteren Zunahme der Nussdorfer Bevölkerung , wurden in der Martinskirche die Platzverhältnisse eng. Die Gemeinde beschloß Veränderungen und begann 1836 mit der Versetzung der Kanzlei , vom südlichen Pfeiler des Triumpfbogen , auf einen Freipfosten im Chor. Hierdurch wurde Raum gewonnen. 1862 – 1864 ..... eine größere Reparatur kostete in den Jahren 1862 – 1864 rund 1299 Mark, hier wurde u. a. das Kirchendach mit Schiefer gedeckt. 1867 ..... die Kirchenbaustiftung des „ jung Johann David Etzel und seiner Frau Anna Maria, geborene Rapp ( Fam.Reg. Bd. II. pg. 27 ) „ in Höhe von 46000 Mark. 1879 – 1880 ..... Planung zum Umbau der Martinskirche Eine richtige Renovierung der Kirche konnte erst mit der Kirchenbaustiftung von 1867 , des Johan David Etzel jun. und seiner Frau Anna Maria Rapp ( Fam. Reg. Nussdorf Bd. II S.27 ) vorgenommen werden.Es sollte zuerst mit dem Chor, dann mit dem Kirchenschiff und zuletzt mit Turmarbeiten begonnen werden. Den Bauauftrag erhielt der Stuttgarter Baurat Stahl. 18. 04. – 19. 04. 1881 ..... begannen die Bauarbeiten am Chor der Martinskirche. 02. 05. 1881 ..... Betstunde in der Martinskirche zum Baubeginn unter Zugrundlegung von Psalm 127, 1. 2. Die Kosten, für die Herstellung ( Chor und Sakristei , inkl. neuem südlichen Kreuzarm und Überbau , hier wurde der Herrschaftsstand der von Reischach und eine Heizung verlegt ) belief sich auf rund 23000 Mark davon stiftete Hermann von Reischach und sein Sohn 600 Mark. 13. 11. 1881 ..... Kirchweihsonntag 18. 07. 1883 ..... wurde mit der Arbeit am Kirchenschiff begonnen. Zuvor wurde eine Betstunde mit Zugrundlegung Psalm 84 abgehalten. Am Montag den 03. 09. 1883 wurde am südlichen Treppenhaus, unter der gegen das Rathaus gerichteten Ecke, in feierlicher Weise, mit Gesang, Rede und Gebet, ein neuer Grundstein gelegt, in welchem man eine zuvor verlesene Urkunde, in einer verschlossenen Blechkapsel, einmauerte. Für den Umbau des Kirchenschiffs, standen finanzielle Mittel, in Höhe von 14000 Mark, zur Verfügung. Für den Bau / Hochlegung einer Holzvertäfelung der Decke um 3 ½ württemb. Fuß, spendete Richard von Reischach 1000 Mark. Die Martinskirche ist nach Süden und Norden erweitert, gegen Westen durch 2 Treppenhäuser, die an den Kirchturm angelehnt wurden, verlängert und somit der Chor offener, freigelegt . Ein für die Zeit, angemessene Anordnung / Stilrichtung. Nur die neue Stellung der Kanzel, wurde als nicht angenehm angesehen. 600 Menschen hatten in der Kirche Platz. Eine neue Orgel kam hinzu. 25. 11. 1883 ..... an dem 27. Sonntag nach Trinitatis, wurde die renovierte Kirche eingeweiht. Anläßlich der Erneuerung , brachte der damalige Pfarrer Friedrich Völter, einen Aufsatz , über Nussdorf und seine beiden Kirchen heraus ( Mitteilungen am Einweihungsfest der St. Martinskirche am 25. 11. 1883, Vaihingen, Verlag, G. Dietmar ´ schen Buchdruckerei ). Die Martinskirche wurde in ihrer Gesamtanlage nach älterem Vorbild in Kreuzform, mit kurzen Kreuzquerarmen, Altar und Taufstein im Chor, durch einen Triumpfbogen vom Schiff getrennt / abgeteilt, konzipiert. Der Baustil ist gotisch, dem auch die mitverwendeten Bestandteile früherer Zeiten entsprechen. Die Martinskirche hat drei Eingänge nach Süden und zwei Eingänge nach Norden. Die Sakristei und der Raum darüber haben einen eigenen Eingang. Im Schlußstein der Sakristei, befindet sich im nördlichen Kreuzarm, des Kreuzgewölbes, das Wappen von Abt Blasius von Hirsau ( Schölltraub 1484 - + 22. 07. 1503 ) beheizt wurde die Kirche 1883, durch zwei neuartige Regulier – Füllöfen, sogenannte Wasseralfinger. Der Chor hat die Maße von länge = 10.25 m, breite = 6.75 m, höhe = 7.84 m. Das Kirchenschiff ist 13.30 m lang, 9 m breit und 7.53 m hoch. Für die ev. Kirchengemeinde war mit ca. 650 Sitzplätzen , genügend Platz geschaffen worden . Die Schulkinder der Oberklassen saßen zu beiden Seiten der Orgel, wogegen die jüngeren Kinder, auf den freien Bänken des Chor und dem Gang sitzen mußten. Die konfirmierten Söhne , hatten ihren Sitzplatz unter dem angebauten Kreuzarm, die konfirmierten Töchter dagegen hinter den Lehrerfrauen. Vor diesen Damen, stand der Pfarrstuhl, gegenüber von diesem der Schultheißenstuhl. Die Kirchengemeinderäte hatten ihren Platz im Chor, hinter der Herschaft von Reischach. Das Lehrerkollegium hatte seinen Platz an der Seite der Orgel, wogegen bürgerliche Kollegien vor der Kanzel in der ersten Stuhlreihe sitzen durften. Alle übrigen Stühle hatten keine besonderen Rechte. ( Pfarrer F.Völter = Nussdorf und seine beiden Kirchen, Cod. Hirs. 42, um 1130, Altäre 1394 Maria = päbstl. Reg.Bd., Ägidius 1443 = Remling UB Gesch. der B.von Speyer II,pg 241, Trinitatis 1468 = SpM , Kirche im Feld zum hl. Kreuz 1535 LB Vaihingen, Kirche U.L.Frau 1535 LB Vaihingen , G. Hoffmann Kirchenheilige in Württemberg, KB Nussdorf ) 12. 02. 1933 ..... Einweihung der Gefallenenglocke I.Weltkrieg 07. 04. – 19. 04.1945 Hauptkampflinie Nussdorf..... franz. Truppen der I. Armee unter General de Lattre Tassigny nehmen Vaihingen, über die Landstraße Kleinglattbach bis zum Stadtkern und über Illingen - Rosswag, Großglattbach – Rosswag, bzw. Großglattbach – Aurich - Enzweihingen ein, ..... südlich der Enz , der Versuch ..... aus unterschiedlichen deutschen Truppenteilen ( mehrheitlich marodierende SS, Polizeitruppen und Soldaten der WM ) eine neue Verteidigungslinie aufzubauen..... dieser Versuch, wurde ein 14 tägiger Albtraum für Nussdorf. Die zusammengewürfelten Truppenteile, sprengten zwar ( mit Hilfe der Bevölkerung , halbherzig ) die Enzbrücken, vergaßen aber strategisch wichtige Orte und Geländeeinschnitte zu sichern ( z. B. Mühlhausen mit seinen flachen Enzübergängen / Furten ), die die franz. Pfadfinder / Erkundungs – und Spähtruppen ( meistens Marokkaner ) schnell erkundeten. Der flankierende Seiten – und Frontalangriffangriff ( Iptingen – Aurich, Vaihingen – Enzweihingen - Rieth ) erfolgte so umfassend auf Nussdorf. Die franz. Artillerie und Grantwerfereinheiten ( Mörser ) sicherten Vaihingen aus Stellung ( mit Schussrichtung Nussdorf ) im Bereich Hammelberg links vom Löberlsbrunnen bis in die unteren Streuobstwiesen , an der Straße, Richtung Aurich / oberhalb der jetzigen Auffahrt zur B 10 .....während der Kampfhandlungen am 11. 04. 1945 ..... verwandelten die franz. Artillerie / Granatwerfer und Jagdbomber Nussdorf in ein Flammenmeer. Von der Martinskirche blieb nur die Sakristei und Teile der Glockenstube erhalten. Die 1933 eingeweihte Gefallenenglocke zerschmolz, von ihr blieb nur der Klöppel übrig. Erst 1958 , beim Wiederaufbau des Kirchturm, fand man weitere geschmolzene Reste mit der Jahreszahl 1933. 19. 04. 1945 ..... Die deutschen Truppenteile flüchten aus Nussdorf über die untere und obere Kirche / Friedhof, Richtung Eberdingen - Weissach, Nussdorf –Weissach und verbreiten das Codewort „ NERO „ ( nichts dem Feind überlassen = verbrannte Erde ), sie plünderten / stahlen alles , was nicht niet – und nagelfest ist. 1947 ..... Die Sakristei der zerstörten Martinskirche zu Nussdorf erhält einen Holzglockenstuhl und eine 3 ½ Zentner schwere Stahlglocke. 1956 ..... An der Hauptstraße in Nussdorf wurde die Stützmauer am Runinenturm der Martinskirche neu eingerichtet. Chor und Schiff der Kirche abgebrochen. Von der Kirche blieb nur die Turmruine und Sakristei mit ihrem Netzgewölbe stehen. 1958 ..... In Nussdorf sind die Spuren des II. Weltkrieg noch deutlich sichtbar. Der Martinsturm wird wieder aufgebaut, verwertbares wurde geborgen bzw. an anderen Stellen mit eingebaut. Der Martinsturm ist als Gedenkstätte für die Nussdorfer Toten, beider Weltkriege vorgesehen / geplant. 1959 ..... Der Turm der Marinskirche erhält Schallläden und im Inneren einen hölzernen Turmaufgang. 1960 ..... In dem Turm der Martinskirche, wurde eine Außentreppe angebracht und eine Kirchturmuhr eingebaut. 23. 11. 1962 ..... auf dem restaurierten Turm der ehmaligen Martinskirche, ist ein eiserner Glockenstuhl montiert worden, in welchem das neue Geläut von 3 Glocken ( Dis – Fis – Gis ) aufgehängt und das dann durch eine elektr.Läuteanlage, betrieben wurde. Die Einholung der Glocken fand am 23. 11. 1962 statt, die feierliche Weihe dagegen, erfolgte am 09. 12. 1962 , einem II. Adventssonntag. Die Schriftworte auf den neuen Glocken lauteten: Dominika  : „ Gott ist unsere Zuversicht und Stärke.“ Betglocke  : „ Wachet und betet .“ Kreuzglocke  : „ In mir habt ihr Frieden .“ 07. 04. 1963 ..... wurde im ehemaligen Kirchturm der St. Martinskirche, die Gedenkstätte , für die Nussdorfer Toten, beider Weltkriege, feierlich eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Fortsetzung folgt jansenvdb@gmx.de

                 Kirche zum Heiligen Kreuz im Feld

Auf Grund der besonderen Besitzverhältnisse, bis 1121 und nach 1121 in und um Nussdorf, steht die Kirche zum Heiligen Kreuz an der erhabensten Stellung / Position des Dorfes. Ursprünglich an einer vor 1250 erbauten Marienkapelle ( siehe auch Richtung Rieth / Wolfsberg der Kapellenweg , südlich von Nussdorf und neben der Stegimul einer der ältesten Namen in Nussdorf ) , welche schon in damaliger Zeit, einen starken Wallfahrtscharakter in der Umgebung hatte. Die Kapelle wurde zwischen den Jahren 1369 – 1381 zur Kirche zum Heiligen Kreuz erweitert. 01. 05. 1619 ..... Beginn des Nussdorfer Glockenkrieg. Der geistliche Verwalter von Vaihingen, Conrad Schmidt wendet sich, wegen der Beschaffung von Kirchenglocken , für Vaihingen, an den Herzog Johann Friedrich von Württemberg.....in den zwei Kirchen von Nussdorf hängen 6 Glocken, die eine Kirche werde aber nur zur Sommerzeit und schönen, lustigen Zeiten besucht ( Kirche zum Hl.Kreuz). Nussdorf als schlechter Flecken gegen Enzweihingen und anderen Orten, die sich alle mit 2 Glocken begnügen, habe einen Überfluß an Glocken und könne wohl eine entbehren. Diese Glocke könnte dann gegen eine andere und noch größere Glocke in Simmozheim, einem geringen Flecken, in einem kleinen, mit Brettern verschlagenem Turm, neben noch 2 Glocken gehängt und ausgetauscht werden..... 14. 05. 1619 ..... der herzogliche Rat in Stuttgart unterstützt die Bitte des geistlichen Verwalters Conrad Schmidt von Vaihingen und schlugen dem Herzog vor, zu befehlen, dass man von Nussdorf, aus derjenigen Kirche ( Hl.Kreuzkirche ), welche selten besucht werde, die eine von den größeren Glocken nehmen, diese nach Simmozheim führen und dort wieder aufhängen sollte, wogegen die größere Glocke von Simmozheim, nach Vaihingen beordert wurde. 01. 06. 1619 ..... verfügte Herzog Johann Friedrich von Württemberg den Tausch der Nussdorfer und Simmozheimer Glocken. 12. 06. 1619 .....der Amtmann Georg Valentin Weingarttner von Merklingen berichtet als erster dem Herzog von Württemberg, von einem heftigen Kampf , der beiden Gemeinden Nussdorf und Simmozheim, gegen die Vaihinger..... Diesem Schreiben , lag ein zweites Schreiben vom herrenalbschen Pfleger Conrad Schmidt bei, welches aussagt, dass der Ober – und Untervogt von Vaihingen, ihm eine Glocke aus Nussdorf, ungefähr 7 Zentner schwer, übergeben haben, mit der ich mit der Fuhr und Handwerksleuten versehen und selbige nach Simmozheim vor der Kirchtür abgeladen und weil sich die Simmozheimer ihrer Glocke wegen widersetzten, habe ich begehrt, dass man die Nussdorfer Glocke doch in die Kirch hinein aufheben und verwahren solle ..... 13. 06. 1619 ..... rückten 60 Nussdorfer, darunter auch reischacher Untertanen in Simmozheim ein, prügelten sich mit der Glockenwache und führten die Glocke nach Nussdorf zurück. Noch am selben Tag berichtete der Amtmann Weingarttner dem Herzog .... „ Die Nussdorfer haben die Glocke schon wieder auf ihren Wagen gehebt. Im Flecken sei ein solcher Tumult , Aufruhr und Gewalt der Nussdorfer gewesen, dass ich mit Leib – und Lebensgefahr unter sie dringen musste „ .... 14. 06. 1619 ..... Ahn Amptmann zue Merckhlingen und Herrenalbische Pfleg zu Vaihingen..... Der Herzog von Württemberg befiehlt einen genauen Bericht und Klärung..... „ Alsz ob die von Nussdorf , die nach Simmozheim gefüerten Glockhen bey Nächtlicher Weil widumb hinweg gefüert haben „ ..... 16. 06. 1619 ..... Die Beschwerde und Entschuldigung der Nussdorfer erreichte den Herzog am 16. 06. 1619. Der Nußdorfer Schultheiß habe den Vaihingern gleich gesagt, die ganze Gemeinde Nussdorf werde stark dagegen sein. Als sie erfahren , wohin die Glocke gebracht worden sei und „ Unwerth alda gestanden „ , habe man dieselbe wieder geholt.....Gerade diese Glocke können sie, weil sie großen Mangel an Wasser haben und Feuersbrunst ausbricht oder bey disen schweren Kriegsleufften ein Einfall, Tumult und Auflauf geschehen sollte, zum Sturmleuten wegen ihres hellen Klangs nicht entbehren.....Im Spanierkrieg haben sie 6 Glocken , mit großem Schaden, erkaufen müssen ..... ( damit war der Rückkauf , von der Beschlagnahme ,gemeint )..... 17. 06. 1619 ..... berichtet der Pfleger Conrad Schmidt dem Herzog...... „ was ihm und seinen Leuten von Simmozheimer und Nussdorfer Seite für Schimpf, Hohn und Spott widerfahren ..... 1704 ..... in diesem Jahr reparierte die Gemeinde ihre durch den franz Einfall beschädigte Kirche zum Hl. Kreuz. Man versah die Kirche zum Teil mit neuen Fenstern , zum anderen Teil wurde altes ausgebessert. 1715 ..... wollte die Gemeinde die Kirche zum Hl. Kreuz erneut ausbessern. Man sammelte und brachte eine Summe von 107 fl und 49 Kreuzer zusammen. Diese Summe war aber nicht ausreichend, weshalb man lieber das Geld zu der damals anzuschaffenden Orgel ( diese war in Planung ) für die Martinskirche verwendete. 13. 05. 1945 ..... nach Mai 1945 wird ein Notdach über die obere Kirche gelegt und so auch die wertvollen Wandmalereien gerettet, die Gottesdienste werden erstmals, nach Kriegsende , in der alten Friedhofskirche abgehalten. 1952 18. 10. 1953 ..... die Kirche zum Hl. Kreuz erhält auf der Südseite eine neue Sakristei, wobei der Schlussstein des großen Torbogen ( ehemalige Zehntscheuer von Nussdorf ) mit dem Wappen des Abt von Hirsau eingemauert wird. Ferner wird das Geläut der Kirchenglocken von 1952 kompletiert / durch eine Cis - und Dis Glocke vervollständigt. Die Glocken wurden von der Glockengießerei Kurtz , aus Stuttgart – West , geliefert. Beide Glocken waren Stiftungen, die kleinere wurde von der Gemeinde und die größere von einem Nussdorfer Kriegsheimkehrer gestiftet. Die feierliche Einweihung fand am 18. 10. 1953 statt. 1954 ..... Planung und Bau der neuen Orgel ..... im Dez, 1954 wird die neue Orgel eingebaut. 02. 01. 1955 ..... Weihe der neuen Kirchenorgel in der Kirche zum Heiligen Kreuz. 1956 ..... die obere Kirche erhält eine elektrische Läutanlage. 1960 ..... in der Kirche zum Heiligen Kreuz wird ein neuer Turmhelm eingebaut, dieser wurde mit Kupferblech überzogen. XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX