Groß Kurschen/Friedhof: Unterschied zwischen den Versionen
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Sie heißt Maria Kogšt und ist eine der wenigen Deutschen, die nach dem zweiten Weltkrieg im nördlichen Memelland verblieben sind. Ursprünglich aus [[Kollaten]] stammend, arbeitete sie mit ihrer Mutter in einer Fabrik der Russen. Geheiratet hat sie nie, "denn, wer wollte schon eine deutsche heiraten", sagt sie. Später zogen sie nach [[Bajohren]], ihre Mutter verstarb 1976 und wurde hier auf dem Friedhof beigesetzt. | Sie heißt Maria Kogšt und ist eine der wenigen Deutschen, die nach dem zweiten Weltkrieg im nördlichen Memelland verblieben sind. Ursprünglich aus [[Kollaten]] stammend, arbeitete sie mit ihrer Mutter in einer Fabrik der Russen. Geheiratet hat sie nie, "denn, wer wollte schon eine deutsche heiraten", sagt sie. Später zogen sie nach [[Bajohren (Kreis Memel)|Bajohren]], ihre Mutter verstarb 1976 und wurde hier auf dem Friedhof beigesetzt. | ||
Maria begann mit Hilfe der Bauern in der Umgebung den Friedhof wieder herzurichten. Es wurden umgestürzte Steine aufgerichtet, die Gräber und Wege wiederhergestellt, die Inschriften nachgezogen und der ein oder andere Stein ersetzt. Viele Gräber sind weiß umrandet. Ohne ihre resolute Art wäre diese Aktion nicht möglich gewesen. | Maria begann mit Hilfe der Bauern in der Umgebung den Friedhof wieder herzurichten. Es wurden umgestürzte Steine aufgerichtet, die Gräber und Wege wiederhergestellt, die Inschriften nachgezogen und der ein oder andere Stein ersetzt. Viele Gräber sind weiß umrandet. Ohne ihre resolute Art wäre diese Aktion nicht möglich gewesen. | ||
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Aktuelle Version vom 12. Oktober 2019, 14:31 Uhr
Friedhof von Groß Kurschen
Der Friedhof liegt im Dreieck der Gemeinden Groß Kurschen, Klein Kurschen und Szimken. Seine Lage verrät indirekt, dass er erst nach 1794 angelegt wurde, als die Bestimmungen des allgemeinen Landrechts die Legung neuer Kirchhöfe [[1]] außerhalb der Ortschaften anordneten.
Heute
Im Gegensatz zu vielen anderen Friedhöfen, gerade in ländlichen Gegenden ist der Friedhof ein echtes Juwel. Er ist umzäunt, die Wege gepflegt, die Grabstellen bepflanzt und kein Stein oder Kreuz liegt vergessen an den Rändern. Wie kann das sein?
Bei dem Besuch des Friedhofes waren auch zwei Frauen anwesend, die mit Geräten "bewaffnet" mit der Pflege beschäftigt waren. Es war ein Glück, dass die ältere der beiden deutsch verstand.
Sie heißt Maria Kogšt und ist eine der wenigen Deutschen, die nach dem zweiten Weltkrieg im nördlichen Memelland verblieben sind. Ursprünglich aus Kollaten stammend, arbeitete sie mit ihrer Mutter in einer Fabrik der Russen. Geheiratet hat sie nie, "denn, wer wollte schon eine deutsche heiraten", sagt sie. Später zogen sie nach Bajohren, ihre Mutter verstarb 1976 und wurde hier auf dem Friedhof beigesetzt.
Maria begann mit Hilfe der Bauern in der Umgebung den Friedhof wieder herzurichten. Es wurden umgestürzte Steine aufgerichtet, die Gräber und Wege wiederhergestellt, die Inschriften nachgezogen und der ein oder andere Stein ersetzt. Viele Gräber sind weiß umrandet. Ohne ihre resolute Art wäre diese Aktion nicht möglich gewesen.
Seitdem pflegt sie ihn regelmäßig zusammen mit ihrer Verwandten, Erika Pukis (geb. Kokšt). Von ihrer sehr geringen Rente kauft sie Salz um das Unkrauf fernzuhalten und Pflanzen für die Gräber. Später kommt ein Bauer aus Jankeiten, der auch deutschstämmig ist um sie abzuholen und nach Hause zu bringen. Zusammen essen wir Kuchen auf der Friedhofsbank. Nachdem Maria gefahren ist, zeigt mir Erika noch die Grabstelle ihres Mannes. Sie spricht zwar kein (oder kaum) deutsch, versteht aber was gesagt wird. Sie sagt, "Pranas - das ist Franz". Sie vermittelt, dass wenn Maria stirbt wohl keiner mehr sich um den Friedhof so wird kümmern können. Danach fährt sie mit ihrem Fahrrad Richtung Szimken - dort lebt sie mit ihrer Familie.
Die Bilder wurden freundlicherweise von Peter Wallat zur Verfügung gestellt. Stand Mai2013
Ansichten
Dieser Friedhof ist ein echtes Juwel und lohnt die Anreise, auch wenn man nicht einen direkten Bezug zu diesen Ortschaften hat. Er ist ein Juwel, weil die Grabumfriedungen weiß gestrichen sind. Durch die gepflegte Bepflanzung, die geharkten Wege und natürlich durch das blau dieses beeindruckenden Himmels und der Sonne - schimmert es wie ein Juwel und lädt ein, hier zu verweilen.
Daher sind hier auch außergewöhnlich viele Bilder zur Ansicht abgelegt.
Die Bilder wurden freundlicherweise von Peter Wallat zur Verfügung gestellt. Stand Mai:2013. Hinweis - auf einem Foto ist Maria Kögst zu sehen. Da es ein allgemeines Bild eines öffentlichen Friedhofes ist und sie indirekt zu sehen ist, wurde das Foto hier eingestellt.
Holzkreuze
Auf den Friedhöfen gibt es immer wieder Holzkreuze, die meist auch noch nicht sehr alt sind. Leider verwittern sie sehr schnell. Hier sind einige, die noch nicht überzeugend genug entziffert sind - aber für die vielen Holzkreuze stehen sollen, die es auf den Friedhöfen gab.
Die Bilder wurden freundlicherweise von Peter Wallat zur Verfügung gestellt. Stand Mai2013
Grabstellen
Die Bilder wurden freundlicherweise von Peter Wallat zur Verfügung gestellt. Stand Mai2013