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2 Die politische Gemeinde <br> | |||
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In diesem Kapitel wird versucht, die Geschichte der politischen <br> | |||
Gemeinde Nettesheim-Butzheim zu skizzieren. Als Quellenmateri- <br> | |||
al dienen die Akten der ehemaligen Bürgermeisterei Nettesheim. <br> | |||
Durch einen von Einbrechern 1921 in den Büroräumen gelegten <br> | |||
Brand wurden etliche Akten vernichtet, sodaß die Darstellung, vor<br> | |||
allem für das 19. Jahrhundert, lückenhaft bleiben muß. (15)<br> | |||
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2.1 Vom Dingstuhl als Vorläufer <br> | |||
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Die Ortschaften Nettesheim und Butzheim gehörten bis 1794 zum <br> | |||
Dingstuhl Rommerskirchen im Amte Hülchrath, dessen Landes- <br> | |||
herr der Kurfürst (zugleich Erzbischof) von Köln war. Dieser hatte <br> | |||
die ehemals fränkische Grafschaft Hülchrath im 14. Jahrhundert <br> | |||
durch Kauf erworben. Seitdem nannte man den kurfürstlichen <br> | |||
Verwaltungsbezirk „Amt Hülchrath". Dieses Amt war in Ding- <br> | |||
stühle unterteilt, die im Wesentlichen Gerichtsbezirke darstellten. <br> | |||
Ein Dingstuhl bestand in der Regel aus mehreren Kirchspielen. <br> | |||
Diese entsprachen zwar nach heutigem Verständnis den Pfarreien, <br> | |||
waren jedoch nicht nur kirchliche, sondern auch weltliche Verwal- <br> | |||
tungseinheiten. Zum Dingstuhl Rommerskirchen gehörten die <br> | |||
Kirchspiele Hoeningen, Oekoven, Nettesheim und Rommerskir- <br> | |||
chen. Sie zerfielen in sogenannte Honschaften, die den Dörfern <br> | |||
entsprechen. <br> | |||
Abgesehen von geringfügigen Abweichungen entspricht die heuti- <br> | |||
ge Gemeinde Rommerskirchen dem Gebiet des kurfürstlichen <br> | |||
Dingstuhls. Im 15./16. Jahrhundert war die Gerichtsstätte nach<br> | |||
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(15) Sofern in Fußnoten nicht anders angegeben, entstammen alle Zitate dem <br> | |||
nicht katalogisierten Archiv der Gemeindeverwaltung Rommerskirchen. Zur <br> | |||
Zeit wird das reichhaltige Material geordnet und ein Findbuch erstellt. |
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2 Die politische Gemeinde
Nettesheim-Butzheim
In diesem Kapitel wird versucht, die Geschichte der politischen
Gemeinde Nettesheim-Butzheim zu skizzieren. Als Quellenmateri-
al dienen die Akten der ehemaligen Bürgermeisterei Nettesheim.
Durch einen von Einbrechern 1921 in den Büroräumen gelegten
Brand wurden etliche Akten vernichtet, sodaß die Darstellung, vor
allem für das 19. Jahrhundert, lückenhaft bleiben muß. (15)
2.1 Vom Dingstuhl als Vorläufer
Die Ortschaften Nettesheim und Butzheim gehörten bis 1794 zum
Dingstuhl Rommerskirchen im Amte Hülchrath, dessen Landes-
herr der Kurfürst (zugleich Erzbischof) von Köln war. Dieser hatte
die ehemals fränkische Grafschaft Hülchrath im 14. Jahrhundert
durch Kauf erworben. Seitdem nannte man den kurfürstlichen
Verwaltungsbezirk „Amt Hülchrath". Dieses Amt war in Ding-
stühle unterteilt, die im Wesentlichen Gerichtsbezirke darstellten.
Ein Dingstuhl bestand in der Regel aus mehreren Kirchspielen.
Diese entsprachen zwar nach heutigem Verständnis den Pfarreien,
waren jedoch nicht nur kirchliche, sondern auch weltliche Verwal-
tungseinheiten. Zum Dingstuhl Rommerskirchen gehörten die
Kirchspiele Hoeningen, Oekoven, Nettesheim und Rommerskir-
chen. Sie zerfielen in sogenannte Honschaften, die den Dörfern
entsprechen.
Abgesehen von geringfügigen Abweichungen entspricht die heuti-
ge Gemeinde Rommerskirchen dem Gebiet des kurfürstlichen
Dingstuhls. Im 15./16. Jahrhundert war die Gerichtsstätte nach
(15) Sofern in Fußnoten nicht anders angegeben, entstammen alle Zitate dem
nicht katalogisierten Archiv der Gemeindeverwaltung Rommerskirchen. Zur
Zeit wird das reichhaltige Material geordnet und ein Findbuch erstellt.