Gerteisen (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen
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* Peter Gartysen, Vogt zu Denzlingen (1490) http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-1428840-1 | * Peter Gartysen, Vogt zu Denzlingen (1490) http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-1428840-1 |
Version vom 8. Dezember 2018, 07:47 Uhr
Herkunft und Bedeutung
Herkunft
Die Namen Gerteis(en/er), Gertis(en/er), Gartiser stammen aus dem Südwesten des deutschen Reiches, schwerpunktmäßig aus dem Gebiet des Hoch- und Oberrheins, wo bis heute noch eine überdurchschnittliche Häufung des Namens festzustellen ist.
Erste Belege
- Gertisen (1290), Basel http://www.deutsche-nachnamen.de/index.php/herkunft-a-z?start=4750
- Abelin Gertysen (1381), Pforzheim
- Peter Gartysen, Vogt zu Denzlingen (1490) http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-1428840-1
Linien im 19.Jahrhundert
Im 19. Jahrhundert lassen sich mehrere, unverbundene Hauptlinien im heutigen Bundesland Baden-Württemberg nachweisen:
- Hochrhein: Alle Varianten des Namens in den Ortschaften des Rheintales vor allem auf deutscher Seite sowie in den angrenzenden Tälern
- Breisgau: Gerteisen z.B. in Merdingen, Gerteis in Waldkirch
- Neckar: Gertis in Horb
Bedeutung
Die Namen gehen auf das mittelhochdeutsche gart-îsen (Stachel, Treibstecken, auch Sense, Hippe) zurück. Der Name kann sich sowohl auf einen Schmied als Hersteller dieser landwirtschaftlichen Werkzeuge beziehen, als auch auf den Landwirt, der diese für seine Tätigkeit benutzte.
Ochsenstachel
Der Familienname geht möglicherweise auf das mittelhochdeutsche Wort gartisen, neuhochdeutsch Garteisen oder Gerteisen zurück, das die eiserne Spitze des Treibsteckens (Gart oder Ochsenstachel) bezeichnet. Mit dem Gart wurden, beispielsweise beim Pflügen, die Ochsen zur Arbeit angetrieben und durch Piksen, Stoßen und Schubsen mit dem spitzen Ende gelenkt. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, 'garteisen'
vgl. Einer, der die Ochsen antrieb
Falcastrum, Sense, Hippe
Im Deutschen Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm findet sich folgende Erklärung: gerteisen: n. sarpa, gertysen St. Galler vocab. des 15.jh. bei Tobler appenz. sprachsch. 219 a, ahd. gertîsen, falcastrum Graff 1, 490. Dief. 223 b, s. gerter und das zweite gertel (Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm, Bd. 5)
Eine Hippe (auch Heppe, Häbe, Knipp, Säsle, Rebmesser oder Gertel) ist ein Werkzeug, das je nach Größe und Ausführung zu unterschiedlichen Arbeiten in der Land- und Waldwirtschaft, im Wein- und im Gartenbau verwendet wird. https://de.wikipedia.org/wiki/Hippe_(Werkzeug)
Varianten des Namens
Gertis, Gerteis, Gerteiser, Gertiser
Geographische Verteilung
Der geographische Ursprung des Namens liegt im deutschen Südwesten am Hochrhein, Oberrhein und im Breisgau. Die folgenden Grafiken zeigen die geografische Verteilung der häufigsten Varianten des Namens in Deutschland im Jahr 2002.
Gerteis
Relativ | Absolut |
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Gertis
Relativ | Absolut |
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Gerteiser
Relativ | Absolut |
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Gerteisen
Relativ | Absolut |
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Bekannte Namensträger
Gerteis
- Adolf Gerteis (1886–1957), deutscher Eisenbahnbeamter
- Klaus Gerteis (* 1940), deutscher Historiker
- Walter Gerteis (1921–1999), deutscher Bildhauer
Metasuche
Metasuche zu den wichtigsten Varianten des Namens