Herforder Chronik (1910)/553: Unterschied zwischen den Versionen
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'''3.'''<br /> | |||
===Die Herforder Kirchenordnung von 1532.=== | |||
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Als im Jahre 1530 die lutherische Kirche in Herford als festgegründet angesehen werden konnte, verfaßte 1532 Dr. Joh. Dreier auf Wunsch des Rates eine Kirchenordnung, die aber erst 1534 in Wittenberg bei Joh. Kluck gedruckt wurde. | |||
Sie ist in niederdeutscher Sprache geschrieben, die Vorrede, in eben dieser Mundart, stammt von Johannes Bugenhagen, gen. Pomeranus. | |||
Da sie nur wenige Jahre in Herford Geltung gehabt hat, so ist es erklärlich, daß sie vergessen wurde und lange verschollen geblieben ist. | |||
Es ist das Verdienst des 1902 gest. Prof. Dr. Hölscher, sie aufgefunden und wegen „ihrer Bedeutung für die Kulturgeschichte unserer Stadt, wie für die Kirchen- und Schulgeschichte und ihrer Wichtigkeit selbst für die Kenntnis der niederdeutschen Sprache“, herausgegeben zu haben<ref>Hölscher, Reformationsgeschichte der Stadt Herford. Gütersloh, Bertelsmann.</ref>. | |||
Der Plan, neben unserer hier folgenden Übersetzung jenes ehrwürdige Denkmal einer bewegten Vergangenheit unserer Heimat in seiner Urgestalt zu veröffentlichen, mußte aufgegeben werden, weil dafür der Raum mangelte; wir hoffen indes, auch mit der bloßen Übersetzung uns den Dank unserer Leser zu gewinnen. | |||
Wir haben absichtlich eine freie Übersetzung vermieden, uns vielmehr im ganzen eng an die Ausdrücke, selbst an die Wortstellungen des niederdeutschen Textes gehalten. Da sich jedoch in letzterem infolge der stellenweise gänzlich fehlenden, oder dem heutigen Gebrauch geradezu widersprechenden Interpunktion viele Undeutlichkeiten herausstellten, die es fast unmöglich machten, den richtigen Sinn zu treffen, so sind solche uns nicht klar gewordene Stellen mit einem Fragezeichen kenntlich gemacht. | |||
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Kirchenordnung<br /> | |||
der ehrsamen Stadt Herford<br /> | |||
durch Dr. Johann Dreier, samt Predigern und Verordneten.<br /> | |||
1534. | |||
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Den Achtbaren, Ehrsamen, weisen Herren Bürgermeistern und Ratmannen der Stadt Herford, meinen lieben Herren und günstigen Freunden wünsche ich Johannes Bugenhagen aus Pommern Gnade und Friede von Gott, unserm Vater, und von Jesu Christo unserm Herrn ewiglich. | |||
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Aktuelle Version vom 8. August 2018, 16:28 Uhr
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3.
Die Herforder Kirchenordnung von 1532.
Als im Jahre 1530 die lutherische Kirche in Herford als festgegründet angesehen werden konnte, verfaßte 1532 Dr. Joh. Dreier auf Wunsch des Rates eine Kirchenordnung, die aber erst 1534 in Wittenberg bei Joh. Kluck gedruckt wurde.
Sie ist in niederdeutscher Sprache geschrieben, die Vorrede, in eben dieser Mundart, stammt von Johannes Bugenhagen, gen. Pomeranus.
Da sie nur wenige Jahre in Herford Geltung gehabt hat, so ist es erklärlich, daß sie vergessen wurde und lange verschollen geblieben ist.
Es ist das Verdienst des 1902 gest. Prof. Dr. Hölscher, sie aufgefunden und wegen „ihrer Bedeutung für die Kulturgeschichte unserer Stadt, wie für die Kirchen- und Schulgeschichte und ihrer Wichtigkeit selbst für die Kenntnis der niederdeutschen Sprache“, herausgegeben zu haben[1].
Der Plan, neben unserer hier folgenden Übersetzung jenes ehrwürdige Denkmal einer bewegten Vergangenheit unserer Heimat in seiner Urgestalt zu veröffentlichen, mußte aufgegeben werden, weil dafür der Raum mangelte; wir hoffen indes, auch mit der bloßen Übersetzung uns den Dank unserer Leser zu gewinnen.
Wir haben absichtlich eine freie Übersetzung vermieden, uns vielmehr im ganzen eng an die Ausdrücke, selbst an die Wortstellungen des niederdeutschen Textes gehalten. Da sich jedoch in letzterem infolge der stellenweise gänzlich fehlenden, oder dem heutigen Gebrauch geradezu widersprechenden Interpunktion viele Undeutlichkeiten herausstellten, die es fast unmöglich machten, den richtigen Sinn zu treffen, so sind solche uns nicht klar gewordene Stellen mit einem Fragezeichen kenntlich gemacht.
Kirchenordnung
der ehrsamen Stadt Herford
durch Dr. Johann Dreier, samt Predigern und Verordneten.
1534.
Den Achtbaren, Ehrsamen, weisen Herren Bürgermeistern und Ratmannen der Stadt Herford, meinen lieben Herren und günstigen Freunden wünsche ich Johannes Bugenhagen aus Pommern Gnade und Friede von Gott, unserm Vater, und von Jesu Christo unserm Herrn ewiglich.
- ↑ Hölscher, Reformationsgeschichte der Stadt Herford. Gütersloh, Bertelsmann.