Herforder Chronik (1910)/481: Unterschied zwischen den Versionen

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1801, 1802
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in vollem Laube standen, auch mehrere Bäume und Gewächse von neuen zu treiben anfingen.
 
Am 8ten November kam, nachdem der Friede zu Lüneville am 9. Febr. zwischen Frankreich und Engelland zu Stande gekommen, das Grenadier-Bataillon von Sobbe aus Hameln hierher zurück, und bestand solchemnach die jezzige Garnison aus 4 Grenadier- und 4 Mousquetier-Compagnien.
 
Einfügung.
 
Im Frieden zu Lüneville, Februar 1801, willigen Kaiser und Reich in die Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich. Preußen erhält dafür nebst anderen Gebietsteilen die Abtei Herford.
 
Am 14. und 15. November <tt>marchirten</tt> die Regimenter von Besser und von Brehmer auf der Rückkehr in ihre Friedens-Garnison durch die Stadt und erhielt von jedem die Leib-Compagnie mit dem Staabe in derselben Nachtquartier.
 
Am 21. November kam der Landgraf Wilhelm IX von Hessen-Cassel als bestalter Inspecteur der Westphälischen Truppen hier an, nahm die Wachtparade in Augenschein, und fuhr darauf nach Minden.
 
Am 3. December ist die im Sommer dieses Jahres durch den Orgelbauer Miller aus Minden durchaus reparirte Orgel in der Radewicher Kirche zuerst am Jahres-Feste (Kohlfest) wieder gespielt, auch nachdem die Kirche inwendig ganz ausgeweißet, und mit neuen Fenstern versehen worden, der erste Gottesdienst in selbiger wieder gehalten.
 
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Jahr 1802
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Am 6. Februar ging die Nachricht ein, daß die Coadjutorin des Hochstifts, Prinzeß Marie von Nassau-Weilburg, mit Tode abgegangen.
 
Am 28. Aprill Nachmittags 6 Uhr wurde bei einem bei gegenwärtiger Jahreszeit ungewönlichen äußerst schweren Gewitter der Grenadier Schürmann, als er vor dem Teichthore in seinem Garten gearbeitet, vom Blitz getroffen, und blieb aller angewanten bekannten Wiederbelebungs-Mittel ohnerachtet auf der Stelle todt. Zu bemerken ist dabei, daß seit dem Jahre 1648, da auf dem Berge vor hiesiger Stadt zwei Brüder zugleich durch ein Gewitter getödtet worden, ein Unglücksfall dieser Art in hiesiger Stadt nicht vorgekommen.
 
Am 9. Juni kam der Landgraf von Hessen über Lübbecke hier an, hielt über die hieselbst garnisonirenden beiden Bataillons am 10. auf dem Lübberbruche Revue und reisete selbigen Tages weiter nach Bielefeld. Zum Quartier war ihm das Haus des Kaufmanns Torspecken angewiesen. (Später Loheyde jetzt Maßmann.)
 
Am 30. Juli rückte das Grenadier-Bataillon von Sobbe zur Occupation des secularisirten Bistums Paderborn von hier aus.

Aktuelle Version vom 31. Juli 2018, 15:56 Uhr

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1801, 1802

in vollem Laube standen, auch mehrere Bäume und Gewächse von neuen zu treiben anfingen.

Am 8ten November kam, nachdem der Friede zu Lüneville am 9. Febr. zwischen Frankreich und Engelland zu Stande gekommen, das Grenadier-Bataillon von Sobbe aus Hameln hierher zurück, und bestand solchemnach die jezzige Garnison aus 4 Grenadier- und 4 Mousquetier-Compagnien.

Einfügung.

Im Frieden zu Lüneville, Februar 1801, willigen Kaiser und Reich in die Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich. Preußen erhält dafür nebst anderen Gebietsteilen die Abtei Herford.

Am 14. und 15. November marchirten die Regimenter von Besser und von Brehmer auf der Rückkehr in ihre Friedens-Garnison durch die Stadt und erhielt von jedem die Leib-Compagnie mit dem Staabe in derselben Nachtquartier.

Am 21. November kam der Landgraf Wilhelm IX von Hessen-Cassel als bestalter Inspecteur der Westphälischen Truppen hier an, nahm die Wachtparade in Augenschein, und fuhr darauf nach Minden.

Am 3. December ist die im Sommer dieses Jahres durch den Orgelbauer Miller aus Minden durchaus reparirte Orgel in der Radewicher Kirche zuerst am Jahres-Feste (Kohlfest) wieder gespielt, auch nachdem die Kirche inwendig ganz ausgeweißet, und mit neuen Fenstern versehen worden, der erste Gottesdienst in selbiger wieder gehalten.

Jahr 1802

Am 6. Februar ging die Nachricht ein, daß die Coadjutorin des Hochstifts, Prinzeß Marie von Nassau-Weilburg, mit Tode abgegangen.

Am 28. Aprill Nachmittags 6 Uhr wurde bei einem bei gegenwärtiger Jahreszeit ungewönlichen äußerst schweren Gewitter der Grenadier Schürmann, als er vor dem Teichthore in seinem Garten gearbeitet, vom Blitz getroffen, und blieb aller angewanten bekannten Wiederbelebungs-Mittel ohnerachtet auf der Stelle todt. Zu bemerken ist dabei, daß seit dem Jahre 1648, da auf dem Berge vor hiesiger Stadt zwei Brüder zugleich durch ein Gewitter getödtet worden, ein Unglücksfall dieser Art in hiesiger Stadt nicht vorgekommen.

Am 9. Juni kam der Landgraf von Hessen über Lübbecke hier an, hielt über die hieselbst garnisonirenden beiden Bataillons am 10. auf dem Lübberbruche Revue und reisete selbigen Tages weiter nach Bielefeld. Zum Quartier war ihm das Haus des Kaufmanns Torspecken angewiesen. (Später Loheyde jetzt Maßmann.)

Am 30. Juli rückte das Grenadier-Bataillon von Sobbe zur Occupation des secularisirten Bistums Paderborn von hier aus.