Computergenealogie/2018/05: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt) | |||
Zeile 71: | Zeile 71: | ||
* [http://www.online-ofb.de/weiden Weiden (Dornhan) (Baden-Württemberg)]. Bearbeiter: Holger Ziegler. Weiden ist ein Stadtteil von Dornhan mit 830 Einwohnern. Grundlage für dieses OFB sind die evangelischen Kirchenbücher ab dem Jahr 1648. | * [http://www.online-ofb.de/weiden Weiden (Dornhan) (Baden-Württemberg)]. Bearbeiter: Holger Ziegler. Weiden ist ein Stadtteil von Dornhan mit 830 Einwohnern. Grundlage für dieses OFB sind die evangelischen Kirchenbücher ab dem Jahr 1648. | ||
* [http://www.online-ofb.de/hoenningen Katzwinkel-Hönningen (im Wissener Land) (Rheinland-Pfalz)]. Bearbeiter: Hans-Josef Wagner. Das OFB listet die Bewohner von Hönningen im Wissener Land auf, erstmals erwähnt 1436 in "Gericht der Grundherrschaft Wissen, Bezirk nördlich der Sieg, Herrschaft Wildenburg". | * [http://www.online-ofb.de/hoenningen Katzwinkel-Hönningen (im Wissener Land) (Rheinland-Pfalz)]. Bearbeiter: Hans-Josef Wagner. Das OFB listet die Bewohner von Hönningen im Wissener Land auf, erstmals erwähnt 1436 in "Gericht der Grundherrschaft Wissen, Bezirk nördlich der Sieg, Herrschaft Wildenburg". | ||
* [http://www.online-ofb.de/bialystok/ Białystok (Polen)]. Bearbeiter: Michael Schaetzlein. Es enthält die evangelischen Trauungen 1841-1875 in Kurzform.</br> | |||
Ein herzliches Dankeschön den Bearbeitern. (Herbert Juling) | Ein herzliches Dankeschön den Bearbeitern. (Herbert Juling) | ||
Zeile 131: | Zeile 132: | ||
Offenbar wusste GEDmatch nichts von den Recherchen, allerdings schließen die [https://www.gedmatch.com/policy.php AGB] eine derartige Nutzung der Daten auch nicht aus. Es liege in der Natur der DNA-Genealogie, dass man Informationen teile, heißt es darin. Zwar können die Teilnehmer Aliasnamen verwenden. Aber, warnt GEDmatch, wenn sie ihre DNA-Daten mit ihrer Genealogie verknüpfen und dort ihren Klarnamen verwenden, sei dieser für andere Nutzer sichtbar. „Wenn Sie einen absoluten Schutz Ihrer Privatsphäre und absolute Sicherheit verlangen, müssen wir Sie bitten, Ihre Daten nicht bei GEDmatch hochzuladen. Wenn Sie es schon getan haben, löschen Sie sie bitte.“ </br> | Offenbar wusste GEDmatch nichts von den Recherchen, allerdings schließen die [https://www.gedmatch.com/policy.php AGB] eine derartige Nutzung der Daten auch nicht aus. Es liege in der Natur der DNA-Genealogie, dass man Informationen teile, heißt es darin. Zwar können die Teilnehmer Aliasnamen verwenden. Aber, warnt GEDmatch, wenn sie ihre DNA-Daten mit ihrer Genealogie verknüpfen und dort ihren Klarnamen verwenden, sei dieser für andere Nutzer sichtbar. „Wenn Sie einen absoluten Schutz Ihrer Privatsphäre und absolute Sicherheit verlangen, müssen wir Sie bitten, Ihre Daten nicht bei GEDmatch hochzuladen. Wenn Sie es schon getan haben, löschen Sie sie bitte.“ </br> | ||
Die [http://www.sueddeutsche.de/wissen/forensik-wie-private-ahnenforscher-halfen-einen-serienmoerder-zu-jagen-1.3966359 Süddeutsche Zeitung] zitiert Thilo Weichert, bis 2015 Datenschutzbeauftragter von Schleswig-Holstein, mit den Worten: „Einen sicheren Weg für Familienforschungsseiten gibt es nicht. Es gibt aber Vorkehrungen. So sollte eine pseudonyme Veröffentlichung selbstverständlich sein.“ Und ebenso selbstverständlich sollte es sein, dass man die AGB gründlich liest, bevor man seine DNA in einer Internetdatenbank veröffentlicht. Allerdings gibt es offenbar Datenbanken, die DNA-Daten zu Forschungszwecken weitergeben, ohne dass die Nutzer dies wissen; das kritisierten vor einigen Jahren zwei Wissenschaftlerinnen im Fachmagazin [https://www.sciencedirect.com/ | Die [http://www.sueddeutsche.de/wissen/forensik-wie-private-ahnenforscher-halfen-einen-serienmoerder-zu-jagen-1.3966359 Süddeutsche Zeitung] zitiert Thilo Weichert, bis 2015 Datenschutzbeauftragter von Schleswig-Holstein, mit den Worten: „Einen sicheren Weg für Familienforschungsseiten gibt es nicht. Es gibt aber Vorkehrungen. So sollte eine pseudonyme Veröffentlichung selbstverständlich sein.“ Und ebenso selbstverständlich sollte es sein, dass man die AGB gründlich liest, bevor man seine DNA in einer Internetdatenbank veröffentlicht. Allerdings gibt es offenbar Datenbanken, die DNA-Daten zu Forschungszwecken weitergeben, ohne dass die Nutzer dies wissen; das kritisierten vor einigen Jahren zwei Wissenschaftlerinnen im Fachmagazin [https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2212066116300059 „Applied & Translational Genomics“] in einem Artikel über ethische Aspekte der kommerziellen DNA-Analyse. Ihrer Ansicht nach könnte damit die Einverständniserklärung der Nutzer mit den AGB unwirksam sein. RE | ||
==="Stammbaum zu verkaufen"=== | ==="Stammbaum zu verkaufen"=== |
Aktuelle Version vom 17. Juni 2018, 06:55 Uhr
Newsletter 05/2018 |
Neuer CompGen-Beisitzer Georg FertigBei der CompGen-Mitgliederversammlung 2018 wurde Georg Fertig, Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, zum neuen Beisitzer gewählt. Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt ist Historische Demographie, das Arbeitsgebiet bei CompGen ist "Kontakte zur akademischen Forschung / Citizen Science". Er schreibt in seiner Vorstellung: „Im besten Fall entwickeln sich "Citizen Science"-Projekte, in denen Fragen der akademischen Forschung durch das Engagement von Freiwilligen erst untersuchbar werden. Zweitens ist es eine ziemlich verbreitete Erfahrung vieler Genealogen, dass die persönlichen Arbeitsergebnisse für einen selbst und für Mitforschende besser brauchbar werden, je mehr man sich an bestimmte systematische, wissenschaftliche Herangehensweisen hält, vom Dokumentieren der Quellen bis hin zur Gestaltung der Arbeitsergebnisse.“ Er berichtete, dass CompGen gebeten wurde, als assoziierter Partner bei einem EU-Projektantrag mit einzusteigen, der von der bekannten Icarus-Gruppe ausgeht, also von dem großen internationalen Zusammenschluss vieler Archive, die auf dem Feld der Digitalisierung zusammenarbeiten und mit dem CompGen auch sonst eng kooperiert. Das Projekt heißt "Time Machine" (http://timemachineproject.eu/). Es ist eine Ausweitung des für Venedig bereits laufenden "Time Machine"-Projekts, das in einem Artikel für "Nature" ganz gut beschrieben wird. Im Grunde geht es darum, (1) archivalische Quellen zu scannen, (2) sie mit Hilfe von künstlicher Intelligenz maschinenlesbar zu machen, (3) sie auf der Ebene von Personen und Geodaten zu verknüpfen und (4) ihre Inhalte mit virtuellen Simulationstechniken darstellbar und navigierbar zu machen. Die Time-Machine-Technologie könnte überall dort genutzt werden, wo archivalische Quellen dicht überliefert sind, genealogische Quellen (ob Adressbücher oder Ortsfamilienbücher) breit erfasst sind und es vor Ort Archive, Vereine oder wissenschaftliche Institutionen gibt, die sich engagieren wollen. Projekt-InformationenDES: Kartei Leipziger FamilienIm März erfolgte der Start des DES-Projektes "Kartei Leipziger Familien" in Zusammenarbeit von CompGen und dem Staatsarchiv Leipzig. Dank fleißiger Erfasser, Erfasserinnen und Projekt-Administratorinnen sind schon heute schon über 50.000 Personeneinträge (!) erfasst und online recherchierbar. Allen Aktiven ist herzlich zu danken! Die Erstellung der "Kartei Leipziger Familien" durch Helga Moritz war eine Lebensleistung: Es war der Aufbau einer Datenbank zu über 200.000 Personen ohne Informationstechnik. Dass diese biographischen Daten zur Leipziger Bevölkerung durch das Projekt weltweit nutzbar gemacht werden, freut alle Beteiligten. Das Projekt wurde bereits positiv erwähnt in einem Citizen-Science-Vortrag von Martin Munke auf einer Tagung "Forschungsdesign 4.0 ? Datengenerierung und Wissenstransfer in interdisziplinärer Perspektive" in Dresden Mitte April. Und CompGen wird mit einem Beitrag darüber auf dem nächsten Sächsischen Archivtag im Mai 2019 in Leipzig vertreten sein. Das Rahmenthema des Archivtags: Erschließung. (Thekla Kluttig) DES: AdressbücherNeue Adressbücher zur Erfassung:
(Joachim Buchholz, Petra Paschke und Evelyn Gebhardt) Fertig erfasst sind die Adressbücher
(Joachim Buchholz und Evelyn Gebhardt) DES: PolizeiblätterEin weiterer Jahrgang (1858) mit ca. 800 Seiten des Hannoverschen Polizei-Blatts von der Königlichen Polizei Direktion zu Hannover wurde zur Online-Erfassung freigegeben. Für den Jahrgang 1857 gibt es leider keine Digitalisate. Es erschienen 24 Jahrgänge. Inzwischen sind schon mehr als 42.500 Personen aus 11 Jahrgängen auf 10.000 Seiten erfasst worden. Diese können jetzt direkt hier durchsucht werden. (Jörn Bartels) Online-OFBIm Feburar bis April sind sechs neue Online-OFBs hinzugekommen:
Ein herzliches Dankeschön den Bearbeitern. (Herbert Juling) InternetARCHION testenEndlich kann man im sonst kostenpflichtigen Kirchenbuch-Portal ARCHION ein Kirchenbuch kostenlos zum Testen anschauen. Es handelt sich um das evangelische Kirchenbuch Hildrizhausen, Dekanat Herrenberg, aus dem Landeskirchlichen Archiv Stuttgart. Die Eheregister 1808-1875, Taufregister 1718-1875, Sterberegister 1720-1875 und die Konfirmanden- und Seelenregister stehen zur Einsicht zur Verfügung. Einige Funktionen des Bildbetrachters wie Feedback, Download, Lesezeichen und Permalink stehen nicht zur Verfügung, dafür ist der Kauf eines Passes nötig. Aber man kann damit testen, wie gut man z.B. die alte Schrift lesen kann. Gezeigt werden Scans von Mikrofilmen. Standesamtsregisterindex Ost-und WestpreußenIm Indexierungsprojekt für Standesamtsregister aus polnischen Archiven des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen (VFFOW) wurden wieder mehr als 9.100 Datensätze zugefügt. Damit sind insgesamt mehr als 759.100 Datensätze eingetragen. Seit Beginn des Projektes erfolgten mehr als eine Million Abfragen und seitdem das Projekt in neuer Fassung veröffentlicht ist, sind mehr als 400.000 Abfragen erfolgt. Ergänzt wurden Register der Standesämter Hohenstein, Stadt, Mohrungen, Ribben, Kumilsko, Gross Simnau, Beutnerdorf, Passenheim, Stadt und Röschken. (Bernhard Ostrzinski) Historische US-Zeitungen digitalDie Advantage Presentation Company sammelt und digitalisiert historische Zeitungen, die von mehreren hundert Bibliotheken und Instituten aufbewahrt werden, und macht sie online zugänglich. Das neueste Update enthält insgesamt 517 Zeitungssammlungen aus 39 Staaten der USA mit über 50 Millionen Seiten. Kenneth R. Hunt wirbt auf seiner Webseite für die Nutzung der kostenlosen digitalen Zeitungsarchive und gibt nützliche Tipps dazu. Der Bericht enthält auch eine nach US-Staaten geordnete Liste der Bibliotheken und Institute. In einer weiteren Liste werden deutschsprachige Zeitungen genannt. SoftwareThe Next Generation TNG Version 12Darrin Lythgoe hat ein neues Update von The Next Generation of Genealogy Sitebuilding (TNG) herausgebracht. TNG wird auf einem Web-Server (MySQL und PHP erforderlich) installiert und kann von einer oder mehreren Personen gleichzeitig benutzt werden. Zahlreiche Verbesserungen sind hier aufgelistet.. Das Programm in der Version 12 kostet 32,99 US$, ein Update 15,99 US$. GEDCOM 5.5.1 kommentiert von Tamura JonesDer bekannte Genealoge und Blogger Tamura Jones hat eine neu kommentierte Ausgabe des GEDCOM-Standards veröffentlicht. Damit ist kein neuer Standard entstanden, sondern nur eine Version des bekannten FamilySearch-Standards 5.5.1 mit Korrekturen und vielen Anmerkungen. Damit sollten Fehler und Widersprüche beseitigt werden. Damit sind keine Änderungen für Anwender von Genealogieprogrammen verbunden. Die Ausgabe soll Softwareentwicklern helfen, ihre GEDCOM-Anwendungen zu verbessern. Die Webseite enthält viele Informationen zur GEDCOM-Historie und u.a. eine ANSEL / Unicode Konversionstabelle. WissenGeoreferenzierung von KartenDurch Georeferenzierung lassen sich historische Karten mit modernen Karten überlagern. Die Änderungen im Laufe der Zeit werden deutlich gemacht. Die Universitätsbibliothek Utrecht will damit ihre historischen Kartenbestände per Crowdsourcing der Forschung und Lehre zur Verfügung stellen. Auf der Georeferencing Webseite kann jeder helfen, einen Punkt auf einer historischen Karte dem Ort auf einer modernen Karte zuzuordnen. Sind so mehrere Orte identifiziert, so werden Verzerrungen und Drehungen ausgeglichen. Dadurch lässt sich die historische Karte auf die moderne Karte überlagern, vergleichen oder mit einer Lupe sichtbar machen. Auf der Georeferencer-Seite können nach kostenloser Anmeldung auch Karten aus der ganzen Welt und aus eigenen Beständen auf einfachste Weise bearbeitet werden. Populäre Genealogie – eine Tagung„Populäre Genealogie, Geschichtswissenschaft und Historische Demographie“ lautete das Thema der Jahrestagung des Arbeitskreises Historische Demographie, die dieses Jahr an der Universität Münster stattfand. Ein Schwerpunkt der Tagung war der Austausch und die Zusammenarbeit von Fach- und Amateur-Historikern. Ein solches Projekt stellte Roland Linde von der Westfälischen Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung vor, es befasst sich mit einer neuen Methode zur Quellenerschließung. Ein zweites Beispiel ist eine Doktorarbeit über die Auswirkungen von ökonomischem Stress auf Familienstrategien im 19. Jahrhundert, in die Daten aus Iris Gedigs Online-Datenbank
„Familienbuch-Euregio“ eingeflossen sind. Portal Altes LeipzigEin kleines Team von vier Personen hat sich mit dem Portal "Altes-Leipzig" die Aufgabe gestellt, in Leipzig beheimatete Personen zu einem Kernzeitraum von 300 Jahren seit 1750 zu referenzieren und nachzuweisen. Dabei wurden und werden aus unterschiedlichen amtlichen und öffentlichen Quellen Übereinstimmungen gesucht, um einen seriösen Nachweis von Personen zu erreichen. Bisher wurden über 94.000 Personen aus 8.620 Heiraten und 22.759 Taufen erfasst. Diese Daten stehen kostenlos in der Datenbank mit verschiedenen Sichten zur Verfügung. Das Portal "Altes-Leipzig" gibt Auskunft und Einblick über das Vorhandensein von Personen, Familien und Stammbäumen. Dieser Service ist damit ein erster Einstieg in das große Thema der privaten Familienforschung, aber auch ein Blick in das historische Leipzig in einer virtuellen Stadtmodellierung. ArchiveDas Bistumsarchiv Pécs geht onlineAm 19.März 2018 wurde nach drei Jahren Vorbereitungszeit der Online-Archivdienst des Bistumsarchivs Pécs (Ungarn) gestartet. Damit bietet ein weiteres Archiv seine Bestände digital zur Einsicht auf dem ungarischen Kirchenbuchportal Matricula.hu an. Der Zugang zum Portal kostet zwischen umgerechnet 8 Euro für zwei Wochen und 48 Euro für ein Jahr. Man kann kostenlos die Liste der Pfarreien einsehen, deren Kirchenbücher und Pfarrgeschichten (Historia Domus) online sind. Es gibt auch drei Kirchenbücher aus der rumänischen Bukowina (Hadikfalva, Isztensegits, Józseffalva) und Kirchenbuch-Duplikate aus den Orten der heute kroatischen Baranja aus den Zeiträumen 1895-1922 und 1941-1943. Gelesen und gesehen in ...ZDF-Serie „Die Reise der Menschheit“Terra-X-Moderator Dirk Steffens zeigt nicht nur, wie Ahnenforschung funktioniert oder wie sinnvoll Gentests sind, sondern zeigt uns die Wanderungsgeschichte der Menschheit in der dreiteiligen Dokumentation „Die Reise der Menschheit“: „Der Aufbruch“, „Fremde Welten“ und Die Welt in Bewegung. Alle Filme sind in der Mediathek abrufbar. KaleidoskopUS-Polizei nutzt DNA-GenealogieIm April wurde in Sacramento, Kalifornien, ein 72-jähriger ehemaliger Polizist unter dem Verdacht verhaftet, der „Golden State Killer“ zu sein; dieser hatte zwischen 1976 und 1986 mindestens 12 Morde und 50 Vergewaltigungen sowie mehr als 120 Einbrüche begangen. Verraten hatte ihn seine DNA aus einer Spur an einem Tatort von 1980, zu der es passende „Matches“ (Treffer) unter den rund eine Million Profilen der DNA-Genealogie-Datenbank GEDmatch gab. Es handelte sich um entfernte Cousins oder Cousinen. Die Kriminalbeamten ermittelten mittels klassischer Genealogie – zum Teil in ihrer Freizeit – den gemeinsamen Vorfahren und dann dessen sämtliche gegenwärtig lebenden Nachfahren. Zum Schluss blieben zwei Männer übrig. Von beiden beschaffte sich die Polizei DNA-Proben, möglicherweise aus ihrem Abfall – und eine von beiden stimmte tatsächlich mit der Spur von 1980 überein. Offenbar wusste GEDmatch nichts von den Recherchen, allerdings schließen die AGB eine derartige Nutzung der Daten auch nicht aus. Es liege in der Natur der DNA-Genealogie, dass man Informationen teile, heißt es darin. Zwar können die Teilnehmer Aliasnamen verwenden. Aber, warnt GEDmatch, wenn sie ihre DNA-Daten mit ihrer Genealogie verknüpfen und dort ihren Klarnamen verwenden, sei dieser für andere Nutzer sichtbar. „Wenn Sie einen absoluten Schutz Ihrer Privatsphäre und absolute Sicherheit verlangen, müssen wir Sie bitten, Ihre Daten nicht bei GEDmatch hochzuladen. Wenn Sie es schon getan haben, löschen Sie sie bitte.“ Die Süddeutsche Zeitung zitiert Thilo Weichert, bis 2015 Datenschutzbeauftragter von Schleswig-Holstein, mit den Worten: „Einen sicheren Weg für Familienforschungsseiten gibt es nicht. Es gibt aber Vorkehrungen. So sollte eine pseudonyme Veröffentlichung selbstverständlich sein.“ Und ebenso selbstverständlich sollte es sein, dass man die AGB gründlich liest, bevor man seine DNA in einer Internetdatenbank veröffentlicht. Allerdings gibt es offenbar Datenbanken, die DNA-Daten zu Forschungszwecken weitergeben, ohne dass die Nutzer dies wissen; das kritisierten vor einigen Jahren zwei Wissenschaftlerinnen im Fachmagazin „Applied & Translational Genomics“ in einem Artikel über ethische Aspekte der kommerziellen DNA-Analyse. Ihrer Ansicht nach könnte damit die Einverständniserklärung der Nutzer mit den AGB unwirksam sein. RE "Stammbaum zu verkaufen"Frédéric Kaplan von der Hochschule in Lausanne setzt sich in einem Le Monde-diplomatique-Artikel kritisch mit den kommerziellen Genealogie- und Fotodatenbanken auseinander: FamilySearch tauscht Daten mit anderen, auch kommerziellen Ahnenforschungsorganisationen aus. Die Firma Ancestry arbeitet seit 2014 eng mit FamilySearch zusammen. Das kommerzielle Angebot von Ancestry umfasst den Zugang zu 14 Milliarden historischen Dokumenten, und die Firma hat bereits 2 Millionen Abonnenten und bietet auch einen DNA-Test an. MyHeritage schloss Kooperationsabkommen mit FamilySearch und 2014 mit 23andMe, dem globalen Marktführer für kommerzielle DNA-Tests. Die Ahnenforschungsfirmen haben im Laufe der Jahre eine neue Form Kapitals angesammelt: das genealogische Kapital. Dessen Besonderheit liegt darin, dass der Wert jedes Stammbaums steigt, sobald er mit anderen in Verbindung gebracht werden kann. Die riesigen Sammlungen von Stammbäumen, die tausende Wissenschaftler und Amateurhistoriker in mühevoller Arbeit aus öffentlichen Archiven zusammengetragen haben, sind nicht länger ein gemeinsames Erbe der Menschheit, sondern ein Kapital, das sich im Besitz weniger Firmen befindet. Auch die Bestände etlicher fotografischer Sammlungen sind längst in kommerzielle Bilddatenbanken eingeflossen. Diese Beispiele aus Ahnenforschung und Fotografie verweisen auf ein allgemeineres Phänomen: die Kapitalisierung des Menschheitserbes. Dokumente aus historischen Archiven verwandeln sich in digitales Kapital mit großem Vernetzungswert. Es stellt sich die Frage, welches Risiko solche Monopole für die Archivierung, den Zugang zu den Sammlungen und die Wiederverwendungsmöglichkeiten der Daten bedeuten. (Gekürzte Wiedergabe) VereineOFB Sande (Friesland) auf CDGünter Mehrtens von der Oldenburgischen Gesellschaft für Familienkunde e.V. (OGF) hat das OFB Sande (Friesland) auf CD-ROM für den Zeitraum 1652 bis 1900 veröffentlicht. Es enthält 19500 Personen und 6300 Familien. Zusätzlich ist auf der CD-ROM eine PDF-Datei mit 3322 Seiten im DIN-A4-Format zum Ausdrucken des Ortsfamilienbuchs vorhanden. Personen und Familien lassen sich durch Verzeichnisse der Personen, Orte, Berufe, Geburten/Taufen, Heirat/Partnerschaft, Tod/Bestattung leicht finden. Die historische Bevölkerung der heutigen Gemeinde Sande ist nun durch die beiden Ortsippenbücher Neustadtgödens und Dykhausen-Neustadtgödens und das Ortsfamilienbuch Sande vollständig erschlossen. Preis: 25 €. Bestellungen im OGF Internetshop. TermineFamillement 2018 in LeeuwardenAlle zwei Jahre veranstaltet das niederländische CBG Zentrum für Familiengeschichte das Famillement, den niederländischen Genealogentag. Das nächste Event findet am 03. Juni 2018 von 10-18 Uhr in Grenznähe zum deutschen Norden in Leeuwaarden in Friesland statt. Neben anderen deutschen Gruppen ist auch der Verein für Computergenealogie wieder dabei. Bei dieser eintägigen Veranstaltung werden Vorträge und eine Ausstellung geboten. Die Famillements in Maastricht 2012, Leiden 2014 und Utrecht 2016 waren ein voller Erfolg und mit ca. 2.500 Besuchern einen Besuch wert. Auswanderung aus SachsenAm 7. und 8. Juni 2018 veranstalten das Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e. V. und das Sächsische Staatsarchiv, Staatsarchiv Chemnitz die Tagung „Nach Amerika! - Überseeische Migration aus Sachsen im 19. Jahrhundert“. Ort: Staatsarchiv Chemnitz. Anmeldung bis zum 25. Mai 2018, weitere Informationen gibt es hier. 38. Internationale Konferenz zur Jüdischen GenealogieVom 5. bis 10. August 2018 findet die 38. Internationale Konferenz zur Jüdischen Genealogie IAJGS im POLIN Museum zur Geschichte der polnischen Juden in Warschau statt. Über 150 Vorträge, Podiumsdiskussionen, Workshops, Ausstellung und Besichtigungen finden statt. In einem Vortrag geht Jolanta Ambrosewicz-Jacobs, Krakau, auch auf die aktuellen Konflikte zur Erinnerung an die jüdische Geschichte und den Holocaust ein. 70. Deutscher GenealogentagDer Arbeitskreis Familienforschung Osnabrück e.V. lädt dazu ein, sich auf den Seiten des 70. Deutschen Genealogentages vom 5. bis 7. Oktober 2018 in Melle zu informieren und anzumelden. Die Teilnehmeranmeldung zum Genealogentag und auch zum Festabend „Meet and Greet“ am Freitagabend ist online möglich. RootsTech 2019: Referenten gesuchtDie Organisatoren der nächsten RootsTech am 27. Februar bis 2. März 2019 im Salzpalast Convention Center in Salt Lake City, Utah, USA, laden Referenten ein, bis zum 30. Mai 2018 ihre Vorschläge für einen Vortrag in den verschiedenen Sessionen einzureichen. Alle eingeladenen Redner erhalten kostenlosen Zugang zu allen Veranstaltungen und Zuschüsse zu Mahlzeiten und Reisekosten. Alle weiteren Informationen gibt es hier. Neue Genealogie Shows in England 2019Am 26. und 27. April 2019 findet im Alexandra Palace in London die neue FamilyTreeLIVE-Show 2019 statt. Das Team der Zeitschrift Family Tree bereitet in Zusammenarbeit mit dem Dachverband Federation of Family History Societies dieses Event mit Vorträgen, Workshops und Ausstellungen vor. Nach dem Ende der 2017 geschlossenen WhoDoYouThinkYouAre?LIVE findet nun am 7. und 8. Juni 2019 am gleichen Ort im National Exhibition Centre (NEC) in Birmingham THE Genealogy Show statt. Die Organisatoren Kirsty Gray und Sylvia Valentine bereiten Vorträge und Ausstellung für Anfänger und Fortgeschrittene vor. Auf Twitter gab es großes Interesse auch aus Frankreich. Referenten können sich hier bis zum 10.6.2018 mit ihrem Thema anmelden. Genealogischer KalenderFür den Monat Mai 2018 sind 13 Termine, für Juni 2018 sind 10 Termine im „Genealogischen Kalender“ eingetragen. Alte CG-HefteFür Bibliotheken und Archive steht zur Komplettierung ihrer Bestände der COMPUTERGENEALOGIE in 30 Jahrgängen ein kostenloser Service bereit - solange der Vorrat reicht. Anfragen bitte an die CG-Redaktion oder an Klaus Vahlbruch <email>klaus-vahlbruch@gmx.de</email>. Es stand in der COMPUTERGENEALOGIE ...aber wann? Die Antwort liefert das alphabetische Stichwort-Register - von "Aachen" bis "Zweiter Weltkrieg". Aber auch die Inhaltsverzeichnisse aller CG-Hefte seit 2001 sind online zu finden. Die Jahrgänge und das Register sind allerdings auch bei jedem Heft verlinkt, im Kasten "Archiv" rechts oben. Und sämtliche Newsletter seit 2001 findet man hier. Viel Spaß beim Stöbern! (RE) Impressum
|
|
Bei jedem Online-Einkauf ohne Extrakosten Gutes tun für den Verein für Computergenealogie:
Den Boost-Link https://www.boost-project.com/de/charities/2385 anklicken und weitersagen!</p