Ortsfamilienbuch: Unterschied zwischen den Versionen
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Das Ziel des Projektes '''Online-Ortsfamilienbücher''' ist, möglichst viele verkartete Ortsfamilienbücher in einer Online-Version zur Verfügung zustellen. Dafür stellt der Verein für Computergenealogie kostenlos Serverplatz und die dazu notwendige Server-Software zur Verfügung. Interessierte Familienforscher, die ein Kirchenbuch verkartet haben, können dieses Angebot kostenlos nutzen. | Das Ziel des Projektes '''Online-Ortsfamilienbücher''' ist, möglichst viele verkartete Ortsfamilienbücher in einer Online-Version zur Verfügung zustellen. Dafür stellt der Verein für Computergenealogie kostenlos Serverplatz und die dazu notwendige Server-Software zur Verfügung. Interessierte Familienforscher, die ein Kirchenbuch verkartet haben, können dieses Angebot kostenlos nutzen. | ||
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* http://klauskunze.com/kanzlei/hilfen/gendat.html | * [http://klauskunze.com/kanzlei/hilfen/gendat.html Rechtliche Hinweise zum Datenschutz für die Erstellung von Ortssippenbüchern] der Rechtsanwaltskanzlei Klaus Kunze | ||
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Version vom 28. Dezember 2016, 09:28 Uhr
In GenWiki vorgestellte Ortsfamilienbücher finden Sie in der Kategorie Ortsfamilienbuch.
Die Online-Familienbücher können Sie in der Datenbank der Online-OFBs durchsuchen.
Das PC-Programm Ortsfamilienbuch und Ahnenliste (Genealogiesoftware) hat auch seinen Artikel.
Einleitung
Ein Ortsfamilienbuch (abgekürzt: OFB, auch Ortssippenbuch (OSB) genannt) ist eine personengeschichtliche Sekundärquelle, in der nicht nur die Kernfamilien (Vater und Mutter und deren Kinder) zusammen aufgeführt (oder auf einer Karteikarte oder einer Seite eines rechnergestützten Textes gemeinsam verzeichnet) werden, sondern für die Familie wird auch die Verknüpfung ihrer Genealogie hergestellt, das heißt bei Vater und Mutter wird auf ihre jeweiligen Eltern verwiesen und bei den Kindern auf ihre Eheschließung|Heirat, sofern sich derartige Angaben aus den Primärquellen erschließen lassen.
Die Primärquellen, die für die Bearbeitung eines Ortsfamilienbuches herangezogen werden, sind in der Regel die Kirchenbücher, aber auch alle anderen personengeschichtlichen Primärquellen geistlicher oder weltlicher Herkunft können zur Bearbeitung eines Ortsfamilienbuches herangezogen werden, ebenso schon erschienene Sekundärquellen, wie beispielsweise Ortsfamilienbücher von Nachbargemeinden.
Die Familienrekonstitution als Methode
Die Methode der familienweisen Zusammenstellung der Personen aus Kirchenbüchern, die Familienrekonstitution oder Methode Henry, ist in den 1950er-Jahren in Frankreich veröffentlicht worden und hat zweifellos die Bevölkerungsgeschichte und die Sozialgeschichte in der gesamten Welt befruchtet. Dass im deutschen Sprachraum derartige Arbeiten schon mehrere Jahrzehnte früher und in großer Zahl erschienen waren, war dabei von der internationalen Wissenschaft übersehen worden.
Die Geschichte der Ortsfamilienbücher im deutschen Sprachraum
Bereits im 16. Jahrhundert gingen in einzelnen Orten Seelenregister, die jeweils nur ein zeitlicher Querschnitt der Bevölkerung in einem bestimmten Jahr waren und es in manchen Landschaften (zum Beispiel in Oberösterreich) auch geblieben sind, in fortgeschriebene Familienregister über. 1807 wurde die Führung eines Familienregisters in jeder Gemeinde Württembergs gesetzliche Pflicht. Ab 1920 versuchte Konrad Brandner, die Abstammung der gesamten Bevölkerung der Steiermark in einer Volksgenealogie zu erfassen. Der Reichnährstand strebte während der Zeit des Nationalsozialismus im Rahmen seiner Blut-und-Boden-Politik an, für jedes Dorf ein Dorfsippenbuch herauszugeben, und organisierte die Kirchenbuchverkartung. Von dieser politischen Zielstellung unbefrachtet werden seit den 1950er-Jahren von Familiengeschichts- und Heimatforschern Ortssippenbücher beziehungsweise Ortsfamilienbücher in ständig steigender Zahl bearbeitet und herausgegeben. Jährlich werden etwa 200 weitere Gemeinden fertig gestellt.
Wissenschaftliche Bedeutung
Die Monographie "Ortsfamilienbücher mit Standort Leipzig" enthält eine Übersicht über bearbeitete Fragen und Methoden bei der wissenschaftlichen Auswertung von Ortsfamilienbüchern und dazu eine erschöpfende Bibliographie. Diese Übersicht ist inhaltlich nach folgenden Punkten gegliedert: Die Pioniere der Auswertung; Der Anthropologe Walter Scheidt und seine Schule; Medizinische Fragestellungen und Inzucht; Die Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Lebensgemeinschaft; Die Innsbrucker Schule; Die Vererbungsgewohnheiten; Ökologische Dorfuntersuchungen; Soziale Unterschiede der Kinderzahlen; Wanderung und Verstädterung; Heiratsalter; Die Französische Schule; Soziale Mobilität; Haushaltsstrukuren; Familiensoziologie; Mikrohistorie; Konfessionelle Unterschiede; Soziobiologie; Planungen und Vorarbeiten für repräsentative Untersuchungen mit Stichproben aus den inhaltlich etwa 400 am besten geeigneten Ortsfamilienbücher der etwa 2000 bereits im deutschen Sprachraum vorhandenen.
Praktische Hinweise für die Verfasser von Ortsfamilienbüchern
Heute werden Ortsfamilienbücher in der Regel rechnergestützt erarbeitet. Anstelle der Karteikarte, auf der jede Familie eingetragen wird, bietet der Computer eine Eingabemaske für die Daten an. Die Veränderlichkeit der Familiennamen und die Herstellung der Register bringen dabei Schwierigkeiten mit sich. Die Verfasser eines Ortsfamilienbuches sollten die Quellen inhaltlich vollständig ausschöpfen. Sie sollten keinesfalls bestimmte Personenkreise (etwa Ortsfremde oder Kinderlose) ausschließen oder separieren, so weit ermittelbar Berufe und sozialen Stand der Personen angeben und nach Möglichkeit auch Angaben über Besitz- und Eigentumsverhältnisse machen.
Der Aufbau eines Ortsfamilienbuches ist heute weitgehend einheitlich: Die Familien sollen in der Regel alphabetisch geordnet werden und dann innerhalb eines Familiennamens chronologisch. Diese Anordnung hat sich für den Nutzer als besonders praktisch erwiesen.
Ein gutes Ortsfamilienbuch enthält auch immer ein vollständiges Familiennamensverzeichnis über alle enthaltenen Personen und ein Ortsverzeichnis. Die Aufteilung des Familiennamensverzeichnisses in Einzelverzeichnisse nach Gruppenzugehörigkeit oder der Ausschluss der bereits im Hauptteil alphabetisch aufgeführten Stammfamilien erschwert die Nutzung des Buches erheblich.
Zur Datensicherung ist stets auch ein Ausdruck aller Familiendaten auf Papier anzuraten und die Hinterlegung in der Deutschen Nationalbibliothek bzw. der zuständigen Regional- oder Landesbibliothek und der Deutschen Zentralstelle für Genealogie.
Siehe auch Informationsblatt zur Anfertigung von Ortssippenbüchern des Vereins für Familien- und Wappenkunde in Württemberg und Baden.
OFB Reihen
Die Deutschen Ortssippenbücher werden bei der Zentralstelle für Personen- und Familiengeschichte registriert. Sie sind in folgenden Reihen gegliedert:
Die Liste der Deutschen Ortssippenbücher wird seit 2011 unabhängig vom Format geführt, die Reihe B wird mit der Nr. 500 geschlossen. Bei den bereits vergebenen Nummern wird bei dieser Reihe 01. vorangestellt, z.B. 01.001. Bei der Reihe A wird 00. vorangestellt. Alle neu vergebenen DOS-Nummern werden nur noch in der Reihe A gelistet.
- Eine Übersicht über die verschiedenen Reihen gibt die Kategorie:OFBs nach Reihen.
- Die Kategorie:OFBs nach Regionen bietet einen regionalen Überblick über die Ortsfamilienbücher.
Literatur
- Michael Frauenberger / Andreas Mentzing / Joachim Oepen / Volker Thorey: Empfehlungen für die Auswertung von Kirchenbüchern. In: Mitteilungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e.V. 41,3 (2003), S. 66-71; online: http://www.wgff.net/download/KB-Empfehlungen.pdf
- FRIEDERICHS, Heinz F.: Deutsche Ortssippenbücher. - In: Familie und Volk ; (1959), S. 333-335.
- Karl Ludwig Jüngst: Erarbeitung und Gestaltung von Einwohnerbüchern. Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft für Saarländische Familienkunde e. V.. Saarbrücken; online: http://www.saar-genealogie.de/pdf/empfehl.pdf
- Günter Junkers:Kritischer Vergleich des Layouts der Computerprogramme, mit denen sich Ortsfamilienbücher ausdrucken lassen. In: Genealogie 48. Jg., H. 11/12 (1999), S. 739-754; online: Kirchenbuchverkartung mit dem Computer - dieses gesamte Heft 11/12 befasst sich mit der Gestaltung von Ortsfamilienbüchern
- Volkmar Weiss: Ortsfamilienbücher, in: Wolfgang Ribbe und Eckart Henning: Taschenbuch für Familiengeschichtsforschung. 12. Auflage, S. 306-340. Neustadt/Aisch: Degener 2001. ISBN 3-7686-1062-4
- Volkmar Weiss und Katja Münchow: Ortsfamilienbücher mit Standort Leipzig in Deutscher Bücherei http://www.d-nb.de und Deutscher Zentralstelle für Genealogie. 2. Auflage. Neustadt/Aisch: Degener 1998. ISBN 3-7686-2099-9 - darin S. 595-609: Kurze Anleitung für die Verfasser eines Ortsfamilienbuches.
- Oertel, Burkhart; Bidlingmaier, Rolf; Huber, Konstantin: Qualitätsstandards für die Reihe "Württembergische Ortssippenbücher". In: Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde (Informationsblatt) Juni 2002, S. 81-85.
- Hofmann, Manfred; Köbele, Albert; Wetekam, Robert: Von der Kirchenbuchverkartung zum Ortssippenbuch. Heft 2 in Aktuelle Themen zur Genealogie (Hrsg: Deutsche Arbeitsgemeinschaft genealogischer Verbände). Limburg a.d.Lahn: C.A.Starke 1957.
- Arbeitskreis Kirchenbuch-Datenaufnahme der OGF: Leitfaden Kirchenbuch-Datenaufnahme mit GENprofi, Familienzusammen- stellung und Ortsfamilienbuch, Oldenburg 2002
Gedruckte Bibliographien
- Franz Heinzmann: Bibliographie der Ortssippenbücher in Deutschland (= Bibliographien zur Genealogie, Band 1)
- Ausgabe: Düsseldorf 1986 (63 Seiten)
- Ausgabe: Düsseldorf 1991 (66 Seiten)
- Volkmar Weiss, Katja Münchow: Ortsfamilienbücher mit Standort Leipzig in Deutscher Bücherei und Deutscher Zentralstelle für Genealogie, (= Bestandsverzeichnis der Deutschen Zentralstelle für Genealogie in Leipzig, Teil IV), Neustadt an der Aisch 1996.
GenWiki-Projekt: OFB-Verzeichnis
Innerhalb des GenWiki gibt es ein eigenes Projekt, das sich mit der Aufnahme aller bekannten Ortsfamilienbücher befasst. In der Kategorie:Ortsfamilienbuch werden diese Ortsfamilienbücher gesammelt dargestellt. Jedes OFB wird in einem eigenständigen Artikel beschrieben. Der Vorteil bei der Nutzung des GenWiki für diese Quellen besteht vor allem darin, dass z.B. Standortangaben aber auch Fehlerkorrekturen zum gedruckten OFB von jedermann eingefügt werden können. Eine genaue Projektbeschreibung (inklusive einer Anleitung zur Mitarbeit) finden Sie im Artikel OFB-Verzeichnis.
- Liste der Deutschen Ortssippenbücher / Reihe A
- Liste der Deutschen Ortssippenbücher / Reihe B
- OFBs nach Regionen
CompGen-Projekt Online-OFBs
Das Ziel des Projektes Online-Ortsfamilienbücher ist, möglichst viele verkartete Ortsfamilienbücher in einer Online-Version zur Verfügung zustellen. Dafür stellt der Verein für Computergenealogie kostenlos Serverplatz und die dazu notwendige Server-Software zur Verfügung. Interessierte Familienforscher, die ein Kirchenbuch verkartet haben, können dieses Angebot kostenlos nutzen.
Weblinks
- Online-Ortsfamilienbücher
- Rezensionen von Ortsfamilienbüchern des DAGV
- Ortsliste mit Hinweisen auf Familienbücher, Archive und Geschichte der Orte von Rolf Freytag
- Rechtliche Hinweise zum Datenschutz für die Erstellung von Ortssippenbüchern der Rechtsanwaltskanzlei Klaus Kunze
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ortsfamilienbuch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |