Julius Oscar Hager: Unterschied zwischen den Versionen

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Julius Oscar Hager (1853 - 1914) war ein Journalist und Genealoge in Basel. Hager erforschte und veröffentlichte gründlich die verwandtschaftlichen Verflechtungen (Implexe) des Dynastenadels an mehreren Beispielen zwischen 1905 und 1912; z. B. Veröffentlichungen im "[[Herold]]", Berlin,  und "[[Roland (Dresden)|Roland]]", Dresden. Hager kritisierte erstmals den irreführenden Begriff "Ahnenverlust" und schlug dafür den Begriff "[[Ahnenimplex|Implex]]" vor, der sich heute ja allgemein durchgesetzt hat:
Julius Oscar Hager (Leipzig 19.05.1853 - Basel 1914) war ein Journalist und Genealoge in Basel. Hager erforschte und veröffentlichte gründlich die verwandtschaftlichen Verflechtungen (Implexe) des Dynastenadels an mehreren Beispielen zwischen 1905 und 1912; z. B. Veröffentlichungen im "[[Herold]]", Berlin,  und "[[Roland (Dresden)|Roland]]", Dresden. Hager kritisierte erstmals den irreführenden Begriff "Ahnenverlust" und schlug dafür den Begriff "[[Ahnenimplex|Implex]]" vor, der sich heute ja allgemein durchgesetzt hat:


''Ich kann mich aus Gründen, deren Darlegung ich mir für eine andere Gelegenheit vorbehalte, nicht entschließen, diesen gänzlich verfehlt konstruierten Kunstausdruck anzuwenden, sondern sage dafür "'''Ahnen-Implex'''" oder schlankweg "'''Implex'''" und zwar heißt ein solcher, wie hier ihrer fünf vorgeführt werden, wodurch eine genealogische Tatsache in die Ahnentafel  n e u  eingeführt wird, ein "'''Original-Implex'''" im Gegensatz zu "'''Konsekutiv-Implexen'''", welche die mechanische Folge von irgend welchen früher eingetretenen Original-Implexen sind.''" (aus: J.[ulius] O.[scar] Hager in Basel: Ein Kapitel aus der Descentoric; in: Monatsschrift des "ROLAND", VIII. Jg., November 1907, Nr. 5, Seite 65-70 (1. Teil).- (Hervorhebungen hier ergänzt).
''Ich kann mich aus Gründen, deren Darlegung ich mir für eine andere Gelegenheit vorbehalte, nicht entschließen, diesen gänzlich verfehlt konstruierten Kunstausdruck anzuwenden, sondern sage dafür "'''Ahnen-Implex'''" oder schlankweg "'''Implex'''" und zwar heißt ein solcher, wie hier ihrer fünf vorgeführt werden, wodurch eine genealogische Tatsache in die Ahnentafel  n e u  eingeführt wird, ein "'''Original-Implex'''" im Gegensatz zu "'''Konsekutiv-Implexen'''", welche die mechanische Folge von irgend welchen früher eingetretenen Original-Implexen sind.''" (aus: Ein Kapitel aus der Descentoric; in: Monatsschrift des "ROLAND", VIII. Jg., November 1907, Nr. 5, Seite 65-70, 1. Teil.- (Hervorhebungen hier ergänzt).
 
==Veröffentlichungen==
* Kaiser Wilhelms Abstammung vom Cid; in: „Roland“ – Monatsschrift des Vereins zur Förderung der Stamm-, Wappen- und Siegelkunde, 4. Jg., 1904, Nr.11, Seite 161-167. 
* Über Ahnenbezifferung; in: Der Deutsche Herold – Zeitschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, 36. Jg., 1905, Seite 184 – 188.
:Es werden fünf Systeme beschrieben und verglichen:
:I.  System Lorenz
:II.  System Felsmeer
:III. System Roller
:IV. System Kekule
:V.  System Seyler
:Hager schreibt: "''Ein jedes System ist nur dann gut, wenn es selbst in den höchsten erreichbaren Höhen von Ahnentafeln seine Vorzüge bewährt ...''". Er wählt daher in der Ahnentafel Kaiser Wilhelm II. als Beispielahn Karl den Großen und kommt zu folgendem Zahlenergebnis nach Aufzählung von 42 Generationspersonen: „''Gesetzt, man solle durch ein kurzes Symbol zum Ausdruck bringen, daß Karl der Große ein Ahn Kaiser Wilhelm II. unter anderem dadurch ist, daß er der Vater des Vaters der Mutter der Mutter des Vaters des Vaters des Vaters des Vaters der Mutter … des Vaters der Mutter des Kaiser Wilhelm ist. Lorenz sagt dafür: Karl der Große ist =''
:''4 398 046 511 104''
:''2 967 008 335 629  von Wilhem II. Im System Felsmeer lautet das betreffende Ziffernsymbol: XXXXII, 2 967 008 335 629. Herr Dr. Roller müßte sagen, daß in diesem Falle Karl der Große die Ahnenziffer 7 365 054 846 731 trägt, wovor er allerdings meist noch die Generationsziffer XXXXII plazieren würde. Herr Dr. Kekule v. Stradonitz würde letzterwähnte Ziffer weglassen, dagegen die vorgenannte um 1 erhöhen. Herr Geheimrat Seyler endlich würde das Aszendenzverhältnis ausdrücken durch: Karl der Große ist = 1 483 504 167 815. U 40. G.V. von Kaiser Wilhelm II.“ ''- Hager möchte in einem zweiten Artikel beide Systeme noch nach verschiedenen Kriterien analysieren und beurteilen. Er sagt aber bereits hier, daß er auf das System Felsmeer noch genauer eingehen möchte. „''Dieses muß ich offen gestanden, für das weitaus beste halten.''“
:(Vergl. zu diesem Thema auch Siegfried Rösch, Die Bezifferung von Ahnentafeln, in: Familie und Volk, 2. Jg., 1953, Heft 2, Seite 273-280.
* Interessante Ahnen – Genealogische Studie; in: „Roland“ – Monatsschrift des Vereins zur Förderung der Stamm-, Wappen- und Siegelkunde, 1905, Nr. 4, Seite 49-55; 2. Teil (Schluss): Nr. 5, Seite 65-70.
:Bereits hier ist das Anliegen Hagers, an kleinadligen und hochfürstlichen Ahnentafel des 18. bis 15. Jahrhunderts die starken verwandtschaftlichen Verflechtungen und die daraus resultierenden Mehrfachahnenschaften ([[Implex]]e) zu zeigen.
 
* Spanisches Blut, in: „Roland“ – Monatsschrift des Vereins zur Förderung der Stamm-, Wappen- und Siegelkunde, 1906, Nr. 1, Seite 2-6.
:Hier ein Nachtrag Artikel "Kaiser Wilhelms Abstammung vom Cid" im „Roland“ von 1904; und zwar von einer Maria Manrique de Lara aus dem Zweig Amusco-Nagera, Oberhofmeisterin bei Infantin Erzherzogin Maria von Österreich-Spanien. Maria Manrique oo 1555 Wilhelm von Pernstein (aus meißnisch-böhmischen Geschlecht), Oberstallmeister; über Tochter Polyxena, Freiin von Pernsstein, * um 1565, Ahnfrau des Kaisers Wilhelm II. (mit Abstammungslinie).
 
* Die Ahnen des fünften Deutschen Kaisers – Genealogische Skizze (mit einer Ahnentafel), in: „Roland“ – Monatsschrift des Vereins zur Förderung der Stamm-, Wappen- und Siegelkunde, 1906, Nr. 4, Seite 50-52.
 
* Ein Kapitel aus der Descentorik, in: „Roland“ – Monatsschrift des Vereins zur Förderung der Stamm-, Wappen- und Siegelkunde, 1907, Nr. 5, Seite 65-70; Schluß: Nr. 6, Seite 81-85, mit 4 Tafeln.
:Hier in Nr. 5, Seite 68, der Hager-Vorschlag, an Stelle des „gänzlich verfehlt konstruierten Kunstausdruckes der älteren genealogischen Terminologie, die Bezeichnung ‚Ahnen-Implex‘ oder schlankweg ‚Implex“ zu verwenden.“
 
* Die Nachkommen der Gabrielle d‘ Estrées, Herzogin von Beaufort, in: „Roland“ – Monatsschrift des Vereins zur Förderung der Stamm-, Wappen- und Siegelkunde, 10. Jg., 1909/1910, Seite 162-166; Schluss: Seite 182-189.
 
* Genealogie und Presse, in: Vierteljahrsschrift für Wappen-, Siegel- u. Familienkunde, des Vereins „Herold“ in Berlin, XXXIX. Jahrgang, 1911, Seite 351-369.
:Hager äußert in dem 1905 geschriebenen, erst ca. 7 Jahre später veröffentlichten Artikel: „''Die Deszendenzlinien, wenn wir sie auch noch nicht in ihrem ganzen Verlaufe bloßzulegen vermögen, deuten doch durch ihre Richtung unverkennbar darauf hin, daß jeder von uns heute lebenden Mtteleuropäern das Blut Karls des Großen in seinen Adern pulsierend hat und andererseits im körperlichen Sein der gekrönten Häupter unserer Tage sich Moleküle vom Keimplasma des gesamten Volkskörpers, der vor tausend und mehr Jahren den Erdteil bewohnte, bis zum letzten Volksgenossen hinab vereinigt vorfinden. Erst die Genealogie lehrt uns, wie intensiv wahr es ist, daß wir ein einzig Volk von Brüdern sind.''“
 
* Ein Descentorium, in: Vierteljahrsschrift für Wappen-, Siegel- u. Familienkunde, des Vereins „Herold“ in Berlin, XL. Jahrgang, 1912, Seite 1-11, mit 2 doppelseitigen Tafeln.
:Diese beiden Tafeln sind nach Arndt Richter wohl die erste Veröffentlichung in der genealogischen Literatur überhaupt, wo ein starker Implex, der zu einer Mehrfachahnenschaft von mehreren Dutzend führt, grafisch nach zwei Prinzipien übersichtlich dargestellt wird. Diese beiden Prinzipien, jeweils nach unten oder oben offen, bezeichnet Hager in Anlehnung an die physikalischen  Pole (Elektroden) Anode und Kathode eines Stromkreises als ''ab anodo'' bzw. ''a kathodo''. Beide Tafeln führen über 12 Generationen: oben John of Gaunt Herzog v. Lancaster, unten König Carl II. von Spanien.     
:Die Tafeln - zwei große Vierecke, linienmäßig gegliedert - haben die Überschriften:
:Tafel I. Kompletes Descentorium ab anodo von John of Gaunt, Herzog v. Lancaster, auf Carl II., König v. Spanien. Umfaßt 76 distinkte Descents. [alle Personen mit Namen bezeichnet!]
:Tafel II. Schematisches (Ziffern-) Descentorium a kathodo: John of Gaunt // Carl II. v. Spanien [ jede Person nur mit Ahnennummer nach Felsmeer bezeichnet; zweigliedrig: Generation | Ahnen-Nr.]
:Grundsätzliches zur grafischen Darstellung von verwandtschaftlichen Verflechtungen (Implexen) - einerseits offenen, sowie andererseits geschlossenen  Heiratskreisen - mit Beispielen (auch mit Erklärung von Hagers Descentorium) vgl. auch Arndt Richters Buch: „Die Geisteskrankheit der bayerischen Könige Ludwig II. und Otto“, Seite 38 bis 45 [http://www.genetalogie.de/bilderhtm/genetalogiebuch.html www.genetalogie.de/bilderhtm/genetalogiebuch.html]


==Literatur==
==Literatur==
* Arndt Richter: Eine „Prachtgestalt" in Bismarcks Ahnentafel — Aus der Ideengeschichte einer Wissenschaft. In: Archiv für Sippenforschung 56(1990/91), Heft 120, online auf [http://www.genetalogie.de/artikel/pdf/bismarck.pdf www.genetalogie.de/artikel/pdf/bismarck.pdf]
* Arndt Richter: Eine „Prachtgestalt" in Bismarcks Ahnentafel — Aus der Ideengeschichte einer Wissenschaft. In: Archiv für Sippenforschung 56(1990/91), Heft 120, online auf [http://www.genetalogie.de/artikel/pdf/bismarck.pdf www.genetalogie.de/artikel/pdf/bismarck.pdf]
:Hier wird außer [Stephan Kekule von Stradonitz|Stephan Kekule von Stradonitz] auch Julius Oscar Hager besonders hervorgehoben, vgl. Seite 538, Kapitel 2, ''Stephan Kekule von Stradonitz als Pionier der quantitativen Genealogie'', unten bis Seite 539, und zwar hinsichtlich Hagers großer Sachkenntnis bezüglich der biologischen Bedeutung der Mehrfachahnenschaften (Implexe) innerhalb der Dynastengenealogie (dort längeres Hager-Zitat).
:Hier wird außer [[Stephan Kekule von Stradonitz|Stephan Kekule von Stradonitz]] auch Julius Oscar Hager besonders hervorgehoben, vgl. Seite 538, Kapitel 2, ''Stephan Kekule von Stradonitz als Pionier der quantitativen Genealogie'', unten bis Seite 539, und zwar hinsichtlich Hagers großer Sachkenntnis bezüglich der biologischen Bedeutung der Mehrfachahnenschaften (Implexe) innerhalb der Dynastengenealogie (dort längeres Hager-Zitat).




[[Kategorie:Genealoge]]
[[Kategorie:Genealoge|Hager, Julius Oscar]]

Aktuelle Version vom 5. November 2016, 17:48 Uhr

Julius Oscar Hager (Leipzig 19.05.1853 - Basel 1914) war ein Journalist und Genealoge in Basel. Hager erforschte und veröffentlichte gründlich die verwandtschaftlichen Verflechtungen (Implexe) des Dynastenadels an mehreren Beispielen zwischen 1905 und 1912; z. B. Veröffentlichungen im "Herold", Berlin, und "Roland", Dresden. Hager kritisierte erstmals den irreführenden Begriff "Ahnenverlust" und schlug dafür den Begriff "Implex" vor, der sich heute ja allgemein durchgesetzt hat:

Ich kann mich aus Gründen, deren Darlegung ich mir für eine andere Gelegenheit vorbehalte, nicht entschließen, diesen gänzlich verfehlt konstruierten Kunstausdruck anzuwenden, sondern sage dafür "Ahnen-Implex" oder schlankweg "Implex" und zwar heißt ein solcher, wie hier ihrer fünf vorgeführt werden, wodurch eine genealogische Tatsache in die Ahnentafel n e u eingeführt wird, ein "Original-Implex" im Gegensatz zu "Konsekutiv-Implexen", welche die mechanische Folge von irgend welchen früher eingetretenen Original-Implexen sind." (aus: Ein Kapitel aus der Descentoric; in: Monatsschrift des "ROLAND", VIII. Jg., November 1907, Nr. 5, Seite 65-70, 1. Teil.- (Hervorhebungen hier ergänzt).

Veröffentlichungen

  • Kaiser Wilhelms Abstammung vom Cid; in: „Roland“ – Monatsschrift des Vereins zur Förderung der Stamm-, Wappen- und Siegelkunde, 4. Jg., 1904, Nr.11, Seite 161-167.
  • Über Ahnenbezifferung; in: Der Deutsche Herold – Zeitschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, 36. Jg., 1905, Seite 184 – 188.
Es werden fünf Systeme beschrieben und verglichen:
I. System Lorenz
II. System Felsmeer
III. System Roller
IV. System Kekule
V. System Seyler
Hager schreibt: "Ein jedes System ist nur dann gut, wenn es selbst in den höchsten erreichbaren Höhen von Ahnentafeln seine Vorzüge bewährt ...". Er wählt daher in der Ahnentafel Kaiser Wilhelm II. als Beispielahn Karl den Großen und kommt zu folgendem Zahlenergebnis nach Aufzählung von 42 Generationspersonen: „Gesetzt, man solle durch ein kurzes Symbol zum Ausdruck bringen, daß Karl der Große ein Ahn Kaiser Wilhelm II. unter anderem dadurch ist, daß er der Vater des Vaters der Mutter der Mutter des Vaters des Vaters des Vaters des Vaters der Mutter … des Vaters der Mutter des Kaiser Wilhelm ist. Lorenz sagt dafür: Karl der Große ist =
4 398 046 511 104
2 967 008 335 629 von Wilhem II. Im System Felsmeer lautet das betreffende Ziffernsymbol: XXXXII, 2 967 008 335 629. Herr Dr. Roller müßte sagen, daß in diesem Falle Karl der Große die Ahnenziffer 7 365 054 846 731 trägt, wovor er allerdings meist noch die Generationsziffer XXXXII plazieren würde. Herr Dr. Kekule v. Stradonitz würde letzterwähnte Ziffer weglassen, dagegen die vorgenannte um 1 erhöhen. Herr Geheimrat Seyler endlich würde das Aszendenzverhältnis ausdrücken durch: Karl der Große ist = 1 483 504 167 815. U 40. G.V. von Kaiser Wilhelm II.“ - Hager möchte in einem zweiten Artikel beide Systeme noch nach verschiedenen Kriterien analysieren und beurteilen. Er sagt aber bereits hier, daß er auf das System Felsmeer noch genauer eingehen möchte. „Dieses muß ich offen gestanden, für das weitaus beste halten.
(Vergl. zu diesem Thema auch Siegfried Rösch, Die Bezifferung von Ahnentafeln, in: Familie und Volk, 2. Jg., 1953, Heft 2, Seite 273-280.
  • Interessante Ahnen – Genealogische Studie; in: „Roland“ – Monatsschrift des Vereins zur Förderung der Stamm-, Wappen- und Siegelkunde, 1905, Nr. 4, Seite 49-55; 2. Teil (Schluss): Nr. 5, Seite 65-70.
Bereits hier ist das Anliegen Hagers, an kleinadligen und hochfürstlichen Ahnentafel des 18. bis 15. Jahrhunderts die starken verwandtschaftlichen Verflechtungen und die daraus resultierenden Mehrfachahnenschaften (Implexe) zu zeigen.
  • Spanisches Blut, in: „Roland“ – Monatsschrift des Vereins zur Förderung der Stamm-, Wappen- und Siegelkunde, 1906, Nr. 1, Seite 2-6.
Hier ein Nachtrag Artikel "Kaiser Wilhelms Abstammung vom Cid" im „Roland“ von 1904; und zwar von einer Maria Manrique de Lara aus dem Zweig Amusco-Nagera, Oberhofmeisterin bei Infantin Erzherzogin Maria von Österreich-Spanien. Maria Manrique oo 1555 Wilhelm von Pernstein (aus meißnisch-böhmischen Geschlecht), Oberstallmeister; über Tochter Polyxena, Freiin von Pernsstein, * um 1565, Ahnfrau des Kaisers Wilhelm II. (mit Abstammungslinie).
  • Die Ahnen des fünften Deutschen Kaisers – Genealogische Skizze (mit einer Ahnentafel), in: „Roland“ – Monatsschrift des Vereins zur Förderung der Stamm-, Wappen- und Siegelkunde, 1906, Nr. 4, Seite 50-52.
  • Ein Kapitel aus der Descentorik, in: „Roland“ – Monatsschrift des Vereins zur Förderung der Stamm-, Wappen- und Siegelkunde, 1907, Nr. 5, Seite 65-70; Schluß: Nr. 6, Seite 81-85, mit 4 Tafeln.
Hier in Nr. 5, Seite 68, der Hager-Vorschlag, an Stelle des „gänzlich verfehlt konstruierten Kunstausdruckes der älteren genealogischen Terminologie, die Bezeichnung ‚Ahnen-Implex‘ oder schlankweg ‚Implex“ zu verwenden.“
  • Die Nachkommen der Gabrielle d‘ Estrées, Herzogin von Beaufort, in: „Roland“ – Monatsschrift des Vereins zur Förderung der Stamm-, Wappen- und Siegelkunde, 10. Jg., 1909/1910, Seite 162-166; Schluss: Seite 182-189.
  • Genealogie und Presse, in: Vierteljahrsschrift für Wappen-, Siegel- u. Familienkunde, des Vereins „Herold“ in Berlin, XXXIX. Jahrgang, 1911, Seite 351-369.
Hager äußert in dem 1905 geschriebenen, erst ca. 7 Jahre später veröffentlichten Artikel: „Die Deszendenzlinien, wenn wir sie auch noch nicht in ihrem ganzen Verlaufe bloßzulegen vermögen, deuten doch durch ihre Richtung unverkennbar darauf hin, daß jeder von uns heute lebenden Mtteleuropäern das Blut Karls des Großen in seinen Adern pulsierend hat und andererseits im körperlichen Sein der gekrönten Häupter unserer Tage sich Moleküle vom Keimplasma des gesamten Volkskörpers, der vor tausend und mehr Jahren den Erdteil bewohnte, bis zum letzten Volksgenossen hinab vereinigt vorfinden. Erst die Genealogie lehrt uns, wie intensiv wahr es ist, daß wir ein einzig Volk von Brüdern sind.
  • Ein Descentorium, in: Vierteljahrsschrift für Wappen-, Siegel- u. Familienkunde, des Vereins „Herold“ in Berlin, XL. Jahrgang, 1912, Seite 1-11, mit 2 doppelseitigen Tafeln.
Diese beiden Tafeln sind nach Arndt Richter wohl die erste Veröffentlichung in der genealogischen Literatur überhaupt, wo ein starker Implex, der zu einer Mehrfachahnenschaft von mehreren Dutzend führt, grafisch nach zwei Prinzipien übersichtlich dargestellt wird. Diese beiden Prinzipien, jeweils nach unten oder oben offen, bezeichnet Hager in Anlehnung an die physikalischen Pole (Elektroden) Anode und Kathode eines Stromkreises als ab anodo bzw. a kathodo. Beide Tafeln führen über 12 Generationen: oben John of Gaunt Herzog v. Lancaster, unten König Carl II. von Spanien.
Die Tafeln - zwei große Vierecke, linienmäßig gegliedert - haben die Überschriften:
Tafel I. Kompletes Descentorium ab anodo von John of Gaunt, Herzog v. Lancaster, auf Carl II., König v. Spanien. Umfaßt 76 distinkte Descents. [alle Personen mit Namen bezeichnet!]
Tafel II. Schematisches (Ziffern-) Descentorium a kathodo: John of Gaunt // Carl II. v. Spanien [ jede Person nur mit Ahnennummer nach Felsmeer bezeichnet; zweigliedrig: Generation | Ahnen-Nr.]
Grundsätzliches zur grafischen Darstellung von verwandtschaftlichen Verflechtungen (Implexen) - einerseits offenen, sowie andererseits geschlossenen Heiratskreisen - mit Beispielen (auch mit Erklärung von Hagers Descentorium) vgl. auch Arndt Richters Buch: „Die Geisteskrankheit der bayerischen Könige Ludwig II. und Otto“, Seite 38 bis 45 www.genetalogie.de/bilderhtm/genetalogiebuch.html

Literatur

  • Arndt Richter: Eine „Prachtgestalt" in Bismarcks Ahnentafel — Aus der Ideengeschichte einer Wissenschaft. In: Archiv für Sippenforschung 56(1990/91), Heft 120, online auf www.genetalogie.de/artikel/pdf/bismarck.pdf
Hier wird außer Stephan Kekule von Stradonitz auch Julius Oscar Hager besonders hervorgehoben, vgl. Seite 538, Kapitel 2, Stephan Kekule von Stradonitz als Pionier der quantitativen Genealogie, unten bis Seite 539, und zwar hinsichtlich Hagers großer Sachkenntnis bezüglich der biologischen Bedeutung der Mehrfachahnenschaften (Implexe) innerhalb der Dynastengenealogie (dort längeres Hager-Zitat).