Julius Oscar Hager: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
(Veröffentlichungen - nach Arndt Richter E-Mail 10.10.2016 (wird fortgesetzt))
Zeile 1: Zeile 1:
Julius Oscar Hager (1853 - 1914) war ein Journalist und Genealoge in Basel. Hager erforschte und veröffentlichte gründlich die verwandtschaftlichen Verflechtungen (Implexe) des Dynastenadels an mehreren Beispielen zwischen 1905 und 1912; z. B. Veröffentlichungen im "[[Herold]]", Berlin,  und "[[Roland (Dresden)|Roland]]", Dresden. Hager kritisierte erstmals den irreführenden Begriff "Ahnenverlust" und schlug dafür den Begriff "[[Ahnenimplex|Implex]]" vor, der sich heute ja allgemein durchgesetzt hat:
Julius Oscar Hager (Leipzig 19.05.1853 - Basel 1914) war ein Journalist und Genealoge in Basel. Hager erforschte und veröffentlichte gründlich die verwandtschaftlichen Verflechtungen (Implexe) des Dynastenadels an mehreren Beispielen zwischen 1905 und 1912; z. B. Veröffentlichungen im "[[Herold]]", Berlin,  und "[[Roland (Dresden)|Roland]]", Dresden. Hager kritisierte erstmals den irreführenden Begriff "Ahnenverlust" und schlug dafür den Begriff "[[Ahnenimplex|Implex]]" vor, der sich heute ja allgemein durchgesetzt hat:


''Ich kann mich aus Gründen, deren Darlegung ich mir für eine andere Gelegenheit vorbehalte, nicht entschließen, diesen gänzlich verfehlt konstruierten Kunstausdruck anzuwenden, sondern sage dafür "'''Ahnen-Implex'''" oder schlankweg "'''Implex'''" und zwar heißt ein solcher, wie hier ihrer fünf vorgeführt werden, wodurch eine genealogische Tatsache in die Ahnentafel  n e u  eingeführt wird, ein "'''Original-Implex'''" im Gegensatz zu "'''Konsekutiv-Implexen'''", welche die mechanische Folge von irgend welchen früher eingetretenen Original-Implexen sind.''" (aus: J.[ulius] O.[scar] Hager in Basel: Ein Kapitel aus der Descentoric; in: Monatsschrift des "ROLAND", VIII. Jg., November 1907, Nr. 5, Seite 65-70 (1. Teil).- (Hervorhebungen hier ergänzt).
''Ich kann mich aus Gründen, deren Darlegung ich mir für eine andere Gelegenheit vorbehalte, nicht entschließen, diesen gänzlich verfehlt konstruierten Kunstausdruck anzuwenden, sondern sage dafür "'''Ahnen-Implex'''" oder schlankweg "'''Implex'''" und zwar heißt ein solcher, wie hier ihrer fünf vorgeführt werden, wodurch eine genealogische Tatsache in die Ahnentafel  n e u  eingeführt wird, ein "'''Original-Implex'''" im Gegensatz zu "'''Konsekutiv-Implexen'''", welche die mechanische Folge von irgend welchen früher eingetretenen Original-Implexen sind.''" (aus: J.[ulius] O.[scar] Hager in Basel: Ein Kapitel aus der Descentoric; in: Monatsschrift des "ROLAND", VIII. Jg., November 1907, Nr. 5, Seite 65-70 (1. Teil).- (Hervorhebungen hier ergänzt).
==Veröffentlichungen==
* Kaiser Wilhelms Abstammung vom Cid; in: „Roland“ – Monatsschrift des Vereins zur Förderung der Stamm-, Wappen- und Siegelkunde, 4. Jg., 1904, Nr.11, Seite 161-167. 
* Über Ahnenbezifferung; in: Der Deutsche Herold – Zeitschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, 36. Jg., 1905, Seite 184 – 188.
:Es werden fünf Systeme beschrieben und verglichen:
:I.  System Lorenz
:II.  System Felsmeer
:III. System Roller
:IV. System Kekule
:V.  System Seyler
:Hager schreibt: "''Ein jedes System ist nur dann gut, wenn es selbst in den höchsten erreichbaren Höhen von Ahnentafeln seine Vorzüge bewährt ...''". Er wählt daher in der Ahnentafel Kaiser Wilhelm II. als Beispielahn Karl den Großen und kommt zu folgendem Zahlenergebnis nach Aufzählung von 42 Generationspersonen: „''Gesetzt, man solle durch ein kurzes Symbol zum Ausdruck bringen, daß Karl der Große ein Ahn Kaiser Wilhelm II. unter anderem dadurch ist, daß er der Vater des Vaters der Mutter der Mutter des Vaters des Vaters des Vaters des Vaters der Mutter … des Vaters der Mutter des Kaiser Wilhelm ist. Lorenz sagt dafür: Karl der Große ist =''
:''4 398 046 511 104''
:''2 967 008 335 629  von Wilhem II. Im System Felsmeer lautet das betreffende Ziffernsymbol: XXXXII, 2 967 008 335 629. Herr Dr. Roller müßte sagen, daß in diesem Falle Karl der Große die Ahnenziffer 7 365 054 846 731 trägt, wovor er allerdings meist noch die Generationsziffer XXXXII plazieren würde. Herr Dr. Kekule v. Stradonitz würde letzterwähnte Ziffer weglassen, dagegen die vorgenannte um 1 erhöhen. Herr Geheimrat Seyler endlich würde das Aszendenzverhältnis ausdrücken durch: Karl der Große ist = 1 483 504 167 815. U 40. G.V. von Kaiser Wilhelm II.“ ''- Hager möchte in einem zweiten Artikel beide Systeme noch nach verschiedenen Kriterien analysieren und beurteilen. Er sagt aber bereits hier, daß er auf das System Felsmeer noch genauer eingehen möchte. „''Dieses muß ich offen gestanden, für das weitaus beste halten.''“


==Literatur==
==Literatur==

Version vom 5. November 2016, 16:17 Uhr

Julius Oscar Hager (Leipzig 19.05.1853 - Basel 1914) war ein Journalist und Genealoge in Basel. Hager erforschte und veröffentlichte gründlich die verwandtschaftlichen Verflechtungen (Implexe) des Dynastenadels an mehreren Beispielen zwischen 1905 und 1912; z. B. Veröffentlichungen im "Herold", Berlin, und "Roland", Dresden. Hager kritisierte erstmals den irreführenden Begriff "Ahnenverlust" und schlug dafür den Begriff "Implex" vor, der sich heute ja allgemein durchgesetzt hat:

Ich kann mich aus Gründen, deren Darlegung ich mir für eine andere Gelegenheit vorbehalte, nicht entschließen, diesen gänzlich verfehlt konstruierten Kunstausdruck anzuwenden, sondern sage dafür "Ahnen-Implex" oder schlankweg "Implex" und zwar heißt ein solcher, wie hier ihrer fünf vorgeführt werden, wodurch eine genealogische Tatsache in die Ahnentafel n e u eingeführt wird, ein "Original-Implex" im Gegensatz zu "Konsekutiv-Implexen", welche die mechanische Folge von irgend welchen früher eingetretenen Original-Implexen sind." (aus: J.[ulius] O.[scar] Hager in Basel: Ein Kapitel aus der Descentoric; in: Monatsschrift des "ROLAND", VIII. Jg., November 1907, Nr. 5, Seite 65-70 (1. Teil).- (Hervorhebungen hier ergänzt).

Veröffentlichungen

  • Kaiser Wilhelms Abstammung vom Cid; in: „Roland“ – Monatsschrift des Vereins zur Förderung der Stamm-, Wappen- und Siegelkunde, 4. Jg., 1904, Nr.11, Seite 161-167.
  • Über Ahnenbezifferung; in: Der Deutsche Herold – Zeitschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, 36. Jg., 1905, Seite 184 – 188.
Es werden fünf Systeme beschrieben und verglichen:
I. System Lorenz
II. System Felsmeer
III. System Roller
IV. System Kekule
V. System Seyler
Hager schreibt: "Ein jedes System ist nur dann gut, wenn es selbst in den höchsten erreichbaren Höhen von Ahnentafeln seine Vorzüge bewährt ...". Er wählt daher in der Ahnentafel Kaiser Wilhelm II. als Beispielahn Karl den Großen und kommt zu folgendem Zahlenergebnis nach Aufzählung von 42 Generationspersonen: „Gesetzt, man solle durch ein kurzes Symbol zum Ausdruck bringen, daß Karl der Große ein Ahn Kaiser Wilhelm II. unter anderem dadurch ist, daß er der Vater des Vaters der Mutter der Mutter des Vaters des Vaters des Vaters des Vaters der Mutter … des Vaters der Mutter des Kaiser Wilhelm ist. Lorenz sagt dafür: Karl der Große ist =
4 398 046 511 104
2 967 008 335 629 von Wilhem II. Im System Felsmeer lautet das betreffende Ziffernsymbol: XXXXII, 2 967 008 335 629. Herr Dr. Roller müßte sagen, daß in diesem Falle Karl der Große die Ahnenziffer 7 365 054 846 731 trägt, wovor er allerdings meist noch die Generationsziffer XXXXII plazieren würde. Herr Dr. Kekule v. Stradonitz würde letzterwähnte Ziffer weglassen, dagegen die vorgenannte um 1 erhöhen. Herr Geheimrat Seyler endlich würde das Aszendenzverhältnis ausdrücken durch: Karl der Große ist = 1 483 504 167 815. U 40. G.V. von Kaiser Wilhelm II.“ - Hager möchte in einem zweiten Artikel beide Systeme noch nach verschiedenen Kriterien analysieren und beurteilen. Er sagt aber bereits hier, daß er auf das System Felsmeer noch genauer eingehen möchte. „Dieses muß ich offen gestanden, für das weitaus beste halten.

Literatur

  • Arndt Richter: Eine „Prachtgestalt" in Bismarcks Ahnentafel — Aus der Ideengeschichte einer Wissenschaft. In: Archiv für Sippenforschung 56(1990/91), Heft 120, online auf www.genetalogie.de/artikel/pdf/bismarck.pdf
Hier wird außer Stephan Kekule von Stradonitz auch Julius Oscar Hager besonders hervorgehoben, vgl. Seite 538, Kapitel 2, Stephan Kekule von Stradonitz als Pionier der quantitativen Genealogie, unten bis Seite 539, und zwar hinsichtlich Hagers großer Sachkenntnis bezüglich der biologischen Bedeutung der Mehrfachahnenschaften (Implexe) innerhalb der Dynastengenealogie (dort längeres Hager-Zitat).