Bremen-Seehausen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 22. September 2006, 12:04 Uhr
Seehausen ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Seehausen. |
Hierarchie:
Regional > Deutschland > Bremen > Seehausen
Einleitung
Allgemeine Informationen
Seehausen liegt auf der linken Seite der Weser im Vieland (Vie = niederdt.: sumpfig, anmoorig) und damit im Marschengebiet. Der Ortsteil grenzt im Osten und Süden an den Stadtteil Woltmershausen, im Westen an die ehemaligen oldenburgischen Kirchspiele Schönemoor und Altenesch. Im Norden bildet die Weser eine natürliche Grenze. Ein grosser Teil der Ländereien würde, da kaum über Normalnull gelegen, ohne Schutz der Deiche bei Hochwasser überflutet werden. Die Siedlungen liegen deshalb auf künstlich aufgeschütteten Hügeln, den sog. Warften oder Wurten. Die landwirtschaftlich genutzten Flächen werden über ein System von Entwässerungsgräben (Fleeten) trocken gehalten. Seehausen besteht heute aus den Ortschaften Seehausen und Hasenbüren, das historische, zum Kirchspiel Seehausen gehörende, Dorf Stelle wurde im 14. Jahrhundert wüst und liegt heute im Ortsteil Strom. Es wird vermutet, dass Hasenbüren früher am rechten Weserufer lag (siehe Burglesum).
Die Gesamtfläche beträgt 10,94 qkm, die Bevölkerungszahl 1.086 Einwohner (2003).
Politische Einteilung
Seehausen ist ein Ortsteil der Stadt Bremen und keinem Stadtteil zugeordnet. Die kommunale Verwaltung wird vom Ortsamt Seehausen wahrgenommen.
Ortsamt Seehausen
Hasenbürener Landstr. 18
D-28197 Bremen
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Ev.-luth. St. Jacobi-Gemeinde
Die dem hl. Jacobus geweihte Kirche in Seehausen wurde im 13. Jh. im Auftrag der Grafen von Hoya erbaut. Das Patronatsrecht übten die Grafen bis 1582 aus, es fiel dann an Braunschweig-Lüneburg und später an Hannover (bis 1804). Die Landeshoheit nahm seit dem späten Mittelalter die Stadt Bremen wahr. Dies führte dazu, dass die Einwohner Seehausens lutherisch Glaubens waren, während sich Bremen der reformierten Lehre anschloss. Es kam deshalb oft zu Streitereien zwischen der Stadt und dem jeweiligen Patronatsherren. 1804 fiel das Patronatsrechtsrecht an Bremen. Der Altar im Kircheninneren stammt aus dem 17. Jh. und wurde von einem durchreisenden niederländischen Künstler geschaffen.
Adresse:
Ev.-luth. St. Jacobi-Gemeinde
Seehauser Landstr. 166
D-28197 Bremen
Geschichte
- 1187
- Erste Erwähnung als "Sehusen".
- 1212
- Ein festes Haus der Herren von Seehausen wird während der Stedingerkriege (1204-34) zerstört.
- 13. Jahrhundert
- Bau der Kirche im Auftrag der Grafen von Hoya, vermutlich auf dem Areal der alten Burganlage.
- 1582
- Das Patronatsrecht fällt an die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg.
- 1598
- Bei der Teilung des Vielandes kommt Seehausen zum Goh (= Gau) Niedervieland.
- 1664-66
- Krieg mit Schweden um die Landeshoheit in den 4 Gohen.
- 1692
- Das Patronatsrecht fällt an Hannover und damit 1714 an den englischen König.
- 1804
- Im Londoner Vertrag verzichtet England auf das Patronatsrecht zugunsten Bremens.
- 1811
- Die alte Gohverfassung wird aufgehoben. Seehausen wird Teil der Mairie Woltmershausen und gehört somit zum Französischen Kaiserreich.
- 1812
- Erste Volkszählung: 190 Einwohner.
- 1815
- Seehausen wird durch einen Landherren verwaltet.
- 1854
- Neubau des Schulgebäudes (1959 abgerissen).
- 1936
- Gründung der Freiwilligen Feuerwehr.
- 1946
- Gründung des Ortsamts. Seehausen wird in die Stadt Bremen eingemeindet.
Genealogische und historische Unterlagen
Genealogische Unterlagen
Kirchenbücher
Die älteren Kirchenbücher der Ev.-luth. St. Jakobi-Gemeinde befinden im Staatsarchiv Bremen, Fotokopien und Mikrofiches für Forscher stehen im Arbeitsraum der MAUS e.V. zur Verfügung.
Bestand:
- Taufen
- 1702 - 1894 vorhanden
- 1895 ff. bei der Gemeinde
- Heiraten
- 1704 - 1894 vorhanden
- 1895 ff. bei der Gemeinde
- Beerdigungen
- 1704 - 1894 vorhanden
- 1895 ff. bei der Gemeinde
- Konfirmationen
- bis 1794 nicht überliefert
- 1795 - 1894 vorhanden (mit Lücken)
- 1895 ff. bei der Gemeinde
Zivilstandsregister
Das Zivilstandsregister in Seehausen beginnt 1814. Für den Zeitraum 1811-1814 befinden sich die Eintragungen im Zivilstandsregister Rablinghausen (siehe Woltmershausen). Die Mikrofiches befinden sich im Arbeitsraum der MAUS e.V.
- Geburten 1814 - 1875
- Heiraten 1814 - 1875
- Sterbefälle 1814 - 1875
Register sind auf Mikrofiches vorhanden.
Ortssippenbuch
Ein handschriftlich erstelltes Ortsfamilienbuch Seehausen befindet sich im Arbeitsraum der MAUS e.V.
Bibliografie
Historische Bibliografie
Seiler, Wihelm E.
Seehausen
Bremen 1974
Weitere Bibliografie
Porsch, Monika
Bremer Strassenlexikon, Bd. 6, Woltmershausen, Huchting
Bremen 1997
Adreßbuch
Internetlinks
Offizielle Internetseiten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>SEESEN_W2800</gov>