Gaswerk: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Gebäude der Gaswerke wurden dabei durch eine gemeinsame Umfassungsmauer vom städtischen Umfeld | Die Gebäude der Gaswerke wurden dabei durch eine gemeinsame Umfassungsmauer vom städtischen Umfeld abgeschlossen. Inerhalb der Umfassung wurden auf offenen Plätzen oder in Schuppen die Kohlen gelagert; eine Bruchanlage zu deren Aufbereitung war in einem Turmbau untergebracht, dem die Kohlen durch Vertikalaufzüge oder Hängebahnen zugeführt wurden. Die Entgasung erfolgte in Ofenhäusern. während die Rauchgase über angegliederte Schornsteine entwichen. | ||
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Optional konnten Gaswerke zusätzlich zum Steinkohlengas auch Wassergas erzeugen, indem der glühende Koks mit Wasser abgelöscht wurde. Den Gasanstalten wurden daher oft eigene Wassertürme und Wassergasausgleichsbehälter zugeordnet, was ihre bauliche Erscheinung charakterisierte. | Optional konnten Gaswerke zusätzlich zum Steinkohlengas auch Wassergas erzeugen, indem der glühende Koks mit Wasser abgelöscht wurde. Den Gasanstalten wurden daher oft eigene Wassertürme und Wassergasausgleichsbehälter zugeordnet, was ihre bauliche Erscheinung charakterisierte. | ||
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Die Aufbereitung des in den Ofenhäusern | Die Aufbereitung des in den Ofenhäusern gewonnenen Gases erfolgte durch Kühlung und Teerabsonderung in Reinigungshallen. Das gereinigte Gas wurde in ein weit verzweigtes Rohrsystem eingespeist und die Abnahmeschwankungen durch Gasometer ausgeglichen. | ||
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Für die Aufbereitung der Koksrückstände aus den Öfen wurden zusatzliche Brech- und Siebanlagen errichtet. Neben den | Für die Aufbereitung der Koksrückstände aus den Öfen wurden zusatzliche Brech- und Siebanlagen errichtet. Neben den technischen Anlagen entstanden Verwaltungsbauten, Sozialbauten für die Belegschaft und Wohnbauten für Betriebsangehörige. | ||
===Erdgas=== | ===Erdgas=== | ||
Mit der Erschließung von Erdgasvorkommen verloren die Gaswerke seit der 2. Hälfte des 20. Jahrhunders an Bedeutung. Da das naturreine | Mit der Erschließung von Erdgasvorkommen verloren die Gaswerke seit der 2. Hälfte des 20. Jahrhunders an Bedeutung. Da das naturreine Erdgas in kleinen Übernahmestationen über Druckleitungen verteilt wird, verschwanden die Gasometer aus den Stadtbildern. Die Speicherung des Erdgases erfolgt im ausgedehnten Rohrnetz; Tagesschwankungen werden durch oberirdische Gasbehälter und Jahresverbrauchsschwankungen durch Untergrundspeicher in Salzkavernen oder porösem Stein ausgeglichen. | ||
==Literatur== | ==Literatur== |
Aktuelle Version vom 14. April 2016, 12:03 Uhr
Hierarchie: Portal Wirtschaft > Wirtschaft > Industrie > Gaswerk
Einleitung
- Gaswerk, auch Gasanstalt als Versorgungsbetrieb zur Gasnutzung für Beleuchtung, Heizung. Kochstellen und Öfen.
Entstehung
Gaswerke entstanden in der Mitte d. 17.Jahrhunderts aus Versuchen zur Gewinnung von Koks und Teer durch Verglühen von Steinkohle in luftdicht verschlossenen Öfen. Das dabei anfallende, zur Feuerung und Beleuchtung nutzbare Gas wurde anfänglich als Nebenprodukt angesehen, gewann jedoch rasch an Bedeutung. Erste Gaswerke zur Beleuchtung von Straßenzügen und Häusern wurden in England bereits zu Beginn des 19. Jhdts. errichtet. 1813 entstand auf der Westminster-Bridge in London die erste öffentliche Gasbeleuchtung. Der Erfolg von Gas führte zur Gründung zahlreicher privatwirtschaftlicher Gesellschaften in Industriestädten, auch auf dem Kontinent.
Anlagenaufbau
Die Gebäude der Gaswerke wurden dabei durch eine gemeinsame Umfassungsmauer vom städtischen Umfeld abgeschlossen. Inerhalb der Umfassung wurden auf offenen Plätzen oder in Schuppen die Kohlen gelagert; eine Bruchanlage zu deren Aufbereitung war in einem Turmbau untergebracht, dem die Kohlen durch Vertikalaufzüge oder Hängebahnen zugeführt wurden. Die Entgasung erfolgte in Ofenhäusern. während die Rauchgase über angegliederte Schornsteine entwichen.
Wassergas
Optional konnten Gaswerke zusätzlich zum Steinkohlengas auch Wassergas erzeugen, indem der glühende Koks mit Wasser abgelöscht wurde. Den Gasanstalten wurden daher oft eigene Wassertürme und Wassergasausgleichsbehälter zugeordnet, was ihre bauliche Erscheinung charakterisierte.
Gasaufbereitung, Rohrnetze
Die Aufbereitung des in den Ofenhäusern gewonnenen Gases erfolgte durch Kühlung und Teerabsonderung in Reinigungshallen. Das gereinigte Gas wurde in ein weit verzweigtes Rohrsystem eingespeist und die Abnahmeschwankungen durch Gasometer ausgeglichen.
Koksverarbeitung
Für die Aufbereitung der Koksrückstände aus den Öfen wurden zusatzliche Brech- und Siebanlagen errichtet. Neben den technischen Anlagen entstanden Verwaltungsbauten, Sozialbauten für die Belegschaft und Wohnbauten für Betriebsangehörige.
Erdgas
Mit der Erschließung von Erdgasvorkommen verloren die Gaswerke seit der 2. Hälfte des 20. Jahrhunders an Bedeutung. Da das naturreine Erdgas in kleinen Übernahmestationen über Druckleitungen verteilt wird, verschwanden die Gasometer aus den Stadtbildern. Die Speicherung des Erdgases erfolgt im ausgedehnten Rohrnetz; Tagesschwankungen werden durch oberirdische Gasbehälter und Jahresverbrauchsschwankungen durch Untergrundspeicher in Salzkavernen oder porösem Stein ausgeglichen.
Literatur
- Bartheu, H.: Die Geschichte der Gasversorgung in Ber¬lin, Berlin 1997.