Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/022: Unterschied zwischen den Versionen
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Brüder Beat und Reinhard von Rüppurr an die Äbtissin: „Sie | |||
klagen wegen der Cession der Pfarr- und Zehntrechte von Rüppurr | |||
Brüder Beat und Reinhard von Rüppurr an die Äbtissin: | |||
klagen wegen der | |||
an den Markgrafen. Von der Versehung des Gottesdienstes aber | an den Markgrafen. Von der Versehung des Gottesdienstes aber | ||
rede das Kloster nicht. Zudem ist auch unsern Untertanen wider | |||
alles Herkommen, unlängst die Begräbnuß zu Ettlingen, abgestritten | |||
worden, sodaß die armen Untertanen sich genötigt gesehen haben, mit | worden, sodaß die armen Untertanen sich genötigt gesehen haben, mit | ||
Unkosten einen eigenen Gottesacker zu machen. Hoffentlich wird der | Unkosten einen eigenen Gottesacker zu machen<ref>''Gen-Wiki-Red.: 1585 (handschr. Ergänzung)</ref>. Hoffentlich wird der | ||
Markgraf sich zu einem Vergleich über Gottesdienst und Begräbnis | Markgraf sich zu einem Vergleich über Gottesdienst und Begräbnis | ||
verstehen.” Erst am 5. Oktober antwortet die Abtissin: das Urteil | |||
des geistlichen Richters, des Probstes zu St. German in Speier werde | des geistlichen Richters, des Probstes zu St. German in Speier werde | ||
nun durch die beiden Markgrafen vollzogen werden. Doch bin ich | nun durch die beiden Markgrafen vollzogen werden. Doch bin ich | ||
zu einem gütlichen Vergleich geneigt, zu dem die Zusammenkunft in | zu einem gütlichen Vergleich geneigt, zu dem die Zusammenkunft in | ||
Ettlingen stattfinden könnte. | Ettlingen stattfinden könnte. – Aber als Ort der Zusammenkunft | ||
wünschen die Brüder Pforzheim, da der eine von ihnen, Reinhard, | wünschen die Brüder Pforzheim, da der eine von ihnen, Reinhard, | ||
wegen seines Amtes in Leonberg, zu weit nach Ettlingen habe. | wegen seines Amtes in Leonberg, zu weit nach Ettlingen habe. – | ||
1586 vom 4. | 1586 vom 4.–14. März wird in Mühlburg der Vergleich geschlossen. | ||
Dort waren von seiten des Klosters der baden-badische Kammerrat | Dort waren von seiten des Klosters der baden-badische Kammerrat | ||
Adam Ginth, Burgvogt in Scheibenhard, Kammerrat Joh. | Adam Ginth, Burgvogt in Scheibenhard, Kammerrat Joh. Christof | ||
Staud und Jakob Todt, Untervogt zu Ettlingen; von seiten der | Staud und Jakob Todt, Untervogt zu Ettlingen; von seiten der | ||
Herren von Rüppurr: Beat von Rüppurr in seinem und seines | Herren von Rüppurr: Beat von Rüppurr in seinem und seines | ||
Bruders Reinhard Namen, Albrecht Oelinger, Notar zu Karlsburg. | Bruders Reinhard Namen, Albrecht Oelinger, Notar zu Karlsburg. | ||
Das Ergebnis war: die Herren von Rüppurr sollen für | Das Ergebnis war: die Herren von Rüppurr sollen für den so lange | ||
nicht entrichteten Weinzehnten 156 Gulden an die | nicht entrichteten Weinzehnten 156 Gulden an die Äbtissin zahlen. | ||
Wegen des Gottesdienftes zu Rüppurr solle das Reichskammergericht | Wegen des Gottesdienftes zu Rüppurr solle das Reichskammergericht | ||
entscheiden | entscheiden. | ||
Noch in demselben Jahr ist Reinhard von Rüppurr bereits | {{NE}}Noch in demselben Jahr ist Reinhard von Rüppurr bereits | ||
gestorben mit Hinterlassung eines Sohnes Sebastian. Am 9. September | gestorben mit Hinterlassung eines Sohnes Sebastian. Am 9. September | ||
beschwert sich Bat, | beschwert sich Bat, daß dem Mühlburger Vergleich eine unbillige Ausdehnung | ||
gegeben werde. Den kleinen Zehnten aus dem alten Garten | |||
habe selbst das Kloster nie angesprochen. 1587 den 21. Januar | habe selbst das Kloster nie angesprochen. 1587 den 21. Januar | ||
erinnert der Kammerrat Ginth den Bat an die auf Martini 1586 | erinnert der Kammerrat Ginth den Bat an die auf Martini 1586 | ||
fällig gewesene und noch nicht entrichtete Summe von 156 Gulden | fällig gewesene und noch nicht entrichtete Summe von 156 Gulden | ||
und bemerkte in einer Nachschrift: | und bemerkte in einer Nachschrift: Ich vernehme, daß der Junker | ||
noch etliche Karpfen zu verkaufen hat. Wenn ihm ein Gefallen | noch etliche Karpfen zu verkaufen hat. Wenn ihm ein Gefallen | ||
damit erwiesen wird, wollte ich wohl etwa zehn Centner gen Hof | damit erwiesen wird, wollte ich wohl etwa zehn Centner gen Hof | ||
nach Baden schaffen. | nach Baden schaffen. | ||
Wegen des Gottesdienstes in Rüppurr | {{NE}}Wegen des Gottesdienstes in Rüppurr ist 1587 der Prozeß beim | ||
Reichskammergericht anhängig gemacht worden. Ein Dr. Kremer ist | Reichskammergericht anhängig gemacht worden. Ein Dr. Kremer ist | ||
Advokat der Herren von Rüppurr. Aber am 15. Oktober ist auch | Advokat der Herren von Rüppurr. Aber am 15. Oktober ist auch | ||
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des Karl von Remchingen und des Kaspar Melchior von Angeloch | des Karl von Remchingen und des Kaspar Melchior von Angeloch | ||
{{NE}}Und das Ende? Das ist zu entnehmen aus der Renovation des | |||
Lagerbuchs im Schloß und Dorf Rüppurr, die am 27. Mai 1594 | Lagerbuchs im Schloß und Dorf Rüppurr, die am 27. Mai 1594 auf | ||
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Brüder Beat und Reinhard von Rüppurr an die Äbtissin: „Sie
klagen wegen der Cession der Pfarr- und Zehntrechte von Rüppurr
an den Markgrafen. Von der Versehung des Gottesdienstes aber
rede das Kloster nicht. Zudem ist auch unsern Untertanen wider
alles Herkommen, unlängst die Begräbnuß zu Ettlingen, abgestritten
worden, sodaß die armen Untertanen sich genötigt gesehen haben, mit
Unkosten einen eigenen Gottesacker zu machen[1]. Hoffentlich wird der
Markgraf sich zu einem Vergleich über Gottesdienst und Begräbnis
verstehen.” Erst am 5. Oktober antwortet die Abtissin: das Urteil
des geistlichen Richters, des Probstes zu St. German in Speier werde
nun durch die beiden Markgrafen vollzogen werden. Doch bin ich
zu einem gütlichen Vergleich geneigt, zu dem die Zusammenkunft in
Ettlingen stattfinden könnte. – Aber als Ort der Zusammenkunft
wünschen die Brüder Pforzheim, da der eine von ihnen, Reinhard,
wegen seines Amtes in Leonberg, zu weit nach Ettlingen habe. –
1586 vom 4.–14. März wird in Mühlburg der Vergleich geschlossen.
Dort waren von seiten des Klosters der baden-badische Kammerrat
Adam Ginth, Burgvogt in Scheibenhard, Kammerrat Joh. Christof
Staud und Jakob Todt, Untervogt zu Ettlingen; von seiten der
Herren von Rüppurr: Beat von Rüppurr in seinem und seines
Bruders Reinhard Namen, Albrecht Oelinger, Notar zu Karlsburg.
Das Ergebnis war: die Herren von Rüppurr sollen für den so lange
nicht entrichteten Weinzehnten 156 Gulden an die Äbtissin zahlen.
Wegen des Gottesdienftes zu Rüppurr solle das Reichskammergericht
entscheiden.
Noch in demselben Jahr ist Reinhard von Rüppurr bereits gestorben mit Hinterlassung eines Sohnes Sebastian. Am 9. September beschwert sich Bat, daß dem Mühlburger Vergleich eine unbillige Ausdehnung gegeben werde. Den kleinen Zehnten aus dem alten Garten habe selbst das Kloster nie angesprochen. 1587 den 21. Januar erinnert der Kammerrat Ginth den Bat an die auf Martini 1586 fällig gewesene und noch nicht entrichtete Summe von 156 Gulden und bemerkte in einer Nachschrift: Ich vernehme, daß der Junker noch etliche Karpfen zu verkaufen hat. Wenn ihm ein Gefallen damit erwiesen wird, wollte ich wohl etwa zehn Centner gen Hof nach Baden schaffen.
Wegen des Gottesdienstes in Rüppurr ist 1587 der Prozeß beim Reichskammergericht anhängig gemacht worden. Ein Dr. Kremer ist Advokat der Herren von Rüppurr. Aber am 15. Oktober ist auch Bat nicht mehr am Leben· Seine Kinder kommen unter Vormundschaft des Karl von Remchingen und des Kaspar Melchior von Angeloch
Und das Ende? Das ist zu entnehmen aus der Renovation des Lagerbuchs im Schloß und Dorf Rüppurr, die am 27. Mai 1594 auf
- ↑ Gen-Wiki-Red.: 1585 (handschr. Ergänzung)