Platjenwerbe Nr.11: Unterschied zwischen den Versionen

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<big>'''Allgemein'''</big> <br>
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Auf dieser Hofstelle befand sich über viele Jahrzehnte eine weit bekannte Lokalität. Aus den Anfängen - immerhin gab es schon 1862 einen Tanzsaal - ist leider nicht allzu viel bekannt. 1864 ist der Schankwirth Martin Hedeler Besitzer, das Wohnhaus hat einen Saal mit Anbau, die Abmessungen betragen 72 x 39 Fuß und 36 x 42 Fuß - das entspricht bei einem preußischen Fuß den heutigen Abmessungen 22,6 x 12,3 m und 11,3 x 13,2 m. Und er beschäftigt einen Gesellen und eine Magd. Aber bereits am 3. Januar 1870 wird das Haus einschließlich der Scheune bei einem Brand vernichtet.<br>
Das Wohnhaus wird wieder aufgebaut und 1898 führt Sohn Hermann Hedeler eine Gastwirtschaft mit dem Namen "Zur schönen Linde" an dieser Stelle, nach seinem Tod um 1900 dann seine Witwe. Wahrscheinlich 1905 verkauft sie das Anwesen an den Zimmermeister Johann Köster, der hier laut Adressbuch auch eine Sommerwirtschaft betreibt. Aber bereits 1906 erwerben Wilhelm Dodt und seine Frau Meta, geb. Wehrs die Gaststätte mit einer kleinen Landwirtschaft.


''Aus einer Niederschrift der Tochter von Wilhelm Hinrich Dodt und Frau Meta, geb. Wehrs, aus dem Jahr 1984:''<br>
''Aus einer Niederschrift der Tochter von Wilhelm Hinrich Dodt und Frau Meta, geb. Wehrs, aus dem Jahr 1984:''<br>
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Im ersten Krieg war mein Vater unentbehrlich beim Bremer Vulkan. Dann die Inflation. Das Geld mußte ich 1922/23 bis 9 Uhr beim Bierverleger Gehlert abliefern, sonst bekamen wir kein Bier für die Woche. Später ging das Geschäft wieder gut. Jeden Sonntag war Konzert mit neun Musikern.<br>  
Im ersten Krieg war mein Vater unentbehrlich beim Bremer Vulkan. Dann die Inflation. Das Geld mußte ich 1922/23 bis 9 Uhr beim Bierverleger Gehlert abliefern, sonst bekamen wir kein Bier für die Woche. Später ging das Geschäft wieder gut. Jeden Sonntag war Konzert mit neun Musikern.<br>  


Am 1. Oktober 1959 wurde das Geschäft an die Familie Schoop verkauft.<br>
Am 1. Oktober 1959 wurde das Geschäft an die Familie Schoop verkauft, die es bis 2001 erfolgreich führte. Wer erinnert sich nicht an die Pfingstsonntage, wenn schon frühmorgens um 8 Uhr die Musikkapelle spielte, zeitweise unterstützt von einem Spielmannszug. Die zum Sommergarten führenden Straßen waren gesäumt von hunderten von Fahrrädern und beim Frühschoppen selbst herrschte großer Trubel. Aber auch die vielen sonstigen Bälle und Familienfeiern sind immer noch in bester Erinnerung.<br>




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'''1898-1899''' <br>Aus dem Hauptbuch Vielstich in Lesum – Getränkelieferungen an Hermann Hedeler<br>
'''1898-1899''' ''"Gasthof zur Linde"''<br>Aus dem Hauptbuch Vielstich in Lesum – Getränkelieferungen an Hermann Hedeler<br>
Geliefert wird hauptsächlich diverse Wasser, Selters, Lesum-Trank und Rum in Demijon - aber auch Champagner, Congnac und Pfefferminz im Wert von  
Geliefert wird hauptsächlich diverse Wasser, Selters, Lesum-Trank und Rum in Demijon - aber auch Champagner, Congnac und Pfefferminz im Wert von  
160,55 Mark für beide Jahre.
160,55 Mark für beide Jahre.
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'''1905''' (''Adreßbuch''): <br>Das Adreßbuch vermerkt unter Platjenwerbe 11: Hermann Hedeler, Witwe; Johann Köster, Zimmermeister, Sommerwirtschaft.<br>
[[Datei:1902.jpg|thumb|250px|left|"Zur schönen Linde", Inh. Herm. Hedeler Wwe., um 1902]]
[[Datei:1907.jpg|thumb|250px|right|250px|Köster's Sommergarten, um 1905]]
'''1905''' (''Adreßbuch''): <br>Das Adreßbuch vermerkt unter Platjenwerbe 11:<br>Hermann Hedeler, Witwe;<br>Johann Köster, Zimmermeister, Sommerwirtschaft.<br>
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'''1906''' <br>erwerben Wilhelm Hinrich Dodt und Frau Meta, geb. Wehrs die Gaststätte „Im Lindenhof“ zu Platjenwerbe Nr. 11, mit kleiner Landwirtstelle und ca. 7 Morgen Land. Ein großer Sommergarten mit Lauben, Grotten und einem Musikpavillion wurde angelegt. <br>


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'''1906''' erwerben Wilhelm Hinrich Dodt und Frau Meta, geb. Wehrs die Gaststätte „Im Lindenhof“ zu Platjenwerbe Nr. 11, mit kleiner Landwirtstelle und ca. 7 Morgen Land. Ein großer Sommergarten mit Lauben, Grotten und einem Musikpavillion wurde angelegt. <br>
Datei:Pl 11 AK Garten Dodt Pavillon.jpg|Garten mit Pavillon, um 1920
Datei:Dodt oDat.jpeg|Gartenansicht, um 1920
Datei:AK Dodts Garten Fortkamp.jpg|Veranda, um 1920
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Es entstanden der große Saal für ca. 300 Personen und eine Kegelbahn.<br>
Es entstanden der große Saal für ca. 300 Personen und eine Kegelbahn.<br>


[[Datei:Pl 11 Dodt Saal.jpg|thumb|300px|Ansicht des Saales auf einer undatierten Postkarte]]
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[[Datei:Pl 11 Saal Dodt.jpeg|thumb|300px|Ansicht auf die Theke]]
[[Datei:Pl 11 1914 Dodt Saal.jpg|thumb|300px|Ansicht des Saales auf einer Postkarte von 1914]]
 
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Datei:Pl 11 Dodt Saal.jpg|thumb|300px|Ansicht des Saales auf einer undatierten Postkarte
Datei:Pl 11 1914 Dodt Saal.jpg|Ansicht des Saales auf einer Postkarte von 1914
Datei:Pl 11 Saal Dodt.jpeg|thumb|300px|Ansicht auf die Theke
Datei:Pl 11 Dodt Saal.jpg|Ansicht des Saales auf einer undatierten Postkarte
Datei:Pl 11 1914 Dodt Saal.jpg|thumb|300px|Ansicht des Saales auf einer Postkarte von 1914
Datei:Pl 11 Saal Dodt.jpeg|Ansicht auf die Theke
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Das Bauernhaus wurde aufgestockt <br>
Das Bauernhaus wurde aufgestockt <br>


[[Datei:1923 um Postkarte Dodt's Garten, Platjenwerbe, bearbeitet.jpg|thumb|250px|Dodt's Garten um 1923]]
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Aktuelle Version vom 29. Dezember 2015, 18:31 Uhr

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Um 1940 - Postkarte

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Osterholz > Platjenwerbe

1875 Ur-Kataster Ausschnitt




Einleitung

Platjenwerbe Nr.11, Hof in Platjenwerbe, jetzt Gemeinde Ritterhude, Kreis Osterholz, Niedersachsen.
Adresse: Zum Lindenhof 12. Lage auf der Höfekarte anzeigen.


Geschichte des Hofes

Allgemein

Auf dieser Hofstelle befand sich über viele Jahrzehnte eine weit bekannte Lokalität. Aus den Anfängen - immerhin gab es schon 1862 einen Tanzsaal - ist leider nicht allzu viel bekannt. 1864 ist der Schankwirth Martin Hedeler Besitzer, das Wohnhaus hat einen Saal mit Anbau, die Abmessungen betragen 72 x 39 Fuß und 36 x 42 Fuß - das entspricht bei einem preußischen Fuß den heutigen Abmessungen 22,6 x 12,3 m und 11,3 x 13,2 m. Und er beschäftigt einen Gesellen und eine Magd. Aber bereits am 3. Januar 1870 wird das Haus einschließlich der Scheune bei einem Brand vernichtet.

Das Wohnhaus wird wieder aufgebaut und 1898 führt Sohn Hermann Hedeler eine Gastwirtschaft mit dem Namen "Zur schönen Linde" an dieser Stelle, nach seinem Tod um 1900 dann seine Witwe. Wahrscheinlich 1905 verkauft sie das Anwesen an den Zimmermeister Johann Köster, der hier laut Adressbuch auch eine Sommerwirtschaft betreibt. Aber bereits 1906 erwerben Wilhelm Dodt und seine Frau Meta, geb. Wehrs die Gaststätte mit einer kleinen Landwirtschaft.


Aus einer Niederschrift der Tochter von Wilhelm Hinrich Dodt und Frau Meta, geb. Wehrs, aus dem Jahr 1984:

Meine Eltern haben im Jahre 1906 die Gaststätte „Im Lindenhof“ zu Platjenwerbe Nr. 11, mit kleiner Landwirtstelle und ca. 7 Morgen Land erworben. Die Gaststube bestand aus 4 Tischen mit 20 Stühlen. Es war ein Bauernhaus mit Lehmdiele, wo noch die ersten Bälle stattfanden. Mein Vater arbeitete auf der Werft Bremer Vulkan.

Bald kamen die Bremer wegen der Buttermilch und der dicken Milch in Setten, mit Schwarzbrot und Zucker darauf. Kaffe wurde zum Teil mitgebracht und bei uns aufgebrüht.

Ein großer Sommergarten mit Lauben, Grotten und einem Musikpavillion wurde angelegt. 1911 bis 1912 entstand der große Saal für ca. 300 Personen. Eine Kegelbahn wurde errichtet.

Im Jahr 1922 wurde das Bauernhaus aufgestockt für Wohnräume. Die Familie bekam oben die Schlafzimmer. Zu zwei fest angestellten Hilfen kamen noch Frauen dazu, da auch ein großer Gemüsegarten und ca. 35 Obstbäume zu bearbeiten waren. Aus dem Erlös der verkauften Apfelernte wurde die Winterfeuerung eingekauft.

Im Hause sind mehrere Umbauten vorgenommen worden. Die Tanzfläche in Parkett gelegt, die Gaststube mit einer großen Tür mit dem Clubzimmer verbunden. Alle Räume wurden mit Kachelöfen beheizt. Wenn Ball war mußte schon am Freitag der Saal beheizt werden. Meine Eltern haben schwere Zeiten mitgemacht. Sie wußten oft nicht, wovon am Abend die Musik bezahlt werden sollte. Die Herren Musiker verdienten damals schon den dreifachen Lohn, genau wie heute. Die Vereine konnten keine Bälle mehr abhalten. Es herrschte eine große Arbeitslosigkeit. Aber sie haben es immer wieder geschafft, mit 10 Pfennig pro Tanz oder 30 Pfg. Eintritt.

Im ersten Krieg war mein Vater unentbehrlich beim Bremer Vulkan. Dann die Inflation. Das Geld mußte ich 1922/23 bis 9 Uhr beim Bierverleger Gehlert abliefern, sonst bekamen wir kein Bier für die Woche. Später ging das Geschäft wieder gut. Jeden Sonntag war Konzert mit neun Musikern.

Am 1. Oktober 1959 wurde das Geschäft an die Familie Schoop verkauft, die es bis 2001 erfolgreich führte. Wer erinnert sich nicht an die Pfingstsonntage, wenn schon frühmorgens um 8 Uhr die Musikkapelle spielte, zeitweise unterstützt von einem Spielmannszug. Die zum Sommergarten führenden Straßen waren gesäumt von hunderten von Fahrrädern und beim Frühschoppen selbst herrschte großer Trubel. Aber auch die vielen sonstigen Bälle und Familienfeiern sind immer noch in bester Erinnerung.


Chronologische Dokumentation

1691 (Landesmilizrolle für Platjenwarffe):
Frerich Barckhorn, 50 Jahre alt.



1789 (Tobacks-Accise für das Dorf Platjenwerbe):
5. Hinrich Barckhorn



1812 (Meiervertrag):
Abgleich und Erneuerung eines bestehenden Meiervertrages wegen Wechsels der Gutsherrschaft. Vorgeladen wurde der Guthsmeier Johann Horstmann zu Platjenwerbe Nro 28. Meiergefälle:

An Zins acht Groten.
Hofdienstgeld vier Thaler.
Zwanzig Handdiensttage in corpore zu leisten oder wenn solche nicht verlangt werden einen Thaler acht und vierzig Groten.
Ein Rauchhuhn in natura oder wenn solches nicht begehrt wird, sechs Groten.
An Zinsrocken vier Scheffel zwei Virthel Bremer Maaße.

Der in Person erschienene Guthsmeier Johann Horstmann zu Platjenwerbe Nro 28 Commune Lesum wohnhaft erkannte die Richtigkeit der Guthsherrlichen Angabe seiner zu entrichtenden Meiergefälle an und erklärte daß folgende Ländereien sich bei seiner Meierstelle befänden.

a) Ein Garten zwei Vierthel benachbart von Dierk Brummerhop (Pl 12) ins Westen und Johann Harm Haßhagen ins Osten.
b) Einen Camp von vier Scheffel Einsaat mit Hinrich Dierksen ins Südosten und Dierk Brummerhop ins Nordwesten benachbart.
c) Einen kleinen Camp von einem Vierthel Einsaat Hinrich Ehlers (Pl 6) ins Osten und Johann Harm Hashagen ins Westen benachbart.
d) Auf Vollers Feld zwei Scheffel Einsaat mir Arend Voller ins Südwesten und Arend Voller und Jacob Jachens ins Osten benachbart.

Vorgelesen genehmigt und unterschrieben



1820-1846 (Langenholz-Theilung):
Im Verzeichnis der Gemeinheitsberechtigten Eingessenen der Dorfschaft Platjenwerbe und in der späteren Aufstellung von Interessenten am Teilungsprozeß wird unter der Ordnungs-Nr. 4 Johann Horstmann aufgeführt.

In den Abfindungstabellen ist vermerkt, was jeder Interessent wirklich aus der Gemeinheitsteilung erhalten hat. Unter der Ordnungsnummer 4 sind für Johann Horstmann für dessen Schullenstich die folgenden Parzellen mit Charten-Nr. vergeben:

Notiz: Derselbe hat zugekauft von Ludwig Reitmeyer aus Lesum, von Christian Meyerholt aus Marßel, von Hinrich Jachens daselbst. Derselbe hat wieder verkauft an Borchert Krudop zu Holthorst.

1. Der kleine Anschuß vor seiner Straße - 011
2. Auf der Platjenwerber Heide - 024
3. Im sogenannten Holze an der Brennhorst und dem großen Glindberge - 130
4. In dem Brande - 164
5. Westlich vom kleinen und großen Ostermoore - 213
6. Westlich von der herrschaftlichen Forst am Hauptwege nach Lehnstedt - 143



1852 (Einwohnerliste):
Urliste der Einwohner und Wohngebäude in Platjenwerbe Nr. 5 vom 3. Dezember 1852, aufgenommen von Baumeister Hermann Kühlken aus Platjenwerbe:

Johann Hedeler (56), Ehefrau Lena (51), Sohn Tagelöhner Martin (24), Tochter Sina (21), Sohn Hermann (14), Sohn Johann (11), Tochter Anna (8).



1862 (Kaufvertrag)
Heinrich Thies in Platjenwerbe hat verkauft: An Martin Hedeler in Platjenwerbe sein Wohnwesen, bestehend aus Wohnhaus mit Tanzsaal, Scheune, Backhaus, Garten und den vor und neben dem Wohnhaus belegenen Grasländereien. (Mitteilung des Königlichen Amtsgerichts Blumenthal, Abteilung Lesum)



1864 (Einwohnerliste):
Urliste der Einwohner und Wohngebäude in Platjenwerbe Nr. 11 vom 3. Dezember 1864, aufgenommen von dem Vorsteher Hinrich Seiden aus Platjenwerbe:

Tischlermeister und Schankwirt Martin Hedler (36), Ehefrau Catharina (33), Sohn Johann (7), Sohn Hinrich (5), Sohn Hermann (3), Sohn Wilhelm (1) und
Altenteiler Johann Hedeler (68), dessen Sohn Seefahrer Johann (22) sowie Geselle Conderath Ölers (Ehlers) (19) und Magd Caroline Draufeld (20).

In einer Beschreibung der Gebäude von Platjenwerbe werden für diese Stelle aufgeführt:

1864 - ein Wohnhaus mit Anbau und Tanzsalon: 72x39 Fuß und 36x42 Fuß: eine Scheune: 40x30 Fuß; ein Schweinestall 13x7 Fuß. (M. Hedeler)

Ritterschaftliches Archiv, Akten Nr.508 (8)



1870
In einer Beschreibung der Gebäude zu Platjenwerbe ist unter dem 3. Januar 1870 die Vernichtung des Wohnhauses Nr. 25 von Martin Hedeler und die Beschädigung der Scheune zu 1/3 durch Feuer vermerkt. Das Anwesen besteht zu der Zeit aus Wohnhaus mit Anbau und Tanzsalon, Scheune und Schweinestall. 1871 ist nur noch ein Wohnhaus und ein Stallgebäude aufgezählt.



1871
In einer Beschreibung der Gebäude von Platjenwerbe werden für diese Stelle aufgeführt:
ein Wohnhaus 54x42 Fuß, eine Stallgebäude 14x10 Fuß

Ritterschaftliches Archiv, Akten Nr.508 (8)



1874/75 (Grundsteuer):
Bei der Grundsteuerveranlagung in den Gemarkungsakten zum Ur-Kataster von Platjenwerbe für Platjenwerbe Nr. 11 sind dem Tischler und Gastwirt Martin Hedeler folgende Flächen zugewiesen:
Blatt 1 Parzellen 8, 48; Blatt 2 Parzellen 98, 129, 130, 131, 132.



1898-1899 "Gasthof zur Linde"
Aus dem Hauptbuch Vielstich in Lesum – Getränkelieferungen an Hermann Hedeler
Geliefert wird hauptsächlich diverse Wasser, Selters, Lesum-Trank und Rum in Demijon - aber auch Champagner, Congnac und Pfefferminz im Wert von 160,55 Mark für beide Jahre.



"Zur schönen Linde", Inh. Herm. Hedeler Wwe., um 1902
Köster's Sommergarten, um 1905

1905 (Adreßbuch):
Das Adreßbuch vermerkt unter Platjenwerbe 11:
Hermann Hedeler, Witwe;
Johann Köster, Zimmermeister, Sommerwirtschaft.


1906
erwerben Wilhelm Hinrich Dodt und Frau Meta, geb. Wehrs die Gaststätte „Im Lindenhof“ zu Platjenwerbe Nr. 11, mit kleiner Landwirtstelle und ca. 7 Morgen Land. Ein großer Sommergarten mit Lauben, Grotten und einem Musikpavillion wurde angelegt.



1911 bis 1912 (Anbau):
Es entstanden der große Saal für ca. 300 Personen und eine Kegelbahn.



1922 (Umbau):
Das Bauernhaus wurde aufgestockt

Dodt's Garten um 1923




Am 1. Oktober 1959 (Kaufvertrag):
Der Betrieb wurde an die Familie Schoop verkauft und von dieser bis zum Jahre 2001 weitergeführt. Anschließend erfolgte der Abbruch des Hauses und der Bau mehrerer neuer Einfamilienhäuser.






Geschlechterfolge

Barghorn-Jachens

Frerk Barghorn
* um 1641
† 1691 Platjenwerbe

Köthner in Platjenwerbe


oo 1684 Lesum


Beke Jachens
* Platjenwerbe
† 1718 Stubben



Barkhorn-Eckhoff

Berend Barkhorn
* 1685 Platjenwerbe
† 1728 Platjenwerbe


oo 1723 Lesum


Heilke Eckhoff
* 1694 Platjenwerbe
† 1728 Platjenwerbe



Barkhorn-Jachens

Hinrich Barkhorn
* 1724 Platjenwerbe
† 1790 Platjenwerbe

Köthner in Platjenwerbe


oo 1757 Lesum


Alke Jachens
* 1734 Platjenwerbe
† 1792 Platjenwerbe

Es werden nur Töchter geboren



Barkhorn-Horstmann

Anne Heilwig Barghorn
* 1758 Platjenwerbe
† 1788 Platjenwerbe


oo 1779 Lesum


Hinrich Horstmann
* 1750 Brundorf
† 1788 Platjenwerbe

Köthner in Platjenwerbe



Horstmann-Raschen-Meyerholz

Johann Horstmann
* 1783 Platjenwerbe
† 1844 Platjenwerbe

Zimmermeister - Tischler - Köthner


oo 1811 Lesum I. Ehe


Lübke Raschen
* 1780 St. Magnus
† 1830 Platjenwerbe

Tochter des Schiffbaumeisters Hinrich Raschen - Begründer der gleichnamigen Werft in St. Magnus - und Gesche Horstmann aus Brundorf


oo 1831 Lesum II. Ehe


Gesina Raschen
* 1811 St. Magnus
† 1834 Platjenwerbe

Tochter von Baumann Johann Henrich Raschen und Anna Hancke, beide aus St. Magnus


oo 1835 Lesum III. Ehe


Rebecca Lucia Margrete Meyerholz
* 1805 Marßel
† 1842 Platjenwerbe



Hedeler-Dähn

Martin Hedeler
* 1828 Platjenwerbe

Tischler - Schankwirt
1862 Erwerb von Wohnhaus, Tanzsaal, Scheune, Backhaus, Garten und Grasländereien von Hinrich Thies


oo 1856 Lesum


Anna Cathrina Dähn
* 1831 Westerbeck



1902

Hedeler-Schnibbe

Hermann Hedeler
* 1861 Platjenwerbe
† vor 1902

Tischler - Ausschank mit Gartenwirtschaft


oo 1760 Lesum


Gesine Schnibbe
* 1863 Heilshorn

Witwe Hermann Hedeler führt lt. Postkartenaufdruck die Gastwirtschaft "Zur schönen Linde"



1906

Köster-Blume

Johann Köster
* 1871 Platjenwerbe
† 1946 Löhnhorst

Zimmermeister - Inhaber der Gaststätte "Kösters Sommergarten in Platjenwerbe"
Sohn von Schiffszimmermann Johann Köster und Margarethe Bellmer aus Platjenwerbe Nr. 33


oo 1904 Lesum


Mary Blume
* 1877 Uthlede
† 1961 Löhnhorst



1930 Werbung im Adressbuch

Dodt-Wehrs

Hinrich Wilhelm Dodt
* 1875 Löhnhorst
† 1952 Platjenwerbe

Sohn von Köthner und Stellmacher Johann Gerhard Dodt aus Löhnhorst und Meta Kothe aus Rade
Tischlergeselle (An- und Abmeldungen Platjenwerbe, lfd. Nr. 453, 3.4.1906) Gastwirt und Zimmermann (1909), Gastwirt (1917)
1906 Erwerb der Gaststätte mit Landwirtstelle - "Dodt's Garten Platjenwerbe"


oo


Meta Wehrs
* 1885 Platjenwerbe
† 1955 Platjenwerbe

Tochter von Drechsler Bernhard Diedrich Wehrs und Meta Haake



Dodt

1952 - Erntedankfest Platjenwerbe

Wilhelm Dodt junior
* 1908 Platjenwerbe
† 1970

1927 An- und Abmeldungen Platjenwerbe: Volontär
1947 Übernahme des Geschäfts - "W. Dodt's Sommergarten-Gasthaus"


oo


Elly
*


Grabstein der Familie auf dem Lesumer Friedhof


2002

Schoop

Familie Schoop

"Schoop's Gasthof" von 1959 bis 2001










Ergänzende Angaben

Aus Adress- und Telefonbüchern:

  • 1905: Hedeler, H. Wwe., Sommerwirtschaft, Köster, J., Zimmermann
  • 1909: Dodt; Wilhelm, Zimmermann und Gastwirt (Haus Nr. 11)
  • 1928: Dodt, Wilhelm, Gastwirt und Sommergarten, Tel. Lesum 172 (Haus Nr.11)
  • 1938: Dodt, Wilhelm, Gastwirt, Dodt, Wilhelm, jun., Gastwirt, Hasselbach Diedrich, Milchverteiler (Haus Nr. 11)
  • 1965: Schoop, Albert, Gastwirt, Schoop's Gasthof - Das Haus der Betriebsfeste, Ruf 63 14 82
  • 1969: SCHOOP'S Gasthof, Das Haus der Betriebsfeste, 4 autom. Kegelbahnen. Ruf: 0421/631482. (Zum Lindenhof 2)
  • 1998: Schoop, H.



Internetlinks

Offizielle Internetseiten

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