FAQ Zweiter Weltkrieg: Unterschied zwischen den Versionen
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Kriegsgräber in Österreich und österreichische Kriegsgräber im Ausland werden durch das "Österreichische Schwarze Kreuz" betreut. Das ÖSK übernimmt auch Grabnachforschungen. | Kriegsgräber in Österreich und österreichische Kriegsgräber im Ausland werden durch das "Österreichische Schwarze Kreuz" betreut. Das ÖSK übernimmt auch Grabnachforschungen. |
Version vom 11. August 2006, 11:26 Uhr
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Wo erhalte ich Auskunft über Wehrmachtssoldaten und Angehörige militärischer / militärähnlicher Verbände im Zweiten Weltkrieg?
Auskunft über Wehrmachtsangehörige und Angehörige militärischer / militärähnlicher Verbände im Zweiten Weltkrieg erteilt die "Deutsche Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht" (WASt). Entgegen dem Namen dieser Behörde wird Auskunft nicht nur über Gefallene, sondern über alle Kriegsteilnehmer erteilt.
Die WASt verfügt u. a. über eine Zentralkartei mit Nachweisen zu rund 18 Millionen Kriegsteilnehmern, rund 100 Millionen Nachweisen in den Erkennungsmarkenverzeichnissen, 150 Millionen Nachweisen in Verlustunterlagen, 15 Millionen Nachweise zu Kriegsgefangenen sowie gut 3 Millionen Personalunterlagen von Angehörigen der Marine und der Wehrmacht.
Die Unterlagen der WASt fallen nicht unter das Bundesarchivgesetz und dessen strenge Sperrfristen. Auskunft über Lebende wird nur erteilt bei Zustimmung des Betroffenen; Auskunft über Tote ist möglich, wenn der Betreffende mindestens zehn Jahre tot ist. Die Auskunfterteilung dauert in der Regel mehrere Monate; es werden Gebühren erhoben in Höhe von 8,-- € pro angefangener Seite des Antwortschreibens. Ein Suchantrag kann online gestellt werden.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. pflegt in der ganzen Welt die deutschen Kriegsgräber aus beiden Weltkriegen. Die bekannten Kriegsgräber und die Namen der erfassten Kriegstoten sind in einer Datenbank erfasst und können online recherchiert werden. Der Volksbund und die WaSt arbeiten eng zusammen.
Das Bundesarchiv - Militärarchiv ist zuständig auch für das Archivgut der Reichswehr, der Wehrmacht und der Waffen-SS. Die Bestände haben aber im Zweiten Weltkrieg großen Schaden erlitten. Auskunft wird erteilt nach der Maßgabe des Bundesarchivgesetzes (d. h. Auskunft mit Zustimmung des Betroffenen selbst, mit Zustimmung der nächsten Anverwandten oder 30 Jahre nach dem Tod des Betroffenen). Die Auskunft ist gebührenpflichtig.
Bundesarchiv - Militärarchiv Wiesentalstr. 10 79115 Freiburg militaerarchiv@barch.bund.de Internet: http://www.bundesarchiv.de/aufgaben_organisation/abteilungen/ma/index.html
Die bisher in Kornelimünster bei Aachen bestehende Zentralnachweisstelle wurde zum 31.12.2005 aufgelöst. Die erhalten gebliebenen Personalunterlagen der Wehrmacht, der Luftwaffe, der Waffen-SS, des RAD und der Organisation Todt sind verteilt worden: Personalunterlagen über Offiziere von Heer und Luftwaffe, Führer der Waffen-SS, Generäle und Admiräle, Wehrmachtsbeamte, Verleihungsunterlagen und wehrmachtsgerichtliche Unterlagen gingen an das Bundesarchiv - Militärarchiv; Personalunterlagen über Mannschaften und Unteroffiziere/Unterführer von Heer, Luftwaffe und Waffen-SS gingen an die WASt.
Die Stiftung Traditionsarchiv Unterseeboote e.V. (Altenbruch, 27478 Cuxhaven) verfügt über fast lückenlose Angaben über die 1.174 deutschen U-Boote des Zweiten Weltkrieges, und zwar ihre Geschichte von der Kiellegung bis zum Verbleib sowie Angaben über ihre Besatzungsmitglieder. Weiterhin die gesamte über U-Boote erschienene Literatur, und zwar über die U-Boote von 1908 bis heute, auch über U-Boote des Auslandes. Mehr als 51.000 Fotos von Booten, Besatzungen und einzelnen Besatzungsmitgliedern liegen vor. Zu erwähnen wäre vielleicht noch eine umfangreiche Filmsammlung über U-Boote und den Seekrieg; Filmmaterial, welches u.a. damals an Bord gedreht wurde, nicht nur von den PK-Berichtern, sondern auch von den Besatzungsmitgliedern. Das Archiv ist die zentrale Informationsquelle für alle U-Bootfragen. Alle U-Boot-Anfragen werden an das Archiv weitergeleitet und bearbeitet unabhängig davon, an welche Marine-Dienststelle in Deutschland die Fragen gerichtet wurden, ob an das BMVG, an die wehrgeschichtliche Abteilung der Marineschule Mürwik, an die Marine-Offizier-Vereinigung (MOV), an den Deutschen Marine-Bund (DMB) oder sonstwohin.
Wo erhalte ich Auskunft über Vermisste des Zweiten Weltkriegs?
Grundsätzlich werden Vermisstenschicksale durch die "Deutsche Dienststelle" (WASt) bearbeitet, zu deren Aufgabe es gehört, die Angehörigen zu benachrichtigen, wenn ein Vermisstenfall geklärt werden konnte (siehe oben). Die Suche nach Vermissten koordiniert der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes. Ein Suchantrag kann online gestellt werden.
Deutsches Rotes Kreuz Suchdienst München Chiemgaustr. 109 81549 München Tel.: 089-680773-0 Fax: 089-68074592 info@drk-suchdienst.org Internet: http://www.drk-suchdienst.org/
Krankenunterlagen und Verlustlisten aus den beiden Weltkriegen können ebenfalls nach Vermissten abgefragt werden. Die Auskunft ist gebührenpflichtg.
Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin Abt. IV Referat F Krankenbuchlager Wattstr. 11-13 13355 Berlin Internet: http://www.berlin.de/sengessozv/lageso/kbl.html
Wo erhalte ich Auskunft über Kriegsgräber des Zweiten Weltkriegs?
Die deutschen Soldatenfriedhöfe im Ausland werden durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. betreut. Die Suche nach Gräbern ist in einer online zugänglichen Datenbank möglich, die derzeit rund 3,6 Millionen Einträge enthält. Wenn ein Grab dort nicht nachgewiesen ist, kann ein Gräbersuchantrag gestellt werden.
Kriegsgräber in Österreich und österreichische Kriegsgräber im Ausland werden durch das "Österreichische Schwarze Kreuz" betreut. Das ÖSK übernimmt auch Grabnachforschungen.
Österreichisches Schwarzes Kreuz Generalsekretariat Wollzeile 9 A-1010 Wien Tel. 0043-1-5123769 Fax 0043-1-5120556 gensekr@osk.at Internet: http://www.osk.at
Wo war eine bestimmte Einheit im Zweiten Weltkrieg eingesetzt?
Grundlegende, wenngleich sehr knappe Informationen über die Aufstellung und den Einsatz der Einheiten der Wehrmacht und der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg bietet folgendes Nachschlagewerk:
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945. 17 Bände, Osnabrück 1965-2002
Literatur zu einzelnen Einheiten und Verbänden verzeichnet eine Spezialbibliographie:
Walter Held: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Eine Bibliographie der deutschen Nachkriegsliteratur. 5 Bände. Osnabrück 1978ff.
Informationen über den Einsatz der deutschen Sanitätseinheiten finden sich bei:
- Fischer, Hubert: Der deutsche Sanitätsdienst 1921-1945. Organisation, Dokumente und persönliche Erfahrungen. 5 Bde. Osnabrück 1982-1988.
Im Internet finden Sie außerdem einige militärgeschichtliche Foren, in denen Sie nach dem Einsatz einzelner Einheiten fragen können:
- Kollegium zur preußischen und österreichischen Militärgeschichte
- Panzerlexikon.de http://forum.panzerlexikon.de
- Vermißten-Forum http://www.elektronikservice.de/Forum/
Was bedeutet die Feldpostnummer?
Die Feldpostnummer ist die "Postleitzahl" einer militärischen Einheit. Aus der Feldpostnummer eines Soldaten lässt sich erkennen, welcher Einheit er angehörte. Sämtliche bekannten Feldpostnummern lassen sich mit folgendem Nachschlagewerk aufschlüsseln:
Norbert Kannapin: Die deutsche Feldpostübersicht 1939-1945. Vollständiges Verzeichnis der Feldpostnummern in numerischer Folge und deren Aufschlüsselung. Bearbeitet nach den im Bundesarchiv-Militärarchiv verwahrten Unterlagen des Heeresfeldpostmeisters.
- Band 1: Nrn. 00001 bis 20308. Osnabrück 1980
- Band 2: Nrn. 20309 bis 41991. Osnabrück 1981
- Band 3: Nrn. 41992 bis 87919. Osnabrück 1982
Im Internet finden Sie außerdem einige militärgeschichtliche Foren, in denen Sie nach der Aufschlüsselung von Feldpostnummern fragen können:
- Kollegium zur preußischen und österreichischen Militärgeschichte http://www.historischer-service.de/forum/index.html (Adresse stimmt nicht mehr)
- Panzerlexikon.de (mit eigener Sektion zu Feldpostnummern) http://forum.panzerlexikon.de (Adresse stimmt nicht mehr)
- Vermissten-Forum (mit eigener Sektion zu Feldpostnummern) http://www.elektronikservice.de/Forum/
Grundlegende Informationen über die Arbeitsweise der Feldpost im Zweiten Weltkrieg und über Feldpostbriefe als historische Quelle finden Sie unter http://www.feldpostsammlung.de
Welche Bedeutung haben Nummern auf Schulterstücken?
Frage:Ich habe in einem alten Fotoalbum meines Großvaters Bilder seiner Brüder in Uniform (II Weltkrieg)gefunden. Sie haben auf den Schulterstücken Nummern mit die ich nicht viel anfangen kann. Einmal die 59 glattes Schulterstück dann die 20 Schulterstück mit silbernen Streifen, die 48 silberner Streifen und die 84. Kann mir jemand sagen was die Zahlen bedeuten?
Antwort:Die Nummern zeigen das Regiment an, in dem er "diente". Stand 1939: 59. Inf.-Rgt. [Hildesheim] zur 19. Division, XI. AK [Hannover] 20. Inf.-Rgt. [Regensburg] zur 10. Division, XIII. AK [Nürnberg] 48. Inf.-Rgt. [Neustrelitz] zur 12. Division, II. AK [Stettin] 84. Inf.-Rgt. [Gleiwitz] zur 8. Division, VIII. AK [Breslau] Anhand der Knöpfe der Schulterstücke könnte man evtl. sogar noch die Kompanie ablesen.
Welche Positionen gab es in einem Heeresgruppenstab?
Frage: Mein Vater war 1942 als Oberleutnant IIb im Divisionsstab einer Infanteriedivision. Was war das für eine Position, und welche Aufgaben hatte ein IIb?
Antwort: Ich schreib das mal fuer einen Heeresgruppenstab heraus (der war groeßer, und nicht alles wurde bis zur Divisionsebene gespiegelt).
Oberbefehlshaber der Heeresgruppe
Chef des Generalstabes
- FÜHRUNGSABTEILUNG (1.Staffel)
- I a 1. Generalstabsoffizier mit zugeteilten Waffen-Offizieren (z.B. Ia/ Art und Hilfsbearbeitern I a/1) hier wurde der Einsatz gesteuert
- I c 3. Generalstabsoffizier (Feindnachrichten und Abwehr= Militärische Sicherheit)
- I d 4. Generalstabsoffizier (Ausbildung)
- VI Nationalsozialistischer Führungsoffizier (nach 20.7.1944)
- Quartiermeisterabteilung (2.Staffel)
- I b 2. Generalstabsoffizier (Versorgung)
- IV a Herresgruppen-Intendant (Verwaltungs- und Geldverwalter)
- IV b Heeresgruppen-Arzt
- IV c Heeresgruppen-Veterinaer
- V Offizier Hmot (Kraftfahr-Offizier)
- FP Feldpostmeister
- Adjutantur (2.Staffel) Der Adjutant war nicht die persönliche Bedienung des Oberbefehlshabers, sondern bearbeitete dessen persönlichen Aufgabenbereich in Bezug auf Personal, (u.a. auch Orden) und "Inneres Gefuege")
- II a 1. Adjutant Offizier-Angelegenheiten
- II b 2. Adjutant Personal-Angelegenheiten für Unteroffiziere und Mannschaften und Personalersatzwesen für diesen Bereich)
- III Heeresgruppen-Richter
- IVd Seelsorge (wobei zwischen IVd/ev und IVd/kath unterschieden wurde
- Daneben gab es noch etliche zugeteilte Generale und Stabsoffiziere mit eigenen Stäben:
- Stabsoffizier der Artillerie (StoArt oder Höherer Artillerie-Kommandeur -Harko)
- General der Pioniere bei der Heeresgruppe
- Höh.Kdr der Nachschubtruppen
- Höh.Kdr der Feldgendarmerie
- Heeres-Gruppen-Nachrichtenführer HGrNachrF (er war zugleich Regimentskommandeur des Nachrichten-Regiments
usw usw.
Orden/Auszeichnungen
EK II Etwa 2.300.000. Verleihungen, auch an Frauen, obwohl eigentlich nicht vorgesehen. Die Verleihungskriterien variierten.
Panzerkampfabzeichen Das Panzerkampfabzeichen konnte an Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften der Panzereinheiten verliehen werden, die sich ab 01.01.1940 als Panzerkampfwagen- bzw. PanzerbefehlswagenKommandant, Panzerschütze, Panzerführer, Panzerfunker bei mindestens dreimaligem Einsatz im Gefecht an drei verschiedenen Tagen bewährt hatten, wobei sich die Panzerkampfwagenbesatzung aktiv am Kampf selbst beteiligt haben musste. Dieses Abzeichen wurde auch mit einer Zahl in der unteren Vorderseite verliehen, falls die Person mehrere solche Einsätze hatte, z.b. 25, 50 , 75, 100.
Verwundetenabzeichen Als Ehrung für diejenigen, die bei tapferem Einsatz ihrer Person für das Vaterland durch feindliche Waffeneinwirkung verwundet oder beschädigt wurden. In Schwarz für 1-2, in Silber für 3-4 und in Gold für 4+. Das Silberne gab es außerdem für: Verlust einer Hand oder eines Fußes oder eines Auges oder Taubheit. Für Hirnverletzungen oder abstoßend wirkende Entstellungen im Gesicht. In Gold außerdem für: Blindheit oder Hirnverletzung und Pflegefall.