Schlalach/ Mühle: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Papiermacherfamilie Greger/ Gröger===
=== Papiermacherfamilie Greger/ Gröger===
*1721 erscheint als neuer Besitzer Johann Christian Greger (auch Gröger oder Greger) der die Witwe des Christoph Lübecks heiratete. Er wurde 1701 in Roßlau als Sohn des dortigen Papiermachers Johann Heinrich Greger geboren. 1721 übernimmt er die Papiermühle Schlalach, 1724 Bardenitz und 1733 die in Roßlau.
*1721 erscheint als neuer Besitzer Johann Christian Greger (auch Gröger) der die Witwe des Christoph Lübecks heiratete. Er wurde 1701 in Roßlau als Sohn des dortigen Papiermachers Johann Heinrich Greger geboren. 1721 übernimmt er die Papiermühle Schlalach, 1724 Bardenitz und 1733 die in Roßlau.
Die Familie Greger ist eine alte Papiermacherfamilie. Ein Jahn Greger übernahm 1681 die „Rothe Papiermühle zu Prülhitz (heute Mühlanger), Kreis Wittenberg. 1686 kaufte Greger die Roßlauer Papiermühle, die lange in Besitz der Familie war.
Die Familie Greger ist eine alte Papiermacherfamilie. Ein Jahn Greger übernahm 1681 die „Rothe Papiermühle zu Prülhitz (heute Mühlanger), Kreis Wittenberg. 1686 kaufte Greger die Roßlauer Papiermühle, die lange in Besitz der Familie war.



Version vom 28. August 2015, 10:38 Uhr

Die Schlalacher Mühlen

Die Schlalacher Mühle nach 1900

In Schlalach existierten einst ein Wind- und eine Wassermühle. Die Gebäude der Wassermühle sind noch vorhanden.

Allgemeines

  • 1375 1 Mühle im Landbuch Kaiser Karl IV erwähnt
  • 1624 wird ein Kossät als Müller bezeichnet
  • 1652 1 Müller (Kossät) 50 Jahre alt (Landreiterbericht)
  • 1685 Privilegierte Papiermühle
  • 1745 1 Papiermühle mit 1 Gang
  • 1772 1 Müller
  • 1801 1 Papiermühle
  • 1845 Papiermühle in Mahlmühle umgewandelt
  • 1858 Wassergetreidemühle, Getreidemühle

Windmühle

°° 28.12.1823 Mühlenmeister Carl Friedrich Puhlmann in Schlalach (25 J. 10 M.), Sohn des Mühlenmeisters Georg Wilhelm Puhlmann in Schlalach, mit Anna Dorothea Alborg (22 J.), Tochter des Bauern und Altsitzers Peter Alborg (+ 02.10.1824) in Elsholz.
Mühlenverkauf (ZBKBL 09.06.1855)

Ich beabsichtige meine bei dem Dorfe Schlalach belegene Bockwindmühle nebst dazu gehörigen Grundstücken aus freier Hand zu verkaufen. Die Mühle steht an einem freien Ort und ist, so wie die zum Grundstück gehörigen Gebäude in besten Zustande. Selbstkäufer wollen sich in portofreien Briefen an mich wenden, können auch die Grundstücke täglich besichtigen und kann der Kontakt zu jeder Zeit abgeschlossen werden. Schlalach, den 5. Juni 1855 Carl Schmidt, Mühlenmeister.

1937, am Nordausgang, Zustand gut, in Betrieb, nur Windantrieb. (Bockwindmühle)
1893 - 1976 letzter Müller in Schlalach (Wilhelm Hermann Schmidt)
Sie wurde bis zum 1. April 1943 betrieben, April 1945 wurde sie durch Beschuss zerstört.

Papiermühle (Wassermühle)

  • 1375 in Landbuch Kaiser Karls 1 Mühle erwähnt
  • 1624 wird ein Kossät als Müller bezeichnet

Papiermacher Frommhold/ Fromholtz

  • 05. November 1685 (Privileg des Kurfürsten von Brandenburg) erhielt Mathias Fromholtz (auch Frommhold oder Frohnholtz - stammt wahrscheinlich aus Jeßnitz in Anhalt) die bestehende Mahlmühle zu einer Papiermühle umzubauen.
  • Tochter Marie Elisabeth Patin in Belzig 1688
  • 1687 steht im Kirchenbuch das ein Papiermacher verstarb der 3 Jahre hier tätig war (wahrscheinlich Fromholtz, da er nicht mehr in den Kirchenbüchern erscheint, bzw. einer seiner Gesellen. Es kann sein das Fromholtz eine andere Mühle übernahm.).
  • 1685 privilegierte Papiermühle

Papermacher Lübeck

Papiermacher Lübeck kam nach Schlalach (Schutzbrief 20.01.1689)
(Schutzbrief vom 3. November 1697)

.„Nachdem Seine Churfürstliche Durchlauchtigkeit zu Brandenburg, Unser Gnädigster Herr Sich gnädigst erinnern, Wohlgestalt bereits unterm Dato des 5ten Novembr. 1685 durch ein publicirtes Patent Verordnet worden, daß Keinem aus fremden Landen Er seye, Wer Er wolle, in dero Chur und Mark Brandenburg weder die Aufkauffung noch Verführung derer zum Papiermachen dienlichen Materialien alß Leim, Leder, und Schaaf Füße fürnemlich aber der Haderlumpen verstattet, sondern diejenige, so die Lumpen samlen, solche dem Papiermacher zu Schlalach zuverkauffen angehalten werden sollen. Und dann Höchstgedacht Sr. Churfürstlichen Durchlaucht mißfällig Vornehmen, daß solcher Verordnung zuwider obbemelte Materialien aufgekauftet und außer Landes geführet worden; Als sind sie dadurch Betrogen worden, Vorangezogenes Patent vom 5ten Novembr. 1685 hiermit und in Krafft dieses zu renoviren und zu widerhohlen, allermaßen denn Sr. Churfürstlichen Durchlaucht denen Prälaten, Grafen, Freyherren, Haubtleuten, Ritterschaft, Beamten, Zollverwaltern, Bürgermeistern, Richtern und Ruhten in Städten und Flecken, Item Pensionarien, Curatoren, Land- und Ausreutern, Schultzen und Gemeinen in Dörffern, uns insgemein allen und jeden dero Unterthanen, in denen Zauchischen, Teltowischen, Havelländischen und Nieder-Barnimschen Creysen hiermit gnädigst und ernstlich anbefohlen: Keinem mehr, er sey, wer er wolle, weder die Aufkauffung noch Verführung obbemelter Materialien fürhierwider handeln, und auf gehende Warnung der Lumpensamlung und ausführung sich unternehmen würde, demselben sollen Pferde, Wagen, Waaren und Lumpen abgenommen und in die Churfürstliche Residentz alhier zu Cölln an der Spree oder nechstangelegenes Ambt geliefert und davon so fort Unterthänigste relation abgestattet, und die Verbrecher zu gebührender Straffe gezogen werden.

Urkundlich unter Sr. Churfürstl. Durchl. eigenhändigen Suboription und aufferdruckten Insiegel. Gegeben zu Cölln an der Spree den 3ten Novembr. Anno 1697. Friedrich."
Ab 1692 neuer Besitzer der Papiermühle ist Christoph Lübeck, seine Frau heißt Martha die kurz nach 1713 verstarb. Lübeck heiratet darauf zwei Jahre später Sophie Margarethe Krümmer.
Christoph Lübeck verstarb am 07. Februar 1721 in Schlalach (Mormonendatenbank).
Christoph Lübeck hatte zuvor ab Ostern 1687 einen Pachtvertrag für drei Jahre in der Papiermühle Dresden von deren Besitzerin Beata Elisabeth Melde (auch Mehlich) erhalten. Dies schien aber nicht recht zu laufen. So verkaufte sie die Mühle an Heinrich Rüdiger am 29.12.1688 für 3.300 Taler. Am 9.1.1689 bittet Lübeck noch in der Dresdener Papiermühle bleiben zu können, musste aber kurze Zeit später diese räumen. Als er am 6.3.1689 im Amt Dresden erscheinen soll, lässt er am 4.3.1689 ein Attest überbringen.
Bitte des Christoph Lübeck

Wohledler, Großachtbarer, und Rechts Wohlgelehrter, Insonders Hochgeehrter Herr Oberamtmann Derselbe erinnert sich bester maßen, welcher Gestalt Heinrich Rüdiger, der Papiermacher von Breslau die Papiermühle vor dem Wilsdruffer Tore allhier, welche ich auf 3 Jahr gepachtet, und annoch auf 5 ¼ Jahr zu gebrauche, habe, an sich erkauft, und daher anizo bei dieser jetzigen harten Winterzeit mich mit meinem überaus großen Schaden aus derselben bringen will, Wann dann aber mein Hochgeehrter Herr Oberamtmann ich sothane Papiermühle ganz verwüstet bezogen, und nach großer gehabten Mühe dieselbe mit großen Kosten wiederum angebaut, auch bis dato mein weniges Vermögen in derselben sich befindet, dahero so schleunigst dieselbe zu verlassen mir ganz unmöglich, dahero ich nicht ins äußerste Verderben und höchste Not erneut gesetzt sein will, Als gelanget an den Herrn Oberamtmann mein dienstliches Bitten, Sie geruhen großgünstig dem künftigen Besitzer dieser Papiermühle zu …, dass derselbe mich bei meinem jetzigen Pachte nicht allein dieselbe geruhig gebrauchen lasse, sondern auch nicht eher, meine Pachtzeit laut des Pachtkontraktes, sothane Mühle beziehen möge, damit ich nicht, nachdem ich meinen sauren Schweiß und Unkosten an dieser ganz verwüstet gewesenen Papiermühle angewendet, an den Bettelstab gerate, Sollte aber über alles Verhoffen der Herr Oberamtmann auf Gegenteils ferneres Ansuchen mir hierin zu deferieren, bedenken tragen, so will ich hiermit an Kurfürstliche Durchlaucht zu Sachsen, meinem gnädigsten Herrn, untertänigst appellieren, mich und die ganze Sache unter dero Hohen Schutz und Schirm begeben haben, sodann meine gravamina (Beschwerde) fernerweit deduzieren (schlussfolgern), auch die eingegebene Appellation ratifizieren (amtlich bestätigen). Solches mein Suchen ist denen Rechten gemäß, verschulde sothane Rechtswillfahrung jederzeit hin wiederum so willigst, als schuldigst, verbleibe Meines Hochgeehrten Herrn Oberamtmann Dresden, den 9. Januar 1689 Dienstwilligster Christoph Lübeck Papiermacher

Papiermacherfamilie Greger/ Gröger

  • 1721 erscheint als neuer Besitzer Johann Christian Greger (auch Gröger) der die Witwe des Christoph Lübecks heiratete. Er wurde 1701 in Roßlau als Sohn des dortigen Papiermachers Johann Heinrich Greger geboren. 1721 übernimmt er die Papiermühle Schlalach, 1724 Bardenitz und 1733 die in Roßlau.

Die Familie Greger ist eine alte Papiermacherfamilie. Ein Jahn Greger übernahm 1681 die „Rothe Papiermühle zu Prülhitz (heute Mühlanger), Kreis Wittenberg. 1686 kaufte Greger die Roßlauer Papiermühle, die lange in Besitz der Familie war.

  • Johann Christian hatte die Witwe des verstorbenen Besitzers geheiratet (25.11.1721) und übernahm die Schlalacher Papiermühle. Als seine Ehefrau Sophie Margarethe Greger geb. Krümmer am 18. April 1732 verstarb, heiratete er am 08.07.1732 Maria Elisabeth Stuhlmann. Vermutlich hat Greger den Sohn Johann Friedrich Greger mit in die Ehe gebracht, dieser heiratete am 12. Mai 1733 Maria Freyberg. (Blandina Maria, geb. Freytag [geb. Juni 1713 in Treuenbrietzen, Heirat 12. Mai 1733, gestorben 4. Juni 1738] Kinder 2 Söhne und 1 Tochter).
Kinder I. Ehe:
  • Elisabeth, * 15.09.1722 in Schlalach, + vor 1763
  • Justina Sabine Greger * 11. Januar 1725 in Schlalach, + 27. März 1748 in Roßlau; °° 12.08.1745 mit Jacob Specht
Kinder II. Ehe:
  • Johann Heinrich, get. 26.10.1733 in Roßau,begr. 17.02.1746 in Roßlau
  • Johann Christian *1735 †1815, Papiermacher in Roßlau 1793/1808
  • Marie Charlotte, get. 07.02.1737 in Roßlau, begr. 05.08.1737 in Roßlau
  • Johann Friedrich, get. 12.06.1738 in Roßlau, begr. 21.02.1741 in Roßlau
  • Johann Gottfried, get. 11.10.1739 in Roßlau, begr. 01.01.1741 in Roßlau
Karl August, get. 27.12.1740 in Roßlau, + 28.09.1787 in Roßlau, Papiermacher
  • Johann Friedrich, get. 19.08.1742 in Roßlau, berg. 15.01.1743 in Roßlau
  • Johanna Christiana, get. 15.01.1747 in Roßlau, + 07.02.1794 in Roßlau; °° 05.07.1763 mit dem Papiermacher Johann Gottfried Schwitzing von der Rothen Mühle
  • 1733 übernimmt der Bruder Johann Friedrich Greger (*1710) die Papiermühle Schlalach. 1739 wird Anna Margarethe, geb. Stoltze, als Ehefrau genannt (*171X †1788). Sie war die Eigentümerin der Friesdorfer Papiermühle. Am 10.12.1758 verstarb Johann Friedrich Greger (auch sein Sohn gleichen Namens *1739 arbeitet ab 1758 bis zu seinem Tod 1760 in der Mühle). Die Witwe heiratet 15.11.1763 den Papiermacher Johann Siegfried Hertel (*1712 †1771). Dieser ist in Kirchberg geboren und arbeitet in der Mühle von 1763 bis 1771. Hertel stirbt am 05.01.1771.
  • 1745 eine Papiermühle mit einem Gang
  • Johann Friedrich Greger
* 22.05.1710 in Roßlau, + 10.02.1758 in Schlalach
I. °° 12.05.1733 Blandina Maria Freytag (* 07.06.1713 in Treuenbrietzen als Tochter des Kauf- und Handelsmann sowie Stadtkämmerers Peter Günther Freitag und der Magdalena Maria Stuhlmann, Tochter des Mühlenmeister Matthias Stuhlmann und der Marie Thiemann in Belzig [* 20.08.1683 in Belzig, °°10.07.1708 in Treuenbrietzen], + 04.06.1738 in Schlalach)
II °° Anna Margaretha Stolze geb. Pickerin, Papiermacherin in Friesdorf (* um 1713, + 17.04.1788 in Schlalach, °° in II. Ehe am 15.11.1763 mit dem Papiermacher Johann Siegfried Hertel (+ 05.01.1771 in Schlalach) in Schlalach)
Kinder I. Ehe:
  • Johann Christian * 09.02.1734, + vor 26.04.1738
  • Maria Magdalena, + 04.03.1736, ber. 18.09.1736
  • Sohn, get. und + 20.04.1738
Kinder II. Ehe:
Johann Friedrich, * 22.09.1739, + 30.04.1760, Papiermacher in Schlalach.

Papiermacherfamilie Stolze

  • Am 24. August 1782 verstirbt der Papiermühlenbesitzer Johann Gottfried Stolze im Alter von 58 Jahren.

Sein Sohn gleichen Namens heiratet am 25. Oktober 1787 als Nachfolger Elenore Elisabeth Juliane. Er verstarb am 4. Dezember 1805 im Alter von 46 Jahren. 1784 Johann Gottfried Stoltzer Papiermacher in Schlalach.

Papiermacherfamilie Putz

Die Witwe Stolze musste die Mühle 1806 versteigern lassen, die Johann Adam Putz aus Friesdorf (wo die Familie Putz eine Papiermühle besaß) für 15.500 Taler erwarb. Johann Adam Putz war am 1.12.1760 in Leibitsch bei Thorn (Torun) geboren, zusammen mit seinen Bruder erwarb er die Papiermühle in Friesdorf. Als Johann Adam Putz am 11. Mai 1816 verstarb, hinterließ er eine Witwe mit 6 minderjährigen Kindern. Die Witwe war Charlotte Dorothea Putz geb. Krüger. Nachdem Johann Gottlieb Ferdinand Putz (geb. am 17. Juli 1803 in Friesdorf) herangewachsen war übernahm er die Mühle. Er heiratete 1831 in Schlalach Johanna Louise Wilhelmine Jorges.

  • 14. November 1845 wurde die Papiermühle von Müller Gottlieb Putz zu einer Mahlmühle umge­wandelt, der Umbau der Mühle ging nicht so schnell vor sich, denn 1847 wird er bei der Geburt seiner Tochter noch als Papierfabrikat im Kirchenbuch geführt.
  • Zwei Jahre später wird er als Mühlenbesitzer genannt. Sein Sohn wurde 1832 geboren. Johann Gottlieb Ferdinand Putz verstarb am 27. Januar 1875. Sein Nachfolger war sein Sohn Karl Friedrich Wilhelm Putz. 1867 (Papiermühlenbesitzer) Karl Friedrich Wilhelm Putz.
  • Oktober 1871 Aufgebot des Mühlenbesitzers C. F. W. Putz (Karl Friedrich Wilhelm Putz) zu Schlalach mit Jungfrau F. C. M. Klooß.
  • 1872 Karl Putz.
  • Dessen Sohn Gottlieb Gottfried Karl Putz (geb. 1872) arbeitete als Mahlmüller weiter. Dessen Sohn, geb. 1899, Karl August Walter Putz betrieb zuletzt in der Mühle eine Schroterei. Seit 1974 steht die Mühle still.
  • 1858 Wassergetreidemühle, Getreidemühle
  • 1974 wird der Mühlenbetrieb endgültig eingestellt.
  • Letzte Besitzerin der Mühle Ilse Putz d. Ä. (1990)