Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/019: Unterschied zwischen den Versionen

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verlegt <ref>''Genwiki-Red.: weil eine verherende Seuche ausgebrochen war (handschr. Ergänzung).</ref>und von hier aus erhielten im Frühjahre 1573 die
evangelischen Geistlichen in Stadt und Amt Ettlingen den Abschied.


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evangelischen Geistlichen in Stadt und Amt Ettlingen den Abschied.
Schon im folgenden Jahre 1573 den 5. März schrieb Philipp
Jakob von Rüppurr nach Pforzheim an seinen Bruder Batth von
Jakob von Rüppurr nach Pforzheim an seinen Bruder Batth von
und zu Ryeppur: »Der Pfarrer von Bulach ist auf Sonntag Lätare
und zu Ryeppur: „Der Pfarrer von Bulach ist auf Sonntag Lätare
bei mir gewesen und hat angezeigt, er habe Urlaub (das heißt er sei
bei mir gewesen und hat angezeigt, er habe Urlaub (das heißt er sei
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entlassen) und wolle auf Dienstag den 3. März in Ryepur einziehen
und auf einige Zeit Unterkunft bei unsern Brüdern versuchen. Jch
und auf einige Zeit Unterkunft bei unsern Brüdern versuchen. Ich
habe also ein Combidens mit ihm gemacht: alle Woche einen Gulden
habe also ein Combidens mit ihm gemacht: alle Woche einen Gulden
und dann drei Malter Korn, zwei Malter Dinkel, zwei Malter Gerste,
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einen Malter Haber und eine Ohm Wein bis zur völligen Bestallung,
einen Malter Haber und eine Ohm Wein bis zur völligen Bestallung,
dazu Holz und Behausung. Schreibe mir, wie diese Sache mit den
dazu Holz und Behausung. Schreibe mir, wie diese Sache mit den
Untertanen zu Ryeppur zu halten sei. Jch bin gewillt, die Unter-
Untertanen zu Ryeppur zu halten sei. Ich bin gewillt, die Untertanen
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mit der Kirche zu Ettlingen und mit dem Nachtmahl und der
Taufe ganz zu enthalten und sie in die Kirche zu Ryeppur zu tun;
Taufe ganz zu enthalten und sie in die Kirche zu Ryeppur zu tun;
bedenke das mit guten Leuten. Unser Bruder Reinhard wird
bedenke das mit guten Leuten. Unser Bruder Reinhard wird
dir von Markgraf Carls Schreiben Anzeige gemacht haben über
dir von Markgraf Carls Schreiben Anzeige gemacht haben über
den Deich, den der Markgraf durch das Langebruch anlegen will.
den Deich, den der Markgraf durch das Langebruch anlegen will.
Meine Hausfrau und ich grüßen dich und deine Hausfrau-« ,—— Er
Meine Hausfrau und ich grüßen dich und deine Hausfrau.” -- Er
setzte seinen Willen mit solchem Erfolg durch, daß noch 1581 der
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Dechant von Ettlingen bei der Regierung, dem Grafen Schwarzenberg,
Dechant von Ettlingen bei der Regierung, dem Grafen Schwarzenberg,
klagte, eine Menge Halsstarriger gehe in die benachbarten Kirchen,
klagte, eine Menge Halsstarriger gehe in die benachbarten Kirchen,
besonders nach Rüppurr, und die Bauern Von Spessart, Reichenbach
besonders nach Rüppurr, und die Bauern von Spessart, Reichenbach
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und anderer Orte sträuben sich gegen Beichte und Kommunion.
Ähnliche Klagen kamen von dem Kaplan in Busenbach — Daß auf einen
Ähnliche Klagen kamen von dem Kaplan in Busenbach — Daß auf einen
Ort wie Rüppurr und ihre Herren der Graf nicht gut zu sprechen war,
Ort wie Rüppurr und ihre Herren der Graf nicht gut zu sprechen war,
läßt sich denken. 1574 im September schreibt Graf Otto von Schwarzen-
läßt sich denken. 1574 im September schreibt Graf Otto von Schwarzenberg
berg aus Baden an die zwei Brüder Philipp Jakob und Reinhard, sie
aus Baden an die zwei Brüder Philipp Jakob und Reinhard, sie
sollen dem Kloster Lichtental den innegehaltenen Stroh- und anderen
sollen dem Kloster Lichtental den innegehaltenen Stroh- und anderen
Zehnten nicht länger vorenthalten. Und am 16. November wenden sich
Zehnten nicht länger vorenthalten. Und am 16. November wenden sich
 
die drei Brüder an den Ritterausschuß des Viertels am Neckar und
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Baden-Baden angedrohte Gewalt schirmen und beim Reichskammer-
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sei durch Markgraf Philipp II. ihr Zehnte zu Bulach arrestiert
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Brüder an die Regierung zu Baden-Baden: wir müssen erst die
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am Neckar den drei Brüdern mit allerlei gutem Rat, macht
aber erinnerlich, daß sie dem Gotteshaus die Schuldigkeit entrichten
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Version vom 24. Juli 2015, 09:13 Uhr

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verlegt [1]und von hier aus erhielten im Frühjahre 1573 die evangelischen Geistlichen in Stadt und Amt Ettlingen den Abschied.

      Schon im folgenden Jahre 1573 den 5. März schrieb Philipp Jakob von Rüppurr nach Pforzheim an seinen Bruder Batth von und zu Ryeppur: „Der Pfarrer von Bulach ist auf Sonntag Lätare bei mir gewesen und hat angezeigt, er habe Urlaub (das heißt er sei entlassen) und wolle auf Dienstag den 3. März in Ryepur einziehen und auf einige Zeit Unterkunft bei unsern Brüdern versuchen. Ich habe also ein Combidens mit ihm gemacht: alle Woche einen Gulden und dann drei Malter Korn, zwei Malter Dinkel, zwei Malter Gerste, einen Malter Haber und eine Ohm Wein bis zur völligen Bestallung, dazu Holz und Behausung. Schreibe mir, wie diese Sache mit den Untertanen zu Ryeppur zu halten sei. Ich bin gewillt, die Untertanen mit der Kirche zu Ettlingen und mit dem Nachtmahl und der Taufe ganz zu enthalten und sie in die Kirche zu Ryeppur zu tun; bedenke das mit guten Leuten. Unser Bruder Reinhard wird dir von Markgraf Carls Schreiben Anzeige gemacht haben über den Deich, den der Markgraf durch das Langebruch anlegen will. Meine Hausfrau und ich grüßen dich und deine Hausfrau.” -- Er setzte seinen Willen mit solchem Erfolg durch, daß noch 1581 der Dechant von Ettlingen bei der Regierung, dem Grafen Schwarzenberg, klagte, eine Menge Halsstarriger gehe in die benachbarten Kirchen, besonders nach Rüppurr, und die Bauern von Spessart, Reichenbach und anderer Orte sträuben sich gegen Beichte und Kommunion. Ähnliche Klagen kamen von dem Kaplan in Busenbach — Daß auf einen Ort wie Rüppurr und ihre Herren der Graf nicht gut zu sprechen war, läßt sich denken. 1574 im September schreibt Graf Otto von Schwarzenberg aus Baden an die zwei Brüder Philipp Jakob und Reinhard, sie sollen dem Kloster Lichtental den innegehaltenen Stroh- und anderen Zehnten nicht länger vorenthalten. Und am 16. November wenden sich die drei Brüder an den Ritterausschuß des Viertels am Neckar und Schwarzwald, dieser solle sie als seine Mitglieder gegen die von Baden-Baden angedrohte Gewalt schirmen und beim Reichskammergericht ein Mandat de non offendendo et relaxando erwirken. Schon sei durch Markgraf Philipp II. ihr Zehnte zu Bulach arrestiert worden. Und am 21. November desselben Jahres berichten die Brüder an die Regierung zu Baden-Baden: wir müssen erst die Antwort unseres Bruders Batt erwarten; übrigens habe die Äbtissin sich noch immer nicht wegen des Kirchendienstes zu Rüppurr mit uns verglichen.

      Am 22. Dezember 1574 antwortet der Ritterausschuß zu Rottenburg am Neckar den drei Brüdern mit allerlei gutem Rat, macht aber erinnerlich, daß sie dem Gotteshaus die Schuldigkeit entrichten

  1. Genwiki-Red.: weil eine verherende Seuche ausgebrochen war (handschr. Ergänzung).