Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/005: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
<noinclude>{{Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr|004|10|006|unvollständig}}</noinclude>
<noinclude>{{Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr|004|10|006|unkorrigiert}}</noinclude>
__NOTOC__
__NOTOC__


<center>– 5 –</center>
vertrieben durch den deutschen Stamm der ''Alamannen'', die vorher
 
an der Elbe saßen. Bei ihrem Einfall wurden die römischen Niederlassungen
vertrieben durch den deutschen Stamm der Alamannen, die vorher
zerstört. Da sie ein sehr zahlreiches Volk waren, genügte
an der Elbe saßen. Bei ihrem Einfall wurden die römischen Nieder-
ihnen das von den Römern angebaute Land nicht; manches Wildland
lassungen zerstört. Da sie ein sehr zahlreiches Volk waren, genügte
ist durch sie Kulturland geworden. In diese alamannische Zeit
ihnen das von den Römern angebaute Land nicht; manches Wild-
land ist durch sie Kulturland geworden. Jn diese alamannische Zeit
weisen Forscher die Gründung der vielen Ortschaften mit der Endung
weisen Forscher die Gründung der vielen Ortschaften mit der Endung
——ingen. Diese Silbe deutet das Geschlecht an, das den betreffenden
—ingen. Diese Silbe deutet das Geschlecht an, das den betreffenden
Orten den Namen gab.
Orten den Namen gab.


Gegen Ende des fünften Jahrhunderts wurden die Alamannen
{{NE}}Gegen Ende des fünften Jahrhunderts wurden die Alamannen
durch den ebenfalls deutschen Stamm der Franken verdrängt. Der
durch den ebenfalls deutschen Stamm der ''Franken'' verdrängt. Der
südliche Teil von Baden verblieb den Alamannen, da der mächtige
südliche Teil von Baden verblieb den Alamannen, da der mächtige
Ostgothenkönig Theodorich sie schützte, so daß die Franken nur den
Ostgothenkönig Theodorich sie schützte, so daß die Franken nur den
Zeile 20: Zeile 18:
und Franken ist im allgemeinen die Grenze zwischen dem Bistum
und Franken ist im allgemeinen die Grenze zwischen dem Bistum
Speier und dem von Konstanz; letzteres ist alamannisch, ersteres
Speier und dem von Konstanz; letzteres ist alamannisch, ersteres
fränkisch Ettlingen und Zugehör ist speierisch Und fränkisch, daher
fränkisch. Ettlingen und Zugehör ist speierisch Und fränkisch, daher
ist auch die Ettlinger Stiftskirche dem Martinus, dem Schutzheiligen
ist auch die Ettlinger Stiftskirche dem Martinus, dem Schutzheiligen
der Franken geweiht. Die Franken blieben fortan die Bewohner
der Franken geweiht. Die Franken blieben fortan die Bewohner
unserer Gegend, natürlich in Verbindung mit andern, die sich daselbst
unserer Gegend, natürlich in Verbindung mit andern, die sich daselbst
niederließen. Zu ihrer Zeit entstand der Name Ufgau für den Landes-
niederließen. Zu ihrer Zeit entstand der Name ''Ufgau'' für den Landesteil
teil vom Rhein, zwischen dem Osbach und der Wasserscheide der Alb
vom Rhein, zwischen dem Osbach und der Wasserscheide der Alb
bis auf die Herrenwieser Höhe. Ettlingen 790, wozu Rüppurr ge-
bis auf die Herrenwieser Höhe. Ettlingen 790, wozu Rüppurr gehörte;
hörte; auch Gottesau (Godesowa) 1100, Daxlanden (Dahesla) 1122.
auch Gottesau (<tt>Godesowa</tt>) 1100, Daxlanden (<tt>Dahesla</tt>) 1122.
(Heunisch, B.)
(Heunisch, B.)


<center>Nach dieser allgemeinen Beschreibung gehen wir über<br/>II.</center>
<center>
Nach dieser allgemeinen Beschreibung gehen wir über
II.
</center>


==zu den Herren des Dorfes.==
''zu den Herren'' des Dorfes.


Das waren 1. die Pfauen von Rippur. Diese reichen weit
{{NE}}Das waren 1. die ''Pfauen von Rippur''. Diese reichen weit
zurück und gehören zu den ältesten, turnier- und wappenfähigen deutschen
zurück und gehören zu den ältesten, turnier- und wappenfähigen deutschen
Edelleuten. Burgermeister in seinem Buche ,,Ueber den reichsfreien
Edelleuten. Burgermeister in seinem Buche „Ueber den reichsfreien
Adel Schwabens« findet sie schon im 10. Jahrhundert. Bucelin
Adel Schwabens” findet sie schon im 10. Jahrhundert. Bucelin
nennt als ersten Pfau de Riepepurg einen Sebastian, der in Worms
nennt als ersten Pfau <tt>de Riepepurg</tt> einen Sebastian, der in Worms
1209 an einem Turnier teilnahm. Ihnen gehörte Schloß und Dorf,"
1209 an einem Turnier teilnahm. Ihnen gehörte Schloß und Dorf,
Feld und Wald der ganzen Gemarkung. Doch waren sie nicht die
Feld und Wald der ganzen Gemarkung. Doch waren sie nicht die
einzigen Herren v. R. Neben ihnen hatten auch andere Anrecht auf
einzigen Herren v. R. Neben ihnen hatten auch andere Anrecht auf
das Dorf.
das Dorf.


Wir nennen vor anderen 2. die Grafen von Eberstein, jenes
{{NE}}Wir nennen vor anderen 2. die ''Grafen von Eberstein'', jenes
alte Dynastengeschlecht, das viele Besitzungen hatte und an Burgen,
alte Dynastengeschlecht, das viele Besitzungen hatte und an Burgen,
Lehen und Dienstmannen mit den Markgrafen von Baden wetteifern
Lehen und Dienstmannen mit den Markgrafen von Baden wetteifern

Version vom 21. Juli 2015, 09:33 Uhr

GenWiki - Digitale Bibliothek
Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr
Inhalt
Diese Seite im E-Book
GenWiki E-Book
<<<Vorherige Seite
[004]
Nächste Seite>>>
[006]
Rueppurr-Geschichte-Mayer.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.



vertrieben durch den deutschen Stamm der Alamannen, die vorher an der Elbe saßen. Bei ihrem Einfall wurden die römischen Niederlassungen zerstört. Da sie ein sehr zahlreiches Volk waren, genügte ihnen das von den Römern angebaute Land nicht; manches Wildland ist durch sie Kulturland geworden. In diese alamannische Zeit weisen Forscher die Gründung der vielen Ortschaften mit der Endung —ingen. Diese Silbe deutet das Geschlecht an, das den betreffenden Orten den Namen gab.

      Gegen Ende des fünften Jahrhunderts wurden die Alamannen durch den ebenfalls deutschen Stamm der Franken verdrängt. Der südliche Teil von Baden verblieb den Alamannen, da der mächtige Ostgothenkönig Theodorich sie schützte, so daß die Franken nur den nördlichen Teil besetzen konnten. Die Grenze zwischen Alamannen und Franken ist im allgemeinen die Grenze zwischen dem Bistum Speier und dem von Konstanz; letzteres ist alamannisch, ersteres fränkisch. Ettlingen und Zugehör ist speierisch Und fränkisch, daher ist auch die Ettlinger Stiftskirche dem Martinus, dem Schutzheiligen der Franken geweiht. Die Franken blieben fortan die Bewohner unserer Gegend, natürlich in Verbindung mit andern, die sich daselbst niederließen. Zu ihrer Zeit entstand der Name Ufgau für den Landesteil vom Rhein, zwischen dem Osbach und der Wasserscheide der Alb bis auf die Herrenwieser Höhe. Ettlingen 790, wozu Rüppurr gehörte; auch Gottesau (Godesowa) 1100, Daxlanden (Dahesla) 1122. (Heunisch, B.)

Nach dieser allgemeinen Beschreibung gehen wir über II.

zu den Herren des Dorfes.

      Das waren 1. die Pfauen von Rippur. Diese reichen weit zurück und gehören zu den ältesten, turnier- und wappenfähigen deutschen Edelleuten. Burgermeister in seinem Buche „Ueber den reichsfreien Adel Schwabens” findet sie schon im 10. Jahrhundert. Bucelin nennt als ersten Pfau de Riepepurg einen Sebastian, der in Worms 1209 an einem Turnier teilnahm. Ihnen gehörte Schloß und Dorf, Feld und Wald der ganzen Gemarkung. Doch waren sie nicht die einzigen Herren v. R. Neben ihnen hatten auch andere Anrecht auf das Dorf.

      Wir nennen vor anderen 2. die Grafen von Eberstein, jenes alte Dynastengeschlecht, das viele Besitzungen hatte und an Burgen, Lehen und Dienstmannen mit den Markgrafen von Baden wetteifern konnte. Eine Menge Herren des mittleren und niederen Adels zwischen Rhein, Murg, Enz und im Kraichgau ritten ihnen zu Hofe und trugen von ihnen Ehren- und Soldlehen. Allenthalben an den Hoflagern