Nattwerder/Pfarrer: Unterschied zwischen den Versionen

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Am 30. April 1685 fuhren 14 Familien von Bern in Begleitung des Pfarrers Elisäus Malacrida von der Nydeck ab. Die Reise ging zu Wasser den Rhein hinunter, über die Nordsee, die Elbe und die Havel hinauf.
Am 30. April 1685 fuhren 14 Familien von Bern in Begleitung des Pfarrers Elisäus Malacrida von der Nydeck ab. Die Reise ging zu Wasser den Rhein hinunter, über die Nordsee, die Elbe und die Havel hinauf.
Er kam den 18. Juni 1685 mit den ersten verschriebenen 14. Schweizer Familien an, war nur zwei Jahre hier, und ging wieder in die Schweiz nach Bern und wurde dort Professor der griechische Sprache und Ethik.  1703 - 1706 Rektor academus. Geboren 1658, er starb 1719.
Er kam den 18. Juni 1685 mit den ersten verschriebenen 14. Schweizer Familien an, war nur zwei Jahre hier, und ging wieder in die Schweiz nach Bern und wurde dort Professor der griechische Sprache und Ethik.  1703 - 1706 Rektor academus. Geboren 1658, er starb 1719.
:* 1658 Bern, Sohn des Berner Feldpredigers Elisäus Petrus Malacrida († 1684) und der Esther Fischer, + 02.12.1719.
:I. °° nach 1680 mit der Tochter des Hans Joachim Guldin und der Anna Maria Koch
:II. °° 26.09,1690 in Worb mit Barbara Dorothea von Werdt (* 06.05,1666 Bern), Tochter des Johann Rudolf von Werdt und der Maria Zehender
:Kinder
:Elisaeus *13.03.1692 Bern, Pfarrer in Mühleberg/ Schweiz, † 23.03.1756 Münsingen
:Friedrich * 08.10.1697 Bern


:Literatur:
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Version vom 21. Juni 2015, 13:38 Uhr

1685 - 1687 Elisäus Malacrida

Er entstammt ursprünglich einem graubündischem Geschlecht [1] . Er war der Sohn des Berner Feldpredigers Elisäus Petrus Malacrida, welcher 1681 verstarb. Am 30. April 1685 fuhren 14 Familien von Bern in Begleitung des Pfarrers Elisäus Malacrida von der Nydeck ab. Die Reise ging zu Wasser den Rhein hinunter, über die Nordsee, die Elbe und die Havel hinauf. Er kam den 18. Juni 1685 mit den ersten verschriebenen 14. Schweizer Familien an, war nur zwei Jahre hier, und ging wieder in die Schweiz nach Bern und wurde dort Professor der griechische Sprache und Ethik. 1703 - 1706 Rektor academus. Geboren 1658, er starb 1719.

  • 1658 Bern, Sohn des Berner Feldpredigers Elisäus Petrus Malacrida († 1684) und der Esther Fischer, + 02.12.1719.
I. °° nach 1680 mit der Tochter des Hans Joachim Guldin und der Anna Maria Koch
II. °° 26.09,1690 in Worb mit Barbara Dorothea von Werdt (* 06.05,1666 Bern), Tochter des Johann Rudolf von Werdt und der Maria Zehender
Kinder
Elisaeus *13.03.1692 Bern, Pfarrer in Mühleberg/ Schweiz, † 23.03.1756 Münsingen
Friedrich * 08.10.1697 Bern


Literatur:
Dissertatio theologica de Christo descendente eis Hadou prior 1682

1687 - 1705 Albrecht Wyttenbach

Besuch der Universität Marburg. Er kam 1687 hierher, und blieb bis 1705, er kehrte auch in sein Vaterland zurück und wurde Pfarrer in Wohlen unweit von Bern. Er starb als Dekan des Kapitels Büren im Jahr 1738

1705 - 1717 Sigmund Lupichius

Geboren 12.09.1680. Kam aus Bern in der Schweiz den 12. Februar und war bis 1717 im Amte. Im Januar 1717 erfolgte seine Ernennung zum reformierten Hofprediger der Erbprinzessin von Würtemberg, später war er Pfarrer in Ins. Gestorben 05.1748 in Ins.

°° 20.06.1706 mit Amalie Elisabeth Ursius, Witwe des Pfarrers Jakob Merchier in Halle/Saale

1717 - 1725 Heinrich Hunzinger

Kam den 06. April 1717 an, diente der Gemeinde bis 1725. Er war ein heteroder und enthusiastischer Mann, der allerlei auf die Kanzel brachte. König Friedrich Wilhelm lies ihn daher einmal vor sich predigen, um selbst von ihm zu urteilen, und wollte hierauf, daß er in einigen Dingen wiederrufen sollte, wozu ihm eine gewisse Zeit bestimmt wurde; und da er dies nicht tat, ist er entweder von selbst in die Schweiz zurückgegangen, oder dimitiert, oder auf Anforderung des Königs von den Schweizern abgerufen worden.

1725 - 1729 Joseph Grim

Ordination 1726. Er kam mit seiner Familie den 24. Dezember 1725 aus der Schweiz an, und blieb bis 1729 wo er zurückging.

1729 - 1735 Johann Jakob Le Comte oder Graf

Wurde 1725 in das Predigeramt aufgenommen, ward Pfarrer zu Potsdam in der Mark Brandenburg 1729, zu Liegnitz 1734, Inspektor der Kirche in Münsterthal, Pfarrer zu Vinelz 1752, starb 1765. Sein Sohn Johannes 1777 Waisenschreiber.
Kam auch noch aus der Schweiz den 10. November 1729 und versah sein Amt bis 1735, Wohin er gegangen ist, weiß man nicht, es kann aber sein das er wieder in sein Vaterland zurückgekehrt ist. Er war der letzte Schweizer-Prediger.

1735 - 1738 Johann Jakob Wessel

Geboren am 04.12.1705 in Berlin als Sohn des Buchdruckers Wessel, + in Stettin 14.04.1781 [2]. Universität Frankfurt und Marburg, Ordination 09.05.1735, 15.05.1735 Pfarrer in Golmerbruch, 1738 – 1781 Hofprediger und Konsistioralrat in Stettin,

°° mit Susanne Margarethe Kluck.

1738 - 1766 Karl Ludwig Treiber

* 1697 in Wachenheim, + in Nattwerder 09.05.1766.
Aus Wachenheim in der Pfalz gebürtig, Ordination 28.08.1738, 01.09.1738 Pfarrer in Golmerbruch, als Nachfolger des abgegangenen Wessel.
Er wohnte in dem 1756 neu erbauten Pfarrhaus 10 Jahre.
Er hatte eine Haushälterin Anna Garmatter, welche 1764 der Kirche 200 Rthlr. vermachte, von deren Zinsen jenes neu erbaute Predigerhaus erhalten werden soll.

1766 - 1770 Johann Christoph David Hübenthal

Geboren am 02. November 1727 in Potsdam. 8 Jahre hatte er beim Herrn von Bessel die Hofmeisterstelle inne, danach war 8 Jahre Rektor bei der reformierten Königlichen Friedrichsschule in Frankfurt/ Oder (1758 - 1766). Weil aber die Schule damals Schule als Lazaret gebraucht wurde konnte er erst im Juli 1760 öffentlich antreten, da die Schule davor rund 2 Jahre repariert wurde. Er trat sein Amt in in Nattwerder am 05. Oktober 1766 an, danach wurde er 1770 Prediger im Großen Königlichen Waisenhaus in Potsdam.

1770 - 1784 Franz Rudolf Becker

* um 1737 Potsdam, + in Wegeleben. Die Ordination erfolgte am 04.10.1770 im Berliner Dom. 1764 Inspektor im Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin, 20. Oktober 1770 Pfarrer in Nattwerder (Golmerbruch), 20.07.1784 2. Pfarrer in an der Hofkirche in Halberstadt, abgesetzt am 25.12.1797.
°° 26.11.1772 Potsdam-Heiliggeist mit Charlotte Sophie Benda, Tochter des königlichen Musikus Franz Benda in Potsdam.
Vier Kinder wurden in Nattwerder geboren.
Literatur:
Franz Lorenz: Franz Benda und seine Nachkommen 1967

1785 - 1793 Leopold Leberecht Hanckwitz

* in Ziebigk bei Dessau 05.09.1754 als Sohn des Pächters Daniel Hanckwitz und einer Himsch geboren, + . Gymnasium Halle, Universität Halle, Ordination 24.04.1785, 1777 Inspektor des Joachimthalschen Gymnasiums, 1785 Pfarrer in Nattwerder (Golmerbruch), 1793 reformierter Superintendent in Neuruppin (vgl. Neuruppin 6. Pfarrer der 2. Pfarrstelle), 1811 Hofprediger in Alt-Landsberg, emeritiert 1826,
°° Berlin- Parochialkirche 13.09.1785 mit Karoline Sophie Dorothea Wilmsen, Tochter des Friedrich Ernst W. aus Berlin.

1793 - 1800 Samuel Peter Schaub

Ordination 22.09.1793, Pfarrer in Golmerbruch, * in Magdeburg 26.10.1764, + Brandenburg 11.12.1825, Sohn des Waisenhausökonomen S., Gymnasium Magdeburg- Friedrich, Universität Frankfurt (immatikuliert am 30.04.1783 Nr. 16), 1786 Lehrer am Kornmesserschen Waisenhaus in Berlin, 1793 Pfarrer in Nattwerder, 1800 2. Pfarrer an Johannis in Brandenburg, 1812 – 1825 1. Pfarrer ebenda, °° in Burghalt

1800 Henry Mansbendel (Hans Heinrich Mansbendel)

Geboren am 05.09.1756 in Mülhausen in der Schweiz als Sohn des Wollenwebers Hans Heinrich Mansbendel (* 16.11.1727 im Mülhausen, + 26.07.1791 in Mülhausen) und der Juliane Schlumberger (* 01.04.1731, + 17.04.1804 in Mühlhausen) , studierte in Lausanne und ward nach zurückgelegtem Examen Feldprediger in französischen Diensten im Schweizerregimenr von Aubonne. Nicht lange darauf kehrte er in seine Vaterstadt zurück, wo ihn ein vorteilhafter Ruf als Prediger nach Amerika erreichte, den er auch annahm. Auf seine Reise dahin benutze er in London die Zeit seines Wartens auf eine günstige Gelegenheit zur Abfahrt, allsonntäglich in deutschen und französischen Kirchen zu predigen. Dadurch in weiteren Kreisen bekannt geworden, ließ er sich längere Zeit dort halten und gab zuletzt ganz seine Reise nach Amerika auf, als man ihm die durch Pastor Dümont erledigte Stelle in Sankt Petersburg anbot, welche er auch annahm (Juli 1786 - November 1797). Ab dem Frühjahr 1800 war er Pfarrer in Nattwerder, ab Dezember 1. Pfarrer der Wallonisch-reformierten Gemeinde in Magdeburg [3] (1802 - 1810) . Er verstarb 1817 in Lüneburg.

1801 - 1809 Christian Ludwig Schmidt

Geboren am 28.01.1774 in Prenzlau, + in Stettin 11.01.1849, Sohn des Privatmanns Christian Ewald Schmidt und der Marie Christiane Schmidt, Gymnasium Prenzlau und Berin- Joachimsthal, Universität Halle, Ordination 01.09.1805, 1801 Pfarrer in Nattwerder (Golmerbruch) 1809 Superintendent und 1. Pfarrer an Johannis in Brandenburg, 1812 Pfarrer in Burg, 1817 Hofprediger und Konsistioralrat in Stettin, 1848 emeritiert.

°° 13.09.1801 in Prenzlau mit Johanna Elisabeth Schmidt, Tochter des Kaufmanns Schmidt aus Prenzlau.

1809 - 1810 Friedrich Georg Ludwig Athenstädt

  • um 1779 in Halle, Universität Halle, Ordination 08.11.1807 Berlin-Dom, 1807 Pfarrer in Pillau, 1809 – 1810 Pfarrer in Nattwerder, ging 1810 nach Halle.

1810 - 1812 Karl Philipp Ludwig Jakob

Geboren am 16.11.1781 in Brandenburg, + 25.11.1835 in Neuküstrinchen. 1810 Pfarrer in Nattwerder, 1812 - 1835 reformierter Pfarrer in Neuküstrinchen bei Königsberg.

°° 13.03.1811 in Frankfurt a. d. O. Marienkirche mit Dorothea Luise Seiffert, Tochter des Ratszimmermeisters Seiffert inm Potsdam.

1812 - 1823 Johann Friedrich Keßler

* in Zerbst 22.05.1777, + Potsdam 03.09.1859, 1802 Lehrer am Friedrichs-Waisenhaus in Berlin, 1813 – 1824 Pfarrer in Nattwerder, 1824 – 1852 Pfarrer in Alt Töplitz, emer. 01.10.1852.
I °° Berlin Parochial 09.02.1813 Marie Juliane Ernestine Reich, Tochter des Seifensieders Reich in Halle.

1824 - 1826 Ernst Ferdinand Beck

geboren am 12.08.1800 in Liebenwerda als Sohn des Pfarrer Ernst Christian Beck und der Johanna Christiane Karoline Horn, + 10.02.1882 in Luckenwalde. Gymnasium Dresden-Kreuzschule, Universität Leipzig, ordiniert am 05.12.1824. 1824 Pfarrer in Nattwerder, 1827 Pfarrer in Blankensee bei Beelitz, 1836 Superintendent in Luckenwalde, emeritiert 1875.

1826 - 1832 Johann Gottlob Gruß

Geboren am 12.11.1799 in Sielow (Sylow) bei Cottbus in der Niederlausitz als Sohn des Lehrers Gruß, + 17.02.1862 in Vierraden. Gymnasium Cottbus und Berlin Graues Kloster, Universität Halle. 1827 Pfarrer in Nattwerder, 1832 1. Pfarrer an der Johanniskirche in Eberswalde, 1850 - 1862 Pfarrer in Vierraden bei Schwedt.

°° 24.07.1827 in der Paul Gerhardtkirche in Lübben mit Christiane Agnes Pauli

Seit 1832

Filiale von Alt Töplitz.

Fußnoten

  1. Malacrida, ein altes, aus Toskana stammendes Geschlecht, das sich am Comersee niederließ und sich im 13. Jahrh. nach dem Val-Telina wendete. Im Jahre 1630 starben sechs Mitglieder aus dieser Familie,durch die Hand der Katholiken, da sie sich zur evangelischen Lehre gewendet hatten, und nur Einigen gelang es, Graubünden zu erreichen, wo sie sich seitdem niedergelassen haben, Elisäius v. Malacrida flüchtete nach Paris, und seinen Sohn, in Zürich geboren, nahmen einige wohlwollende Freunde, Berner Bürger, auf; er wurde 1671 Feldprediger des Berner Regiments v. Erlach in französischen Diensten, und erhielt das Erbbürgerrecht der Stadt Bern. Sein Tod erfolgte im Jahre 1681. Er hinterliess einen Sohn, Elisäius II. v. M., der anfangs erster Prediger der zu Potsdam angelegten Schweizer-Kolonie war, sodann aber Professor der Theologie und Primarios zn Bern wurde und 1719 starb. — Mit des Letztem Sohne, Elisäius III. v. M., der im Jahre 1756 starb und seine schöne Bibliothek der Stadt Chur vermachte scheint das Geschlecht in Bern erloschen zu sein. M. s. Leu, Schw. Lex. XII. S. 456-458 In: Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preußisches Adelslexicon Bd. 3 1837
  2. Den 14ten April entschlief zu Stettin Johann Jakob Wessel, Kön. Preuß. pommerscher Consistorial-Rath und Hofprediger der dasigen teutsch- reformirten Gemeinde, im 76sten Jahre seines Alters. Er ward im Jahre 1734 Prediger bey denen in der Nähe von Potsdam belegenen Schweizer-Dörfern, und erhielt 1738 die Stelle eines Lehrers bey der erst benannten Gemeinde, wobey er sich Liebe und Vertrauen erwarb, und sich bis an seinem Tode erhielt. Seinem Amte hat er 47 Jahr vorgestanden. In: Historische politisch-geographisch-statistisch- und militärische Beyträge, die königlich-preußischen und benachbarte Staaten betreffend. Bd 2 1783
  3. In Magdeburg wird er als Johann Heinrich Mansbendel bezeichnet. In: Friedrich Wilhelm Hoffmann, Gustav Hertel, Friedrich Hülsse: Fried. Wilh. Geschichte der Stadt Magdeburg, Band 2 1885