Mehlkehmen, Kirchspiel (ev.): Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 28: | Zeile 28: | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Die Gründung | *Die Gründung des Kirchspiels Mehlkehmen 1692 geht auf den Landschöppen Daniel Ströter im Schulzenamt Mehlkehmen, den Wildnisbereiter Reichel zu Nassoven,<br>den Lieutenant Metalski zu Mehlkehmen und den köllmischen Grundbesitzer Pelk zu Gedminkemen. Sie schrieben im Januar 1692 eine Petition an die Churfürstliche<br>Preußische Regierung zu Königsberg zur Einrichtung eines Kirchspiels in Mehlkehmen. Die Begründung war, das die Dörfer zu entlegen waren und das im Frühjahr<br>und Herbst die Wege überschwemmt waren, so dass der Besuch des Abendsmahls dadurch verhindert wurde und deshalb die Unwissenheit und Barbarei im Chisten-<br>thume unter lithauischen Bauern überaus groß war. | ||
Darauf erhielt der Amtshauptamt in Insterburg die Weisung, das er sich zusammen mit dem Erzpriester Melchior Becker aus Insterburg dort hinzugeben soll, um dort unter Hinzuziehung der benachbarten Prediger über die Erbauung einer neuen Kirche und Zuteilung von Dörfern zu diesem Kirchspiel schriftlich zu verhandeln habe. | *Darauf erhielt der Amtshauptamt in Insterburg die Weisung, das er sich zusammen mit dem Erzpriester Melchior Becker aus Insterburg dort hinzugeben soll, um dort<br>unter Hinzuziehung der benachbarten Prediger über die Erbauung einer neuen Kirche und Zuteilung von Dörfern zu diesem Kirchspiel schriftlich zu verhandeln habe. | ||
Diese Verhandlung fand am 22.März 1692 statt. Die hinzugezogenen Pfarrer waren alle gegen die Gründung eines neuen Kirchspiels, da sie Dörfer abgeben mussten und dadurch ihre Einkünfte geringer wurden. Die Bitsteller für das neue Kirchspiel bekamen schlussendlich Recht und der Amtshauptmann und Erzpriester stimmten der Gründung eines neuen Kirchspiels zu. | *Diese Verhandlung fand am 22.März 1692 statt. Die hinzugezogenen Pfarrer waren alle gegen die Gründung eines neuen Kirchspiels, da sie Dörfer abgeben mussten und dadurch ihre Einkünfte geringer wurden. Die Bitsteller für das neue Kirchspiel bekamen schlussendlich Recht und der Amtshauptmann und Erzpriester stimmten der Gründung eines neuen Kirchspiels zu. | ||
Daraufhin wurde festgelegt, welche Dörfer mit wie vielen Hufen dem neuen Kirchspiel zugeschlagen werde soll: | Daraufhin wurde festgelegt, welche Dörfer mit wie vielen Hufen dem neuen Kirchspiel zugeschlagen werde soll: | ||
1. Vom Kirchspiel Tollmingkehmen die Dörfer Szwentissken, Gerkupöhnen , Messetkehmen und Gedmingkemen. | :1.Vom Kirchspiel Tollmingkehmen die Dörfer Szwentissken, Gerkupöhnen , Messetkehmen und Gedmingkemen. | ||
2. Vom Szittkehmen die Dörfer Groß Nassawischken, Klein Nassawischken, Grigalissken Krajutkehmen und Aschelawken. | :2.Vom Szittkehmen die Dörfer Groß Nassawischken, Klein Nassawischken, Grigalissken Krajutkehmen und Aschelawken. | ||
3. Vom Kirchspiel Pillupönen die Dörfer Szameitkehmen, Diesellortschen, Norbuden, Bessdohnlauken, Mehlkehmen, Lengmessken, Sobaitschen, Szesskehmen, Dumbeln und Girnischken. | :3.Vom Kirchspiel Pillupönen die Dörfer Szameitkehmen, Diesellortschen, Norbuden, Bessdohnlauken, Mehlkehmen, Lengmessken, Sobaitschen, Szesskehmen, Dumbeln und Girnischken. | ||
4. Vom Kirchspiel Enzuhnen die Dörfer Augustlauken, Berssenigken, Antkordupönen und Baublauken. | :4.Vom Kirchspiel Enzuhnen die Dörfer Augustlauken, Berssenigken, Antkordupönen und Baublauken. | ||
Der Churfürst stimmte dieser Regelung am 9.Dezember 1692 zu. | Der Churfürst stimmte dieser Regelung am 9.Dezember 1692 zu. | ||
Am 22.Dezember erhielt der Amtshauptmann von Lehwaldt die Aufforderung aus Königsberg je eher je lieber mit dem Bau einer Kirche anzufangen. In der Zwischenzeit hatten die Bitsteller ein Gebäude aus Holz mit einem Strohdach gebaut zur einstweiligen Haltung des Gottesdiensts. So wurde der erste Prediger Johannes Behrendt am 8.September zu Königsberg und am Sonntage Jubilate 1993 eingeführt. | Am 22.Dezember erhielt der Amtshauptmann von Lehwaldt die Aufforderung aus Königsberg je eher je lieber mit dem Bau einer Kirche anzufangen. In der Zwischenzeit hatten die Bitsteller ein Gebäude aus Holz mit einem Strohdach gebaut zur einstweiligen Haltung des Gottesdiensts. So wurde der erste Prediger Johannes Behrendt am 8.September zu Königsberg und am Sonntage Jubilate 1993 eingeführt. |
Version vom 23. Mai 2015, 10:46 Uhr
- Hierarchie
- Kirchenbund APU > Kirchenprovinz Ostpreußen > Kirchenkreis Stallupönen > Ev. Kirchspiel Mehlkehmen
|
|
Einleitung
Allgemeine Information
Das Kirchspiel Bilderweitschen in Bilderweitschen (Bilderweiten) gehörte zum Kirchenkreis Stallupönen in der Kirchenprovinz Ostpreußen.
Ortschaften im evangl. Kirchspiel Mehlkehmen (Birkenmühle)
{{#dpl:
| category = Ort im evangelischen Kirchspiel Mehlkehmen | redirects = include | format = *Zum Kirchspiel Mehlkehmen (Birkenmühle) gehörten folgende Orte:\n,%PAGE%, - ,\n
}}
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Geschichte
- Die Gründung des Kirchspiels Mehlkehmen 1692 geht auf den Landschöppen Daniel Ströter im Schulzenamt Mehlkehmen, den Wildnisbereiter Reichel zu Nassoven,
den Lieutenant Metalski zu Mehlkehmen und den köllmischen Grundbesitzer Pelk zu Gedminkemen. Sie schrieben im Januar 1692 eine Petition an die Churfürstliche
Preußische Regierung zu Königsberg zur Einrichtung eines Kirchspiels in Mehlkehmen. Die Begründung war, das die Dörfer zu entlegen waren und das im Frühjahr
und Herbst die Wege überschwemmt waren, so dass der Besuch des Abendsmahls dadurch verhindert wurde und deshalb die Unwissenheit und Barbarei im Chisten-
thume unter lithauischen Bauern überaus groß war. - Darauf erhielt der Amtshauptamt in Insterburg die Weisung, das er sich zusammen mit dem Erzpriester Melchior Becker aus Insterburg dort hinzugeben soll, um dort
unter Hinzuziehung der benachbarten Prediger über die Erbauung einer neuen Kirche und Zuteilung von Dörfern zu diesem Kirchspiel schriftlich zu verhandeln habe. - Diese Verhandlung fand am 22.März 1692 statt. Die hinzugezogenen Pfarrer waren alle gegen die Gründung eines neuen Kirchspiels, da sie Dörfer abgeben mussten und dadurch ihre Einkünfte geringer wurden. Die Bitsteller für das neue Kirchspiel bekamen schlussendlich Recht und der Amtshauptmann und Erzpriester stimmten der Gründung eines neuen Kirchspiels zu.
Daraufhin wurde festgelegt, welche Dörfer mit wie vielen Hufen dem neuen Kirchspiel zugeschlagen werde soll:
- 1.Vom Kirchspiel Tollmingkehmen die Dörfer Szwentissken, Gerkupöhnen , Messetkehmen und Gedmingkemen.
- 2.Vom Szittkehmen die Dörfer Groß Nassawischken, Klein Nassawischken, Grigalissken Krajutkehmen und Aschelawken.
- 3.Vom Kirchspiel Pillupönen die Dörfer Szameitkehmen, Diesellortschen, Norbuden, Bessdohnlauken, Mehlkehmen, Lengmessken, Sobaitschen, Szesskehmen, Dumbeln und Girnischken.
- 4.Vom Kirchspiel Enzuhnen die Dörfer Augustlauken, Berssenigken, Antkordupönen und Baublauken.
Der Churfürst stimmte dieser Regelung am 9.Dezember 1692 zu. Am 22.Dezember erhielt der Amtshauptmann von Lehwaldt die Aufforderung aus Königsberg je eher je lieber mit dem Bau einer Kirche anzufangen. In der Zwischenzeit hatten die Bitsteller ein Gebäude aus Holz mit einem Strohdach gebaut zur einstweiligen Haltung des Gottesdiensts. So wurde der erste Prediger Johannes Behrendt am 8.September zu Königsberg und am Sonntage Jubilate 1993 eingeführt. Der Bau der Kirche verzögerte sich, so dass erst 1705 der erste Gottesdienst gehalten werden konnte. Der Turm wurde 1706 vollendet.
Die Mehlkehmer Kirche von 1603, in der jetzigen Form 1699 bis 1706 entstanden, befindet sich in einem fortgeschrittenen Verfall.
Den Zweiten Weltkrieg überstand sie noch unversehrt. Im Sozialismus der Sowjetunion machte man sie zur Lagerhalle für landwirt-
schaftliche Geräte. Dazu vermauerte man die Fenster und deckte das Dach mit Asbestzementziegeln. Im Turm wurde ein Wasser-
druckspeicher installiert.
Im Jahre 1996 wurde das Gebäude der russisch-orthodoxen Kirche übereignet, deren Plan, die Kirche instandzusetzten,
noch auf seine Verwirklichung wartet.
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kirchbücher
- Für die noch existierenden Dokumente des Kirchspiels siehe: Kirchenbuchbestände Mehlkehmen
Bibliografie
- Volltextsuche nach Ev. Kirchspiel Mehlkehmen in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
- Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen
- Agaton Harnoch, Neidenburg 1890, S. Nipkow
Digitalisat der Elbląska Biblioteka Cyfrowa (Digitale Bibliothek der Elbinger Stadtbibliothek)
- Amtsblatt der Preussischen Regierung zu Gumbinnen, - Gumbinnen., 10.1821 - 88.1898, 90.1900 -107. 1917
- teilweise online in der Bayerischen Staatsbibliothek [1],
- Bestandsabfrage in der Zeitschriftendatenbank (ZDB): [2]
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
nach dem Ort: Ev. Kirchspiel Mehlkehmen
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>object_164589</gov>
Fußnoten
Evangelische Kirchspiele im Kirchenkreis Stallupönen (Stand 1.1.1945) | |
Kirchspiele: |