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Version vom 4. April 2015, 08:43 Uhr
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Einleitung
- Gaswerk, auch Gasanstalt als Versorgungsbetrieb zur Gasnutzung für Beleuchtung, Heizung. Kochstellen und Öfen.
Entstehung
Gaswerke entstanden in der Mitte d. 17.Jahrhunderts aus Versuchen zur Ge¬winnung von Koks und Teer durch Verglühen von Steinkohle in luftdicht verschlossenen Öfen. Das dabei anfallende, zur Feuerung und Beleuchtung nutzbare Gas wurde anfänglich als Nebenprodukt angesehen, gewann jedoch rasch an Bedeu¬tung. Erste Gaswerke zur Beleuchtung von Straßenzügen und Häusern wurden in England bereits zu Beginn des 19. Jhdts. errichtet. 1813 ent¬stand auf der Westminster-Bridge in London die erste öffentliche Gasbeleuchtung. Der Erfolg von Gas führte zur Gründung zahlreicher privatwirtschaftlicher Gesellschaften in Industrie¬städten, auch auf dem Kontinent.
Anlagenaufbau
Die Gebäude der Gaswerke wurden dabei durch eine gemeinsame Umfassungsmauer vom städtischen Umfeld ab¬geschlossen. Inerhalb der Umfassung wurden auf offenen Plätzen oder in Schuppen die Kohlen gelagert; eine Bruchanlage zu deren Aufbereitung war in einem Turmbau untergebracht, dem die Kohlen durch Vertikalaufzüge oder Hängebahnen zugeführt wurden. Die Entgasung erfolgte in Ofenhäusern. während die Rauchgase über angegliederte Schornsteine entwichen.
Wassergas
Optional konnten Gaswerke zusätzlich zum Steinkohlengas auch Wassergas erzeugen, indem der glühende Koks mit Wasser abgelöscht wurde. Den Gasanstalten wurden daher oft eigene Wassertürme und Wassergasausgleichsbehälter zugeordnet, was ihre bauliche Erscheinung charakterisierte.
Gasaufbereitung, Rohrnetze
Die Aufbereitung des in den Ofenhäusern ge¬wonnenen Gases erfolgte durch Kühlung und Teerabsonderung in Reinigungshallen. Das gereinigte Gas wur¬de in ein weit verzweigtes Rohrsystem eingespeist und die Ab¬nahmeschwankungen durch Gasometer ausgeglichen.
Koksverarbeitung
Für die Aufbereitung der Koksrückstände aus den Öfen wurden zusatzliche Brech- und Siebanlagen errichtet. Neben den tech¬nischen Anlagen entstanden Verwaltungsbauten, Sozialbauten für die Belegschaft und Wohnbauten für Betriebsangehörige.
Erdgas
Mit der Erschließung von Erdgasvorkommen verloren die Gaswerke seit der 2. Hälfte des 20. Jahrhunders an Bedeutung. Da das naturreine Erd¬gas in kleinen Übernahmestationen über Druckleitungen verteilt wird, verschwanden die Gasometer aus den Stadtbildern. Die Speicherung des Erdgases erfolgt im ausgedehnten Rohrnetz; Tagesschwankungen werden durch oberirdische Gasbehälter und Jahresverbrauchsschwankungen durch Untergrundspeicher in Salzkavernen oder porösem Stein ausgeglichen.
Literatur
- Bartheu, H.: Die Geschichte der Gasversorgung in Ber¬lin, Berlin 1997.