Tegeler (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 18: Zeile 18:
Insgesamt gibt es weltweit ungefähr 3000 Personen, die den Namen '''Tegeler''' tragen.
Insgesamt gibt es weltweit ungefähr 3000 Personen, die den Namen '''Tegeler''' tragen.


Da heute die meisten Tegelers im Raum [[Lippe]] und den angrenzende Regionen in [[Nordrhein-Westfalen]] und [[Niedersachsen]] leben, liegt der Schluss nahe, dass hier der Herkunftsort liegt, zumal der Name hier seit über 300 Jahren belegt ist. In [[Deutschland]] leben etwa zwei Drittel aller Tegelers. Knapp ein Drittel lebt in den Vereinigten Staaten von Amerika, v. a. im Mittleren Westen, wo etwa die Hälfte aller amerikanischen Tegelers wohnt. Hauptsiedlungsgebiete sind dort die Bundesstaaten Iowa und Illinois. In Australien oder Kanada sind Tegelers nur vereinzelt nachgewiesen.
Heute leben die meisten Tegelers im Raum [[Lippe]]. In den angrenzende Regionen in [[Nordrhein-Westfalen]] und [[Niedersachsen]]sind die Hälfte bzw. ein Drittel aller deutschen Tegelers beheimatet. Diese Umstände legen den Schluss nahe, dass in der Umgebung von [[Detmold]] der Herkunftsort liegt, zumal der Name hier seit über 300 Jahren belegt ist. In [[Deutschland]] leben etwa zwei Drittel aller Tegelers. Knapp ein Drittel lebt in den Vereinigten Staaten von Amerika, v. a. im Mittleren Westen, wo etwa die Hälfte aller amerikanischen Tegelers wohnt. Hauptsiedlungsgebiete sind dort die Bundesstaaten Iowa und Illinois. In Australien oder Kanada sind Tegelers nur vereinzelt nachgewiesen.


== Berühmte Namensträger ==
== Berühmte Namensträger ==

Version vom 11. Juli 2006, 13:47 Uhr

Tegeler ist ein deutscher Familienname.

Herkunft und Bedeutung

Der Name Tegeler gehört zur Gruppe der Berufsnamen. Dabei ist Tegeler die niederdeutsche Form für Ziegler. Dabei ist Tegeler die ältere Bezeichnung für den Beruf des Zieglers. Während der zweiten, der hochdeutschen Lautverschiebung wurde im 5./6. Jahrhundert das t im Anlaut zur Affikata tz bzw. später z (vgl. auch engl. to und dt. zu). Südlich der so genannten Benrather Linie (nach dem gleichnamigen Ort am Rhein) wurde seit jener Zeit am Wortanfang das z dem t gegenüber benutzt (z.B. Zeit gegenüber Tid). Da sich Luther bei seiner Bibelübersetzung des Hochdeutschen bediente, sind seit dem Beginn einer Normierung der deutschen Sprache die hochdeutschen Sprachformen gebräuchlicher als die niederdeutschen, ja das Hochdeutsche ist die Norm. So weit die linguistischen Voraussetzungen für die Form des Namen Tegeler.

Familiennamen enstanden jedoch wesentlich später als sich die Lautverschiebungen vollzogen. Zunächst ging man ab dem 12. Jahrhundert dazu über, Personen mit Beinamen zu bezeichnen. Im 14. Jahrhundert wurden v. a. in Städten statt solcher okkasioneller Zusätze (gelegentlich verwendete Bezeichnungen) feste Beinamen, aus denen sich schließlich Familiennamen entwickelten. Unterscheidungsmöglichkeiten in den rasch wachsenden Städten und eine zunehmende Bürokratie im 15. Jahrhundert machten die Führung von Familiennamen notwendig. Dass es dabei noch bis ins 19. Jahrhundert zu abweichenden Schreibweisen gekommen ist, zeigt das Beispiel von Hermann Tegeler aus Mosebeck. Dieser im Jahre 1666 geborene Tuchschneider wurde teilweise als Ziegler oder Ziegeler bezeichnet, was die Herkunft des Namens in seiner hochdeutschen Form veranschaulicht.

Varianten des Namens

Geografische Verteilung

Insgesamt gibt es weltweit ungefähr 3000 Personen, die den Namen Tegeler tragen.

Heute leben die meisten Tegelers im Raum Lippe. In den angrenzende Regionen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsensind die Hälfte bzw. ein Drittel aller deutschen Tegelers beheimatet. Diese Umstände legen den Schluss nahe, dass in der Umgebung von Detmold der Herkunftsort liegt, zumal der Name hier seit über 300 Jahren belegt ist. In Deutschland leben etwa zwei Drittel aller Tegelers. Knapp ein Drittel lebt in den Vereinigten Staaten von Amerika, v. a. im Mittleren Westen, wo etwa die Hälfte aller amerikanischen Tegelers wohnt. Hauptsiedlungsgebiete sind dort die Bundesstaaten Iowa und Illinois. In Australien oder Kanada sind Tegelers nur vereinzelt nachgewiesen.

Berühmte Namensträger

  • Gustav Bernhard Tegeler

Kaufmann, * 4. November 1837 in Kirchheide, † 10 Juli 1898 in Plauen

Der Vater stammte aus einer Kaufmanns- und Landwirtsfamilie in Kirchheide (Lippe-Detmold). Am 21. Dezember 1863 gründete Gustav Tegeler in Plauen ein Weißwarenfabrikationsgeschäft unter dem Namen "Schnauder & Tegeler". Nach dessen Auflösung gründete er am 10. Januar 1866 erneut ein Geschäft mit Weißwaren aller Art unter dem Namen "Plauener Spitzenfabrikation Gustav Tegeler". Dort wurden Baumwollstoffe mit über ein Fußpedal angetriebene Nähmaschinen zu Kragen und Wäscheeinsätzen durch Arbeiterinnen, teilweise auch Lohnsticker verarbeiutet. Ab 1889 wurde die erste maschinengestickte Tüllgardinen im Vogtland hergestellt. Mit Verwendung von englischem Baumwolltüll begann die Gardinenfabrikation unter dem Namen "Die GUTE".

  • Friedrich Bernhard Wilhelm Tegeler

Maler (Romantiker, Biedermeier), ~ 23. September 1793 Detmold, † 18. November 1864 in Detmold

Besuch der Kunstakademien in Kassel (1816-1819) und München (1820-1823); Maler in Detmold (1823-1825); Registrator in Detmold (1825-1864); am 18. Oktober 1838 Zeuge der Grundsteinlegung des Hermannsdenkmals; Bekanntschaft mit dem Bildhauer Ernst von Bandel; 1850: Malaria und Nervenfieber; begraben auf dem Friedhof an der Weinbergstraße

Interessierte Ahnenforscher

Literaturhinweise

  • Rose Hellfaier (Hrsg.): Ernst von Bandel an Wilhelm Tegeler. Briefe zur Entstehungsgeschichte des Hermannsdenkmals 1850-1864. Detmold 1975. (Nachrichten aus der Lippischen Landesbibliothek Detmold, 5).
  • Rosa und Volker Kohlheim (Bearb.): Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Mannheim [u.a.] 2000.
  • Konrad Kunze: dtv-Atlas Namenkunde. Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet. München 1998. (dtv, 3234).
  • Gerhard Peters: Der Detmolder Maler Wilhelm Tegeler (1793-1864), in: Mitteilungen aus der lippischen Geschichte und Landeskunde, 21 (1952). S. 5-45.

Weblinks