Bremen-Seehausen: Unterschied zwischen den Versionen

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==Allgemeine Informationen==
==Allgemeine Informationen==
===Politische Einteilung, Bevölkerung===
 
Seehausen ist ein Ortsteil der Stadt Bremen und keinem Stadtteil zugeordnet. Die Gesamtfläche beträgt 10,94 qkm, die Bevölkerungszahl 1.086 Einwohner (2003). Die kommunale Verwaltung wird vom Ortsamt Seehausen wahrgenommen.
 
Adresse:
 
'''Ortsamt Seehausen'''
:Hasenbürener Landstr. 18
:D-28197 Bremen
:Tel.: 0421-540135
 
===Geographie===
Seehausen liegt auf der linken Seite der Weser im Vieland (Vie = niederdt.: sumpfig, anmoorig) und damit im Marschengebiet. Der Ortsteil grenzt im Osten und Süden an den Stadtteil Woltmershausen, im Westen an die ehemaligen oldenburgischen Kirchspiele Schönemoor und Altenesch. Im Norden bildet die Weser eine natürliche Grenze. Ein grosser Teil der Ländereien würde, da kaum über Normalnull gelegen, ohne Schutz der Deiche bei Hochwasser überflutet werden. Die Siedlungen liegen deshalb auf künstlich aufgeschütteten Hügeln, den sog. Warften oder Wurten. Die landwirtschaftlich genutzten Flächen werden über ein System von Entwässerungsgräben (Fleeten) trocken gehalten.
Seehausen besteht heute aus den Ortschaften Seehausen und Hasenbüren, das historische, zum Kirchspiel Seehausen gehörende, Dorf Stelle wurde im 14. Jahrhundert wüst und liegt heute im Ortsteil Strom. Es wird vermutet, dass Hasenbüren früher am rechten Weserufer lag (siehe [[Bremen-Burglesum]]).
 
===Ev.-luth. St. Jacobi-Gemeinde===
Die dem hl. Jacobus geweihte Kirche in Seehausen wurde im 13. Jh. im Auftrag der Grafen von Hoya erbaut. Das Patronatsrecht übten die Grafen bis 1582 aus, es fiel dann an Braunschweig-Lüneburg und später an Hannover (bis 1804). Die Landeshoheit nahm seit dem späten Mittelalter die Stadt Bremen wahr. Dies führte dazu, dass die Einwohner Seehausens lutherisch Glaubens waren, während sich Bremen der reformierten Lehre anschloss. Es kam deshalb oft zu Streitereien zwischen der Stadt und dem jeweiligen Patronatsherren. 1804 fiel das Patronatsrechtsrecht an Bremen.
Der Altar im Kircheninneren stammt aus dem 17. Jh. und wurde von einem durchreisenden niederländischen Künstler geschaffen.
 
Adresse:
 
'''Ev.-luth. St. Jacobi-Gemeinde'''
:Seehauser Landstr. 166
:D-28197 Bremen
 
==Geschichte (Überblick)==
;1187 : Erste Erwähnung als "Sehusen".
 
;1212 : Ein festes Haus der Herren von Seehausen wird während der Stedingerkriege (1204-34) zerstört.
 
;13. Jahrhundert : Bau der Kirche im Auftrag der Grafen von Hoya, vermutlich auf dem Areal der alten Burganlage.
 
;1582 : Das Patronatsrecht fällt an die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg.
 
;1598 : Bei der Teilung des Vielandes kommt Seehausen zum Goh (= Gau) Niedervieland.
 
;1664-66 : Krieg mit Schweden um die Landeshoheit in den 4 Gohen.
 
;1692 : Das Patronatsrecht fällt an Hannover und damit 1714 an den englischen König.
 
;1804 : Im Londoner Vertrag verzichtet England auf das Patronatsrecht zugunsten Bremens.
 
;1811 : Die alte Gohverfassung wird aufgehoben. Seehausen wird Teil der Mairie Woltmershausen und gehört somit zum Französischen Kaiserreich.
 
;1812 : Erste Volkszählung: 190 Einwohner.
 
;1815 : Seehausen wird durch einen Landherren verwaltet.
 
;1854 : Neubau des Schulgebäudes (1959 abgerissen).
 
;1936 : Gründung der Freiwilligen Feuerwehr.
 
;1946 : Gründung des Ortsamts. Seehausen wird in die Stadt Bremen eingemeindet.
 
==Genealogische und historische Unterlagen==
===Kirchenbücher===
 
Die älteren Kirchenbücher der Ev.-luth. St. Jakobi-Gemeinde befinden im Staatsarchiv Bremen, Fotokopien und Mikrofiches für Forscher stehen im Arbeitsraum der MAUS e.V. zur Verfügung.
 
Bestand:
*Taufen
**1702 - 1894 vorhanden
**1895 ff. bei der Gemeinde
 
*Heiraten
**1704 - 1894 vorhanden
**1895 ff. bei der Gemeinde
 
*Beerdigungen
**1704 - 1894 vorhanden
**1895 ff. bei der Gemeinde
 
*Konfirmationen
**bis 1794 nicht überliefert
**1795 - 1894 vorhanden (mit Lücken)
**1895 ff. bei der Gemeinde
 
===Zivilstandsregister===
Das Zivilstandsregister in Seehausen beginnt 1814. Für den Zeitraum 1811-1814 befinden sich die Eintragungen im Zivilstandsregister Rablinghausen (siehe Woltmershausen). Die Mikrofiches befinden sich im Arbeitsraum der MAUS e.V.
 
Bestand:
 
Geburten 1814 - 1875
Heiraten 1814 - 1875
Sterbefälle 1814 - 1875
 
Register sind auf Mikrofiches vorhanden.
 
===Ortsippenbuch===
Ein handschriftlich erstelltes Ortsfamilienbuch Seehausen befindet sich im Arbeitsraum der MAUS e.V.
 
==Literatur==
Seiler, Wihelm E.<br/>
'''Seehausen'''<br/>
Bremen 1974
 
Porsch, Monika<br/>
'''Bremer Strassenlexikon, Bd. 6, Woltmershausen, Huchting'''<br/>
Bremen 1997
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Version vom 2. Dezember 2004, 19:58 Uhr


Hierarchie

Regional > Deutschland > Bremen > Seehausen

Allgemeine Informationen

Seehausen ist ein Ortsteil der Stadt Bremen und keinem Stadtteil zugeordnet. Die Gesamtfläche beträgt 10,94 qkm, die Bevölkerungszahl 1.086 Einwohner (2003). Die kommunale Verwaltung wird vom Ortsamt Seehausen wahrgenommen.

Adresse:

Ortsamt Seehausen

Hasenbürener Landstr. 18
D-28197 Bremen
Tel.: 0421-540135

Geographie

Seehausen liegt auf der linken Seite der Weser im Vieland (Vie = niederdt.: sumpfig, anmoorig) und damit im Marschengebiet. Der Ortsteil grenzt im Osten und Süden an den Stadtteil Woltmershausen, im Westen an die ehemaligen oldenburgischen Kirchspiele Schönemoor und Altenesch. Im Norden bildet die Weser eine natürliche Grenze. Ein grosser Teil der Ländereien würde, da kaum über Normalnull gelegen, ohne Schutz der Deiche bei Hochwasser überflutet werden. Die Siedlungen liegen deshalb auf künstlich aufgeschütteten Hügeln, den sog. Warften oder Wurten. Die landwirtschaftlich genutzten Flächen werden über ein System von Entwässerungsgräben (Fleeten) trocken gehalten. Seehausen besteht heute aus den Ortschaften Seehausen und Hasenbüren, das historische, zum Kirchspiel Seehausen gehörende, Dorf Stelle wurde im 14. Jahrhundert wüst und liegt heute im Ortsteil Strom. Es wird vermutet, dass Hasenbüren früher am rechten Weserufer lag (siehe Bremen-Burglesum).

Ev.-luth. St. Jacobi-Gemeinde

Die dem hl. Jacobus geweihte Kirche in Seehausen wurde im 13. Jh. im Auftrag der Grafen von Hoya erbaut. Das Patronatsrecht übten die Grafen bis 1582 aus, es fiel dann an Braunschweig-Lüneburg und später an Hannover (bis 1804). Die Landeshoheit nahm seit dem späten Mittelalter die Stadt Bremen wahr. Dies führte dazu, dass die Einwohner Seehausens lutherisch Glaubens waren, während sich Bremen der reformierten Lehre anschloss. Es kam deshalb oft zu Streitereien zwischen der Stadt und dem jeweiligen Patronatsherren. 1804 fiel das Patronatsrechtsrecht an Bremen. Der Altar im Kircheninneren stammt aus dem 17. Jh. und wurde von einem durchreisenden niederländischen Künstler geschaffen.

Adresse:

Ev.-luth. St. Jacobi-Gemeinde

Seehauser Landstr. 166
D-28197 Bremen

Geschichte (Überblick)

1187
Erste Erwähnung als "Sehusen".
1212
Ein festes Haus der Herren von Seehausen wird während der Stedingerkriege (1204-34) zerstört.
13. Jahrhundert
Bau der Kirche im Auftrag der Grafen von Hoya, vermutlich auf dem Areal der alten Burganlage.
1582
Das Patronatsrecht fällt an die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg.
1598
Bei der Teilung des Vielandes kommt Seehausen zum Goh (= Gau) Niedervieland.
1664-66
Krieg mit Schweden um die Landeshoheit in den 4 Gohen.
1692
Das Patronatsrecht fällt an Hannover und damit 1714 an den englischen König.
1804
Im Londoner Vertrag verzichtet England auf das Patronatsrecht zugunsten Bremens.
1811
Die alte Gohverfassung wird aufgehoben. Seehausen wird Teil der Mairie Woltmershausen und gehört somit zum Französischen Kaiserreich.
1812
Erste Volkszählung: 190 Einwohner.
1815
Seehausen wird durch einen Landherren verwaltet.
1854
Neubau des Schulgebäudes (1959 abgerissen).
1936
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr.
1946
Gründung des Ortsamts. Seehausen wird in die Stadt Bremen eingemeindet.

Genealogische und historische Unterlagen

Kirchenbücher

Die älteren Kirchenbücher der Ev.-luth. St. Jakobi-Gemeinde befinden im Staatsarchiv Bremen, Fotokopien und Mikrofiches für Forscher stehen im Arbeitsraum der MAUS e.V. zur Verfügung.

Bestand:

  • Taufen
    • 1702 - 1894 vorhanden
    • 1895 ff. bei der Gemeinde
  • Heiraten
    • 1704 - 1894 vorhanden
    • 1895 ff. bei der Gemeinde
  • Beerdigungen
    • 1704 - 1894 vorhanden
    • 1895 ff. bei der Gemeinde
  • Konfirmationen
    • bis 1794 nicht überliefert
    • 1795 - 1894 vorhanden (mit Lücken)
    • 1895 ff. bei der Gemeinde

Zivilstandsregister

Das Zivilstandsregister in Seehausen beginnt 1814. Für den Zeitraum 1811-1814 befinden sich die Eintragungen im Zivilstandsregister Rablinghausen (siehe Woltmershausen). Die Mikrofiches befinden sich im Arbeitsraum der MAUS e.V.

Bestand:

Geburten 1814 - 1875

Heiraten 1814 - 1875

Sterbefälle 1814 - 1875

Register sind auf Mikrofiches vorhanden.

Ortsippenbuch

Ein handschriftlich erstelltes Ortsfamilienbuch Seehausen befindet sich im Arbeitsraum der MAUS e.V.

Literatur

Seiler, Wihelm E.
Seehausen
Bremen 1974

Porsch, Monika
Bremer Strassenlexikon, Bd. 6, Woltmershausen, Huchting
Bremen 1997


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