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Armenhaus und Spital zum Hl. Geist | Armenhaus und Spital zum Hl. Geist neben der Hl. Geistkapelle, 1544 erwähnt. 1790 noch Annenstift, im 19. Jh. abgerissen. Krankenhaus im Mittelalter innerhalb der Altstadt, seit 1928 zwischen Altstadt und Bahnhog. (1950: 195 Betten) . Nebenhaus am Bollweg seit 1946. Wasserleitung 1912. Kanalisation fehlt noch 1952. Gasanstalt (Ferngas von | ||
Hamburg). - Badestuben 1389, 1420, 1478 und später genannt (hinter der Hl.-Geist-Kapelle und im Stavenort, jeweils am Stadtrande gelegen). Jugendherberge 1950 (im Marschtorzwinger). | Hamburg). - Badestuben 1389, 1420, 1478 und später genannt (hinter der Hl.-Geist-Kapelle und im Stavenort, jeweils am Stadtrande gelegen). Jugendherberge 1950 (im Marschtorzwinger). | ||
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<1952 Kulturelle Arbeit des Kulturkreises (Vorträge, Dichterlesungen, Konzerte, | <1952 Kulturelle Arbeit des Kulturkreises (Vorträge, Dichterlesungen, Konzerte, Theaterabende) seit 1945. <ref> '''Literatur:''' Hans Leip: Das Buxtehuder Krlppensplel (1947). </ref> | ||
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Version vom 17. Januar 2015, 18:25 Uhr
Buxtehude: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Stade > Buxtehude
Heutige politische Einteilung
Zur Stadt Buxtehude gehören die Orte Hedendorf, Neukloster, Grüner Wald, Heitmannshausen, Dammhausen, Ostmoor, Westmoor, Eilendorf, Immenbek, Ovelgönne, Ketzendorf, Pippensen, Heimbruch, Daensen und Ottensen.
Der ehemalige Ort Altkloster ist seit 1931 ein Teil des Stadtgebietes (südlich der Bahnlinie). Bis zur Neueinteilung der Kreise 1932 gehörte Buxtehude zum Kreis Jork, Altkloster hingegen zum Kreis Stade.
Geschichtlicher Abriss
Buxtehude/Geschichtlicher Abriss
Zeitliche Nameserwähnungen
- 969 Bunchstadon , 15. Jhdt. Überlieferung im Magdeburger Copialbuch: Buckstadin, 1135 Buohstadihude, 1195 Bucstedehude, 1244 Bustehuthe, 1306 Nigenbocstehude, 1313 Buxstehudhe, 1319 Buxtehude.
Landschaftslage
Buxtehude liegt als Geestrandstadt am Rande des 12 km breiten Urstromtals der Elbe zwischen Moor und Marsch (Altes Land) im Norden und nachgespannter Geest (nördl. Lüneburger Heide) im Süden dort, wo die KEste den ausgeprägten Geestabfall durchbricht. Buxtehude gehört zum Bereich der Stader Eibmarschen. Tidenhub in Buxtehude 1.54 m. Deiche und Hochwassermauer als Schutz. Este unterhalb Buxtehudes schiffbar (bis 200 t). 12.8 km Wasserweg bis zur Mündung in die Elbe bei Cranz. Siedlungsraum um 1952 gegliedert in alluviale Hälfte (Höhe 1 m. Altstadt mit ihrem Kern auf einer Sandinsel, jüngere Bäume auf Niederungsmoor) und diluviale Hälfte (Höhe 10-40 m, Stadtteile Alt-kloster und Ellerbruch und Neusiedlungen).
Ortsursprung
Ältester urkundlicher Nachweis 959 (Otto I. schenkt Buxtehude dem Magdeburger Moritzkloster). Buxtehude war damals Burgort gegen normannischen Einfälle aus dem Elbtal, vermutlich am östl. Esteufer gelegen (Flurname Ellerburg. Hofname Brillenburg). Alter Estelauf am östl. Talrand nachweisbar, heutiger Estelauf am westl. Ufer, wo 1197 Heinrich und Gerlach , "viri nobiles de loco, qui Buxtehude dicitur", zu Ehren des Heiligen Laurentius und Maria ein Benediktinerinnenkloster stiften. Schon vor 1197 umfaßt Buxtehude 2 Mühlen. (Grundstücke, einen größeren Hof und eine St.-Petri-Kirche.
Stadtgründung
Stadtrecht
Erzbischof Giselbert von Bremen gründet 900 m nördl. des am Geestrand gelegenen Klosters Buxtehude mitten im Moor und grabengeachützt um 12S6 eine Stadt zur Sicherung seiner Estegrenze (Harburg 1253 von den Weifen neu befestigt). Stadtrecht von 1328 nach Stader Vorbild von 1279.
Bezeichnung der Stadt
Die Stadt war zunächst ohne eigenen Namen (1287 nova civitas iuxta monasterium Buxtehude, 1306 nigenbocstehude. 1313 nova civitas buxtehudhe, 1328 novum oppidura Buxtehude, 1344 novum oppidum apud villa Buxtehude). Starke Entwicklung dank günstiger Verkehrslage. Der Klosterplatz Buxtehude nicht weiterentwickelt, verliert seinen alten Namen (1205. 1259, 1289, 1304, 1345 monasterium in Buxtehude, 1382 Oldenbuxtehude. 1447, 1470 „to dem alden Kloster vor Buxtehude", seit dem 16. Jhdt. Altkloster).
Stadtsiedlung
Bauliche Entwicklung
Älteste Siedlungsteile: Mauerstück des Klosters, der rechteckige Klosterplatz und alter Straßendamm durch das Estetal (1356 Propstdamm). Nach der Stadtgründung entwickelt sich Altkloster zum bescheidenen Bauerndorf zurück. das erst die Papierindustrie Ende des 19. Jhdts. stürmisch weitet. Bebauung der Ausfallstraßen, planmäßige Füllung der Zwischenräume. Eingeschossige Arbeiterwohnhäuser der Gründerzeit. Neuer Siedlungsschub vor und nach der Eingemeindung Altklosters (1931) durch die aluvial gelegene Stadt Buxtehude, die auf trockenen Baugrund drängt.
<1952 Neue Stadtviertel am Mühlenweg und seit 1950 an der Apensenerstraße. Moderne Siedlungen und mehrgeschossige Mehrfamilien-Wohnhäuser. Altstadt Buxtehude mehrgliedrig: Ältester Siedlungsplatz (wahrscheinlich ein Wirtschaftshof des Klosters) auf der Sandinsel, heute erkennbar im Altstadtkern mit seinen regellosen Gassen.
Angliederung planmäßiger Straßen (Langestraße als Geestzubringer. Breitestraße als Straßenmarkt und Anfahrt zum Kran und Fleethafen). Westl. des Fleets ein dritter Bauabschnitt (?). Das grachtartige Fleet mit seinen Uferstraßen, der breite Stadtgraben (Viver, vijwer (nl.) = Weiher) spiegeln niederländische Einflüsse bei der Gründung. Die Stadtmauer wurde durch 2 Erdschanzen 1631/32 vor Geest- und Marschtor ergänzt. Kein Wall. 1683 Entfestigung. 1752 Marschtorschanze abgetragen, Geesttorschanze wird Krummholzlager (Knieholz), dann Stadtpark. Randliche Zuschüttung des Viver um 18 m. Stadtmauerreste in Rückwände der Hinterhäuser eingebaut. Mauerreste Langestr. 9 unter Denkmalschutz. Seltene Erhaltung von Grundriß und Rahmen der Altstadt (Moorlage).
Durchbruch der Harburger Straße 1838, um abgelenkten Bremer Verkehr aufzufangen. Vorstädte Harburger Str. und zwischen Altstadt und Bahnhof. Grundfläche der Altstadt: Länge : 350 m, Brette im Norden 300 m, im Süden 180 m. Form eines Rechtecks, Nordflanke ausgewinkelt. Gesamtfläche Buxtehude 1950: 18,31 qkm.
Gebäude
St.-Petri-Kirche erbaul 1285-96 (?). mehrfach erneuert (zuletzt lüOU), Turmbrande 1674, 1853. MarienkapeUe auf dem Berge, Klosterberg ?) 1197 schon baufällig. MarienkapeUe 1363 erwähnt. 1464 Licbfrauenkapelle genannt, um 1650 eingerissen, 1606 Lfobfirauenkurchhof. Hei-Ugen-Goist-KapeUe am Geesttor, 14. Jh. erbaut, Verfall nach Reform.. 1620 „ruinös", 1761 Chor abgetragen. Abbrach Ende 19. Jh. Kapelle St. Atmen, vor dem Marschtor gelegen. 13113 genannt, 1718 Trümmer erhalten. Kloster 1«4S säkularisiert, 1769 Klosterkirche abgebrochen, Kirchhof bis Ende 19. Jh. Kath. St.-Marien-Kirche im Stadtteil Altkloster seit 1040. Rathaus: Brande 1405 und 1011. Neubauten 1408 und 1912. 3 Tore: Geesttor im S (Straße nach Stade, Bremen, Hannover). 1362 erbaut, im 19. Jh. abgerissen. Marschtor im N (Ausfall ins Alte Land), 1402 erwähnt. Zwingturm erhalten. Moortor im NO (untergeordnetes Tor zu den Stadt. Moorweiden). 131«» kauft Erzabt von Harscfeld Grundstück in B., baut Haus für Not-Zeiten. Platze: Huuptmarkt am Schnittpunkl von Lange- und Breitestr.. vor dem Rathaus. Neben der Kirche heute Petriplatz, 1548 als Schweinemarkt erwähnt. 1397 Brücke bei Fischmarkt erwähnt. 1790 Vi verbrücke bei Geesttor ausgebaut. (Jeest ausfällst raße: 1389, 1453 Geestdamm. 1604. 1638 Steindamm, 1779 Allee, 1881 Bahnhofstr. genannt. Wassermühlen: vor 1197: 2 Kornmühlen am späteren Propstdamm, zwischen
1275 und 1287 erzbischöfl. Mühle in der Stadt ertaut, 1549 Neubau; 1402 Loh- und Walkmühle am Marschtor; 1622 Papiermühle in Altkloster. 1848 Kornmühle Altkloster zugunsten der Papiermühle stillgelegt. 1917 Brand der Papiermühle. 1950: 3 Getreidegroßmühlen (alte Stadtmühle teils Wasserkraft, die anderen Kraftstrom).
Brände, Überschwemmungen
1500 Kloster bei Stadtbelagerung niedergebrannt. 1632 kleiner Klosterbrand. 1597 Bürgerhäuser dürfen nur noch mit Ziegeln gedeckt werden (Strohverbot, Strohdocken). 1634 einige Häuser an der Fischerbrücke, 1911 der ganze Block zwischen Breitestr. und Petrikirche abgebrannt (28 Fachwerkhäuser und Rathaus). Sturmfluten: 1485, 1570, 1625. 1626, 1628. Deichbrüche 1485, 1570, 1625, 1628. Zuschüttung der Bracks 1949.
Bevölkerung
Ältere Einwohnerzahlen
- 1500: 2.000 Einwohner (E.), 1618: 2.000 E., 1648: 1.800 E.. 1720: 1.900 E., 1790: 2.000 E. (einschl. der beiden Moorkolonien, Ost- und Westmoor, deren Einwohner Bürgerrecht besitzen). Einwohner Altkloster: 1762: 90. Häuser Buxtehude 1641: 205, 1790: 300. 1850: 324, 1880: 383. 1900: 434. 1925: 540. Häuser Altkloster, 1762: 13, 1848: :34. 1871: 67, 1885: 96. 1895: 150, 1905: 229, 1925: 352.
Seuchen
Pest 1577, 1625. 1627 (etwa 1.000 Tote). 1664.
Bevölkerungsverzeichnisse
- Kirchenbücher seit 1651 Geburten und Trauungen, 1708 Todesfälle.
- Adreßbuch 1938.
Grabdenkmäler
- Friedhof Buxtehude (Apenser Straße) im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
Kriegerdankmäler
- Kriegerdenkmäler bei Denkmalprojekt.org
Berühmte Personen
- Dr. Hermann Langenbeck, Hamburger Bgm.. Hg. des Hamburger Stadtrechts 1497. Neffe des Buxtehuder Magisters Gerhard Halepagen.
- Christoph Schwanmann, nach 1615 Stadtsyndikus in Buxtehude, Rechtsgelehrter und Dichter.
Jüngere Einwohnerzahlen
Buxtehude: 1815: 1.855 Einwohner (E.). 1832: 2.063 E., 1842: 2.223 E., 1852: 2.398 E., 1861: 2.612 E., 1871:2.788 E., 1880: 3529 E., 1895: 3.635 E., 1900: 3.654 E., 1919: 3.363 E., 1925: 3.501 E., Altkloster: 1821: 184 E., 1848: 277 E., 1867: 789 E., 1880: 861 E., 1895: 1.720 (!) E., 1905: 2.496 (!)E., 1925: 2.984 E., 1931 wird Altkloster von Buxtehude eingemeindet. Gesaratbevolkeruug: 1933: 6.826 E., 1939: 7.410 E., 1946: 13.995 E., 1949: 14.186 E., (5.972 Flüchtlinge). 1950: 14.205 Einwohner.
Sprache
Buxtehude liegt in dem nordniedersächsischen Gebiet, dessen ohrenfälliges Merkmal der Abfall des auslautenden -e in Beispielen wie "Gänse" ist, noch enger in dem Streifen Jever-Hamburg-Fehmarn, der "uns" spricht gegen westlich "us" und "jo, jou" für "euch" gegen nördlich "juch, jüch". Die Mundart ist 1952 im ganzen noch fest; sie hat eine Reihe von Gemeinsamkeiten mit der der Städte Hamburg und Stade. [1]
Wirtschaft
Gewerbe, Handel
<1952 Landwirtschaft früher wie 1952 unbedeutend, nur in den beiden Moorkolonien entwickelt -im 18. Jhdt. Überschuß von Heu, Hafer, Meerrettich. Frachtschiffahrt. Handel und Gewerbe standen im Vordergrund. Fährverkehr mit Blankenese und Hamburg. Fährordnung von 1577 und 1799. 1376 Streit mit Altländern um Estebenutzung. Vor 1385 Seehandel. Frachtverträge mit Hamburg 1572,1601.1570-1682. Getreidehandel (1487 Vertrag mit Hamburg, Bremen. Stade), Einfuhr holsteinischen und dänischen Getreides zur Vermahlung (1820-30 jährl. 50-100 Schiffe). Umfangreiche Viehtransporte von Wedel und Blankenese nach Buxtehude (Fährverträge mit Schaumburger Grafen 1575, 1594). Schiffsbau 1824-64 jährl. etwa 4 Schiffe auf Stapel. 1799: 6 Frachtewer und 3 Personenjachten im Dienst. 1853 Dampfschiffverbindung mit Hamburg, regelmäßiger Pendelverkehr. Vor und nach zweitem Weltkrieg unrentabel, 1949 eingestellt. Torfstich vor den Toren, 1287 und 1484 darüber Streit mit dem Kloster. Eigenverbrauch und Ausfuhr (1836 für 10.000 Reichstaler ausgeführt, dazu Geestprodukte wie Eichenborke, Wolle, Holz, Feldsteine, Wachs).
Zunftartikel der Leineweber 1398. Tuchmacheramt 1784 aufgehoben. 1387 Knochenhaueramtsbuch. 1504 Amt der Kürschner erwähnt. 1798 arbeiten Hutmacher mit 24 Gesellen, 1818 nur mehr mit 18, dennoch Export von 6.000 Hüten. Nach 1800 Rückgang der Tuch- und Hutmacher. Strumpfwirker, Töpfer, Zucker- und Tabakfabriken. Vorübergehend entwickelt sich Kalkbrennerei, Zementfabrik, Porzellanfabrik. Reger Feldsteinhandel. Ölmüllerei erliegt der Harburger Konkurrenz. 1950: Nudel- und Eierteigwarenfabrik (200 Beschäftigte), Fahrzeugbau (90 Besch.). Maschinenfabrik (70 Besch.), Lederfabrik (70 Beschäft.), dazu Herstellung von Farben, Leim, Konfektionskleidung, Süßmost. Getreidemühlen, Molkerei. Papierherstellung 1622 -1924.
Märkte: Dithmarscher Schutzprivileg fiir Buxtehuder Kauffeute 1352, 1374. 1364 freies Geleit für Buxtehuder Kaufleute in der Wilstermarsch und Stadt Wilster. Buxtehude un-terbindet 1607 neuen Markt in Wedel. 1820 in Apensen; mit Teilerfolg 1756 in Altkloster: ohne Erfolg 1734 und 1780 gegen neue Horneburger Märkte protestiert. Märkte in Buxtehude: 1378 Donneretag-Wochenmarkt. 1460 1wöchiger Jahrmarkt. 1483 Jahrmarkt, bestätigt 1531 und 1636; 1511 ein 3. Pferdemarkt. Anfang 17. Jhdts. Schaf-markt in Altkloster (noch 1952); 1765 ein 4. Pferdemarkt. 1774 Vieh-, Geflügel-, Leinenmarkt. 1836 ein weiterer Pferdemarkt. 1865-70 Wochenmarkt. 1937: 73 Markttage, davon 46 Schweinemärkte. 1049/50 Wuchenmarkt.
Erste Fabriken
Wintersche Papierfabrik. 1816 übernahm J. H. Winter die Papiermühle, sein Sohn J. W. Winter entwickelte die industrielle Papierfertigung und gründete Zweigwerke in Mitteldeutschland. Die Nudelfabrik erfuhr ihren großen Aufschwung erst mit Übernahme durch das süddt. Stammhaus Birkel (1036).
Verkehrseinrichtungen
Buxtehude lag günstig am Hamburg-Blankeneser Gegenufer, am großen Handelsweg Flandern-Bremen-Hamburg-Lübeck. Bahnstrecke Hamburg-Cuxhaven (erbaut 1881. Bhf. 2. Klasse). Kleinbahn nach Harsefeld (1913/18), dort Übergang nach Bremervörde und Buchholz. Buxtehude wird 1952 von der Bundesstraße Hamburg-Harburg-Cuxhaven berührt. Ausgangspunkt von Landstraßen nach Zeven und Torstedt. [2]
Umgebungsbedeutung
<1952 Obwohl die Entfernung (Buxtehude-Harburg 21 km) zur eigenen Kreishauptstadt Stade nur 4 km mehr beträgt, gehört Buxtehude wirtschaftlich und kulturell in den Einflußbereich von Groß-Hamburg.
Verwaltung
Rat
1332 proconsul genannt. 1399: 3 proconsules und mehrere consules genannt. Ab 1582: 2 Bürgermeister, 1 Syndikus , 2 Kämmerer. 2 Prätoren, 1 Sekretär. Nach 1858: 1 Bürgermeister, 2 Senatoren. Zu allgemeinen Landesversammlungen Bürgermeister oder Syndikus abgeordnet.
Gericht
Buxtehude mit Niedergerichtbarkeit und Obergerichtsbarkeit begabt. Nur beim Stapelgericht (bis 1717), einem peinlichen und öffentlichen Gerichtsverfahren, Anwesenheit des erzbischöflichen Vogtes. Niedergericht (Guding) von Prätoren verwaltet. Obergericht (sämtlich Ratsmitglieder) für Appellationen zuständig. Städtisches Deichgericht mit Richtern und Geschworenen. 1453 Exemtion Buxtehudes von den freien Stühlen der heimlichen Gerichte in Westfalen.
Bürgerschaftsvertretung
1606 Einrichtung eines Achtmännerkollegiums nach Verfassungskämpfen, geringe praktische Bedeutung. Von der Bürgerschaft 24 Vertreter gestellt, davon 12 aus beamteten Ständen, 12 aus der Kaufmannschaft oder einem Stande ohne Amt. 2 Bürgerworthalter. Seit 1858 (Hannoversche Städteordnung) 15 Bürgervorsteher.
Landesherrschaft
Landesherren
Seit 1236 fest beim Erzstift Bremen, vorher zeitweilig bei der Stader Grafschaft und in welfischer Hand. Buxtehude Grenzfestung des Erzstifts unter Giselbert. 1648 zu Schweden, schwedische Garnison in Buxtehude, 1712-15 bei Dänemark. 1715 zu Hannover. 1810-13 Kaiserreich Frankreich, Departement der Elbmündungen, Arrondissement Lüneburg, Kanton Buxtehude. Seit 1866 gehörte Buxtehude zum preußischen Regierungsbezirk Stade in der preuß. Provinz Hannover, bis 1885 amtsfreie Stadt, nach 1885 Stadt im Landkreis Jork, seit 1932 Stadt im Landkreis Stade. Seit 1945 zum Land Niedersachsen.
1369 Hansestadt. Seit 1397 gehört Buxtehude mit Bremen. Stade und später Wildeshausen zur städt. Gruppe unter den Landständen des Erzstifts. Buxtehude gegen den Erzbischof: 1328 und 1362 bei Ausbauversuchen des erzbischöflichen Amtshofes in Buxtehude. 1387-1406 Buxtehude läßt sich erzbischöfliche Mühle als Pfand geben, 1445 Buxtehude zusammen mit Bremen und Stade gegen erzbischöfl. Übergriffe, 1604 Buxtehude schließt neuen Vertrag mit Erzbischof über Mühle, Estefischerei, Zoll. Der erzbischöfl. Vogt vertritt grundherrliche Rechte in in dem 1236 den Welfen abgetretenen Raum östl. der Este. 1537-41 hat Buxtehude das erzbischöfl. Mühlendorf, den Amtssitz des Vogtes, in Pfandschaft. 1715 Amt Alt- und Neukloster dem Mühlenhof-Amtmann in Buxtehude unterstellt.
Kriegerische Ereignisse
1420-25 mehrere Belagerungen durch die Lüneburger Herzöge. 1460 Krieg Buxtehudes mit Gerhard von Oldenburg. 1500 belagert der Herzog von Sachsen-Lauenburg Buxtehude. 1627 nimmt Tilly Buxtehude und richtet sein Hauptquartier hier ein. 1632 Belagerung durch die Schweden Totts. 1636 durch erzbischöfl. Truppen. 1645 Übergabe an Königsmark. 1675 Belagerung durch Celler und Wolfenbütteler Verbände. Die meisten Belagerungen fügen Kloster und Stadt schwere Schäden zu.
Reichtage
Kaiser Lothar am 15.07.1135 in Buxtehude.
Kriegswesen
Wehrhoheit
Wehrhoheit im Besitz der Landesherrn. Verteidigung der Stadt durch Bürgerwehr.
Schützengilden
Buxtehuder Schützengilde von 1539. Satzung von 1504. 1594 Schützenhaus, 1632 zerstört (Belagerung). 1783 Neubau vor dem Marschtor. Unterbrechungen der alljährl. Feste: 1802-11,1939 bis 1948.
Siegel, Wappen, Fahne
Finanzwesen
Münzwesen
Erzbischöflich-bremische Münzstätte unter Erzbischof Heinrich III. 1583-84 mit dem Münzmeister Andreas Metzner entgegen der Kreismünzordnung. Geprägt Dukaten, Goldgulden, Taler und Teilstücke, alle probenmäBig richtig. Eine städtische Kupferprägung von 1582 nicht völlig sicher, ebensowenig Kippermünze von 1622. [3]
Steuern
1287 befreit Erzbischof Giselbert das Kloster Buxtehude, das durch die Stadtgründung beeinträchtigt wird, von der Bede, Lantschatzung und Hovetschatzung.
Zoll
1385: Buxtehude wird die Befreiung von Elbzoll durch Graf Otto von Schaumburg bestätigt.
Stadtgebiet
<1952 Altkloster und Neuland 1931 eingemeindet. Teile der Gemarkung von Ottensen 1946 eingemeindet. 1950 Eingemeindungsantrag für neuen Friedhofsraum östl. der Este (Reg.-Bez. Lüneburg, Dorf Eilendorf) gestellt.
Kirchenwesen
Bistümer set Mittelalter
Kloster Buxtehude unterstand seit Gründung dem Bistum Verden. Stadt und Stadtkirche vom Erzbischof als Ladesherrn gegründet, gehört zum Erzbistum Bremen.
Reformation
Buxtehude führt 1542 Reformation durch, neue Kirchenordnung von dem Hamburger Superintendenten Aepinus verfaßt. 1552 angenommen. Kloster blieb katholisch, Säkularisation 1648, ev. Gottesdienst 1651; 1695 wird Altkloster zu Buxtehude eingepfarrt. Bis 1934 zum Kirchenkr. Bargstedt gehörig, seitdem zur Superintendentur in Buxtehude. [4]
Bekenntnisse
Nach 1945 durch Flüchtlingsanteil größerer kath. Anteil unter der sonst überwiegend ev. Bevölkerung. 1950:12.000 Ev. 900 Kath. Einige Sekten vertreten.
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Die evangelischen Kirchenbücher werden aufbewahrt im Evangelischen Kreiskirchenamt, Harburger Strasse 2, 21614 Buxtehude, Telefon: 04161/64440.
Einsicht ist nach telefonischer Terminvereinbarung möglich.
Hier findet man Eintragungen aus Buxtehude und Altkloster.
Für die Orte Dammhausen, Hedendorf und Neukloster zuständig ist das Ev. luth. Pfarramt St. Marien Neukloster, Cuxhavener Str. 124,
email: KG.Neukloster (at) evlka.de;
für den Ort Daensen Pfarramt Moisburg, Bei der Kirche 4, 21647 Moisburg, Tel. 04165/6635;
für die Ortschaften Eilendorf, Immenbeck und Ovelgönne/Ketzendorf das Pfarramt Elstorf, Tel. 04168/226;
für Ortschaft Ottensen das Pfarramt Apensen Nord, Beckdorfer Str. 2, Tel. 04167/819
Katholische Kirchen
Katholisches Pfarramt St. Maria, Sigebandstr. 7, Tel. 04161-81640, e-mail: pfarrbuero (at) sankt-maria-buxtehude.de
Wohlfahrtspflege
Armenhaus und Spital zum Hl. Geist neben der Hl. Geistkapelle, 1544 erwähnt. 1790 noch Annenstift, im 19. Jh. abgerissen. Krankenhaus im Mittelalter innerhalb der Altstadt, seit 1928 zwischen Altstadt und Bahnhog. (1950: 195 Betten) . Nebenhaus am Bollweg seit 1946. Wasserleitung 1912. Kanalisation fehlt noch 1952. Gasanstalt (Ferngas von Hamburg). - Badestuben 1389, 1420, 1478 und später genannt (hinter der Hl.-Geist-Kapelle und im Stavenort, jeweils am Stadtrande gelegen). Jugendherberge 1950 (im Marschtorzwinger).
Bildungswesen
Schulen
Schule in Buxtehude 1468 erwähnt. 1552 Gründung einer Lateinschule, die dem Magistrat untersteht. 1952 Oberschule für Jungen und Mädchen. (Bis 1927 höhere Mädchenschule.) Technikum 1875, seit 1895 Baugewerkschule genannt, 1952 Staatsbauschule. Malerschule 1877-1940. Neueröffnung 1950. 1952 auch Volksschule in Altkloster und Buxtehude [5]
Theater
<1952 Kulturelle Arbeit des Kulturkreises (Vorträge, Dichterlesungen, Konzerte, Theaterabende) seit 1945. [6]
Druckerei, Zeitungen
Seit 01.04.1853 Buxtehuder Wochenblatt, seit 1926 Buxtehuder Tagebl. Vorübergehend Zweigbl. für Altkloster. Beide im Buxtehuder Druck- und Verlagshaus Vetterli erscheinend, seit 1898 Druckerei J. Hausmann.
Darstellung der Stadtgeschichte
Quellen
- Luneberg Mushard: Chronicon Buxtehudenso (1706, unveröffentl. Handschr.).
- J. H. Pratje: Die Herzogthümer Bremen und Verden (1757-02).
- J. H. Pratje: Altes und Neues aus dem Hzt. Bremen und Verden (1769-81).
- H. Schlichthorst, Beyträge zur Erläuterung der älteren und neueren Gesch. des Hzt. Bremen und Verden (1708 f.)
- H. Grotefend: UB. der Familie von Heimbruch (1882, 1886 usw.).
Darstellungen
- Karl E. Fick: Buxtehude, Siedlungsgeographie einer niederelbischen Geestrandstadt (Diss. 1947, Druck 1950). Stader Archiv, Alte und Neue Folge.
Sammlungen
- Heimatmuseum Buxtehude seit 1911/13, Stiftung des Senators Kähler, 1952 Betreuung durch den Heimatver. Buxtehude
- Stadtarchiv Buxtehude (1952 Kithaus).
- Depositum Buxtehude in Staatsarchiv Hannover.
Archiv
Die Stadt verfügt über ein gutsortiertes Stadtarchiv, Stavenort 5, 21614 Buxtehude, telefonisch zu erreichen unter 04161/501-381, email: stadtarchiv (at) stadt.buxtehude.de
Bibliografie
- H. Hoppe, Verzeichnis des Heimatschrifttums für den Kreis Stade, Stade 1938, darin Abschnitt über Buxtehude).
Genealogische Bibliografie
- MARQUARDT, Heinrich: Familiendatenbank Buxtehude : Online-OFB.
Bibliografiesuche
- Volltextsuche nach Buxtehude in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Fußnoten
- ↑ Literatur: A. Marahans. Grammatik der plattdt. Sprache (1850, Mundart von Stade); H. Zahrenhusen, Lautand der Mundart von Horneburg. (1909).
- ↑ Literatur: W. Jenssen: Ein Amtsbuch der Knochenhauer zu Buxtehude aus dem Jahre 1515, in: Stader Arch. (1939); Heidemarie Schwindrazbelm, Zunftartikel der Buxtehuder Leineweber von 1507. In: Stader Arch. (1938).
- ↑ Literatur: M. von Bahrenfeld: Buxtehude eine Münzstätte des Erzbischofs Heinrich III. von Bremen (1583-85). In: Stader Arch. Alte Follge 10 (1884)
- ↑ Literatur: L. M. H.Pape: Kirchenchronik der Stadt Buxtehude (1842).
- ↑ Literatur: J. H. Pratje: Kurzer Versuch einer Buxtehuder Schulgeschichte (1765);I. Langelüddeke: Aus der Vergangenheit der Buxtehuder Realschule (1927).
- ↑ Literatur: Hans Leip: Das Buxtehuder Krlppensplel (1947).
Internetlinks
Offizielle Internetseiten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Am letzten Sonntag im Monat ab 18:30 Uhr finden regelmäßige Treffen für Ahnenforscher
im Mehrgenerationen-Haus HOHE LUFT in Buxtehude, Stader Str. 15 statt.'
Aktuelle Informationen dazu unter Forschertreffen Buxtehude
Daten aus dem Genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>BUXUDEJO43UL</gov>