Raudszen (Rautengrund): Unterschied zwischen den Versionen

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{{Begriffserklärungshinweis|Raudszen|Raudszen (Begriffserklärung)}}
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{{Familienforschung Tilsit-Ragnit}}
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|-valign="top"
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|<div style="margin:4px;">[[Bild:Wappen Ragnit2.jpg|99999x150px|Wappen der Stadt Ragnit]]</div>
| style="padding:20px" | <div style="font-variant:small-caps;font-size:240%"><br>R a u d s z e n</div><br />
Bauerndorf an der Szeszuppe<br>Kreis Tilsit-Ragnit, O s t p r e u ß e n<br>_____________________________________________________
|[[Bild:Raudszen Szeszuppe.jpg|99999x170px|Blick über die Szeszuppe nach Raudszen (Rautengrund)]]
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::'''Hierarchie'''
::* [[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[Russische Föderation]] > [[Kaliningrader Oblast]] >{{PAGENAME}}
::* [[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[Historisches Territorium]] > [[Deutschland 1871-1918]] > [[Königreich Preußen]] > [[Ostpreußen]] > [[Kreis Ragnit]] > {{PAGENAME}}
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:::__TOC__
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[[Bild: Raudszen Landschaft2.jpg|thumb|right|480 px| <center> Landschaft bei '''Raudszen'''</center>]]
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==Einleitung ==
[[Bild: Raudszen Blocksberg.jpg|thumb|right|420 px| <center> Der '''Blocksberg''' (23 m) bei '''Raudszen''', 1995</center>]]
'''Raudszen''', zu beiden Seiten der [[Szeszuppe (Fluss)| Szeszuppe]]  liegend, die nur eine kurze Strecke hinter dem auf der rechten Seite gelegenen, sagenumwobenen '''Blocksberg''' vorbei in die [[Memel (Fluss)| Memel]]  mündet, gehört mit zu den ältesten und größten Dörfern des Kirchspiels [[Groß Lenkeningken]].
 
Wann die ersten Bewohner in '''Raudszen''' seßhaft wurden, ist nicht feststellbar, doch ist mit Sicherheit anzunehmen, daß dieses schon lange vor der Ordenszeit geschah. Seine Lage im Winkel von zwei Flüssen mit ihrem Fischreichtum sowie angrenzende große Wälder mit ihrem Reichtum an Wild, Waldfrüchten und Holz werden die alten Pruzzen schon sehr früh zu einer Ansiedlung verlockt haben.
 
Als sicher gilt, daß der in der Rautengrunder Gemarkung liegende Blocksberg eine Kultstätte der alten Pruzzen war und man kann auch vermuten, daß der Orden hier, wo die [[Szeszuppe (Fluss)| Szeszuppe]]  in die [[Memel (Fluss)| Memel]]  mündet, einen Stützpunkt angelegt hat zum Schutz gegen einfallende Litauer. <ref name=tilsit> Auszug aus dem Heimatbuch "Am Memelstrom und Ostfluß" von Ernst Hofer © 1967; Herausgeber Kreisgemeinschaft Tilsit-Ragnit e.V. - Wiederauflage 1994 </ref>
 
==Name==
[[Bild: Raudszen Szeszuppe2.jpg|thumb|right|420 px| <center> Die Mündung der [[Szeszuppe (Fluss)| Szeszuppe]] (rechts) in die [[Memel (Fluss)| Memel]] (links) bei '''Raudszen'''</center>]]
'''Raudzen''' (1938 - 1945 Rautengrund, lit. Raudžiai) <br>
Der Name beschreibt die Vegetation.
*litauisch '''"raudis"''' = die Röte
* '''"raudoklis"''' = brauner Weiderich (bot. lythrum), violetter Weiderich, Blutweiderich
* '''"raudona"''' = kleine Hanfnessel, Ackerhohlzahn (bot. galeopsis ladanum)
* '''"raudolele"''' = bot. Dost, gemeiner Wohlgemut, hanfartiger Wasserdost, Kunigundenkraut
 
== Allgemeine Informationen ==
 
'''Raudszen''', [[Raudschen]], (ab 1938 [[Rautengrund]]) <!--liegt im [[Prußen|prußischen]] Stammesgebiet [[Nadrauen]] an der [[Szeszuppe (Fluss)|Szeszuppe]] (Ostfluss).-->
* [[Kreis Ragnit]] (bis 1922)
* [[Kreis Tilsit-Ragnit]] (von 1922 bis 1945)
* [http://www.tilsit-ragnit.de/ragnit/ra_rayonneman.html Rayon Neman] (ab 1945)
 
== Politische Einteilung / Zugehörigkeit ==
[[Image: Raudszen Volksschule.jpg|thumb|420 px|<Center>Volksschule Rautengrund-Ost <small>(ca. 1939 oder 1940)</small> mit Lehrer Stahn</Center>]]
=== Letzte Statistik 1939: ===
'''Rautengrund''' (Einw.: 521 ; Fläche: 1.394 ha)
* alter Name: '''Raudszen''' (Raudschen)
:* nach 1945 : Rjadino
:* '''Aschelingen'''
::* alter Namen: Aszolienen
:* '''Dachsberg''',Fö.
:* [[Lenken (Gut)|Lenken]],
::* nach 1945 : Lagernoe
=== Amtsbezirk Raudszen ===
* '''15.04.1874'''<br>Bildung des Amtsbezirks Raudßen Nr. 5 im Kreis Ragnit aus den Landgemeinden [[Bambe]], [[Groß Lenkeningken]], Raudßen und [[Reisterbruch]] und den Gutsbezirken Aßolienen<br> und [[Lenken (Gut)|Lenken]], (6 Gemeinden/Gutsbezirke).
Er wird zunächst mitverwaltet vom Amtsvorsteher in [[Carlsberg]].
* '''01.01.1908'''<br>Der Amtsbezirk Raudszen umfaßt die Landgemeinden Bambe, [[Groß Lenkeningken]], Raudszen und Reisterbruch und die Gutsbezirke Aszolienen, [[Lenken (Gut)|Lenken]] und [[Lobellen]] (7 Gemeinden/Gutsbezirke).
<!-- ==Kirchen== -->
<br>
 
== Kirchliche Zugehörigkeit ==
Raudszen gehörte bis zum  1. Oktober 1897 zum Kirchspiel [[Ragnit]], danach zum neugebildeten Kirchspiel [[Groß Lenkeningken]].
 
Man verstand es in '''Raudszen''', Familienfeste zu feiern und die Großbauern konnten es sich leisten, etwa bei Hochzeiten soviel Gäste einzuladen, daß 50 und mehr Wagen an der Fahrt zur Kirche nach [[Groß Lenkeningken]] erforderlich waren (und auch kamen), um die ca. 200 geladenen Gäste in einer langen Wagenkolonne zu befördern. Was so eine große Bauernhochzeit, die man manchmal einige Tage feierte, an Arbeit, Aufwand und Geld kostete, kann man sich ungefähr ausrechnen. Nun - man war sehr sparsam in anderen Dingen, doch eine Hochzeit durfte schon was kosten. <ref name=tilsit/>
<!-- == Kirchhöfe/Friedhöfe== -->
<!-- <br style="clear:both;" /> -->
==Geschichte ==
Nach der großen Pest 1709/10 müssen eine Anzahl Litauer, von der preußischen Regierung ins Land gerufen, auch nach '''Raudszen''' gekommen sein, davon zeugt nicht nur der aus dem Litauischen kommende Ortsname Raudszen, der etwa 1937 in die deutsche Bezeichnung Rautengrund abgeändert wurde, sondern auch eine große Anzahl Familiennamen litauischen Ursprungs. Der litauische Sprachgebrauch hatte sich in manchen dortigen Familien bis etwa um 1900 erhalten. Ob auch Salzburger in dieses Bauerndorf einwanderten, ist nicht erwiesen, fest steht jedenfalls, daß sowohl die Nachfahren der alten [[Prussen]] und auch der Litauer, die sich durch Heirat mit Siedlern deutscher Abstammung vermischten, im Laufe der Zeit sich als Deutsche fühlten, die vielfach freiwillig - vornehmlich bei der Kavallerie - ihren Militärdienst ableisteten.
 
'''Rautengrund''' war seit 1874 Sitz einer Amtsbehörde.Das Dorf hatte mittlere bis gute Ackerböden, fruchtbare ertragsreiche Wiesen und Weiden an der [[Memel (Fluss)| Memel]] und an der [[Szeszuppe (Fluss)| Szeszuppe]], sowie Wälder in nächster Nähe, die seinen etwa 70 Landwirtschaftsbetrieben der verschiedensten Größen einen gewissen Wohlstand brachten. <ref name=tilsit/>
== [[Bild: Bewohner.png|50 px]] Bewohner ==
Wieviel Verluste '''Raudszen''' im Ersten Weltkrieg zu beklagen hatte, ist nicht genau bekannt, wahrscheinlich sind es etwa zwei Dutzend an Gefallenen gewesen. Viel, viel größere Opfer jedoch waren als Folge des Zweiten Weltkrieges zu verzeichnen. Mit der Zahl von 100, das wären 20% seiner Bevölkerung, muß gerechnet werden. Die Namen der Gefallenen sowie der auf der Flucht verstorbenen und der von den Russen getöteten früheren Einwohner und auch der nach Rußland Verschleppten konnten bis jetzt, fast 22 Jahre nach Kriegsende (1967), nur zu einem kleinen Teil ermittelt werden, es sind dies:
 
Max, Erich, Otto und Herbert '''Feige''', Erich '''Kurras''', '''Kolat''', '''Milkereit''', Herbert '''Ohlendorf''', Ewald '''Röske''', Emil '''Sieloff''', '''Radtke''', Franz '''Tautorat''', Erich '''Wedereit''' und Christoph '''Kummetat''', letzterer verstarb 1945 in der Heimat an den von betrunkenen russischen Soldaten erlittenen Stichverletzungen.
 
Letzter Bürgermeister der Gemeinde Rautengrund war Paul '''Kurras'''. <ref name=tilsit/>
::{|
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[[Bild: Raudszen Haus1.jpg|thumb|500 px| <center>Zufahrt zum ehem. Haus der Familien '''Meschkat''' und '''Kasakowski''' in '''Raudszen''', <small>2006</small></center>]]
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[[Bild: Raudszen Haus3.jpg|thumb|390 px| <center>Familie '''Schieleit''' <ref>Emma Auguste Kasakowski, geboren 1898, am 19.10.1919 verheiratet mit Ernst Schieleit, in zweiter Ehe verheiratet mit Thielert (?)</ref> in '''Raudszen''', 1930er Jahre</center>]]
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<!-- == Archive, Bibliotheken == -->
<!-- == Genealogische und historische Quellen == -->
 
== Kirchenbücher ==
<!-- == Grundbücher, Steuerverzeichnisse, Gerichtsbücher u. Sonstiges == -->
 
== Persönlichkeiten ==
<!-- <br style="clear:both;" /> -->
 
== Verschiedenes ==
=== Karten ===
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[[Bild: 01 Groß Lenkeningken - Plan.JPG|thumb|450 px|<Center>'''Raudszen''' auf dem MTB Baltupönen, nach 1939</Center>]]
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[[Bild: Logo Leerstelle.jpg|20 px]]
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[[Image: Reisterbruch Mtb 1936.jpg|thumb|430 px|<Center>'''Raudszen''' auf dem MTB Baltupönen, 1936</Center>]]
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<!-- == Vereine== -->
<!-- == Zufallsfunde == -->
<!--
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man ''[[Zufallsfunde]]''. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über [[toter Punkt|tote Punkte]] in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
-->
<!-- * [[{{PAGENAME}}/Zufallsfunde]] -->
 
==Weblinks==
 
 
== Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis ==
<gov>RAUUNDKO15CA</gov>
<br>
== Quellen ==
<references/>
<br>
[[Kategorie:Historisches Territorium]]  
[[Kategorie:Historisches Territorium]]  
[[Kategorie:Provinz Ostpreußen]]
[[Kategorie:Provinz Ostpreußen]]

Aktuelle Version vom 4. Januar 2015, 21:10 Uhr

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