Erkrath/Rohrsmühle: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 28. Juni 2006, 07:26 Uhr
Rohrmühle ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Rohrmühle. |
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Düsseldorf > Kreis Mettmann > Erkrath > Erkrath/Rohrsmühle
(Koordinaten: 6.91001 Ost, 51.19522 Nord, 48 m)
Einleitung
Rohrmühle ist eine heute nicht mehr geläufige Wohnplatzbezeichnung in Erkrath-Unterfeldhaus. Namensvarianten sind Rohrsmühle oder Rohrs Mühle.
Geschichte
Auf der von Müfflingschen Kartenaufnahme von 1824-25 heißt sie Rhorsmühle, sonst durchweg Rohrsmühle, und lag zwischen dem Tönis- und dem Weyersberg am Eselsbach, der heute direkt nördlich der A46 verläuft, genau dort, wo er die Straße von Hilden nach Unterfeldhaus, Unterbach und Erkrath kreuzt.
In einer Wanderwegbeschreibung (X 16) aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts wird die Rohrmühle auch noch erwähnt.
Heute nennt sich nur noch ein Raiffeisen-Markt nach ihr.
Historische Zugehörigkeiten
In der Statistik des Regierungsbezirks Düsseldorf aus dem Jahr 1836 wird die Rohrsmühle im Kreis Düsseldorf, Bürgermeisterei Gerresheim, Katastergemeinde Erkrath als laufende Nr. 141 geführt, und zwar als Fruchtmühle. Es gehörten sechs Wohnhäuser dazu und die Mühle sowie zehn „Landwirthschaftliche Gebäude“. Es lebten zu dieser Zeit dort 15 Katholiken, 25 Evangelische, also zusammen 40 Personen. Für 1815/16 sind demgegenüber nur 35 dort lebende Personen angegeben.
Nach dieser Statistik gehörte die Rohrmühle
- 1806 zum Herzogtum Berg, Amt Mettmann
- 1813 zum Großherzogtum Berg, Canton Mettmann
Im Gemeindeverzeichnis von 1895 gehörte die Rohrmühle zur Gemeinde Erkrath.
Kirchliche Zugehörigkeit
Aus der Chronik der Familie Juffernbruch:
In der reformierten Kirche zu Erkrath heiratete Bertha Wiel am 23. Mai 1862 Friedrich Wilhelm Clevenhaus. Nach nur dreimonatiger kinderloser Ehe starb er im Alter von 31 Jahren am 21. August desselben Jahres an der Rohrsmühle, deren Eigentümer er gewesen war. Wahrscheinlich hatte Friedrich Juffernbruch seine zukünftige Frau Bertha Wiel Clevenhaus kennengelernt, als er Müllersknecht in der Winkels- oder Rohrsmühle war. Friedrich und Bertha heirateten am 16. Dezember 1864. Nach der Eheschließung wurde Friedrich Juffernbruch Müller der Rohrsmühle. Dort wurden dem Ehepaar drei Kinder geboren: August, Mathilde und Emilie. 1869 tauschte Friedrich die Rohrsmühle gegen die Nümmener Mühle ein. Dieser Wechsel verbesserte seine angeschlagene wirtschaftliche Situation aber keineswegs, deren Ursache wohl sein leidenschaftliches Interesse für Vollblut-Pferde war. Er muss wohl an der Rohrsmühle die schönsten Pferde gehalten haben, die allerdings zu kostspielig waren und die sein Mühlenbetrieb nicht trug. Ob er Vollblüter nur gezüchtet oder auch ins Rennen geschickt hat, ist nicht überliefert. Der Umzug zur Nümmener Mühle jedenfalls war ein Versuch, seine Schulden abzutragen. |