Herzogtum Westfalen: Unterschied zwischen den Versionen
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* W. Hücker, Die Entstehung der Amtsverfassung im Herzogtum Westfalen. In Westf. Z. (68) 1910. | * W. Hücker, Die Entstehung der Amtsverfassung im Herzogtum Westfalen. In Westf. Z. (68) 1910. | ||
* Lindner, Feme (Freistühle). | * Lindner, Feme (Freistühle). | ||
* H. Esser, Beiträge zur Geschichte vom Summern. In: Heimatblätter für Hohenlimburg 4 (1930). | |||
* G. Bettge (Hg.), Iserlohn-Lexikon (u.a. Sümmern). 1987. | |||
===Literatur Territorialgeschichte=== | ===Literatur Territorialgeschichte=== |
Version vom 19. Juni 2006, 13:52 Uhr
Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Herzogtum Westfalen
Herzogtum Westfalen
Gebiet
Bei dem Herrschaftsgebiet handelte es sich zuletzt um den westfälischen Anteil, neben dem Vest Recklinghausen, des Erzbistums Köln, 1368 vergrößert durch den Kauf der Grafschaft Arnsberg. Dies Gebiet umfasste die heutigen (2006) Kreise Olpe, den Hochsauerlandkreis, Teile des Kreises Soest und des Märkischen Kreises (mit Menden und Balve).
Name
Die zeitlichen Herrscher des Erzstiftes Köln beanspruchten den für ganz Westfalen geltenden Herzogstitel.
Reichskreis bis 1802
Nach der Einteilung der vormaligen Kreise des deutschen Reiches gehörte das Herzogtum Westfalen zum Niederrheinisch-Westfälischen_Reichskreis.
Kölner Mittelinstanz
Einführung
Verwaltungs- und Justizbehörden wie auch die Landstände im Erzstift Köln wurden aus dem 1469 angeordneten ständigen Rat im Jahre 1597 der Hofrat als allgemeine zentrale Verwaltungsinstanz (mit Gerichtsfunktionen) neben der seit 15S7 als Finanzbehörde eingerichteten Hofkammer eingerichtet; beide in Konkurrenz zum Geheimem Rat beziehungsweise der diesen ablösenden Geheimen Staatskonferenz, welche mehr politisch lenkende beziehungsweise beratende Organe waren. Im Gegensatz zum eigentlichen Erzstift waren im Herzogtum Westfalen der Landdrost (aus dem Marschallamt erwachsen) und die Räte als Mittelinstanz Ausdruck der regionalen Besonderheit.
Marschall
- 1326 Graf Ruprecht von Virneburg
Landdroste
Das Amt des Landdroster erwuchs aus dem Amt des Marschalls von Westfalen. Der Landdrost und die Räte unterstanden dem Hofrat beziehungsweise der Hofkammer in Bonn des Kurfürstentums Köln.
- 1507 Jaspar von Oer, Landdroste des Stiftes Köln in Westfalen
- Kaspar von Vrede zu Melschede, 1554 Landdrost
- Dietrich von Landsberg (1651/81) zu Arnsberg, Landdrost von Westfalen oo Antoinette von der Leyen.
- Ferdinand Kaspar Anton von Droste (1713/25), Domherr zu Paderborn, Landdrost von Westfalen oo Franziska von Nienhausen ( nicht zu Haus Füchten).
- Ernst Dietrich Anton von Droste (+1774) zu Füchten (Kspl. Bremen bei Werl, Krs. Soest), Landdrost von Westfalen oo Urs. Syb. von Plettenberg zu Lenhausen, Besitzer von Haus Füchten, Haus Käsberg und Haus Amecke.
Hofrat
Mittelpunkt des erzstiftischen Lehnswesens im Mittelalter war das Mannen-gericht. Seit 1469 entwicklte sich der Hofrat zu einem für die gesamten kölnischen Lande zuständigen Lehnshof, gelegentlich in Konkurrenz zu den übrigen Zentralbehörden u. der Mittelinstanz von Landdrost u. Räten.
Hofkammer
Räte
Landstände
Die Landstände wurden gebildet aus den beiden Kurien der Ritterschaft und Städte.
Oberjägermeister
Oberhofmeister
- zu Hirschberg
Offizialat
- Für für die kirchliche Güterverwaltung und für Sachen von Geistlichen war das Offizialat Arnsberg im Herzogtums Westfalen zuständig.
- Offizialat Werl
Verwaltungsbezirke
Vest Recklinghausen
Zum Herzogtum Westfalen gehörte auch das Vest Recklinghausen. So konnte auch Graf Ruprecht von Virneburg, als Marschall von Westfalen, am 22.02.1326 bekunden, daß er den Amtmann Heinrich von Friemersheim seines Amtes in Recklinghausen und Dorsten auf Befehl des Heinrich II. von Virneburg als Erzbischof von Köln und Herzog von Westfalen enthoben und durch den Ritter Bernhard Bitter ersetzt habe, und das dies ohne Zutun der Bürgermeister und Bürger zu Dortmund geschehen ist, welche ihm 900 kleine Goldflorenen zum Rückkauf der erzstiftischen Städte und Gebiete Dorsten und Recklinghausen geliehen hatten.
Städte
- Aldendorff (Altendorf (Fröndenberg))
- Arnsbergh (Arnsberg)
- Attendaren (Attendorn)
- Balve (Balve)
- Belick (Belecke (Warstein))
- Brylon (Brilon)
- Droilßhagen (Drolshagen)
- Everßbergh, (Eversberg (Meschede))
- Friedeburgh (Fredeburg (Schmallenberg))
- Geiseken (Geseke)
- Grevenstein (Grevenstein (Meschede))
- Hallenberch (Hallenberg)
- Hertzbergh (?)
- Kaldenhart (Kallenhardt)
- Marßbergh (Marsberg)
- Medebaich (Medebach)
- Menden (Menden (Sauerland))
- Neyheim (Neheim (Sauerland))
- Olpe (Olpe)
- Rhuden (Rüthen)
- Smallenbergh (Schmallenberg)
- Volgkmerßen (Volkmarsen, Amt Kogelnberg-Volkmarsen)
- Wairstein (Warstein)
- Werlle (Werl)
- Winterbergh (Winterberg)
Freiheiten
- Affelenn (Affeln (Neuenrade)))
- Bilsteinn (Bilstein (Lennestadt))
- Budenfelt (Bödefeld (Schmallenberg))
- Vrienoell (Freienohl (Meschede))
- Hachenn (Hachen (Sundern))
- Hagenn (Hagen (Sundern))
- Hüstenn (Hüsten (Sauerland))
- Langenschiedt (Langscheid (Sundern))
- Meschede (Meschede)
- Ringh zu Padbergh (Padberg (Marsberg)
- Sundernn (Sundern (Sauerland))
Ämter
- Amt Balve (Kreis Arnsberg / Märkischer Kreis) (mit Steuerliste 1536 / 1565).
- Amt Bilstein
- Amt Fredeburg
- Amt Gogericht Geseke
- Amt Körbecke
- Amt Menden
- Amt Oestinghausen
- Ruhramt
- Amt Werl
Gerichtsbezirke
- Gogericht Attendorn
- Gericht Belecke
- Gericht Bödefeld
- Gogericht Brilon
- Gericht Calle
- Gericht Drolshagen
- Gericht Eslohe
- Gogericht Erwitte
- Gericht Hirschberg
- Gericht Medebach
- Gericht Meschede
- Gericht Olpe
- Gericht Reiste
- Gericht Remblinghausen
- Gericht Schliprüthen
- Gogericht Rüthen
- Gericht Valbert
- Gericht Velmede
- Gericht Wenden
- Gericht Wenholthausen
Freigrafschaften
- Oberfreigrafschaft Arnsberg
- Freigrafschaft Züschen
- Freigrafschaft Balve
Herrschaften
Herrschaft Sümmern
Zur Herrschaft Sümmern gehörte Grundherrschaft und Gericht (2006 Stadt Iserlohn, Märkischer Kreis) Diese Herrschaft war in den Besitz des Kölner Domkapitels gekommen. Als Pachtlehen wurde sie durch die von Sümmern, von der Recke, von Westrem, später von den Fam. von Dücker, Gf. von Berlo und von Syberg verwaltet.
Archive
Akten und Unterlagen des Herzogtums Westfalen und seiner Vorläufer sind in verschiedenen Archiven und Beständen versplittert.
Bibliografie
- J. S. Seibertz. Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogtums Westfalen. 4 Bände. Arnsberg, 1845-1870.
- J. S. Seibertz. Urkundenbuch zur Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogtums Westfalen, 3 Bände. Arnsberg, 1839—1854.
- R. Oberschelp u. a. (Hg.). Die Schatzungsregister des 16. Jahrhunderts für das Herzogtum Westfalen. Teil 1, Die Register von 1536 und 1565. 1971.
- W.-D. Penning, Die weltlichen Zentralbehörden im Erzstift Köln von der ersten Hälfte des 15. bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts. 1977. -Inventar Düsseldorf 2.
- J. Rathje, Die Behördenorganisation im ehemals kurkölnischen Herzogtum Westfalen. 1905 (Dissertation).
- U. Eisenhardt. Aufgabenbereich u. Bedeutung des kurkölnischen Hofrats in den letzten 20 Jahren des 18. Jahrhunderts. 1965.
- J. J. Scotti (Hg.), Sammlung der Gesetze und Verordnungen, welche in dem vormaligen Churfürstenthume Cöln [...] ergangen sind, vom Jahre 1463 bis [...] 1816. 3 Abt., 1830-1831.
- K. Feaux de Lacroix, Geschichte der hohen Jagd im Sauerlande (Herzogtum Westfalen. Fürstentümer Wittgenstein). 1913.
- Sauerländer Heimatbund (Hg.), Jagd und Wild im kurkölnischen Sauerland. 1988.
- G. Schulte, Das Verhältnis von Erzbischof und Ständen im kurkölnischen Westfalen. 1582 - 1590. 1981 (Masch. Staatsarbeit).
- W. Hücker, Die Entstehung der Amtsverfassung im Herzogtum Westfalen. In Westf. Z. (68) 1910.
- Lindner, Feme (Freistühle).
- H. Esser, Beiträge zur Geschichte vom Summern. In: Heimatblätter für Hohenlimburg 4 (1930).
- G. Bettge (Hg.), Iserlohn-Lexikon (u.a. Sümmern). 1987.
Literatur Territorialgeschichte
- W. Janssen. Die Erzbischöfe von Köln und ihr "Land" Westfalen im Spätmittelalter. In: Westf. 58 (1980).
- G. v. Lojewski. Bayerns Weg nach Köln. 1962.
- E. Schumacher, Das kölnische Westfalen im Zeitalter der Aufklärung unter besonderer Berücksichtigung der Reformen des letzten Kurfürsten von Köln. Max Franz von Österreich. 1967.
- P. Berglar. O. Engels (Hg.). Der Bischof in seiner Zeit. Bischofstypen und Bischofsideal im Spiegel der Kölner Kirche. 1986.