Stadtgericht Coesfeld: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Jahre  '''1815  erhielt  Coesfeld  ein Land- und  Stadtgericht''', welches  Gerichtstage  in [[Billerbeck]]  abhielt.  Das  Gericht  war  in einem angemieteten Privathaus  untergebracht,  das  Gefängnis in  einem städtischen Gebäude. 1846 wurde  das  [[Amt Gescher]] vom Land- und  Stadtgericht  [[Vreden]]  abgetrennt  und  dem Coesfolder Gericht  zugeschlagen.
Im Jahre  '''1815  erhielt  Coesfeld  ein Land- und  Stadtgericht''', welches  Gerichtstage  in [[Billerbeck]]  abhielt.  Das  Gericht  war  in einem angemieteten Privathaus  untergebracht,  das  Gefängnis in  einem städtischen Gebäude. 1846 wurde  das  [[Amt Gescher]] vom Land- und  Stadtgericht  [[Vreden]]  abgetrennt  und  dem Coesfolder Gericht  zugeschlagen.


'''1849  wurde  Coesfeld  Sitz  eines  Kreisgerichts'''  mit  Gerichtskommissionon in  [[Dülmen]],  [[Haltern am See|Haltern]] und  [[Bocholt]]  (1876)  und  einer Gerichtsdeputation in [[Borken]]  (1876). Gerichtstage wurden in [[Billerbeck]] und  [[Buldern]] abgehalten.  Untergebracht war  das Kreisgericht  in  einem durch Vertrag vom 08./25.03.1850  gegen eine Miete von  282  Talern von dem Fürsten von  Salm-Horstmar angemieteten Haus  am Marktplatz,  das  1874  zur  Vermeidung  des Einsturzes unterkellert werden musste.  Durch Vertrag vom 16.02.1856/04.09.1857  erhielt  der Justizfiskus von der  Stadt Coesfeld  unentgeltlich  einen Bauplatz  für  ein  Geschäfts-und  Gefängnisgebäude  zur Verfügung gestellt,  auf dem er  in den Jahren 1859/60  zunächst  ein  Gefängnisgebäude  und  dann Ende der  70er Jahre  das  Geschäftsgebäude  Borkenerstrasse  2  errichtete,  das  1906  durch  einen Anbau  erweitert  werden musste.
'''1849  wurde  Coesfeld  Sitz  eines  Kreisgerichts'''  mit  Gerichtskommissionon in  [[Dülmen]],  [[Haltern am See|Haltern]] und  [[Bocholt]]  (1876)  und  einer Gerichtsdeputation in [[Borken]]  (1876). Gerichtstage wurden in [[Billerbeck]] und  [[Buldern (Dülmen)|Buldern]] abgehalten.  Untergebracht war  das Kreisgericht  in  einem durch Vertrag vom 08./25.03.1850  gegen eine Miete von  282  Talern von dem Fürsten von  Salm-Horstmar angemieteten Haus  am Marktplatz,  das  1874  zur  Vermeidung  des Einsturzes unterkellert werden musste.  Durch Vertrag vom 16.02.1856/04.09.1857  erhielt  der Justizfiskus von der  Stadt Coesfeld  unentgeltlich  einen Bauplatz  für  ein  Geschäfts-und  Gefängnisgebäude  zur Verfügung gestellt,  auf dem er  in den Jahren 1859/60  zunächst  ein  Gefängnisgebäude  und  dann Ende der  70er Jahre  das  Geschäftsgebäude  Borkenerstrasse  2  errichtete,  das  1906  durch  einen Anbau  erweitert  werden musste.


Im Jahre  '''1879  erhielt  Coesfeld  ein  Amtsgericht'''  mit  den Gerichtstagen  in Billerbeck und  Rorup.
Im Jahre  '''1879  erhielt  Coesfeld  ein  Amtsgericht'''  mit  den Gerichtstagen  in Billerbeck und  Rorup.
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==Archiv==
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* Landesarchiv NRW Abt. Westfalen
* Landesarchiv NRW Abt. Westfalen

Version vom 9. Oktober 2014, 17:19 Uhr

Gerichtswesen im Münsterland: In oft kurzen Zeitabschnitten erlebten wir im Münsterland unterschiedliche, oft gegensätzliche politische Systeme: Feudalismus, Einzug der Moderne unter Napoleon, preußisches Kaiserreich, Weimar, NS-Staat, Besatzungsregime die Bundesrepublik. Dabei wurden Rechtsordnungen wie Wäschestücke gewechselt. Was blieb waren die Juristen und nahezu sämtliche Führungsstäbe des jeweiligen Systems, auch auf der regionalen Ebene.

Historische Hierarchie

Regional > Historische deutsche Staaten > Muenster-port-wap.jpg - Portal:Fürstbistum Münster > Fürstbistum Münster > Amt im Fürstbistum Münster > Amt Horstmar (historisch) > Coesfeld > Stadtgericht Coesfeld

Zeitschiene vor 1803

Geschichte

In Jahre 1118 waren die Grafen von Calvelage und Ravensberg Besitzer der Höfe Coesfeld und Varlar, 1197 trat der Bischof Hermann II, von Münster als Landesherr auf und hob Coesfeld durch Verleihung des Stadtrechts aus dem Grafenbann. Der mit "Fredepfählen" bezeichnete engere Stadtbezirk bildete den Bezirk des alten Hofes Coesfeld, dessen Gerichtsbarkeit dem Varlarer Vogt zugestanden hatte, die nun an die neue Stadt übergegangen war. Nur bis an diese Pfähle reichten die Polizeigewalt von Bürgermeister und Rat und alle Hoheitsrechte, die aus der Stadtgerichtsbarkeit entstammten, Zivilgericht wurde Dienstags und Freitags unter der Rathaushalle gehalton. Als Sympol des Stadtgerichts galt das auf dem Markt stehende Steinkreuz, vor ihm wurde das Gericht "auf Leben und Tod" gehalten, 1427 wurde das Kreuz von der Mitte des Marktes vor das Rathaus versetzt.

Ausser dem Stadtgericht waren im Bezirk Coesfeld vor der Säkularisation noch folgende Gerichte zustündig

  • das fürstbischöfliche Stadtgericht Billerbeck
  • das fürstbischöfliche Gogericht Hastehsusen
  • das fürstbischöfliche Sandwelle
  • das Domkapitularische Gericht Limbergen-Beyfang
  • Gericht Rorup des Hauses Rorup.

In einem zwischen Münster und Steinfurt im Jahre 1716 geschlossenen Vertrag wurde bestimmt, dass der Graf von Steinfurt über die Kirchspiele Laer und Holthausen sowie mehrere Bauerschaften der Kirchspiele Billerbeck und Darfeld die unterherrliche Jurisdiktion unter Münsterischor Landeshoheit ausüben sollte. [1]

1395 Stadtgericht Coesfeld

  • 1395 Richter: Wessel van der Kemmenaden
  • 1395 Bürgermeister: Jhan de Twent
  • 1395 Bürgermeister: Johan Mertyns
  • 1395 Schöffe: Wessel Herderink
  • 1395 Schöffe: Heyno Lünynk
  • 1395 Schöffe: Bernd der Goldsmit
  • 1395 Zeugen: Bernd Valke, Bernd van Asbeck, Mauricius Blome,

1776 Stadtgericht Coesfeld

Amt Horstmar (historisch), Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:

  • 1776 Stadtrichter: Franz Arnold Vagedes, kurkölnisch - münsterischer Hofrat
  • 1776 Gerichtsschreiber: J. C. Ahlemann
  • 1776 Prokurator: Alexander Hülskötter
  • 1776 Bürgermeister: Johann Hermann Marx
  • 1776 Bürgermeister: Christoph Schmees
  • 1776 Prokurator und Stadtsekretär: Carl Benedikt Möller
  • 1776 Obervogt: Christoph Hune und substituirter Holzrichter der Gopeler Mark [2]

1796 Stadtgericht Coesfeld

Amt Horstmar (historisch), Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:

1802 Stadtgericht Coesfeld

Amt Horstmar (historisch), Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:

  • 1802 Stadtrichter: Ignaz Theodor Ficken J.U.D.
  • 1802 Gerichtsschreiber: Johann Werner Ficken
  • 1802 Prokurator: Alexander Hülskötter
  • 1802 Prokurator: Georg Adolph Becker
  • 1802 Prokurator: Johann Henrich Neuhaus [4]

Zeitschiene nach 1802

1812 Friedensgericht Kanton Coesfeld

Das Friedensgericht hält am Montag und Dienstag des Vormittags Civil-Sitzung, sodann Dienstags Nachmittags Polizey-Gericht.

Gerichtsbezirk: Mairien 1812

Preußische Gerichtsbarkeit

Im Jahre 1815 erhielt Coesfeld ein Land- und Stadtgericht, welches Gerichtstage in Billerbeck abhielt. Das Gericht war in einem angemieteten Privathaus untergebracht, das Gefängnis in einem städtischen Gebäude. 1846 wurde das Amt Gescher vom Land- und Stadtgericht Vreden abgetrennt und dem Coesfolder Gericht zugeschlagen.

1849 wurde Coesfeld Sitz eines Kreisgerichts mit Gerichtskommissionon in Dülmen, Haltern und Bocholt (1876) und einer Gerichtsdeputation in Borken (1876). Gerichtstage wurden in Billerbeck und Buldern abgehalten. Untergebracht war das Kreisgericht in einem durch Vertrag vom 08./25.03.1850 gegen eine Miete von 282 Talern von dem Fürsten von Salm-Horstmar angemieteten Haus am Marktplatz, das 1874 zur Vermeidung des Einsturzes unterkellert werden musste. Durch Vertrag vom 16.02.1856/04.09.1857 erhielt der Justizfiskus von der Stadt Coesfeld unentgeltlich einen Bauplatz für ein Geschäfts-und Gefängnisgebäude zur Verfügung gestellt, auf dem er in den Jahren 1859/60 zunächst ein Gefängnisgebäude und dann Ende der 70er Jahre das Geschäftsgebäude Borkenerstrasse 2 errichtete, das 1906 durch einen Anbau erweitert werden musste.

Im Jahre 1879 erhielt Coesfeld ein Amtsgericht mit den Gerichtstagen in Billerbeck und Rorup.

Im März 1945 wurde das Gerichtsgebäude bei einem dreitägigen Bombardement, das 4/5 der Stadt in Schutt und Asche legte-, zerstört. Das Gefängnis wurde ebenfalls schwer beschädigt. Das Gericht fand zunächst Unterkunft in einer Baracke des Kaufmanns Schickendanz, 1948 in einem städtischen Bürogebäude, dem ehemaligen Wehrbezirks¬kommando. Mit dem Wiederaufbau des Gerichtsgebäudes wurde 1949 begonnen, wobei im Wohnungsanbau eine Richterdienstwohnung eingerichtet wurde. Im Sommer 1951 konnte der Neubau bezogen werden. Das baufällige Gefängnis wurde zum Teil abgebrochen und neuaufgebaut, wobei ein weiteres Geschoß errichtet wurde. [1]

Land- und Stadtgericht Coesfeld

  • Direktor: Vagedes (1838-1849)
  • Land- und Stadtrichter: Bues, bisher Friedensrichter in Coesfeld (1815-1838)
  • Land- und Stadtrichter: Ass. Kehrmann, bisher Subsitut des Kgl. Anwalts in Steinfurt (1815-1332/33)
  • Land- und Stadtrichter: Ass. Ellering, bisher Hilfsrichter u. Advokat in Coesfeld (1815-1832/33)
  • Land- und Stadtrichter: OLGAss. Schlüter (1832/33-1841/42)
  • Land- und Stadtrichter: Floreth (1832/33-1849)
  • Land- und Stadtrichter: OLGAss. Hellweg (1839/40- 1844)
  • Land- und Stadtrichter: Ass. Brickwedde (1841/42-1849)
  • Land- und Stadtrichter: OLGAss. Heitmann (1844-1849)

Kreisgericht Coesfeld

  • Direktor: Vagedes, (1849-1864)
  • Direktor: Hellweg (1852-1879)
  • Kreisrichter: Floreth (1849-1858)
  • Kreisrichter: Fischer I (1849-1852)
  • Kreisrichter: Brickwedde (1849-1873)
  • Kreisrichter: Fischer II (1849-1851)
  • Kreisrichter: Schmidt (1853-1859)
  • Kreisrichter: Wernekinck (1858-1862)
  • Kreisrichter: Heitmann (1859-1879)
  • Kreisrichter: Offenberg (1863-1879)
  • Kreisrichter: Engelkamp (1862-1879)
  • Kreisrichter: Müller (1874-1879)..

Amtsgericht Coesfeld

  • Direktor: Hübner (OAR seit 1946, AGDir. seit 1955-?)
  • Direktor: Alberty (seit 1949, s. 1956 Dir. -?)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Heitmann I (1879-1897)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Offenberg (1879-1890)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Steinbicker (1890-1904)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Geh.J.R. Max Niesert (1897-1921)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Hortmann (1904-1921)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Dr. Rebber, ab 1936 OAR (1915-1946)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Bauer (1921/1922)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Tillmann (1923-1938)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Rosengerth (1935-1941)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Weelau (1939-1947)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Große Wentrup (1942-?)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Northoff (1952-? )
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Wigge (1956-?)

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Quelle: Oppenheim, Karl:Das Gerichtswesen im Münsterland (1954)
  2. Quelle: 1776 Adreßcalender des Hochstifts Münster. Hrsg. Coppenrath
  3. Quelle: 1796 Hochstift Münsterischer Hof- u. Adreßkalender
  4. Quelle: 1802 Hochstift Münsterischer Hof- u. Adreßkalender
  5. Quelle: 1812 Almanach des Lippe-Departements für 1813, hrsg. v. J. v. Münstermann. Münster 1812

Archiv

Bibliografie