Lütau: Unterschied zwischen den Versionen
(→Geschichte: Erste Besiedlung, Etymologie des Ortsnamens, Quellen) |
|||
Zeile 34: | Zeile 34: | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Das Dorf Lütau in der Sadelbande wird im Ratzeburger Zehntregister von 1230 erstmals urkundlich erwähnt als ''Lvtowe''. | |||
Aus der Eintragung im Zehntregister von 1230 des Bischofs Gottschalk von Ratzeburg (1229–1235) geht hervor, dass die Pfarrei und das deutsche Dorf Lütau bereits vor 1164 bestanden. Es ist vermerkt, dass Lütau von dem Grafen Reinhold zehntbar gemacht worden sei. Nachdem dieser Graf Reinhold im Jahre 1164 in der Schlacht bei Demmin gefallen war, sei der Zehnte von Lütau frei für den Bischof geworden. | |||
Lütau wurde planmäßig angelegt von deutschen Siedlern, als diese in der Kolonisationszeit des 12. Jahrhunderts das Gebiet der Polaben besetzten. Der Ortsname weist jedoch darauf hin, dass das Dorf älter ist und von slawischen Siedlern gegründet wurde. Der Name ''Lutowe'' geht zurück auf altpolabisch *''L'utov'' und ist eine Bildung aus dem altpolabischen Personennamen *''L'ut'' und dem Possessivsuffix ''–ov'' und bedeutet „Siedlung des L'ut“. Die Forschung hält es für möglich, dass das ursprüngliche slawische Dorf Lütau vor der Kolonisationszeit an der Stelle lag, die in der Flurkarte Lütau aus dem Jahre 1722 als „''vor dem Wendfeld''“ bezeichnet wird und die sich nördlich der Linau an der Wangelauer Scheide, unmittelbar neben der Flur „''Up dem olden Felde''“ befindet. Daneben wird in der Forschung auch eine Entstehung des Wendfeldes als eigene Siedlung für die aus ihrem alten Dorf ausgesiedelten Slawen erst in deutscher Zeit in Erwägung gezogen. | |||
Quellen: | |||
* Haefs, H. (2004): Ortsnamen und Ortsgeschichten in Schleswig-Holstein : zunebst dem reichhaltigen slawischen Ortsnamenmaterial und den dänischen Einflüssen auf Fehmarn und Lauenburg, Helgoland und Nordfriesland : woraus sich Anmerkungen zur Landesgeschichte ergeben, Norderstedt 2004. | |||
* Prange, W. : Siedlungsgeschichte des Landes Lauenburg im Mittelalter, Quellen und Forschungen zur Geschichte Schleswig-Holsteins, Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte (Hrsg.), Bd. 41, Neumünster 1960. | |||
<!-- Hier: geschichtlicher Abriss --> | <!-- Hier: geschichtlicher Abriss --> | ||
<!-- == Genealogische und historische Gesellschaften == --> | <!-- == Genealogische und historische Gesellschaften == --> |
Version vom 31. Mai 2014, 11:09 Uhr
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Schleswig-Holstein > Kreis Herzogtum Lauenburg > Lütau
Einleitung
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
- Ev.-Luth. Kirchengemeinde Lütau, Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland
Geschichte
Das Dorf Lütau in der Sadelbande wird im Ratzeburger Zehntregister von 1230 erstmals urkundlich erwähnt als Lvtowe. Aus der Eintragung im Zehntregister von 1230 des Bischofs Gottschalk von Ratzeburg (1229–1235) geht hervor, dass die Pfarrei und das deutsche Dorf Lütau bereits vor 1164 bestanden. Es ist vermerkt, dass Lütau von dem Grafen Reinhold zehntbar gemacht worden sei. Nachdem dieser Graf Reinhold im Jahre 1164 in der Schlacht bei Demmin gefallen war, sei der Zehnte von Lütau frei für den Bischof geworden.
Lütau wurde planmäßig angelegt von deutschen Siedlern, als diese in der Kolonisationszeit des 12. Jahrhunderts das Gebiet der Polaben besetzten. Der Ortsname weist jedoch darauf hin, dass das Dorf älter ist und von slawischen Siedlern gegründet wurde. Der Name Lutowe geht zurück auf altpolabisch *L'utov und ist eine Bildung aus dem altpolabischen Personennamen *L'ut und dem Possessivsuffix –ov und bedeutet „Siedlung des L'ut“. Die Forschung hält es für möglich, dass das ursprüngliche slawische Dorf Lütau vor der Kolonisationszeit an der Stelle lag, die in der Flurkarte Lütau aus dem Jahre 1722 als „vor dem Wendfeld“ bezeichnet wird und die sich nördlich der Linau an der Wangelauer Scheide, unmittelbar neben der Flur „Up dem olden Felde“ befindet. Daneben wird in der Forschung auch eine Entstehung des Wendfeldes als eigene Siedlung für die aus ihrem alten Dorf ausgesiedelten Slawen erst in deutscher Zeit in Erwägung gezogen.
Quellen:
- Haefs, H. (2004): Ortsnamen und Ortsgeschichten in Schleswig-Holstein : zunebst dem reichhaltigen slawischen Ortsnamenmaterial und den dänischen Einflüssen auf Fehmarn und Lauenburg, Helgoland und Nordfriesland : woraus sich Anmerkungen zur Landesgeschichte ergeben, Norderstedt 2004.
- Prange, W. : Siedlungsgeschichte des Landes Lauenburg im Mittelalter, Quellen und Forschungen zur Geschichte Schleswig-Holsteins, Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte (Hrsg.), Bd. 41, Neumünster 1960.
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Internetlinks
Offizielle Internetseiten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.