Praestations-Tabellen: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
Praestations-Tabellen (PT) waren Grundsteuer-Tabellen für die kgl.Amtsdoerfer in Preussen seit
Praestations-Tabellen (PT) waren Grundsteuer-Tabellen für die kgl.Amtsdörfer in Preussen seit
dem Bestehen des General-Direktoriums(1823-1806),der obersten Verwaltungseinrichtung in Berlin
dem Bestehen des General-Direktoriums(1823-1806),der obersten Verwaltungseinrichtung in Berlin
sowie des General-Direktoriums zu Breslau fuer Schlesien (1742-1806, wahrscheinlich vernichtet 1945).
sowie des General-Direktoriums zu Breslau für Schlesien (1742-1806, wahrscheinlich vernichtet 1945).
Neben einer wirtschaftlichen Beschreibung der Ortschaften im Hinblick auf ihre Steuerkraft
Neben einer wirtschaftlichen Beschreibung der Ortschaften im Hinblick auf ihre Steuerkraft
enthalten die PT Namenslisten der Bauern, besonders umfangreich und z.T. veroeffentlicht fuer
enthalten die PT Namenslisten der Bauern, besonders umfangreich und z.T. veröffentlicht für
Ostpreussen. Die PT wurden im Abstand von etwa 6 Jahren erneuert bzw. berichtigt.
Ostpreussen. Die PT wurden im Abstand von etwa 6 Jahren erneuert bzw. berichtigt.
Seit etwa 1787 sind die PT besonders ausfuehrlich, da sie auch Angaben aus den Grund- und
Seit etwa 1787 sind die PT besonders ausführlich, da sie auch Angaben aus den Grund- und
Hypothekenakten enthalten, die seit 1783-1784 bestanden und Auskunft geben betr. Erwerb eines
Hypothekenakten enthalten, die seit 1783-1784 bestanden und Auskunft geben betr. Erwerb eines
Grundstuecks. Keine PT gibt es fuer adlige Grundstuecke (Rittergueter, Dominia) sowie Stadtgrundstuecke.
Grundstücks. Keine PT gibt es für adlige Grundstücke (Rittergüter, Dominia) sowie Stadtgrundstücke.
Wer Namenslisten der Landbewohner im allgemeinen sucht, kann solche in den Muehlen-Consignationen
Wer Namenslisten der Landbewohner im allgemeinen sucht, kann solche in den Mühlen-Consignationen
oder Mahllisten vor 1806 finden, da bis dahin Mahlzwang bestand. Alle Bewohner mussten ihr
oder Mahllisten vor 1806 finden, da bis dahin Mahlzwang bestand. Alle Bewohner mu&szlig:ten ihr
Getreide bei einer bestimmten Muehle mahlen lassen und ihr Metzgeld an die kgl.Kasse zahlen.
Getreide bei einer bestimmten Mühle mahlen lassen und ihr Metzgeld an die kgl.Kasse zahlen.
Die Mahllisten enthalten alle Familienmitglieder nach Namen des Familienhauptes sowie Anzahl
Die Mahllisten enthalten alle Familienmitglieder nach Namen des Familienhauptes sowie Anzahl
und sind bei den PT deponiert.
und sind bei den PT deponiert.
Seit den Stein-Hardenbergschen Landreformen des 19.Jhtds. wurde die Erbpacht in den kgl.Amtsdoerfern
Seit den Stein-Hardenbergschen Landreformen des 19.Jhtds. wurde die Erbpacht in den kgl.Amtsdörfern
allmaehlich durch Kauf "abgeloest" und in Eigentum umgewandelt. Damit verschwanden auch  
allmählich durch Kauf "abgelöst" und in Eigentum umgewandelt. Damit verschwanden auch  
die PT bis etwa 1850. Die Akten dieser Abloesungen oder Austuungen sind besonders in den General-Kommissionen zu Breslau fuer Schlesien sowie zu Bromberg fuer Posen und Westpreussen
die PT bis etwa 1850. Die Akten dieser Ablösungen oder Austuungen sind besonders in den General-Kommissionen zu Breslau für Schlesien sowie zu Bromberg für Posen und Westpreussen
zu suchen, aber auch bei den Bezirks-Regierungen als Duplikate und geben Auskunft ueber die Besitzer.  
zu suchen, aber auch bei den Bezirks-Regierungen als Duplikate und geben Auskunft über die Besitzer.  
Die Praestations-Tabellen fanden einen gewissen Ersatz durch die Kataster seit der Einfuehrung
Die Praestations-Tabellen fanden einen gewissen Ersatz durch die Kataster seit der Einführung
der Kataster-Aemter im Jahre 1861.
der Kataster-Ämter im Jahre 1861.

Version vom 4. April 2006, 01:32 Uhr

Praestations-Tabellen (PT) waren Grundsteuer-Tabellen für die kgl.Amtsdörfer in Preussen seit dem Bestehen des General-Direktoriums(1823-1806),der obersten Verwaltungseinrichtung in Berlin sowie des General-Direktoriums zu Breslau für Schlesien (1742-1806, wahrscheinlich vernichtet 1945). Neben einer wirtschaftlichen Beschreibung der Ortschaften im Hinblick auf ihre Steuerkraft enthalten die PT Namenslisten der Bauern, besonders umfangreich und z.T. veröffentlicht für Ostpreussen. Die PT wurden im Abstand von etwa 6 Jahren erneuert bzw. berichtigt. Seit etwa 1787 sind die PT besonders ausführlich, da sie auch Angaben aus den Grund- und Hypothekenakten enthalten, die seit 1783-1784 bestanden und Auskunft geben betr. Erwerb eines Grundstücks. Keine PT gibt es für adlige Grundstücke (Rittergüter, Dominia) sowie Stadtgrundstücke. Wer Namenslisten der Landbewohner im allgemeinen sucht, kann solche in den Mühlen-Consignationen oder Mahllisten vor 1806 finden, da bis dahin Mahlzwang bestand. Alle Bewohner mu&szlig:ten ihr Getreide bei einer bestimmten Mühle mahlen lassen und ihr Metzgeld an die kgl.Kasse zahlen. Die Mahllisten enthalten alle Familienmitglieder nach Namen des Familienhauptes sowie Anzahl und sind bei den PT deponiert. Seit den Stein-Hardenbergschen Landreformen des 19.Jhtds. wurde die Erbpacht in den kgl.Amtsdörfern allmählich durch Kauf "abgelöst" und in Eigentum umgewandelt. Damit verschwanden auch die PT bis etwa 1850. Die Akten dieser Ablösungen oder Austuungen sind besonders in den General-Kommissionen zu Breslau für Schlesien sowie zu Bromberg für Posen und Westpreussen zu suchen, aber auch bei den Bezirks-Regierungen als Duplikate und geben Auskunft über die Besitzer. Die Praestations-Tabellen fanden einen gewissen Ersatz durch die Kataster seit der Einführung der Kataster-Ämter im Jahre 1861.