Ostpreußenblatt Februar 1955,: Unterschied zwischen den Versionen
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Über Hans Gollub, geb. am 07.02.1913 in Allenstein, zuletzt wohnhaft Königsberg. Alter Garten 46, von Beruf: Friseur. | Über Hans Gollub, geb. am 07.02.1913 in Allenstein, zuletzt wohnhaft Königsberg. Alter Garten 46, von Beruf: Friseur. | ||
Ostpreußenblatt Dezember 1954, Folge 49, Teil 1 | |||
Dezember | |||
Folge 49 vom 04.12.1954 | |||
Seite 6 Aus Stadt und Kreis Angerburg suchen nachstehende Kinder ihre Angehörigen 1. Aus Angerburg, Kehlener Straße 33, sucht Christa Anders, geb. am 11.08.1939, ihren Vater Willi Anders, geb. am 01.01.1904 2. Aus Angerburg (Straße unbekannt), sucht Herbert Klein, geb. am 29.05.1936 in der Nähe von Angerburg, seinen Vater Fritz Klein und seine Mutter Frieda Klein, geb. Schicke. 3. Aus Angerburg, Braunstraße 1b, sucht Günther Paplewski, geb. am 16.06.1940 in Angerburg, seine Mutter Frieda Paplewski, geb. vermutlich 1919. 4. Aus Angerburg, Theaterstraße 5, sucht Lothar Pölk, geb. am 02.08.1936 in Angerburg, seinen Bruder Manfred Pölk, geb. am 10.11.1928, und seinen Vater Max Willi Alexander Pölk, geb. am 05.09.1902 5. Aus Albrechtswiesen sucht Ingrid Dombrowski, geb. am 30.12.1939 in Albrechtswiesen, ihren Vater Kurt Dombrowski, geb. am 07.11.1914 6. Aus Amwalde suchen die Geschwister Doerkopf, Siegfried, geb. am 22.06.1938 in Amwalde, Helga, geb. am 30.03.1940 in Amwalde, Marga, geb. am 02.05.1942 in Amwalde, ihren Vater Gustav Doerkopf, geb. am 09.06.1896 in Waldheim, zuletzt Reschken, Kreis Angerburg. 7. Aus Benkheim suchen die Geschwister Müller, Irmgard, geb. am 25.04.1934 in Benkheim, Siegfried, geb. am 02.10.1938 in Benkheim, Klaus, geb. am 24.01.1942 in Benkheim, ihren Vater Albert Müller, geb. am 07.10.1909 in Kolsen. 8. Aus Jorken sucht Christel Zielasko, geb. am 21.02.1934 in Jorken, ihren Vater Fritz Zielasko, geb. am 31.01.1899 9. Aus Kerschken sucht Annegrete Blendeck, geb. am 15.01.1938, ihre Mutter Anna Blendeck, geb. Frisch, geb. am 27.01.1896 in Bartenstein, und ihre Schwester Gerda Blendeck, geb. am 13.12.1925 10. Aus Paulswalde sucht Gertrud Mattutat, geb. am 18.12.1938 in Paulswalde, ihren Vater Fritz Mattutat. 11. Aus Salpen sucht Karl (Colli) Backdanef oder Backdampf, geb. am 18.07.1936 in Salpen, Angehörige 12. Aus Surminnen, Post Herandstal, sucht Heinz Moritz, geb. am 28.10.1939 in Surminnen, seine Mutter Minna Moritz, geb. am 11.06.1920 13. Aus Treugenfließ sucht Helga Glogau, geb. am 17.01.1939, ihre Schwester Erika Glogau, zuletzt wohnhaft gewesen in oder bei Angerburg. 14. Aus Tiergarten sucht Adelheid Fischer, geb. am 19.06.1933 in Wensken, ihren Vater Paul Fischer, geb. am 23.12.1905 in Tiergarten. 15. Aus Wensken suchen die Geschwister Lopens, Annemarie, geb. am 27.07.1939 in Wensken, und Heide, geb. am 07.02.1941 in Wensken, Angehörige. 16. Aus Wiesenthal sucht Erika Albrecht, geb. am 24.12.1941, ihren Vater Paul Albrecht und ihre Mutter Meta Albrecht, geb. Jachnow, geb. am 07.05.1903 | |||
Seite 6 Johannisburg | |||
Gesucht werden: Frau Weidner, Ehemann, Bäckermeister, und Frau Niduschewski, geb. Skrodzki, Herbert Bastian; alle Dreifelde; Schwiderek, Eltern und Geschwister Reitzenstein, gesucht von dem hundertprozentigen kriegsbeschädigten Sohn Ludwig Schwiderek; Ernst Wiezorek von Brandel I. Kreis Danneberg, unbekannt verzogen; Kordaß, Max, Lissaken; Wilzek, Adolf, Bahnbeamter, Fischborn; Rattay, Walter, geb. 11.01.1921, bei der Panzergruppe gedient. – Wer kann etwas über den Verbleib des aus Königsberg nach Gehlenburg verlegten Altersheimes aussagen? Verbleib Wilhelmine Arndt? Otto Brosch, Landratsamt, bisher Harsum, wird um Angabe der neuen Anschrift gebeten. | |||
Gesucht werden: Gustav Fronz, Gutten; Walter Kattay, geb. 11.01.1921, früher bei einer Reit.-Ausb.-Esk., Schule für schnelle Truppen in Brüx und Potsdam. | |||
Ein Brief an Herbert Linda, Marburg, Schulstraße 16, ist als unbestellbar zurückgekommen. | |||
Wir beglückwünschen unseren Landsmann Ludwig Christofzik, Broedau, jetzt Oldenrode/Harz, zu seinem 81. Geburtstag. | |||
Seite 7 Braunsberg | |||
Gesucht wird Dr. Günther Wierutsch, ehemals Braunsberg, Sydathstraße. | |||
Seite 7 Suchanzeigen | |||
Suche Beamte der Mündelsicheren Stadtsparkasse Tapiau, da die Sparkassenbücher durch den Russeneinfall verloren gegangen sind. Unkosten werden ersetzt. Nachricht erb. Christel Naujoks, Reutlingen, Wttbg., Lerchenstraße 7 | |||
Achtung, Russlandheimkehrer! Wer kann Auskunft geben über das Schicksal meines Sohnes Otto Barkowski, geb. 14.11.1908, Langendorf, Kreis Labiau, Ostpreußen, letzte Nachricht 1947 aus dem Kriegsgefangenenlager Postfach 3888? Später eine Suchkarte aus dem Lager 371. Nachricht erb. Frau Amalie Barkowski, Hemel 10, Post Brümmerhof über Zeven, Bezirk Bremen, früher: Langendorf, Kreis Labiau, Ostpreußen. | |||
Meine Mutter, Frau Auguste Borst, eine Frau von 85 Jahren, wurde am 11.02.1945 auf der Frischen Nehrung auf ein Gefährt der Firma Drengwitz, Insterburg, gesetzt. Das Gefährt fuhr in Richtung Ostseebad Kahlberg. Wo befindet sich der Chef der Firma Drengwitz und wie heißt der Kutscher und wo wohnt letzterer? Auskunft erbittet Ernst Borst, Argelsried 19, Obb. Post Gilching. | |||
Wer kann Auskunft geben über den Verbleib des Volkssturmmannes Fritz Bernadowitz, geb. am 29.10.1905? Sein letzter Wohnort war Christiankehmen, Kreis Angerapp. Er wird seit Januar 1945 vermisst und war zuletzt bei den Kämpfen um Wehlau, Ostpreußen eingesetzt. Nachricht erb. Ida Bernadowitz, Wuppertal-Ro., Bandwirker Straße 14 | |||
Gesucht wird mein Bruder Herbert Donath, geb. 08.12.1906, aus Pillau und seine Frau Else Donath, geb. Eggert. Nachricht erb. Frau Gertrud Hinz, geb. Donath, Rendsburg, Blenkinhofstraße 1. | |||
Wer kann Auskunft geben über Herrn Ernst Klatt, aus Königsberg, geb. 28.10.1886? Sommer 1946 vom Samland nach Königsberg gefahren, seitdem keine Spur. Evtl. Auskunft erb. Frau Th. Klatt, Hannover, Grimmstraße 5a. | |||
Gesucht werden die Eheleute Paul Koch und Clara Koch, geb. Tresp, aus Allenstein, Adolf-Hitler-Allee 66 (Autoreparatur: Kaiserstraße 1, gegenüber dem Gericht). Nachricht erb. unter Nr. 47843 Das Ostpreußenblatt. | |||
Meta Ebner, geb. Kurrat, geb. 22.07.1905, und Kind Erika, geb. 10.02.1943, beide aus Königshuld, Kreis Tilsit-Ragnit, Ostpreußen, beide vermisst am 10.02.1945 im Kreis Friedland, Ostpreußen, beim Russeneinfall. Wer kennt ihr Schicksal und kann Auskunft geben? Nachricht erb. Frau Sedat, Gladbeck Westf., Aschebruch 10. Unkosten werden erstattet. | |||
Suche Schmiedemeister Adolf Gerlach und Frau Magdalena Gerlach, aus Schwerfelde, Post Bokellen, Kreis Insterburg. Wir sind im Februar 1945 in Pommern vom Treck auseinander gekommen. Ferner Bauer Wilhelm Rebstadt und Frau Emma Rebstadt, aus Birklacken, Post Bokellen, Kreis Insterburg, und Bauer Max Stamm und Frau Helene Stamm, aus Birklacken, Post Bokellen, Kreis Insterburg. Nachricht erb. für Frau Dora Fischer, geb. Franz, aus Schwerfelde unter Nr. 47969 Das Ostpreußenblatt. | |||
Wer weiß etwas über das Schicksal meiner Schwester Martha Haupt, geb. Wohlgemuth, geb. 29.01.1880, aus Bersteningken, Post Stonischken, Kreis Heydekrug, Ostpreußen? Nachricht erb. Heinrich Wohlgemuth, Königshügel, Post Tetenhusen, Kreis Rendsburg, Holstein, früher Thomuscheiten, Post Nattkischken, Kreis Tilsit, Ostpreußen | |||
Gesucht werden Rudolf Klinger, geb. Mai 1934, seine Mutter Anna Werner, verw. Klinger, geb. Erdmann, geb. 10.01.1898, letzte Wohnung: Heilsberg, Ostpreußen, Fleischerstraße. Wer weiß etwas über deren Verbleib? Es handelt sich um eine Erbschaft. Auskunft erb. Frau Rosa Teschner, Eschweiler bei Aachen, Dürener Straße 35. | |||
Familie Gritzan oder Angehörige aus Marschehnen bei Medenau, Kreis Fischhausen. Nachricht erb. A. Lauruhn, Mutterstadt, Pfalz, Rimerstraße 22 | |||
Mit Foto. Achtung Russlandheimkehrer! Wer kann Auskunft geben über das Schicksal meines Mannes, Uffz. bei der Inf. Wilhelm Keding, geb. 26.07.1913, wohnhaft Königsberg-Rothenstein, Stieglitzweg 8? Letzte Nachricht Februar 1945, Nähe Heiligenbeil. Nachricht erb. Frau Anna Keding, geb. Iwohn, Ratlingen, Volkardeyerstraße 23, über Düsseldorf. | |||
Wer kann Auskunft geben über den Verbleib meines Sohnes, des O.-Grenadier Siegfried Marquardt, geb. am 10.12.1924 in Braunsberg, Ostpreußen? Er war Geschützführer in einem Inf.-Regt., Feldpostnr. 31 619 E, 1,83 m groß und von Beruf Jungbauer. Sein letzter Brief war am 15.01.1945 in Polen, Raum Lomscha, geschrieben. Seitdem fehlt jede Spur. Unkosten werden erstattet. Für eine Nachricht wäre sehr dankbar, Johann Marquardt (21a) Löhne-Bhf., Westf., Schierholzstraße 13, früher Braunsberg, Ostpreußen, Abbau, Neustadt. | |||
Wir suchen unseren Sohn, Günter Meyer, geb. 02.03.1927 in Königsberg, Tiepoltstraße 25, Inf.-Ausbildungskomp. Braunsberg, Feldpostnr. L 33 837, letzte Nachricht vom 22.03.1945 aus Ostpreußen. Er war am selben Tage verwundet. Nachricht erb. Paul Meyer, Buxtehude, Heitmannsweg 5 | |||
Mit Foto. Wer kann Auskunft geben über das Schicksal meines Sohnes, Uffz. Willi Mix, geb. 18.11.1919, wohnhaft Königsberg, Altroßgärter Predigerstraße 6? War 1943 - 1944 Ausbilder Genesungskomp. Sensburg (Inf.). Letzte Nachricht vom 18.02.1945 aus Braunsberg, Ostpreußen, Feldpostnr. im Januar 1945 war 04 940 C und Februar 1945 die Nr. 26 190 C. Nachricht erb. Wilhelm Mix, Porz bei Köln, Eilerstraße 34 | |||
Gesucht werden Angehörige oder Bekannte von Paul Naujoks, geb. 11. Mai 1923, Reuschenfeld, Kreis Gerdauen, Ostpreußen. Nachricht erb. Röschen Piontek, Plettenberg, Westf., Ratschelle 21 | |||
Suche meinen Sohn Hans Werner Philippsen, geb. 27.03.1925. Letzte Nachricht 29.08.1945 aus Rumänien, Feldpostnr. 35 953 C. Nachricht erb. Toni Philippsen (24a) Altendorf Osten über Basbeck. | |||
Wilhelm Pinno, aus Langendorf, Kreis Bartenstein, oder seine Angehörigen. Nachricht zwecks Bestätigung über Grundbuchlöschung erb. Bertha Bierfreund, Hamburg-Altona, Haubachstraße 34. Unkosten werden erstattet. | |||
Mit Foto. Erich Sahnau, geb. 29.08.1906, Malermeister in Tapiau, zuletzt Obw. D. Gend. D. R. in Szczekociny, Kreis Jedrzejon, Distr. Radom (Feldpostnr. 59 147 B). Wer hat ihn zuletzt gesehen? Nachricht erb. unter Nr. 46 907 Das Ostpreußenblatt | |||
Wer kann Auskunft geben über die letzten Tage meines Sohnes, Oberltn. Bruno Roschanski, Führer einer Panzer-Pionier-Komp.? Sein Heldengrab mit Grabkreuz und folgender Anschrift: Berltn. Bruno Roschanski, 2. Panz.-Pion.-Bat. 40, geb. 10.06.1917, gefallen am 29.01.1945, ist auf dem Friedhof in Guttstadt, Kreis Heilsberg, gefunden worden. Nachricht erb. B. Roschanski (20) Munster, Han., Emminger Weg 4 | |||
Gesucht wird der ehemalige Obergefr. Franz Schäfer, geb. 22.09.1909 in Krebswinkel, Heimatanschrift: Ehefrau Anna Schäfer, Balleten, Kreis Angerapp, Ostpreußen. Nachricht erb. unter Nr. 47 997 Das Ostpreußenblatt | |||
Suche Obergefr. Horst Günther Wildauer, geb. 06.10.1921 in Königsberg, Oberhaberberg 60, Feldpostnr. 42 545 B, vermisst seit 26.03.1944 im Kessel Kamenzen/Podolsk, Nachricht erb. für die Eltern Frau Gertrud Kühn (23) Wiesmoor-Mitte, Kreis Aurich. | |||
Wer kann Auskunft erteilen über meinen Sohn, Gefr. Horst Thiel, Feldpostnr. 46 382 D, vermisst im Raum Kahlberg, Frische Nehrung, letzte Nachricht im März 1945? Unkosten werden ersetzt. Nachricht erb. Emil Thiel, Hilwartshausen über Kreiensen. | |||
Frau Klara Thust, ehemals wohnhaft in Oberschreiberhau, Marienweg, oder Herrn Thust, Groß-Kunzendorf, Kreis Neiße. Die Tochter dieses Herrn hieß Frau Waltraut Großmann, auch in Kunzendorf wohnhaft gewesen. Nachricht erb. unter Nr. 48 001 Das Ostpreußenblatt | |||
Achtung Pillauer! Wer kann Auskunft geben über das Schicksal meiner Angehörigen Maria Wiese, geb. Albrecht, Otto Wiese, Alice Radloff, geb. Wiese, Fritz Wiese, Kurt Wiese, Eva Wiese. Alle aus Pillau I, Flandernstraße 3. Nachricht erb. Bruno Wiese, Lindelburg 38, Post Unterferrieden, Feucht bei Nürnberg. | |||
Suche ehemalige Arbeitskameraden der Elektrofirma Ing. Wenisch, später Ing. Wenisch & Dr. Ing. Henkelmann aus Insterburg. Ostpreußen, bzw. Baubüro Wehlau, aus dem Jahre 1919 – 1921, die mir bestätigen können, dass ich in der zeit vom 01.06.1919 bis 31.05.1921 bei oben genannter Firma, als Elektromonteur beschäftigt war. Leben etwa noch die Chefs der Firma, der damalige Montagemeister Herr Franz Bock, aus Königsberg, die Arbeitskameraden Bruno Leppach und Eduard Flach, oder die damalige Kontoristin Breiheiser vom Baubüro Wehlau? Nachricht erb. Walter Maginski (14b) Metzingen, Kreis Reutlingen, Weidenstraße 6 | |||
Wer kann Auskunft geben über meine Brüder Gefr. Erich Schweiger, geb. am 09.01.1921 in Zellmühle, Feldpostnr. 07 486 B. Letzte Nachricht 11.11.1942, vermisst seit 10.12.1942 in Stalingrad? Heimatanschrift Goldap, Ostpreußen, Angerburger Straße 10; Obergefr. Heinz Schweiger, geb. 19.08.1923 in Zellmühle, Feldpostnr. 15 422 E, letzte Nachricht Dezember 1944 aus Johannisburg, Ostpreußen, 4. Inf.-Ers.-Bat. 389, Sensburg, Ostpreußen, Heimatanschrift: Königsberg, Yorckstraße 55. Nachricht erb. Frau Gertrud Kühn, geb. Schweiger, (23) Wiesmoor, Kreis Aurich. | |||
Wer kann Auskunft geben über meinen Sohn, Gerhard Will, geb. 10.01.1927 in Silzheim, Kreis Rastenburg? Wer hat ihn im Ural im Gefangenenlager oder Lazarett Nr. 61 948 kennengelernt, seit 1945 vermisst? Nachricht erb. Maria Will, Düsseldorf, Behrenstraße 76 | |||
Seite 9 Aus dem Waisenhaus – wieder bei den Eltern. Was Siegfried in unserer ostpreußischen Heimat erlebte. 1. Fortsetzung und Schluss Warum der Unterbringungsort der Kinder immer wieder gewechselt wurde, weiß Siegfried nicht. Wahrscheinlich lag Methode darin. Es gab Jungen, die in die Bergwerke geschickt wurden, und andere kamen in Heime, in denen sie eine bessere Erziehung genossen als bisher. Zu den letzteren gehörte Siegfried. Eines Tages musste er die wenigen Sachen packen, die er besaß, und dann brachte man ihn in ein anderes heim, nach Frauenburg. Es muss gleich gesagt werden, dass Siegfried die wirklichen Namen der ostpreußischen Städte und Dörfer nicht kannte; sie sind ihm erst jetzt durch seine Eltern vermittelt worden. Er kannte nur die polnischen Bezeichnungen; die Lage mancher Orte, von denen er sprach und deren Namen er nur polnisch nennen konnte, mussten die Eltern erst mühsam auf der Karte ermitteln. Und dann kam er „ans Meer“ | |||
So sagte er auch, vom Fenster des Heimes in Frauenburg hätte er „das Meer“ sehen können. Als man verbesserte, er meine wohl das Frische Haff, war er verwirrt, bis man es ihm erklärte. Dennoch blieb er zunächst bei der Bezeichnung „das Meer“, weil sehr viele seiner Erlebnisse damit zusammenhingen. Zunächst aber stellte er nach seiner Auskunft in dem neuen Heim fest, dass es hier wieder einen ordentlichen Schulbesuch gab. Es war da unter anderen eine Lehrerin, die sechsunddreißig Jahre in Russland gelebt hatte. Vielleicht hing ihre große Tüchtigkeit, die Siegfried ganz besonders rühmt, mit diesem Umstand zusammen; vielleicht war es aber ihr Talent, mit Kindern in der rechten Art umzugehen, wenn Siegfried sagt, dass er bei ihr sehr viel gelernt hat. Der Unterricht war für den Plan einer Volksschule sehr vielfältig. Neben den Grundfächern, die Rechnen, Lesen und Schreiben umfassten – natürlich in polnischer Sptrache -, wurden auch Physik, Chemie und Algebra gelehrt, die russische Sprache in Wort und Schrift nicht zu vergessen. Siegfried zeichnete sich dabei als sehr guter und begabter Schüler aus. Seine Versetzung erfolgte so rasch, dass er bei seinem Abgang in Frauenburg nach einem Jahr mehrere Klassen durchritten hatte. Auch an anderen Ereignissen ist sein Fleiß abzulesen. So gehörte er zu der kleinen ausgewählten Gruppe, die zur Belohnung guter Leistungen für viele Tage nach Warschau fahren durfte. Diese Reise wird bis auf weiteres sein größtes Erlebnis bleiben. Dabei ist der Eindruck entscheiden, den das fünfunddreißig Stockwerke zählende Hochhaus auf ihn gemacht hat. Belohnung sollte auch die während des Sommers 1952 verbrachte Erholungszeit an der See – dieses Mal das richtige Meer – in Danzig sein. Dort sah er zum ersten Male große Seeschiffe; aber er sagt, die großen Schiffe konnten nicht in den Hafen einfahren, weil das Wasser flach war. Wenn das richtig ist, so wäre das ein Zeichen für die gröbste Vernachlässigung des Danziger Hafens, da er früher für Schiffe aller Tauchtiefen passierbar war. Im Hafen von Frauenburg aber gab es nur Fischerboote. Doch war das Fischen auf dem Frischen Haff sehr erschwert. Immer wieder zerrissen den Fischern die Netze, weil so viele Wracks auf dem Grund lagen, die nur mühsam nach und nach fortgeräumt werden konnten. Manchmal legte ein kleiner Dampfer, von Elbing kommend in Frauenburg an. Die Hauptverbindung mit Elbing stellte aber die Eisenbahn her. Wie weit diese Bahn in Richtung Königsberg fuhr, wusste Siegfried nicht. Ein besonderes Ereignis war auch immer die Besichtigung des Domes der „Kathedrale“, wie Siegfried sagt. Er war durch keine Zerstörung angetastet. In der Schule hatte man zuvor nicht versäumt, den Kindern einen Bericht über Kopernikus zu geben. Darin war er ein Großer des polnischen Volkes, denn sein Geburtsort war die „polnische Stadt“ Thorn. Auch die Kenntnisse in Erdkunde, die ihm dort beigebracht wurden, werden für Siegfried später noch manche Quelle der Verwirrung sein. Die Stadt selbst zeigte noch viele Spuren der Zerstörung, doch mühte man sich um den Wiederaufbau. Das Haus, in dem jetzt das Waisenhaus untergebracht ist, besteht von früher her; es ist ein großes, altes Gebäude mit starken Mauern, auf einer Anhöhe beim Friedhof an der Straße nach Braunsberg. Und die Schule, die er besuchte, war nicht weit davon. Eine Mine zerriss drei Jungen | |||
Immer im April passierte ein Unglück, sagt Siegfried. | |||
Was übrigens die Hausordnung anbetrifft, scheint sie der im Allensteiner Waisenhaus sehr ähnlich gewesen zu sein. Die Leitung und Bewirtschaffung lag in den Händen von zwei Männern und zwei Frauen. Die Pflichten, die den Kindern zugeteilt waren, scheinen sich im Schulbesuch erschöpft zu haben. In der übrigen Zeit waren die Kinder sich völlig selbst überlassen. Das führte dann zu den Unglücksfällen. Das Essen war gut, gemessen an den Verhältnissen, in denen die Bevölkerung lebte. Auch mit der allgemeinen Körperpflege scheint man sich hier Mühe gegeben zu haben. Die Kinder hatten je zwei Anzüge, einen für den Alltag und einen für Sonn- und Feiertage. Die Wäsche wurde jedes Wochenende gewechselt. Es bleibt der Phantasie überlassen, sich auszumalen, wie die Hemden am Ende einer Woche wohl ausgesehen haben mögen. Denn bei den „Spielen“ , die die Kinder trieben, ging es anscheinend wild her. Sie hatten dabei einen „Anführer“, ein Junge, der, wie Siegfried sagt, aus Russland kam. Dieser Bursche scheint die verrücktesten Dinge ersonnen und ausgeführt zu haben; und niemand hinderte ihn und die Schar seiner „Bande“ daran. So hatten sie einen Hauptspaß daran, im Gelände herumliegende Munition durch Anzünden zur Explosion zu bringen. Wenn dann ein Polizist kam – in ganz Frauenburg gab es nur drei Polizisten -, kletterten sie auf die Bäume, und bewarfen ihn mit Steinen; manchmal attackierten sie ihn sogar, nahmen ihm die Pistole weg und bedrohten ihn damit. Einmal soll der „Anführer“ einen Polizisten sogar gefesselt haben. Und um alle diese Dinge kümmerte sich niemand. | |||
In der Nähe des Waisenhauses haben viele Minen und Bomben umher gelegen, die nicht entschärft waren. Im April des Jahres 1953 geschah dann das, was unter solchen Umständen einmal kommen musste. Wieder hatte man sich an einer Mine zu schaffen gemacht. Sie explodierte, ehe alle, die dabei waren, davonlaufen konnten. Der „Anführer“ und zwei andere Jungen wurden zerrissen; alle drei waren auf der Stelle tot. Es war wie in einem Arbeitshaus | |||
Wenn man überhaupt davon sprechen kann, dass Siegfried es in diesen Jahren jemals gut hatte, so war diese Zeit für ihn mit einem Schlage vorbei. Wieder wechselte der Ort seines Lebens. Er kam in ein anderes Heim. Auch hier steht man vor der Frage, ob Absicht oder Willkür dahinterstand. War man, wie es den Anschein hat, in Frauenburg willens, die Begabten zu fördern – worauf die Belohnung durch Reisen und ähnliche Dinge hindeutet -, so ist der plötzliche Wechsel in der Behandlung des Jungen nicht zu verstehen. Es müsste sonst sein, dass der Ausgang des Spiels mit der Mine die ursprünglichen Absichten änderte. Dafür scheint die Tatsache zu sprechen, dass eine ganze Anzahl Jungen das Waisenhaus in Frauenburg verlassen musste. Der neue Wohnort des Kindes war Simnau im Kreise Mohrungen. Siegfried sagt von dem Haus, dass es sehr schmutzig war. Die Wäsche wurde selten gewechselt. Die Schlafdecken waren unbezogen und wurden auch nie gereinigt. Das führte natürlich dazu, dass viele Kinder sehr unter Ungeziefer litten. Es war einfach so: Das Ganze war ein rein landwirtschaftlicher Betrieb, und die Jungen waren als Arbeitskräfte da. Von einer regelrechten Erziehung, oder gar von einer ordentlichen Pflege konnte da überhaupt keine Rede mehr sein. Noch ehe die Sonne am Morgen aufging, wurden die müden Kinder geweckt und mussten ohne Frühstück aufs Feld hinausgehen. Dort taten sie alle Arbeiten, die sonst Erwachsenen zukommt. Sie pflügten und eggten, sie mussten säen und überhaupt alles tun, was mit der Bestellung des Feldes zusammenhängt, im Herbst die Ernte einbringen und dreschen. Nur zum Melken waren Frauen da, die auch die Kühe führten. Aber zu essen gab es sehr wenig. Eine Hand voll Kartoffeln und im übrigen Wassersuppe, am Morgen ein Stückchen Brot. Die Kinder litten großen Hunger. Doch die Arbeit nahm niemals ein Ende. Kamen sie morgens um sieben vom Felde zurück, ging es in die Dorfschule. Siegfried rückte inzwischen in die vierte Klasse auf. War dann die Schule aus, ging es wieder aufs Feld hinaus, und nicht selten mussten sie abends nach Einbruch der Dunkelheit noch beim Schein einer Taschenlampe allerlei Arbeiten verrichten. Der einzige Lichtblick in solchem Leben waren die Sonntage. Da gingen sie, so lange es warm war, hinaus ins Freie, legten sich an irgend einem versteckten Ort nieder und schliefen. Ungestört schlafen zu können war ihr ganzes Glück. Nur noch vom Hunger wurde das Streben nach Ruhe unterbrochen. Auch in dieser Beziehung suchten sie sich selbst zu helfen. Das „Besorgen“ von Lebensmitteln war ihnen ja nichts Neues mehr. Sie gingen auch auf den Fischfang, denn es gab ei Simnau einen großen See, auf dem auch Motorboote fuhren, und sie brieten sich die Fische zusammen mit Kartoffeln am offenen Feuer. Salz konnten sie sich aus der Küche holen, ohne gefragt zu werden, wofür sie es brauchten. Aber davonlaufen und entkommen konnte niemand. Als Siegfried einmal Urlaub bekommen hatte und mit der Bahn zu seiner Tante nach Bussen fuhr, wurde er von einem Beamten in Zivil sehr streng kontrolliert. Weil er Urlaubsschein und Ausweis vorweisen konnte, ließ man ihn laufen. Länger als ein Jahr brachte Siegfried in diesem Hause zu, ehe die Leidenszeit für ihn ein Ende nahm. Übrigens am Anfang wurde es schon erwähnt, konnte er in dieser ganzen Zeit, die er in den Waisenhäusern zubrachte, Briefe von den Eltern empfangen und auch solche schreiben. Bedingung aber war, dass die Briefe in polnischer Sprache geschrieben waren. Siegfried hat, wie er sagte, beobachtet, dass andere Briefe, die in deutscher Sprache geschrieben waren und vor allem solche, die aus der Bundesrepublik kamen, sofort in den Papierkorb geworfen wurden, ob sie sich nun an die Leitung des Hauses oder an die Insassen richteten. Nur an wenige Namen von Leidensgefährten, von denen Siegfried wusste, dass die Eltern Deutsche und im Westen sind, kann er sich erinnern. Der ausschließliche Gebrauch der polnischen Sprache ließ die Merkmale kaum noch erkennen, die deutsche von nichtdeutschen Kindern unterschieden. Ganz plötzlich wurde er nach Hause geschickt. | |||
Im Sommer dieses Jahres bekam Siegfried die Erlaubnis, für zwei Monate zu seiner Tante nach Bussen zu fahren. Da es für ihn immerhin eine Abwechslung in seinem schweren und eintönigen Leben bedeutete, trat er die Reise mit freudigem Herzen an. Aber kaum war ein Monat seines Urlaubs vergangen, da bekam seine Tante die schriftliche Aufforderung, ihn sofort in das Heim nach Simnau zurückzuschicken. Er musste gehorchen, völlig ohne einen Anhalt dafür, was der unvermutete Eingriff bedeutete, und ob es gut oder schlecht sein würde, war ihm bevorstand. Als er im Heim angekommen war, wurde er ins Büro gerufen. Da kam der Leiter herein, sah ihn und sagte: „Der soll also nach Oberschlesien!“ Das war eine traurige Mitteilung für Siegfried. Doch ehe er ganz begriffen hatte, was ihm bevorstehen sollte, erwiderte der Sekretär: „Nein, das ist doch der andere, der nach Hause fahren soll!“ Damit war der Irrtum aufgeklärt, und im Herzen des Jungen ging ein großes Licht an. Diese Entscheidung war die Frucht der unablässigen Bemühungen der Mutter von der Sowjetzone aus, die polnischen Behörden zur Rückführung ihres Kindes, und zu seiner Vereinigung mit der Mutter, zu bewegen. In diesem Falle gaben sie einmal den immer wiederkehrenden Gesuchen und Bitten nach. Am gleichen Tage noch, am 6. September 1954 konnte Siegfried das Waisenhaus, - und damit auch die alte Heimat -, verlassen. Eine Woche später schon traf er bei seinen Verwandten in Ost-Berlin ein, um von da aus in die Arme seiner Eltern und Geschwister zu eilen. Denn inzwischen hat er noch ein Schwesterchen bekommen. Wölfe in Ostpreußens Wäldern | |||
Der letzte und stärkste Eindruck, den Siegfried aus seiner alten Heimat mitbrachte, waren die Erlebnisse bei seinem letzten Aufenthalt bei seiner Tante in Bussen. Davon waren es wiederum die Erzählungen, die im Dorf über die Wölfe umgingen, welche in den Wäldern hausen. In den Nächten wagt sich niemand in die Wälder hinaus. Ein Mann hat es dennoch getan, um seinen Mut zu beweisen. Er fuhr mit einem Schlitten in den Wald und zog hinter sich einen Köder her, um die Wölfe anzulocken. Bald hatte sich auch ein Rudel auf seine Spur gesetzt. Wohl konnte er mehrere davon niederschießen, aber schließlich ging ihm das Pferd durch. Mit zerbrochenem Schlitten kam es im Dorf an. Einige Männer ritten sofort den Weg zurück, den das Pferd in wilder Panik gekommen war, doch sie konnten nur noch den Tod des Wagemutigen feststellen. Ein anderer Mann im Kreise Sensburg hat allein neunundzwanzig Wölfe abgeschossen. Wieder in der deutschen Schule | |||
Wenn Siegfried sehr schnell etwas berichten will, geraten ihm immer noch zuerst die polnischen Bezeichnungen für die Dinge, die er benennen möchte. Aber in den wenigen Wochen seines Aufenthaltes bei den Eltern hat er schon wieder sehr gut deutsch zu sprechen gelernt, und auf der Straße unterhält er sich gern an den Geschäften zu lesen, und es gelingt ihm schon ausgezeichnet. Nun muss er aber noch einmal die Schulbank drücken, dieses Mal in einer deutschen Schule. Er will Eisenbahner werden. Erstes Bild auf Seite 9: Ein Blick auf Frauenburg. Siegfried, der durch polnische Waisenhäuser in Ostpreußen gegangen und jetzt nach der BRD gekommen ist, war auch in Frauenburg. Unsere Aufnahme links, aus einem Flugzeug gemacht, gibt einen Blick auf die so herrlich am Frischen Haff liegende Kopernikus-Stadt. Im Vordergrund sehen wir die Orthopädische Lehr- und Heilanstalt, weiter nach hinten in der Mitte den herrlichen Dom, den auch das Titelbild dieser Folge zeigt. Zweites Bild Seite 9: Nikolaiken. Siegfried und Christel, von denen unser Bericht erzählt, stammen aus Nikolaiken. Siegfried war noch sehr klein, als er aus seiner Heimat vertrieben wurde, aber Christel hat noch eine lebendige Vorstellung von ihrer schönen Heimat, und sie sehnt sich sehr nach den Seen und der Weite. | |||
Seite 13 Vermisst, verschleppt, gefallen, gesucht | |||
Auskunft wird gegeben | |||
Gesucht wird Volkssturmmann Adolf Knoch, geb. 23.02.1903, aus Perwallkischken, Kreis Tilsit. Es liegt eine Nachricht über seine Familie vor. | |||
Seite 13 Auskunft wird erbeten | |||
Über Christel Reinboth, geb. am 29.07.1917, früher wohnhaft gewesen in Insterburg, Altes Schloß, Christel Reinboth hat am 20.01.1945 Insterburg verlassen und ist am 26.01.1945 noch in Landsberg gewesen. Seitdem fehlt jede Spur. Wer weiß etwas über ihren Verbleib oder ihr Schicksal? | |||
Gesucht wird Alfred Bley, geb. 1928, aus Insterburg, Bley war kaufmännischer Lehrling und befand sich 1945/1946 im Lager Nettienen bei Insterburg. Wer kann etwas über seinen weiteren Verbleib aussagen? | |||
Gesucht wird Karl Gorba, aus Kl.-Neuhof, Kreis Rastenburg. | |||
Landsmann Jablonski, der heute noch in Ostpreußen lebt, sucht seine Tochter Brigitte Jablonski, geb. am 01.02.1926, aus Allenstein, Tannenbergstraße 2. Sie wurde auf der Flucht Ende Januar 1945 wegen ihrer Lungenkrankheit in Königsberg von einer Schwester in die Universitätsklinik eingeliefert. Welche Schwester hat diesen Hilfsdienst geleistet? | |||
Gesucht wird Else Artelt, geb. Mitschke, und ihre Tochter Helga Artelt, aus Christburg. | |||
Gesucht wird Frau Clara Dassel und ihre Tochter Renate Dassel, aus Königsberg, Wilhelmstraße 11 | |||
Gesucht wird Ida Gelies, geb. 25.07.1900, aus Buchhof, Kreis Insterburg. Sie soll im Juni 1945 auf einer Kolchose in Markthausen gearbeitet haben. Seitdem fehlt jede Spur. | |||
Gesucht wird Herbert Gurt, geb. 12.12.1926, aus Rößel, Horst-Wessel-Straße 6b | |||
Gesucht wird Arthur Lechelt, geb. 20.01.1927 in Schülzen, Kreis Rastenburg; letzte Anschrift: Panzer-Ausbildungsregiment N. 10, Nachrichtenabteilung in Zinten. | |||
Gesucht wird Gerhard Littek, geb. 12.08.1926, aus Rhein, Kreis Lötzen. Er war zuletzt bei einer SS-Panzer-Division in Aachen und wird seit Dezember 1944 vermisst. | |||
Gesucht wird Gertrud Neumann, geb. Behrend, aus Russ, Kreis Heydekrug. Ferner werden die Kinder von Otto und Gustav Westphal aus Ruß, Kreis Heydekrug gesucht. | |||
Gesucht wird die Ehefrau des Ernst Schröder, geb. am 05.10.1905 in Corben, Frau Charlotte Schröder aus Königsberg, Prantauer Straße 15a. Soll nach der Flucht bis 1948 in Mühlhausen/Thüringen gewohnt haben, ferner werden die Eltern des Ernst Schröder gesucht, Hermann Schröder und Frau Luise, geb. Pontal, aus Königsberg, Tragheimer Kirchenstraße 68. | |||
Gesucht wird Fritz Stawski, geb. 16.11.1894 in Angerburg, aus Goldap, Johannisberger Siedlung 4. Er war im März 1945 beim Volkssturm in Gotenhafen. Seitdem fehlt jede Spur. | |||
[OWP] Todesanzeige Volker ZIMMECK (1922-2013) aus Königsberg sowie seines Sohnes Ottmar ZIMMECK (1957-2012) |
Version vom 1. Februar 2014, 07:01 Uhr
Ostpreußenblatt Februar 1955, Folge 06, Teil 3
Liste 6
Name unbekannt, Vorname unbekannt, geb. etwa 1905, zuletzt wohnhaft;
(5b) Labiau, Ostpreußen, Zivilberuf: Gutsinspektor; gemeldet von:
Babette Thimm
Name unbekannt, Vorname: Maria, geb. etwa 1900, zuletzt wohnhaft: (5b) Allenstein, Ostpreußen; Zivilberuf: Schwester, Marienhospital; gemeldet von: Seehöfer, ?
Fritz Bangel, geb. etwa 1889, zuletzt wohnhaft: (5b) Ostpreußen, Beruf: ?; gemeldet von: Arthur Raabe
William Bauer, geb. etwa 1875, mit Ehefrau, Vorname unbekannt, zuletzt wohnhaft: (5b) Uderhöh, Kreis Wehlau; Zivilberuf: Bauer; gemeldet von: Anna Berner
Hans Bergmann, geb. 1815, Zivilberuf: Bauer, zuletzt wohnhaft: (5b) Kreis Allenstein; gemeldet von; Mrgarete Czerwinski
Herta Bewersdorf, geb. etwa 1914, zuletzt wohnhaft: (5b) Buddern, Kreis Angerburg, Ostpreußen; Beruf: Bauerntochter; gemeldet von: Hildegard Müller.
Margarete Biermann, geb. etwa 1900, zuletzt wohnhaft: (5b) Wartenburg, Ostpreußen; Beruf: ?, gemeldet von: Gertr. Magalski
Böhnke, Vorname unbekannt, geboren etwa 1880, zuletzt wohnhaft: (5b) Mettkein, Kreis Labiau, Ostpreußen; Zivilberuf: Bauer, gemeldet von: Max Schneege
Hans Bolz, geb. etwa 1900, zuletzt wohnhaft: (5b) westl. Gebiet von Ostpreußen, Zivilberuf: Eisenbahner; gemeldet von: Heinr. Druschel
Irmgard Botschwatke, geb. etwa 1927, zuletzt wohnhaft: (5b) Rastenburg, Ostpreußen; gemeldet von: Ida Marrek
Dr. med. Brilat, Vorname unbekannt, geboren etwa 1890, zuletzt wohnhaft: (5b) Königsberg, Ostpreußen, Domplatz. Zivilberuf: Arzt; gemeldet von: Fritz Weissel
Traute Brosio, geb. etwa 1927, zuletzt wohnhaft: (5b) Kreis Sensburg, Ostpreußen. Zivilberuf: Bauerntochter; gemeldet von: Ida Glembotzki
Frau von Bülow, Vorname unbekannt, geboren etwa 1905, zuletzt wohnhaft: (5b) Bartenstein, Ostpreußen oder Umgebung, Zivilberuf: Bäuerin (größerer Betrieb); gemeldet von: Ella Poerschke
Max Endruweit, geb. etwa 1897, zuletzt wohnhaft: (5b) Kreis Heydekrug, Ostpreußen, Zivilberuf: Schmied; gemeldet von: Franz Grau
Herbert oder Gerhard Freitag, geboren etwa 1930, zuletzt wohnhaft: (5b) Wernegitten, Kreis Heilsberg, Ostpreußen, Zivilberuf: Bauernsohn; gemeldet von: Georg Merten
August Gabel, geb. etwa 1910, zuletzt wohnhaft: (5b) Waltermühl bei Guttstadt, Ostpreußen, Zivilberuf: Bauer; gemeldet von: Erich Lehmann
Karl Geihsendorf, Geburtsdatum: unbekannt. Zuletzt wohnhaft: (5b) Tulpeniken, Zivilberuf: Schuhmachermeister; gemeldet von: Ernst Brenneisen.
Josef Geringk, Geburtsdatum: unbekannt. Zuletzt wohnhaft: (5b) vermutlich Königsberg. Zivilberuf: Tischler bei Rb-Ausbesserungswerk Ponarth; gemeldet von: Friedrich Bieschke
Alois Gorihs, geb. 1901, zuletzt wohnhaft: (5b) Thomsdorf, Kreis Allenstein. Zivilberuf: Schlosser; gemeldet von: Anton Burchert
Gertrud Graf, geb. etwa 1916, zuletzt wohnhaft: (5b) Ortelsburg, Ostpreußen. Beruf: ?; gemeldet von: Elisabeth Belde
Arthur Grimm, geb. etwa 1902, zuletzt wohnhaft: (5b) Therwischwalde, Kreis Ortelsburg, Ostpreußen. Beruf: Bauer. Gemeldet von: Friedrich Otto
Berta Grunewald, Geburtsdatum: unbekannt. Zuletzt wohnhaft: (5b) Lomp, Döbern, Kreis Pr.-Holland, Ostpreußen. Zivilberuf: Hausfrau; gemeldet von: Ursula Schiemann
Henny Gurgelmann, geb. 21.04,1914, zuletzt wohnhaft: (5b) Gumbinnen, Sebaldstraße 50. Beruf: Schriftstellerin; gemeldet von: Hans Pich
Paul Hamann, Geburtsdatum unbekannt. Zuletzt wohnhaft: (5b) Gollau, Ostpreußen. Zivilberuf: Landwirt; gemeldet von: Ernst Thurau
Frau Hennig, Vorname unbekannt. Geburtsdatum unbekannt. Zuletzt wohnhaft: (5b) Belauken bei Tapiau, Kreis Wehlau, Ostpreußen. Ehemann war Bauer und Bürgermeister; gemeldet von: Otto Beutler
Franz Hoff. Geburtsdatum unbekannt. (5b) Königsberg, Leutnant der Polizei; gemeldet von: Kurt Scheidereiter
Erich Hundrieser, geb. etwa 1887, zuletzt wohnhaft: (5b) Rstenburg, Zivilberuf: Kaufmann; gemeldet von: Wilhelm Schliewe
Maria Jaquett, geb. etwa 1905, zuletzt wohnhaft: (5b) Königsberg-Sackheim. Beruf: Gastwirtin; gemeldet von: Gertrud Schlömp
Kanschat, Vorname unbekannt, geboren etwa 1915, zuletzt wohnhaft: (5b) Coadjuthen, Memelland. Zivilberuf: Briefträger; gemeldet von: Ewald Grüning
Julius Kastrowa, geb. etwa 1901, zuletzt wohnhaft: (5b) Kohlshöfen, Kreis Sensburg. Zivilberuf: Landarbeiter; gemeldet von: Adalbert Nordwald
Albert Kewel, geb. etwa 1890, zuletzt wohnhaft: (5b) Allenstein, Ostpreußen. Zivilberuf: unbekannt; gemeldet von: Franz Schlechter
Fräulein Kleine, Vorname unbekannt, geb. etwa 1920, zuletzt wohnhaft: (5b) Kreis Samland, Ostpreußen. Vater: Gutsbesitzer; gemeldet von: Johanne Klimkat.
Anton Kolberg, geb. etwa 1900, zuletzt wohnhaft: (5b) Frauenburg, Ostpreußen. Zivilberuf: Heizer; gemeldet von: Ernst Böhm
Kotzian, Vorname unbeknnt, männlich, geb. etwa 1896, zuletzt wohnhaft: (5b) Johannisburg, Ostpreußen. Zivilberuf: Angestellter bei der Stadtverwaltung; gemeldet von: Robert Solewski
Herta Lenersdorf, geb. ca. 1916, zuletzt wohnhaft: (5b) Buddern, Kreis Angerburg, Beruf: Bauerntochter; gemeldet von: Grete Sczybalski
Hedwig Lopien, geb. 27.12.1910, zuletzt wohnhaft: (5b) Erdmann, Kreis Johannisburg, Beruf: Landwirtsfrau; gemeldet von: Emil Kepura
Heinz (Vorname ohne Gewähr) Maschlanka, geb. etwa 1928, zuletzt wohnhaft: (5b) Wildheide, Kreis Ortelsburg, Ostpreußen. Beruf: Arbeiter; gemeldet von: Karl Kobuß
Therese Michmann, Geburtsdatum unbekannt, wohnhaft: (5b) Königsberg, Beruf: unbekannt; gemeldet von: Ernst Mathias
Johanne Neumann, geb. Hoffmeister, geb. etwa 1879, zuletzt wohnhaft: (5b) Friedenberg, Kreis Gerdauen, ein Kind; gemeldet von: Anna Holland
Pfeiffer, Vorname unbekannt, männlich, geb. etwa 1898, zuletzt wohnhaft: (5b) Königsberg. Zivilberuf: Hausmeister; gemeldet von: Otto Fischer
Hildegard Preuß, geb. etwa 1928, zuletzt wohnhaft: (5b) Göttgendorf, Kreis Allenstein, Bauerntochter; gemeldet von: Marta Fabek
Helene Ragnitz oder Raknitz, geb. etwa 1926, zuletzt wohnhaft: (5b) Linglack, Kreis Rößel, Ostpreußen. Beruf: Jungbäuerin; gemeldet von: Waltraut Ostaschinski
Max Richert, geb. etwa 1883, zuletzt wohnhaft: (5b) Andreischken, Kreis Elchniederung. Beruf: Bauer; gemeldet von: Ewald Manzau
Rudowski, Vorname unbekannt, zuletzt wohnhaft: (5b) Königsberg. Beruf: Arzt; gemeldet von: Berta Zidorn
Maria Sommerfeld, geb. etwa 1924, zuletzt wohnhaft: (5b) Guttstadt bei Allenstein, Ostpreußen. Beruf: unbekannt; gemeldet von: Christel Pörschke
Anneliese Sulewski, geb. etwa 1926, zuletzt wohnhaft: (5b) Kl.-Samrodt, Kreis Mohrungen, Ostpreußen. Beruf: Gutsarbeiterin; gemeldet von: Erna Hopp
Hertha Schmilewski, geb. etwa 1927, zuletzt wohnhaft: (5b) Fröhlichen, Kreis Johannisburg, Ostpreußen. Beruf: Haustochter; gemeldet von: Gertrud Maslowski
Leo Schulz, geb. etwa 1924/1925, zuletzt wohnhaft: (5b) Wolfsdorf, Kreis Heilsberg, Ostpreußen. Beruf: Landwirt; gemeldet von: Benno Schrade
Josef Stalberg, geb. etwa 1896, zuletzt wohnhaft: (5b) Heilsberg, Ostpreußen. Beruf: Eisenbahner; gemeldet von: Franz Schlossus
Luise Weber, geb. etwa 1924, zuletzt wohnhaft: (5b) Arenswalde, Ostpreußen. Beruf: Jungbäuerin; gemeldet von: Waltraut Ostaschinski
Seite 17 Auskunft wird erbeten. Wer kann Nachricht geben … über Fritz Korpel, Benkheim, Kreis Angerburg, und Landsmann Lenz, Surminnen
… über Erika Lindenau aus Königsberg-Tannenwalde, Wäschemeisterin der Firma Fritz Jahnke, Königsberg, Junkerstraße, sowie Schneidermeisterin Liesel Mathee, Schneiderin Hanna Wölk, geb. Regutzki, Oberhaberberg, und Schneiderin Liesbeth Störmer, Friedemannstraße 17
… über Otto Neumann, Mohrungen, Otto Arnold, Allenstein, Ferdinand Derkorn, Insterburg, Gustav Krönert, Tilsit, und August Skindel, Tilsit-Ragnit
… über Erich Steinborn, Stadtinspektor in Heilsberg. Liesbeth Schmiedt, geb. Wölk, mit Kindern Lilli und Lothar, Gutenfeld bei Königsberg. Friedrich Wölk, Lagerarbeiter beim Flugplatz, wohnhaft gewesen in Gutenfeld bei Königsberg. Hermann Wölk, und Frau Frieda, geb. Seiffert, mit drei Kindern, Königsberg, Heidemann-Straße
… über den Stabs- und Bat.-Arzt Dr. med. Marquardt, Rudolf Weißgerber, Heilsberg, Infanterie-Straße 19. Josef Dzillak, Infanterie-Straße 15. Willi Musiol, Infanterie-Straße 3. Steindorf, Vorname unbekannt, Infanterie-Straße 17, und Max Mades??s. Zt. Hauptfeldwebel, Heilsberg, Infanterie-Kaserne II/I. R. 44
… über Albert Wittke, geb. 22.12.1904 in Pagehnen, zuletzt wohnhaft gewesen in Pobethen, Kreis Samland. Wittke ist angeblich als Volkssturmmann in Neuhausen bei Königsberg eingesetzt gewesen. Seine letzte Nachricht mit Datum vom 04.05.1946 ist am 15.01.1947 aus russischer Kriegsgefangenschaft an die Ehefrau gelangt. Wer weiß etwas über den Verbleib des Gesuchten?
… Hedwig Preuss, früher wohnhaft bei Lehrer Erich Lehmann in Regertein, Kreis Heilsberg
… über Kurt Symanzik, geb. 18.06.1924 in Seesken, Kreis Treuburg, Feldpostnr. 27 512 R. Zum letzten Male ist er am 15.01.1945 in Sensburg gewesen.
… über Familie Saager aus Königsberg-Spandienen 3, sowie Frau Helene Marquardt, geb. Haffke, geb. am 31.08.1910, aus Königsberg, Steinstraße, und Lok-Heizer Gustav Zidorn, geb. am 27.07.1901, aus Königsberg, An den Birken 18
Seite 17 Suchanzeigen Achtung! Kulturamt Königsberg, Tragh. Pulverstraße 5! Wer besinnt sich auf meinen Mann, Kurt Bluhm, und kann mir nähere Angaben über sein Angestelltenverhältnis beim Kulturamt machen? Seit wann beim Kulturamt? Wo sind Fräulein Neumann und Fräulein Hellwig? Außerdem suche ich Familie Glowatz aus Königsberg, Nachricht erb. Gertrud Bluhm, Monsheim, Kreis Leonberg
Soldat Lothar Berg, geb. 12.04.1923, ist m 19.01.1943 bei Woronesch in russ. Gefangenschaft gekommen; Tochter Waltraut Berg, geb. am 06.02.1934, und Sohn Wolfgang Berg, geb. am 19.07.1939, zuletzt wohnhaft in Königsberg, Festungsdamm 11, am Pregel. Die beiden vermissten Kinder waren mit ihrer Mutter Anna Berg, geborene Siebert, in Königsberg bis August 1947 zusammen. Im August 1947 sind sie ohne Mutter von Bahnhof Soligenfeld, Kreis Königsberg, angeblich nach Litauen gefahren. Nachricht erbittet Fritz Berg, Hannover, Haltenhoff Nr. 34 ptr.
Welche Schicksalsgenossin war mit Emma Falsner, geb. Bieber, geboren am 28.10.1906 in Goldbach, Kreis Mohrungen, Ostpreußen, in Russland zusammen? Wer kann über ihren Tod nähere Auskunft geben? Nachricht erbittet Paul Falsner, Levertsweiler (Hohenzollern), über Sigmaringen.
Wer kann Auskunft geben über den Verbleib der drei Schwestern Goda aus Königsberg? Die älteste der Schwestern war Bücherrevisorin. Nachricht erbittet Fräulein Amalie Klädtke, Schernbach über Altensteig, Altersheim
Gesucht wird Gertrud Meyer, geb. Hoffmann, geb. 30.01.1913, letzter Wohnort: Königsberg, Blücherstraße 4a, bei Ruttel, vermisst seit 31.03.1945. Nachricht erbittet die Mutter Frau Antonie Hoffmann, Elmshorn, Bauerweg 32
Wer kann Auskunft geben über den Verbleib unserer Tochter, Christel Jagalski, geb. 17.06.1924 in Allenstein, Ostpreußen, wohnhaft gewesen in Allenstein, Boelckestraße 9, am 05.02.1945 aus Allenstein von den Russen verschleppt? Nachricht erbittet für die Eltern unter Nr. 50 892 Das Ostpreußenblatt
Wer kann Auskunft geben über das Schicksal des Stabsgefreiten Herrmann Malleikat, geb. 16.11.1918, aus Plicken, Kreis Gumbinnen, Ostpreußen, Inf.-Regt. 43, Feldpostnr. 39 302 D, vermisst seit Januar 1945 im Raum Schloßberg, Ostpreußen? Nachricht erbittet Frau Anna Malleikat, Dortmund-Scharnhorst, Wambeler Heide 19
Wer weiß etwas über das Schicksal meines Mannes, des Friseurmeisters Ernst Meitz, aus Königsberg, Aweider Allee 159, geb. 07.03.1912, letzte Anschrift: Obergefr. M., Feldpostnr. 38 567 A. Letzte Nachricht Ende März 1945 aus Königsberg. Soll dort im Blindenheim im Lazarett gewesen sein. Nachricht erbittet Frau Käthe Meitz, Glückstadt, von-Drathens-Weg 15
Wer kann Auskunft geben über Herbert Neubert, bzw. seine Angehörigen, früher wohnhaft Königsberg? Neubert soll 1941 als Marinesoldat bei Kampfhandlungen im Atlantik gefallen sein. Nachricht erbittet unter Nr. 50 995 Das Ostpreußenblatt
Angehörige des Richard Pakusch, aus Sensburg, Ostpreußen, meldet euch sofort, dringende Nachricht liegt vor. Hildeg. Rehahn, geb. Pakusch, (3) Bad Zwischenahn, Straße an der Aue.
Ewald Rostock, geb. 09.10.1928 in Tapiau, Ostpreußen, zuletzt wohnhaft, Tapiau, Invalidenweg 13. Kanonier, Einsatz vermutlich Samland, Feldpostnr. 35 685 D. Angehörige der Feldpostnr. möchten sich bei Erich Rostock, Frankfurt a. M., Ruppertshainer Straße 26, melden.
Zwecks Pens.-Ansp. Suche ich frühere Vorgesetzte und Kollegen meines Mannes, d. 1944 verstorbenen Hauptwachtmeisters der Polizei, Adolf Schmidt, Königsberg, Cranzer Allee 93, letzte Dienststelle Königsberg-Kalthof. Nachricht erb. Frieda Schmidt, Wipperfürth, Rhld., Wilhelmstraße 8
Wer kann Auskunft geben über Ilse Schmidt, aus Medenau, Kreis Samland, Ostpreußen? Sie musste in Carmitten, Ostpreußen, zurückbleiben, später ist sie in einer Schirrkammer in Drugehnen mit zwei Familien zusammen gewesen. Nachricht erbittet Hildegard Schmidt, Neu-Wulmstorf 154, Kreis Harburg
Wer kennt das Schicksal von Stabsgefr. Willi Schroers, geb. 11.12.1913, letzte Feldpostnr. 13 118, Heeresgrußße Schörner? Nachricht erb. Schw. N. Schlefezeit, Bad Salzuflen, Wellenfeld 1, b. Vogt.
Suche Gustav Umierski, früher wohnhaft in Kandien, Kreis Neidenburg, der mich im Gefangenenlazarett in Pr.-Eylau im Mai und Juni 1945 während meiner Krankheit pflegte. Nachricht erb. Karl Sadlowski. (23) Wittlage, Bezirk Osnabrück
Wer kann Auskunft geben über meinen Mann, Erwin Wardecki, geb. 07.06.1908 in Königsberg? Er war Soldat einer Funkkomp. im Raum Woronesch-Rossosch, Feldpostnr. 44 397, letzte Nachricht vom 13.01.1943, Welcher Kamerad oder Heimkehrer kann mir etwas über das Schicksal meines Mannes sagen? Nachricht erbittet Frau Vera Wardecki, geb. Austen, Buchenbach, Kreis Freiburg i. Brsg., Hauptstraße 21
Suche Rittmeister Gebhard von Weyhe, Feldpostnr. 10 187, früher Paries, bei Korschen, Ostpreußen, Nachricht erb. Franz Peters, Bremen, In der Vahr 315, früher: Reuß, Kreis Treuburg, Ostpreußen
Wer kennt Otto Wittrin, aus Königsberg, und wer war mit ihm zusammen beim Volkssturm in der Nacht vom 9. zum 10.01.1945? Wittrin ist am 10.01.1945 plötzlich verstorben. Mitteilung erb. Charlotte Wittrin, Zeven, Kurze Straße 8, Kreis Bremervörde.
Seite 18 Wir gratulieren Zum 99. Geburtstag Am 2. Februar 1955, dem Schuhmachermeister Gustav Wohlgemuth, aus Heydekrug. Er ist zu erreichen durch Frau Herta Kollecker, Berlin N 31, Hussitenstraße 4/5
Zum 96. Geburtstag Am 6. Februar 1955, dem Rentner George Willumat, aus Schloßberg (Pillkallen). Er wohnt bei seinem Schwiegersohn Franz Kannapinnat in Passau, Bayern, Eggendohl 8
Am 7. Februar 1955, Frau Wilhelmine Heise, geb. Fischer, aus Königsberg, Haberberger Neue Gasse 4. Die Jubilarin verbringt ihren Lebensabend bei ihrer Tochter Anna Monien in Fessenbach über Offenburg (Baden).
Zum 95. Geburtstag Am 29. Januar 1955, Frau Maria Kuckuck, geb. Baltruscheit, aus Stucken, Kreis Elchniederung. Sie wohnt bei Ihrer Tochter Martha Dangeleit, Sandhausen 25, Kreis Osterholz-Scharnbeck, Bezirk Bremen.
Zum 93. Geburtstag Am 5. Februar 1955, dem Bauern und Amtsvorsteher Rudolf Pasternak, aus Kehlen, Kreis Angerburg. Er lebt mit seiner Tochter in der sowjetisch besetzten Zone und ist zu erreichen über Frau Emma Wielk in Altendeich bei Tönning
Am 11. Februar 1955, Frau Anna Willuweit, geb. Josupeit, aus Tilsit, Arndtstraße 2 (Geschäft Fritz Froese). Die Kunden nannten sie „Froeses Omchen“. Sie wohnt bei ihren verheirateten Töchtern in Berlin-Buckow II, Kolonie Edelweiß 114
Zum 90. Geburtstag Am 2. Februar 1955, Viktor Waleschkowski, aus Gonglauken, Kreis Samland. Er wohnt bei seinem Sohn in Hengstbacherhof, Kreis Rockenhausen, Pfalz
Am 4. Februar 1955, Johann Gallmeister, Postassistent i. R., aus Sensburg. Er lebt mit seiner Frau und seinen Töchtern Gertrud und Ella in Offstein, Kreis Worms, Hohen Sülzerstraße 14
Am 6. Februar 1955, Frau Emma Mertsch, aus Königsberg, Reifschlägerstraße 1. Sie wohnt bei ihrer Tochter, Frau Charlotte Müller, in Rastorf über Preetz/Holstein.
Am 15. Februar 1955, dem Töpfermeister Adolf Schlage, aus Ragnit, Kirchstraße 13, Langsmann Schrage ist das älteste Mitglied der landsmannschaftlichen Gruppe in Opladen. Er wohnt bei seinem Sohn in der Leichlinger Straße 12. Seine Landsleute in Opladen wünschen dem Jubilar einen langen, gesunden Lebensabend.
Zum 88. Geburtstag Am 3. Februar 1955, Frau Mrtha Sauvant, geb. Schneller, aus Insterburg. Witwe des in Ostpreußen sehr bekannten Gutsbesitzers und Oberamtmannes Fritz Sauvant. Sie wohnt bei ihrer Tochter, die in Gr.-Liedern bei Uelzen Lehrerin ist.
Am 27. Februar 1955, Eduard Endrunat, aus Lepaldten, Kreis Tilsit-Ragnit. Er ist zu erreichen durch Walter Endrunat (13b) Weilheim, Obb., Deutenhauser Straße 3
Zum 87. Geburtstag Am 7. Februar 1955, Frau Emma Bork, aus Rastenburg. Sie wohnt bei ihrer Tochter Meta in der sowjetisch besetzten Zone und ist zu erreichen durch Carl Brietzke, Glinde bei Hamburg, Schröderweg 2
Zum 86. Geburtstag Am 17. Januar 1955, der Witwe Anna Wallat, geb. Stroks, aus Memel, Mühlentorstraße 13. Sie wohnt in der sowjetisch besetzten Zone.
Am 2. Februar 1955, dem Mittelschullehrer i. R. Johannes Albrecht aus Insterburg, Belowstraße 13. Er wohnt bei seiner Tochter in Mannheim, Baden, Lutherstraße 21
Am 10. Februar 1955, dem Altsitzer Wilhelm Hill, aus Arnstein, Kreis Heiligenbeil. Er wohnt bei seinem Sohn Otto in Damendorf, Kreis Eckernförde
Zum 85. Geburtstag Am 28. Januar 1955, Frau Martha Schwark, geb. Wöziekowski, aus Rößel, Langgasse 8. Sie wohnt in Schwanewede, Bezirk Bremen, Vorberg 39, bei ihrer Tochter
Am 2. Februar 1955, Frau Elisabeth Prengel, geb. Weide, aus Gerdauen. Sie lebt bei ihrer verheirateten Tochter Ella Krause in Frankenthal, Pfalz, Wormser Straße 136.
Am 6. Februar 1955, Frau Ida Haus, aus Gumbinnen, Hindenburgstraße 8. Sie wohnt bei ihrem Sohn Hellmuth in Landau i. d. Pfalz, Martin-Luther-Straße 45b
Am 7. Februar 1955, der Witwe Amalie Großmann, aus Schwarzstein, Kreis Rastenburg. Sie wohnt bei ihrer Tochter in Elmshorn, Jahnstraße 17
Am 8. Februar 1955, Frau Berta Worm, geb. Schiller, aus Lndsberg. Sie wohnt bei ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn, Gärtnereibesitzer Robert Kannappel, Wiesbaden, Unter den Eichen 1
Zum 84. Geburtstag Am 28. Januar 1955, dem Lehrer i. R. Rudolf Meyke aus Osterode. Er wohnt in Plön/Holstein, Rodomstorstraße 50
Zum 83. Geburtstag Am 21. Januar 1955, Adolf Rohmann, aus Rhein, Kreis Lötzen, vorher Grabnik. Er wohnt mit seiner Frau in Himmelpforten, Kreis Stade
Am 30. Januar 1955, dem Tischlermeister August Kolberg, aus Lebenau, Kreis Braunsberg. Er wohnt in (20a) Seelze, Hannover, Wehrburg 19
Am 1. Februar 1955, dem Landwirt Franz Hauff, aus Kl.-Bolken, Kreis Treuburg. Er wohnt in Hambuhren 1 über Celle, Heidelager 5
Ohne Datum. Vielleicht auch der 1. Februar 1955, dem Rentner Julius Gortzitza, aus Osterode, Ludendorffstraße 10. Er wohnt bei seiner Tochter, Frau Elisabeth Stenke, Gr.-Hesepe, Emsland, Kreis Meppen
Am 11. Februar 1955, Max Zmodzin, aus Tapiau, Tannenbergstraße 13. Er wohnt in Flensburg, Adolf-Menzel-Weg 26
Am 12. Februar 1955, Frau Wilhelmine Grahl, jetzt in Flensburg, Rote Straße 24
Am 17. Februar 1955, Frau Elsbeth Burow, geb. Schwaan, aus Königsberg, zuletzt Danzig. Sie wohnt mit ihrem Ehemann in Nimberg bei Feucht, Mittelfranken.
Zum 82. Geburtstag Am 26. Januar 1955, dem Gendarmerie-Wachtmeister i. R. Gustav Päzolt aus Ebenrode (Stallupönen). Er wohnt in (23) Heidelberg, früher RAD-Lager, Bezirk Bremen
Am 9. Februar 1955, dem Oberförster i. R. Richard Wolk aus Osterode. Er wohnt mit seiner Frau in der sowjetisch besetzten Zone. Zu erreichen über Herrn Frischke, München 23, Biedersteiner Straße 7/0.
Am 12. Februar 1955, Landsmann Otto Hulpke, aus Heydekrug, seit 1919 Besitzer des Gutes Tautischken, Kreis Pogegen. Der Jubilar, der schon in seiner engeren Heimat Ehrenämter bekleidete, konnte auch nach seiner Vertreibung nicht müßig sein. Trotz seines vorgeschrittenen Alters war er selbstlos für den landsmannschaftlichen Gedanken tätig. Besondere Verdienste erwarb er sich beim Ausbau der Heimatorganisation. Die landsmannschaftliche Gruppe wünscht dem Jubilar, der heute in Boostedt bei Neumünster lebt, herzlich alles Gute.
Am 14. Februar 1955, dem Photographen Ernst Gebhardi aus Insterburg. Der Jubilar wohnt in Seesen a. H., Poststraße 14, wo er auch heute noch seinen Beruf ausübt.
Am 19. Februar 1955, Frau Christine Doering, jetzt in Flensburg, Mühlenholz 25
Zum 81. Geburtstag Am 29. Januar 1955, dem Rentner Gustav Igné aus Waldhöhe, Kreis Gerdauen. Er wohnt mit seiner Ehefrau in Geismar bei Göttingen, Bachstraße 6a
Am 30. Januar 1955, dem Reichsbahn-Signalwerkführer Wilhelm Joswich, aus Goldap, Bergstraße 17. Er ist zu erreichen durch Günter Joswich, Berlin-Tempelhof, Eythstraße 46
Am 3. Februar 1955, dem Postbetriebsassistenten a. D. Karl Gewetzki, aus Neusiedel, Kreis Tilsit-Ragnit. Er wohnt in Essen-Altenessen, Nobermannshude 25
Am 6. Februar 1955, der Witwe Berta Boehm, aus Königsberg, Jägerhof 2. Sie lebt in Bremen-Tenever, Osterholzer Heerstraße 192
Am 9. Februar 1955, Frau Charlotte Juschkus, geb. Podehl, aus Osterode. Sie wohnt bei ihrer Tochter Erna in Düsseldorf-Hassels, Graudenzer Straße 33
Am 11. Februar 1955, Frau Berta Scheffler, geb. Schaumann, aus Lutzen, Kreis Gumbinnen. Sie lebt bei ihrer Tochter Gertrud Eggert, Wiesbaden-Sonnenberg, Tennelbachstraße 1
Am 12. Februar 1955, dem Altsitzer Christoph Kopka, aus Windau. Er wohnt bei seinem Sohn in der sowjetisch besetzten Zone.
Zum 80. Geburtstag Am 1. Februar 1955, Frau Marie Scheffel, geb. Langheit, aus Königsberg, Schrötterstraße 80. Sie lebt in Flensburg, Kloster zum Heiligen Geist.
Am 6. Februar 1955, der Witwe Wilhelmine Puschke, geb. Pantel, aus Fischhausen. Sie wohnt bei ihrer Tochter in Duisburg-Meiderich. Unter den Ulmen 9
Am 8. Februar 1955, Frau Eva Borchert, geb. Seruns, aus Hüttenfelde, Kreis Tilsit-Ragnit. Sie wohnt bei ihrer Nichte Hanna Serungs in Viersen, Friedhofstraße 11
Am 8. Februar 1955, Richard Bernecker, aus Tilsit, Landwehrstraße 46, Prokurist der Mühlenwerke und Seifenfabrik Joh. Fr. Bruder. An seinem neuen Wohnort in Immenstaad am Bodensee ist er Vorsitzender der landsmannschaftlichen Ortsgruppe, jedem Landsmann steht er mit Rat und Tat zur Seite. Er wohnt mit seiner Ehefrau bei seiner verheirateten Tochter, Frau Behrendt.
Am 8. Februar 1955, dem Rentner Joseph Fox aus Raunau, Kreis Heilsberg. Er lebt bei seiner Tochter in Essen-Heisungen, Hagemanngarten 1
Am 9. Februar 1955, Frau Louise Karschuck, geb. Behrendt, aus Kaimelskrug, Kreis Gumbinnen. Sie wohnt bei ihrem ältesten Sohn, der in Königsmoor, Post Tostedt, Bezirk Hamburg, eine 16 Hektar große Siedlung hat.
Am 13. Februar 1955, Frau Emma Borkam, geb. Schubert, aus Johannisburg, Lycker Straße. Sie ist durch Kurt Brandtner, Rellingen (24b), Hauptstraße 59, zu erreichen
Am 15. Februar 1955, dem Postbetriebsassistenten a. D. Franz Bagusat, aus Benkheim, zuletzt Goldap, Schuhstraße 7. Er wohnt in Brake, Unterweser, Bahnhofstraße 25
Am 17. Februar 1955, Frau Marie Pilath, Mutter des Werkleiters Pilath, Genossenschaft Neidenburg. Sie wohnt in Hann.-Münden, Am Sportlatz 3
Zum 75. Geburtstag Am 25. Januar 1955, Frau Martha Grimm, geb. Leymann, aus Pillau, Breite Straße 19. Sie wohnt bei ihrer Tochter in (24) Glücksburg, Flandernweg 9, bei Bart.
Am 4. Februar 1955, Frau Ida Marklein aus Insterburg, Göringstraße 33. Sie wohnt in (22a) Kempen, Möhlenring 73
Am 6. Februar 1955, der Bäckermeisterfrau Anna Weber aus Königsberg, Oberhaberberg 79. Sie wohnt mit ihren Kindern und Enkeln in Haddorf 30 über Stade, Elbe
Am 6. Februar 1955, Oberfeldintendant i. R. Walter Gaedtke aus Osterode. Er war Leiter der Heeresverpflegungsämter Königsberg und Insterburg, und seit 1941 bis zur Gefangennahme am 10. Mai 1945 Leiter des großen EVM und Festungsverpflegungsamtes Königsberg. Auch bei der ostpreußischen Sportgemeinde hatte der Name des Jubilars einen guten Klang. Verschiedenen Sportklubs gehörte er als Vorstandsmitglied, Vorsitzender und Ehrenmitglied an. Noch im Alter von beinahe 65 Jahren wurde er beim letzten Wehrsportfest in Königsberg zweiter Sieger. Heute lebt Landsmann Gaedtke, nachdem er 1948 aus russischer Kriegsgefangenschaft entlassen wurde, bei seiner Familie in Schorndorf, Werderstraße 25. Als Mitbegründer und Ehrenvorsitzender der örtlichen Vereinigung heimatvertriebener Ost- und Westpreußen ist er sehr aktiv in der landsmannschaftlichen Arbeit tätig. Er setzt sich nicht nur für seine Landsleute ein, sondern gestaltet auch die Heimatabende mit eigenen Gedichten, Vorträgen und Theaterszenen abwechslungsreich und anregend, neben anderen freiwillig übernommenen Pflichten widmet er sich auch dem Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge.
Am 9. Februar 1955, dem Textilkaufmann Fritz Nagel aus Lyck, Am Markt. Er wohnt in Stade, Elbe, Neuwerk 1, wo er ehrenamtlich in der landsmannschaftlichen Gruppe tätig ist, besonders in Fragen des Lastenausgleichs.
Am 9. Februar 1955, der Witwe Auguste Mutzek, aus Friedland, Masurenstraße. Sie wohnt bei ihrem Sohn in Mettingen, Westf., Sunderstraße 7
Am 10. Februar 1955 Frau Therese Degenhardt, verw. Meyer, geb. Witt, aus Königsberg, Ostendorfstraße 13. Sie ist durch Ernst Wittki, Laboe über Kiel, zu erreichen.
Am 10. Februar 1955, Frau Ida Broszeit aus Striegengrund, Kreis Insterburg. Sie wohnt in Flensburg, Lager „Zur Exe“.
Am 11. Februar 1955, der Witwe Luise Siebert, geb. Päslack, aus Klein-Gallingen, Kreis Bartenstein. Sie wohnt bei ihrer Tochter Minna in Bremerhaven, Friedrich-Ebert-Straße 27
Am 11. Februar 1955, Frau Elise Pagio, geb. Marquardt, aus Königsberg, Am Fließ 18. Sie wohnt in Göllheim, Rheinpfalz, Altstraße 276
Am 12. Februar 1955, dem Bauern Hermann Karth aus Georgenthal, Kreis Mohrungen. Er lebt mit seiner Ehefrau in Sparrieshoop bei Elmshorn.
Am 13. Februar 1955, Frau Charlotte Mehl, geb. Korittko, aus Peitschendorf, Kreis Sensburg. Sie wohnt bei ihrer Tochter Marie Rogalski in Neuhaus/Oste, Schulplatz 3
Am 13. Februar 1955, der Oberschullehrerwitwe Eva Hildebrandt aus Lyck. Sie wohnt in Hausberge a. d. Porta, Findelstraße 107
Am 16. Februar 1955, Aloysius Hausmann aus Heilsberg. Er wohnt in Nürnberg, Katzwangerstraße 74
Am 18. Februar 1955, dem Schneidermeister Franz Butzke, aus Königsberg. Er war viele Jahre Vorsitzender der meisterprüfungskommission für Ost- und Westpreußen. Mit seiner Ehefrau wohnt er in (22a) Opladen, Düsseldorfer Straße 128.
Seite 18 Goldene Hochzeiten Das Fest der Goldenen Hochzeit begehen, am 5. Februar 1955 der Rentner August Hirsch und seine Ehefrau Minna, geb. Waldinger, aus Stockheim, Kreis Bartenstein. Der Jubilar war lange Jahre hindurch als Schweizer auf dem Gut Dommelkeim, Kreis Bartenstein tätig, das dem bekannten Pferdezüchter Born gehörte. Landsmann Hirsch erfreute sich in Stockheim, wo die Eheleute ein eigenes haus besaßen, als „Viehdoktor“ großer Beliebtheit. Auf der Flucht wurde das Ehepaar in Pommern festgehalten und durchlebte dort harte, schwere Jahre, bis es ihm gelang, ins Bundesgebiet zu gelangen. Jetzige Anschrift (22a) Hilden, Hülsen 5.
Polizeiwachtmeister a. D. Hermann Schneider und seine Ehefrau Ida, geb. Becker, aus Gahlen, Kreis Angerapp, feierten am 26. Januar 1955, das Fest der Goldenen Hochzeit. Das Ehepaar wohnt in Marxen 13, Kreis Harburg
Seite 18 Diamantene Hochzeit Die Eheleute Albert Steinke und Frau Minna, geb. Neubert, aus Schönwalde, Kreis Heiligenbeil, feiern am 11. Februar 1955, das Fest der Diamantenen Hochzeit. Sie wohnen in Mehlbek bei Huje über Itzehoe/Holstein
Seite 18 Dienstjubiläen Der Oberingenieur Karl Bethge aus Königsberg, Kunzener Weg 26, jetzt in Berlin-Neukölln, Leubestraße 11, feiert am 5. Februar 1955 sein 50jähriges Geschäftsjubiläum bei der Firma Schäffer & Walcker, Zentralheizungen GmbH, Berlin-Charlottenburg. Im Jahre 1911 gründete und leitete er die Filiale dieses Unternehmens in Königsberg bis zu seiner Flucht. Seit Januar 1945 ist er wieder im Hauptgeschäft Berlin als Direktor tätig.
Ostpreußenblatt Januar 1955, Folge 01, T eil 1
Januar
Folge 01 vom 01.01.1955
Seite 5 Vom guten alten Hausarzt in Ostpreußen. Von Dr. Paul Schroeder, Dänischenhagen. Marie Hensel, Seelsorger und Arzt zugleich.
Eine alte Königsbergerin sagte bei einer Nachkriegsbegegnung von ihrer Hausärztin in schlichter Dankbarkeit: „Wir hatten Fräulein Dr. Hensel dreißig Jahre lang als Husarzt. Sie behandelte mich, meinen Mann, meine drei Kinder und war uns Seelsorger und Arzt zugleich.“ Es durfte kaum einen schöneren und eindrucksvolleren Nachruf für einen guten Arzt geben. Aber es gibt auch trotz der Vielzahl von Hausärzten unserer ostpreußischen Heimat, deren wir uns mit Dankbarkeit erinnern, nur wenige, die in so hohem Grade eine solche Wertschätzung und Liebe verdienen wie Dr. Marie Hensel. Sicherlich können noch viele überlebende Königsberger das aus eigenen Einzelbeobachtungen bestätigen. Dennoch dürfte das ganze Ausmaß dieser seltenen Arztpersönlichkeit nur ganz wenigen bekannt geworden sein.
Denn Fräulein Dr. Hensel war kein Mensch, der es darauf anlegte, von sich reden zu machen; sie ging vielmehr zeitlebens allem aus dem Wege, was eine öffentliche Hervorhebung hätte nach sich ziehen können. Ihrer Art gemäß war vielmehr die alte Preußen-Devise „Viel leisten, wenig hervortreten“, aber sie hätte es zugleich zurückgewiesen, wenn man solche oder ähnliche Sprüche für sie in Anspruch genommen hätte. Es ist auffallend, dass gerade ein solcher Mensch in eine Zeit hineingestellt wurde, die dem Gegenteil huldigte und in kollektiven Massenideologien jede Einzelpersönlichkeit zu ersticken drohte. Doch gerade deshalb, weil das bei ihr nicht gelang, weil her die sittliche Kraft und die Eigenwilligkeit einer in sich gefestigten Persönlichkeit über jede nivellierende Tendenz der Allerweltsmenschen triumphierte, hat dieses 1949 geendete Leben eine so nachhaltige Wirkung auf alle diejenigen, welche darin Einblick nehmen konnten. Man kann es zur Ermutigung aller, welche den schicksalhaften Ablauf der Dinge mit wehmütiger Resignation betrachten und daran verzweifeln, dass dem Menschen von heute noch die Fähigkeit und Kraft zur Überwindung dieses Schicksals gegeben ist, unter das Wort einer großen deutschen Dichterin stellen: „Unbefangenheit, Gradheit, Bescheidenheit sind auch göttliche Tugenden.“ Mit diesen Tugenden versehen, hat Fräulein Dr. Hensel Übermenschliches geleistet.
Der Artname Hensel hat in Königsberg von der Jahrhundertwende bis zum tragischen Ende einen besonders guten Klang gehabt. Vor dem ersten Weltkrieg war Dr. Richard Hensel einer der begehrtesten Hausärzte besonders im Tragheim-Viertel. Er hatte seine Praxis Ecke Hohenzollernstraße und Steindamm und war bekannt durch ein gütiges, fast zu weiches Herz, das sich in dem Konflikt zwischen Mitleiden und nur begrenzter Möglichkeit zur Hilfe verzehrte. Krank aus dem Kriegssanitätsdienst zurückgekehrt, starb er 1919 einen frühen Tod, etwa zur gleichen Zeit, als seine sehr viel jüngere Schwester Marie sich auf dem Steindamm als Allgemeinpraktikerin niederließ. Sie war damals 38 Jahre alt und hatte eine sehr gründliche und vielseitige Ausbildung im Königsberger Städtischen Krankenhaus hinter sich. Früh schon von ihrer Berufung, Arzt zu werden, überzeugt, hatte sie mit zäher Ausdauer und Energie erst allerhand Hindernisse aus dem Wege räumen müssen, bis sie mit ihrer medizinischen Ausbildung beginnen konnte. So war sie erst Lehrerin geworden, hatte dann das Abitur als Extranea gemacht und damit die Voraussetzung für die Zulassung zum Medizinstudium erworben, was in jener Zeit nur wenigen Frauen unter Überwindung eines Waldes von Vorurteilen gelang.
Marie Hensel war aus wesentlich härterem Holz geschnitzt als ihr Bruder Richard. Was sie sich einmal vorgenommen hatte, das setzte sie auch durch, davon war sie weder im Guten noch im Bösen abzubringen. Ein Mensch aus einem Guss, manchmal eine etwas raue Schale hervorehrend und nicht gerade bequem für den, welcher etwas von ihr haben wollte, was sie nicht billigen konnte. Dann pflegte sie kein Blatt vor den Mund zu nehmen, denn jene Unbefangenheit des Blickes und Gradheit des Wesens, von der als einer göttlichen Tugend die Rede war, gestatteten ihr nicht, auch nur die geringsten Zugeständnisse zu machen. Seltsam, selbst die extremsten Anhänger des von ihr kompromisslos abgelehnten nationalsozialistischen Regimes respektierten das und schlugen lieber einen Bogen um die unerschrockene Ärztin als dass sie sich auf weitere Forderungen versteiften. Un doch hatte „Tante Mieze“, wie sie befreundete Kollegen mit ebensoviel respektvoller Bewunderung wie liebevoller Kameradschaftlichkeit zu nennen pflegten, ebenso ein butterweiches Herz wie ihr früh vollendeter Bruder, und nur ganz Fernstehende konnten das zuweilen übersehen, wenn sie ihnen getarnt mit robuster Schroffheit entgegentrat. Denn sie konnte, wenn es sein musste, wie eine Löwin für das von ihr als recht Erkannte kämpfen, und ihr so gütiges, offenes Gesicht konnte bei solcher Gelegenheit, für Augenblicke nur, durch das eigenwillig gewellte, in alle Himmelsrichtungen strebende Haar sogar einen furiosen Ausdruck bekommen.
Dr. Marie Hensel hatte sich auf dem Steindamm eine sehr gute Praxis geschaffen und diese bis zur Zerstörung der Innenstadt durch den großen Bombenangriff in aufopfernder Weise geführt. Auch sie blieb wie ihr Bruder Junggeselle. Wo hätte sie auch die Zeit für eine eigene Familie hernehmen sollen, denn die gehörte doch ausschließlich ihren zahlreichen Patienten. Nicht nur des Verdienstes willen, sondern nur um ihrer inneren Berufung in noch größerem Rahmen zu dienen, übernahm sie die Privatklinik in der Vogelweide und damit einen gewaltigen zusätzlichen Pflichtenkreis. Hier war sie eine strenge und gerechte Herrin, die von sich selbst das Äußerste verlangte und dementsprechend auch dem Personal keine Nachlässigkeit durchgehen ließ. Dafür hat sie ihre Schwestern und Angestellten auch am Ertrag der Klinik beteiligt und eine Atmosphäre fröhlicher Kameradschaft trotz aller notwendigen Disziplin um sich geschaffen. Denn auch das gehörte zu ihrem Wesen. Sie liebte Heiterkeit und Geselligkeit in kleinem Kreise, und sie entspannte sich gern daheim beim Skatspiel oder Strickzeug oder buddelte emsig im Garten ihres Wochenendheimes in Neuhäuser. Meist aber waren es nur kurze Stunden, die sie dort verbringen konnte. Für sich selbst hatte sie wenig, für andere immer Zeit. Was sie sich an Erholung versagen musste, weil ihr Aufgabengebiet so groß war, das ließ sie anderen zu gute kommen. Fand sie in der Praxis jemand, der nur durch einen Erholungsaufenthalt richtig wiederhergestellt werden konnte, für den sich aber ein Kostenträger nicht finden ließ, meist waren das alte Damen, deren Existenzgrundlage durch die Inflation zerstört war, dann nahm sie diese Patienten als ihre Gäste in Neuhäuser auf. Denn tätige Hilfe gehörte nun mal zum Lebenselement von „Tante Mieze“. Mit kostenfreier Behandlung, wenn es nottat, begnügte sie sich nicht. Da wurde auch noch die Medizin und andere Heilmittel bezahlt, Pflegemittel beschafft, die Ausbildungskosten übernommen und Lehrstellen vermittelt. Sie fand immer neue Wege, anderen auf die Beine zu helfen, und sie tat das alles mit so bescheidener Selbstverständlichkeit, dass man meist Mühe hatte, wenigstens ein kurzes „Vergelt’s Gott“ zu sagen.
So stand „unser Fräulein Doktor“ als ein Soldat der Nächstenliebe überall ihren „Mann“. Wen nimmt es wohl wunder, dass in der Zeit der großen Bewährung, die dann kam, damals als die meisten von uns die bis dahin verborgenen Schwächen ihres Charakters hinter keiner Maske mehr verstecken konnten, dass Marie Hensel in unerschrockener Ruhe die blieb, die sie immer gewesen war? Schon bei den großen Luftangriffen, die ihr Heim und ihre Praxis zerstörten, trat das für jedermann deutlich hervor. Ein halbes Jahr später aber begann die Hauptprobe ihrer Lebenserfüllung. Wer sich ihr anvertraute, wer ihre Hilfe anrief, weil er körperlich oder seelisch Not litt, dem hielt sie die Treue bis zuletzt, mochte es auch ihre Kraft, ärztliche oder materielle Hilfe zu leisten, übersteigen und darum sinnlos erscheinen. Was die Leib-Sorgerin nicht schaffte, musste halt die Seelsorgerin übernehmen. Die Notwendigkeit gerade solcher Hilfe stieg im sterbenden Königsberg ins Unermessliche und rechtfertigte das Opfer aller derjenigen, welche ohne äußeren Zwang auf ihrem Posten blieben. Als man die damals schon 64jährige während der Einschließung der Festung mehrfach aufforderte, die Stadt auf dem Seeweg zu verlassen, machte sie ihre Zustimmung von der Gegenforderung abhängig, dass sie auch ihr Personal und ihre Kranken mitnehmen dürfte. Da man das nicht erfüllen konnte, blieb auch sie und harrte unerschrocken bei ihre Patienten aus, als die Russen in die Stadt einbrachen, ihre Klinik anzündeten und die Schwestern ihr in panischem Schreck davonliefen. Mit ihrer treuen Freundin, der Studienrätin Riewe, allein geblieben, rettete sie die im Keller der Klinik liegenden Kranken vor dem sicheren Verbrennungstod. Dann folgten die schwersten Jahre ihres Lebens mit unvorstellbaren körperlichen und seelischen Belastungen. Im Gebietskrankenhaus zunächst im Landesfinanzamt, später in der Barmherzigkeit hat sie mit aller Kraft ihres unerschrockenen Herzens den Leidenden zu helfen und die Sterbenden zu trösten versucht.
Mehr als zweieinhalb Jahre ausgefüllt mit Not und Grauen, in denen die ärztliche Leistung fast ausschließlich in Sterbehilfe bestand! Im Spätherbst 1947 aus der zerstörten Heimat ausgewiesen, begleitete die Unermüdliche den ersten Elendstransport von zweitausend Menschen in ein Lager in Thüringen und hielt dort aus, bis auch dieses der Auflösung verfiel.
Das irdische Schicksal hat Fräulein Dr. Hensel das alles nicht gedankt. Nach Westdeutschland gekommen, zerbrach sie fast an den bürokratischen Schwierigkeiten, die ihr eine unverständige Umwelt bereitete. Als sie sich endlich durchgesetzt hatte, stand am 14. Juni 1949 das müde gewordene Herz für immer still. Keine Tagespresse, keine Illustrierte hat fe von dieser Heldin der Stille berichtet, kein literarisches Zeugnis sie gefeiert, weder Orden noch Titel sind ihr verliehen worden. Aber was hätte das schon für eine Bedeutung in unserer schnelllebigen und schnell vergessenen Zeit gehabt! Die reportage-geborenen „Engel von …“ sind Eintagsfliegen wie die Sterne am Filmhimmel und die Sieger in den Sportarenen.
Marie Hensel aber hat die Spur ihres Erdenwallens in zahllose ostpreußische Herzen gegraben und, ebenso wie wir glauben, dass uns die Heimat nicht endgültig verlorengegangen ist, so sind wir auch der tröstlichen Gewissheit, dass Menschen dieser Art in uns fortleben und dereinst in unseren Nachkommen wieder auferstehen werden.
Seite 5 „Nicht mehr schön genug …“ Der Bundesgerichtshof weist Scheidungsklage ab Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe ist wieder einmal sehr energisch gegen alle Männer geworden, die ihre „im Dienst für die Familie ergraute“ schuldlose Ehefrau gegen eine andere „eintauschen“ wollen. Ein jungverheiratetes Paar war durch die Kriegsereignisse getrennt worden. Der Mann hatte sich nach kurzer Kriegsgefangenschaft in Bayern niedergelassen und sich bei einer um elf Jahre älteren verwitweten Geschäftsinhaberin einquartiert. Seiner Frau war es erheblich schlechter gegangen. Sie wurde im Frühjahr 1945 nach Russland verschleppt. Dort gebar sie ihrem Mann noch ein Kind, das aber bald an Unterernährung starb. 1946 wurde sie nach der Sowjetzone entlassen. Es gelang ihr kurz darauf, über die grüne Grenze in den Westen zu fliehen. Die Gefangenschaft hatte ihr sehr zugesetzt und sie vor allem auch körperlich stark entstellt. Der Mann, der ein warmes Nest gefunden hatte, war über ihr Auftauchen nicht sehr erfreut. Er wollte mit der „hässlichen Frau“ nicht mehr zusammenleben. So klagte er bald auf Scheidung und trug dem Gericht vor, seine Ehe müsse als „Fehlehe“ bezeichnet werden, sie sei durch die besonderen Zeitverhältnisse so zerrüttet, dass sie zu scheiden sei
Vor dem Landgericht und dem Oberlandesgericht in Nürnberg ist er durchgefallen. Der Bundesgerichtshof hat nun auch seine Revision zurückgewiesen (IV ZR 75/54: „Es gehört zum Wesen der ehelichen Lebensgemeinschaft, dass sie eine Schicksalsgemeinschaft ist, in der jeder Ehegatte das Los, das dem anderen zufällt, mit trägt.“ Bei der Entscheidung der Frage, ob einem der Ehegatten das Scheitern als Schuld zuzurechnen sei, dürfe nicht den äußeren Verhältnissen ein zu großes Gewicht beigemessen und die Zerrüttung auf das Schicksal zurückgeführt werden, wo im Grunde ein menschliches Versagen vor den vom Schicksal gestellten Aufgaben vorliege. Wenn die Ehefrau in ihrer schweren Leidenszeit in Russland Halt und Trost in dem Glauben gefunden habe, in dem anderen Ehegatten trotz äußerer Trennung einen ihr innerlich fest verbundenen Menschen zu besitzen und die Ehe für sie dadurch zum Inhalt ihres Lebens geworden sei, so dürfe die Ehe nicht geschieden werden, wenn die Frau sich nicht einer Eheverfehlung schuldig gemacht habe. Dr. jur. O. Gr.
Seite 5 Kein Kind der Liebe, aber doch ihr Kind. Der Ehemann darf die Frau deshalb nicht verlassen. Ein Scheidungsprozess, der in der Öffentlichkeit viel Aufsehen erregt hat, wurde dieser Tage vom Landgericht Hannover entschieden. Ein Vertriebener, der durch die Kriegs- und Nachkriegswirren von seiner Familie getrennt worden war, konnte erst im Mai 1952 die Anschrift seiner Frau ermitteln. Als er seine Frau erstmals besuchte, fand er ein Kind vor, das er nicht kannte. Der nunmehr achtjährige Klaus hatte einen russischen Soldaten zum Vater. Die Frau war beim Einmarsch der Roten Armee vergewaltigt worden.
Es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen den Eheleuten. Der tief bestürzte Ehemann erklärte sich zwar grundsätzlich bereit, wieder mit seiner Frau zusammenzuleben, er stellte jedoch zur Bedingung, dass das „Besatzungskind“ in ein Kinderheim gebracht werde. Die Frau, die an ihrem Kind sehr hing, konnte sich hierzu nicht entschließen. Darauf verließ der Mann sofort die Wohnung und fuhr noch am selben Tage ab. Trotz mehrfacher Schlichtungsversuche weigerte er sich, seine Frau bei sich aufzunehmen.
Das Landgericht Hannover hat nunmehr deshalb die Ehe aus Verschulden des Mannes geschieden. Die Richter aus Hannover haben zwar nicht verkannt, dass der Mann ohne sein Verschulden in einen schweren Gewissenskonflikt gekommen sei. Sie sind aber der Auffassung, dass dieser schwere Schicksalsschlag nicht nur den Ehemann, sondern mindestens ebenso schwer auch seine Frau getroffen habe, welche die seelischen Qualen der Vergewaltigung und die Schwere der Gedanken über das Erlebte bis zum Wiedersehen mit dem eigenen Mann allein habe ertragen müssen. Tausende wehrloser Frauen habe nach dem Zusammenbruch der Ostfront und der Besetzung weiter Gebiete deutschen Landes durch die Rote Armee ein derartiges Los getroffen. „Die Mehrheit des deutschen Volkes hat daher auch Verständnis für solch einen Schicksalsschlag und erblickt darin nur die Tragik eigenen Geschehens, nicht aber eine unzumutbare Demütigung der betroffenen Ehemänner.“ Der Mutter könne auch nicht vorgeworfen werden, dass sie im Interesse der Aufrechterhaltung der Ehe nicht auf ihr Kind verzichten wolle. „Die Mutterliebe muss immer noch als das höchste, natürlichste und heiligste Gefühl anerkannt werden. Es kann deshalb einer Mutter niemals zum Vorwurf gereichen, wenn sie sich in Liebe für ihr Kind für dieses entscheidet.“ Dr. jur. O. Gr.
[OWP] Ostpreußenblatt Januar 1955, Folge 01, T eil 2
Seite 6 Heydekrug
Ein Landsmann schreibt in einem Brief aus Heydekrug u. a.: Der hiesige Friedhof (Heydekrug) ist schon lange eingeebnet und wird von den sowjetischen Soldaten zum Exerzieren benutzt. Zum Gottesdienst am Sonntag versammeln wir uns bei dem Nachbarn, der eine größere Wohnstube hat, denn die Kirchen sind fast überall beschlagnahmt. In Paleiten (bei Heydekrug) ist das Getreide in der Kirche bis zum Fensterrand aufgeschüttet. In Kaukehmen auf der anderen Seite der Memel fehlt es an Ställen. Da haben die Soldaten ihre Pferde in der früheren Kirche untergestellt. Seite 6 Tilsit
Gesucht werden: Frau Amalie Willuhn, geb. Schlemonat, geb. 12.03.1867 in Mehlauken. Anfang Juli 1945 am Bahnhof Insterburg gewaltsam von der Schwiegertochter getrennt, seitdem kein Lebenszeichen; wer kennt ihr Schicksal?
Dieter Lehmann, geb. 09.02.1924, Tilsit, Siedelhöhe 1, als Leutnant seit März 1945 bei Danzig vermisst.
Kurt Schneidereit, geb. 25.05.1906, Tilsit, Bürgener Straße 68, vermisst seit Frühjahr 1945 beim Volkssturm im Raume insterburg
Herbert Busse, Tilsit, Ringstraße 122, vermisst in Stalingrad 1943; wer kennt sein Schicksal?
Wolfgang Kaschub, geb. 07.12.1927, Tilsit, Ragniter Straße 39, Schütze bei der III. Pz. Jg. Ers. Abt. 20, letzte Nachricht vom 08.04.1945, aus Baumgarten bei Prenzlau, im Raume Stettin
Kurt Behrendt, geb. 11.08.1904, Spirituosen-Kaufmann, Tilsit, Dragonerstraße 30
Hans Wichmann, Sohn des Maschinisten Fritz Wichmann, der in Tilsit in der Nähe der Deutschordenskirche wohnhaft war. Wo ist die Tochter Liesbeth des Maschinisten Fritz Wichmann, die etwa 1897/1899 geboren ist und durch Heirat schon in Tilsit einen anderen Namen führte? Fritz Laser, Färbermeister und Frau, geb. Kalweit, Tilsit, Hohe Straße 59
Fritz Girulat, geb. 12.07.1914, und seine beiden Kinder Klaus-Jürgen und Wolfgang-Bernd, suchen seine Eltern bzw. Großeltern und Geschwister, die in Tilsit, Gnesener Weg, wohnhaft waren und Klopatowsky hießen.
Frau Elisabeth Paprotka, und Frau Hoffmann, beide aus dem Hause Tilsit, Landwehrstraße 8.
Rudolf Just, geb. 09.12.1907, Amtsgerichtsrat, Tilsit, Kastanienstraße 8 II, als Soldat seit 16.01.1945 in Posen vermisst. Dr. med. Sonnenberg, der 1945/1947 in Birkenfeld bei Insterburg Lagerarzt war.
Elektromeister Oschecker und seine Ehefrau Gerda, geb. Staschull, Tilsit, Stolbecker Straße.
Emil Degies, Kriminalbeamter a. D., und seine Ehefrau Anna, geb. Redschus, Tilsit, Rosenstraße.
Adler (Vorname unbekannt9, angeblich Bankbeamter in Tilsit, zuletzt Hauptmann d. R. und Führer einer Inf.-Komp. bei der Feldpostnr. 04 298 C, soll aus Kriegsgefangenschaft zurück sein. Wer kennt seine heutige Anschrift?
Ernst Schober, Tilsit, Stolbecker Straße 38, im Oktober 1944 nach Königsberg-Aweiden, Reichsstraße 5, zu seiner verh. Tochter, Frau Käthe Prussat, geflohen. Seit 19.01.1945 von beiden keine Nachricht erhalten; wer kennt ihr Schicksal?
Karlowski, Leiterin und Oberschwester des Krönungs-Jubiläums-Stifts Tilsit, und andere Schwestern, die dort tätig waren.
Walter Matzke, Spirituosen-Kaufmann, und seine Mutter, Witwe des Schneidermeisters Otto Matzke, Tilsit, Kasernenstraße 18. Fräulein Elsa Boehnke, Tilsit, Kasernenstraße 8/9.
Frau Emmy Paulat, Tilsit, Schlossplatz; Herbert Sturmhoebel, Sohn des Rechtsberaters St., in Fa. Reylaender tätig gewesen.
Frau Maria Sprung, mit ihrem Sohn Gustav, Tilsit, Winkelstraße 12
Gertrud Pareigat, Tilsit, Königsberger Straße, Ecke Sommerstraße.
Felix Hennenberg, Tilsit, Sperlingslust 1, seit 31.03.1945 um Heiligenbeil/Ostpreußen vermisst.
Gerda Tausendfreund, geb. 03.02.1922, Tilsit, Sperlingslust 1, seit 1945 in Allenstein vermisst. Frau Marga Ruddies, geb. Hauschild, Tilsit, Lindenstraße 5 oder 6.
Siegfried Gerullis, Tilsit, Seilerstraße 11, vermisst seit August 1944
Ernst Gritto, Stabsfeldwebel und Familie, Tilsit, Johanna-Wolff-Straße
Frau Marie Volkmann, Tilsit, Friedrichstraße 57, vermisst seit 30.08.1944 in Kitzbühl/Tirol; wer kennt ihr Schicksal?
Gerhard Schroeder, geb. 07.01.1905, Amtsgerichtsrat, Obergefr., letzte Feldpost-Nr. 38 311 B, letzte Nachricht vom 18.01.1945 aus dem Raume Lodz.
Paul Weischnur, geb. 10.04.1875, Gutsbesitzer, vermisst beim Treck seines Schwagers Albrecht, Mittelwarkau, bei Insterburg, im Februar 1945.
David Kairies, Uffz., Tilsit, Ragniter Straße 26, vermisst seit 07.02.1942 in Russland.
Gustav Pennuttis, geb. 24.01.1908, Zimmermann, Tilsit, Gartenstraße 10, hat sich im November 1947 aus dem Lager 7256/7 aus Russland gemeldet, seitdem keine Nachricht. Wer war mit ihm dort zusammen und kann über sein Schicksal berichten?
Kröhnert, Tischler, und Frau, geb. Göritz, verw. Wittkuhn, Tilsit, Mittelstraße. Robert Eberlein, Tilsit, Graf Kayserlingk-Allee 118.
Frau Maria Kossack, Witwe, Tilsit, Garnisonstraße.
Maria Pellodat, Tilsit, Clausiusstraße/Ecke Marienstraße, bei Kirschning
Frau Luise Schorat, und deren Sohn Horst, Tilsit, Schulstraße.
Ernst Westphal, geb. 27.06.1895, Landwirt, Tilsit, Moritzhöher Straße 16, vom 24.12.1944 bis 17.02.1945 in Schönsee, Kreis Braunsberg gewesen.
Richard Petrautzki und Familie, Tilsit, Wanderstraße 11.
Familie Krutschinna, Tilsit, Sommerstraße 28a.
Otto Berger, Tilsit, Schneidermeister, Friedrichstraße
Hans Hanau, geb. 13.08.1883 in Mehlauken, soll bis 1945 als Lehrer am Realgymnasium, möglicherweise auch an einer anderen Schule in Tilsit tätig gewesen sein. Wer kannte ihn und kann über seine Dienstjahre und Besoldungsmerkmale nähere Angaben machen?
Herbert Wiemer, Tilsit, Kossinnastraße 8, Angestellter des Elektrizitäts-Werkes Tilsit, und seine Eltern.
Naujoks, zeichnungsberechtigt im August 1944 bei der Raiffeisenbank Tilsit gewesen; wo ist dieser Landsmann bzw. auch dessen Frau?
Frau Kakschies, Tilsit, Jahnstraße und deren Tochter Erna Brachvogel, zuletzt in Pr.-Eylau beschäftigt gewesen.
Herbert Oberstadt, geb. 1908, Tilsit, Steinstraße 53, als Feldwebel bei der 301, I.D. (Rgt. Verpfl.Troß), seit Juni 1944 im Raume Witebsk? Vermisst.
Kurt Langhans, geb. 1893, Tilsit, Buchhalter bei den Städt. Gas- und Wasserwerken, zuletzt in Braunsberg zum Volkssturm eingezogen.
Fräulein Emma Babion, Tilsit, Stolbecker Straße 74. Frau Lydia Gehrke, geb. Udau. Willy Rostin und Familie, Tilsit, Stiftstraße 18
Otto Kunz, Tilsit, Schrameierstraße 16, soll sich in russ. Gefangenschaft im Lager Pr.-Eylau befunden haben und im Frühjahr 1946 wegen Krankheit von Gut Knauten entlassen sein. Wo ist er jetzt?
Egon Mertins, Kaufmann, Fabrikstraße 19. Paul Triebe, Reichsbahn-Assistent, Tilsit, Bismarckstraße.
Edith Burgschat, Schneidermeisterin, Tilsit, Flottwellstraße 2, führt heute evtl. durch Heirat einen anderen Namen.
Frau Ruth Gaidies, geb. Baasner, Ehemann war Ingenieur, zuletzt in Tilsit wohnhaft gewesen.
Kurt Smeilus, geb. 1919 in Bendigsfelde, wohnhaft gewesen in Tilsit, Schrameierstraße 2, als Uffz. bei einer Königsberger Pionier-Einheit im letzten Einsatz um Schneidemühl vermisst. Wer kennt sein Schicksal? Frau Dr. Charlotte Schreiber, Studienrätin, Tilsit, Sudermannstraße 2.
Erich Wilkat, Angehöriger der Schutzpolizei Tilsit, Jäger-Ecke Kleffelstraße.
Fräulein Giesel Schawaller, Geb. 02.04.1894/1896, Tilsit, Stiftstraße 16.
Ehepaar Barnautzki (Vorname der Ehefrau Maria), Tilsit, Stolbecker Straße 41. Bei der ZWT beschäftigt gewesen.
Frau Anna Sengstock, mit zwei Töchtern, Tilsit, Deutsche Straße 70.
Albert Goskowitz und Frau Emmy, Tilsit, Ragniter Straße 66. Fräulein Hilde (Tochter a. d. Butter- und Käsehandlung), Tilsit, Oberst-Hoffmann-Straße.
Eduard Petereit, Viehkaufmann und seine Ehefrau Emma, Tilsit, Kalkapper Straße 51. Arno Petereit und Frau Herta mit Sohn Rudi, Tilsit, Kalkapper Straße 51 – später in der Sommerstraße wohnhaft gewesen.
Arnim Wiechert, geb. 03.01.1919, Tilsit, Langgasse 22a, akt. Bei Artl.-Rgt. 37 in Königsberg, letzte Nachricht von der Feldpostnr. 30 600 D vom 05.04.1945 von der Samlandküste. Seite 6 Tilsit-Ragnit Gesucht werden aus Ragnit: Rentmeister Richard Broschehl von der Stadtverwaltung. Straßenwärter Albert Tripkewitz, Schützenstraße 23. Prakt. Arzt Dr. Walter Frick Emil Pranzas, geb. 26.04.1904, Heilberger Weg 7
Landmasch.-Reisender Wilhelm Schumann, geb. 1893, und Bruder Albert Schumann, Pförtner in der Zellstoffabrik. Fräulein Helene Kudwien, Wrangelstraße 44.
Juckstein: Fritz Kurras und Frau Gertrud, geb. Pranzas.
Nettelhorst: Familie Erich Müller; Familie Emil Bethke; Christoph Juschus, geb. 06.12.1899, und Tochter Hedwig Juschus, geb. 08.08.1928.
Waldreuten: Landwirt Emil Mikoleit und Familie
Breitenstein: Fräulein Anna horn, geb. 22.06.1922, zuletzt Hausangestellte bei Zahnarzt Eggert. Februar 1945 bei Elbing von den Russen verschleppt.
Geidingen: Landwirt Albert Lukoschus und seine Töchter Erna und Minna.
Jägerhof: Bauer Erdmann Zirpins.
Fichtenwalde: Gustav Matzat, geb. 1893, Emme Matzat, geb. 1895, und Martha Matzat, geb. 1897.
Erlenfeld: Elfriede Meschkat, geb. 04.05.1924, und Gerda Meschkat, geb. 07.03.1923, beide Töchter von Otto Meschkat. Seite 6 Ebenrode (Stallupönen) Gesucht werden aus der Stadt Ebenrode: Johann Beyer, geb. 1879, Schirwindter Chaussee, Baracke. Familie Willy Hering, Geschäftsführer im Sägewerk am Bahnhof Frau Schröder, Kasseler Straße 13, ihr Ehemann war Schneider. Frau Emma Braun, geb. Paulukat, Bergstraße 5
Hedwig Salomon aus Kassuben, sie war bei Schneidermeister Schröder im Haushalt tätig. Alexbrück-Abbau: Otto Segendorf.
Wilpen: Hermann Ludigkeit, geb. 1903, bis 1942 in Schorellen wohnhaft gewesen, auf der Flucht 1945 vermisst. Andersgrund: Emil Salewski, geb. 1927, bei der Kurlandarmee 1945 vermisst.
Berningen: Franz Strupat, geb. 1871, und Frau Henriette, geb. Gudat, auf der Flucht von Pr.-Eylau vermisst. Rudolf de la Chaux, Kreisvertreter.
(24b) Möglin bei Bredenbek, Kreis Rendsburg. Ehemalige Stallupöner Realgymnasiasten und Luisenschülerinnen! Unser Nachrichtenblatt Nr. 1 ist erschienen. Eine Anzahl überzähliger Stücke kann gegen Einsendung von 1 DM Unkostenbeitrag von mir bezogen werden. Es enthält u. a. die Anschriften von rund 150 früheren Schülern und Schülerinnen. Dr. Kurt Stahr. Seite 6 Gumbinnen Es werden gesucht:
Stadt Gumbinnen: Fritz Blauert, Soldauer Straße 9; Otto Braatz und Ehefrau Johanne, Albrechtstraße; Albert Grünheid, Gartenstraße; August Jandt, Goldaper Straße 10; Frau Toni Knorr, Kasernenstraße; Thomas Matschuck, Meelbeckstraße 36; Fritz Maul, Oberzollsekr., Bismarckstraße; Frau Gertrud Meinl, Goldaper Straße 33; Helmut Schimmock, Friedrichstraße 13; Eduard Schwarz, Ofensetzer, Franz-Schubert-Straße 35; Fritz Sneikus, Tischlermeister, Gartenstraße 28; Stefan von Komerofsky, Heilpraktiker, Hindenburgstraße 7; Fritz Unger, Gartenstraße; Minna Weber, geb. Licht, Roonstraße; Frau Auguste Wiczorreck, Bismarckstraße 44 (Ulanenkaserne); Dr. Erich Zenthoefer, Roonstraße 20; Fräulein Johanna Zimmernings (früher Firma Dembinsky); Otto Zwirnlein, Königstraße 21; Gerhard Sudermann, Oberleutnant. Aus Kreis Gumbinnen: Frau Johanna Didwischus, Steffensfelde Siegfried Didwischus, Steffensfelde Karl und August Ehmer, Preußendorf Johann und Ehefrau Luise Isakeit, Ohldorf Frau Kepalies, Schmilgen Martha Kidzuhn, geb. Fouquet, Lolen Fräulein Frida Kurbjuhn, Schweizertal Fritz Lange, Sattlermeister, Nemmersdorf Otto Pilkuhn, Mixeln Walter Rosenbaum, Ohldorf Gustav Steinbiss und Ehefrau Helene, Krausenbrück Kurt Szonn, Tischler, Ohldorf Paul Tomuschat, Angereck
Seite 6 Insterburg Stadt und Land Gesucht werden die folgenden Landsleute:
1. Marta Hoffmann, geb. 01.01.1900, Beruf: Binderin, später beim Magistrat beschäftigt, aus Insterburg, Danziger Straße 19 (Margarete Ramminger, Bersenbrück, Kreis Osnabrück, Stiftshof 7.) 2. Betty Gembris, aus Insterburg, Quandelstraße, Alter ungefähr 33 – 35 Jahre; Heinz Krause, geb. ungefähr 16.04.1926 aus Insterburg, Siehstraße (Hans Holm, Witten/Ruhr, Bergstraße 1.) 3. Fritz Jakubeit, geb. 19. oder 20.11.1903, Justizinspektor, Amtsgericht, Insterburg, Wohnung: Jordanstraße, (Erna Elbe, Hamburg 20, Falkenried 1.) 4. August Pusch und Ehefrau Berta, aus Birkenhof bei Aulenbach, Kreis Insterburg (Willy Prang, Harsefeld, Kreis Stade, Steinfeld 5.) 5. Karl Basenau und Ehefrau Anna, geb. Lang, aus Drahskinehlen bei Bokellen, Kreis Insterburg. (Lena Lang, Markt, Drogerie, in Bender, Neckarsulm, Württemberg.) 6. Alice Strauß, Insterburg, Calvinstraße 27, Inhaberin einer Gastwirtschaft. (Franz Grau, Brackwede 1, Westf. 27, im Riekerfelde 14) 7. Hinrich Brase, Hauptmann a. D., 1944 noch bei der Wehrmacht (Luftwaffe) in Elbing/Westpr., Heimatanschrift: Insterburg, Straße unbekannt. Frau Brase wohnte 1944 im Dezember noch in Insterburg. (Eva Rosenkranz, Erlangen, Burgbergstraße 103.) 8. Gertrud Mauritz, geb. Jackstadt, geb. 23.11.1910 aus Puschdorf, Kreis Insterburg. (Fritz Jackstedt, Gelsenkirchen, Grenzstraße 12a) 9. Karl Weber und Anna, aus Insterburg, Ludendorffstraße 2. Herr Weber war Schlosser bei der Reichsbahn. (Bertha Isigkeit, Karnap bei Alt-Essen, Kaiserwerther Straße 31) 10. Heinrich Bendszus, Landwirt, aus Georgenburgkehlen (Ursula Wolter, Fleestedt, Kreis Harburg, Hermann-Fabel-Weg 179) 11. Fritz Weichert, geb. 14.05.1902, aus Kampeneck, Kreis Insterburg. Herr Weichert hat am 21.01.1945 die Heimat mit dem Treck verlassen, seitdem keine Nachricht. (Maria Weichert, Gr.-Schenkenberg über Bad Oldesloe Land) 12. Familie Preuß, aus Insterburg, Horst-Wessel-Straße; Richard Schäfer und Frau Minna, Alter ungefähr 64 Jahre, zwei Kinder, Erwin und Ursel, aus Insterburg, Danziger Straße (Minna Motzkus, Witten/Ruhr, Körnerstraße 21) 13. Metschuck, Vorname unbekannt, Postschaffner und Postkraftwagenführer, aus Insterburg (Herr Czerlinski, Postamtmann a. D., (22c) Hilden, Meide 34) 14. Berta Westerbecher, geb. Auge, geb. 01.12.1888, aus Insterburg, Pregelstraße 35, Geschäft: Mühlenstraße 1 (Karl Hoost, Norf bei Neuß, Lindenstraße 11) 15. Wir suchen folgende Angestellte des Standortlazaretts Insterburg: Frau Bangert, Ulanenkaserne; Frau Erna Führer, Victoriastraße; Herr Schröder, verl. Albert-Stadie-Straße; Herr Sellke, Augustastraße; Herr Tepper, Siedlung Sprindt; (Walter Schattauer, Köln, Eifelstraße 8) 16. Otto Schiller, aus Amalienhof, Kreis Insterburg (Friedrich Gabriel, Paderborn, Bessenstraße 1) 17. Johanne Gallinat, geb. ungefähr 1890, aus Insterburg, Hindenburgstraße 11 (Hugo Kersten, Betzdorf/Sieg, Karlstraße) 18. Fritz Tautkus, geb. 1891, und Frau Meta, geb. Calkenings, geb. 06.05.1891, aus Insterburg, Hindenburgstraße. Die älteste Tochter Erna war verheiratet und hieß Mitzkat, sie soll mit ihrem Mann und ihren Kindern nach Sachsen evakuiert worden sein. (Georg Gerull, Duisburg, Beeckerwerth, Rheinbacher Straße 18) 19. Gruber, Klempnermeister, aus Insterburg, Lindenstraße, später Flugzeugwerft Heiligenbeil (Zentralstelle Oldenburg/Oldb. Kanalstraße 6a) 20. Tomescheit, Bauer, aus Bärensprung, Kreis Insterburg. Herr Tomescheit war 1945 im Lager Georgenburg in Gefangenschaft (Fritz Hillgruber, Gronenberg Pönitz, Ostholstein) 21. Otto und Auguste Dombrowski, aus Insterburg, Wadgarten, Willi-Hölger-Straße 8 (Herta Schreiber, Kriegerheide 143, Post Lockhausen/Lippe) 22. Kurt Broschell und Familie, aus Finkengrund, Kreis Insterburg. Herr Broschell kam 1945 in Danzig in Gefangenschaft (Bernhard Broschell, Arnstadt) 23. Luise Genske, aus Insterburg, zuerst auf dem Gericht beschäftigt, dann bis zur Flucht auf dem Postamt. Soll zwei Brüder haben, die beide Geschäftsinhaber waren (Günther Laeckner, Hamburg-Niendorf, Friedrich-Ebert-Straße 37, bei Frau Kließ) 24. Auguste Waselowski, nebst Kindern Liselotte, Dieter, Inge und Waltraud, und Großmutter Henriette Waselowski, aus Romanuppen bei Obehlischken, Kreis Insterburg, Vorwerk von Gut Wittgirren (Anna Weisse, Dogern/Waldshut, Südbaden. Neue Heimat Nr. 169, bei Schmid) Seite 6 Labiau
Es liegt eine Heimkehrernachricht über Max Krull aus Labiau vor. Angehörige werden gebeten, sich an den Kreiskarteiführer Knutti, Elpersbüttel bei Meldorf (Holstein) zu wenden. In einer Rentenangelegenheit wird Herr Erwin Steiner aus Steinau gesucht.
Seite 6 Bartenstein Gesucht werden: Aus Bartenstein: Oberst Heinz Hoffmann, Fritz Wolf und Kurt Wenger vom Stabe IR 44 Siegfried Drubba von der Heeres-Standort-Lohnstelle
Frau Erna Mantau, geborene Schink, und die Brüder Fleischermeister Walter und Willi Schink
Aus Domnau: Lisbeth Schwarz von der Zweigstelle der Kreissparkasse, Frau Margot Stramm von der Volksbank, Sattlermeister Erich Raffel, Frau Tempel, wohnte bei Friseur Marienfeld. Erwin Stein aus Plaustendorf. Rudolf Grütz aus Redden, auf der Flucht verschleppt. Karl Schulz aus Damerau, und Frau. Michael Weiß aus Bartenstein, Siedlungsweg
Seite 7 Allenstein-Stadt
Wer von den Angehörigen des Allensteiner Volkssturms kennt Valentin Choydina, geb. am 10.02.1895, aus Allenstein, Hohensteiner Querstraße 12? Wer war mit ihm zusammen im Volkssturm? Wer kann bestätigen, dass Valentin Choydina im Januar 1945 beim Einsatz in Allenstein gefallen ist?
Gesucht werden Klaus Schindler, geb. 11.09.1926. Allenstein, zuletzt Soldat Colmar Elsaß, letzte Nachricht November 1944 Flieger-Bataillon B I Colmar, Elsaß; Karl Gabriel, Allenstein, Kurze Straße 5 (Maurer, Stadtverwaltung); Frau Hedwig Janowitz, geb. Goerigk, Allenstein, Hermann-Göring-Straße 11; Josef Poschmann, zuletzt wohnhaft in Allenstein, Liebstädter Straße 41; Reg.-Inspektor Karl Gerlach, Allenstein; Anna Diedering, geb. Naujokat, Allenstein; Alfred Diedering, geb. 1935 oder 1936; Hilde Wershofen aus der Zimmerstraße; Feldwebel Albert Wilner, geb. 28.03.1914, Feldpostnr. 27 953; SS-Soldat, Anton Wilner, geb. 11.06.1920, Feldpostnr. 19 167; Major Goinka; Köhler; Rosenow; Hauptmann Reinecke; Frau Gertrud Metzing, geb. Birnatowski, Allenstein, Am Langsee in der Neusiedlung; Maria Senszek, aus Allenstein, Alte Jägerkaserne Block 4. Gesucht werden: Otto Krenz, früher Allenstein, Richterstraße 9 Paul Haushalter, früher Allenstein, Bahnhofstraße, Restaurant „Zum Dreieck“
Aloys Balk, früher Bienkowski, beschäftigt gewesen bei H. Schöneberg, Zeppelinstraße 8 Familie Becher, Allenstein, Beethovenstraße 6 Eva Pietrusky, geb. 18.09.1918 O/Pr. Rudzann, Treudankstraße 22 Hanna Pietrusky, geb. 31.08.1926, Allenstein, Treudankstraße 22 Martha Schott, geb. 24.08.1892, Bischwitz, Kreis Ohlen
Horst Jürgens, Allenstein, Freiherr-von-Stein-Straße, Jakobstraße, beschäftigt gewesen bei der Firma Roensch & Kegel Familie Bartsch, Allenstein, Roonstraße Obergerichtsvollzieher Ludwig Kollmer, Allenstein
Meyer, von der Vermittlung für männliche Angestellte beim Arbeitsamt Allenstein Taubstummenlehrerin i. R. Gertrud Romahn, 65 Jahre alt, früher Allenstein, Hermann-Göring-Straße Familie Jelen, Allenstein, Parschaustraße 49
Margot Klein, geb. 16.07.1923 in Friedland/Ostpreußen, von den Russen am 16.03.1945 aus Adl. Gallgarben (Samland) verschleppt Wilhelm und Emma Wiede, Allenstein, Sandgasse 1a
Frau Amanda Wittfried, geb. Bouillon, aus Allenstein, sowie die Tochter Dorothea Fräulein Hildegard Mathes, geb. am 20.05.1905 (Angestellte bei der Justizverwaltung) aus der Adolf-Hitler-Allee 79 Alfred Penk, geb. 20.05.1893, Lokführer, Bahnhofstraße 66a
Erwin Penk, Allenstein, Bahnhofstraße 66a (wird seit 1944 in Russland vermisst) General Menny, Allenstein, Roonstraße, Kommandeur der Nachr.-Abt. 11 Otto Petrusch, Reg.-Insp., Allenstein, Herrenstraße 20 Frau Louise Lemke, geb. Spie, Allenstein, Herrenstraße 20 Hermann, Charlotte und Viktor Tolk, Allenstein, Wadanger Straße 21a Willy, Fritz, Kurt Hintzmann, Walter Rattay, Paul Seefeldt, Hans Heinrich
Klaus Schindler, geb. 11.09.1926, zuletzt Soldat in Kolmar/Elsaß beim Flieger-Bat. Bender B I. Seit November 1944 ist über den Verbleib des Klaus Schindler nichts bekannt Dr. Rudolf Kirchheim und Frau, Allenstein, Schillerstraße 5 L. Schlachta (Rentner), Allenstein, Schillerstraße 5 Frau Emilie Lisseck, geb. Orzech, Allenstein, Schillerstraße 5 Frau Klara Reimann, geb. Heustein, Allenstein, Schillerstraße 5 Friedrich Figura, Schornsteinfegermeister, Allenstein, Schillerstraße 5 Otto Petrusch, Reg.-Insp., Allenstein, Herrenstraße 20 Frau Louise Lemke, Allenstein, Herrenstraße 20 Frau Professor Elisabeth Mann, geb. Fröhlde, Allenstein, Kaiserstraße 17 Obersteuerinspektor Makowka (Finanzamt Allenstein) Martha Lankau, geb. Schnarbach, Allenstein, Eisenbahnstraße 14 Käthe Schulz (Postbeamtin i. R.), Allenstein, Kronenstraße 35 Familie Walter, Allenstein, Mohrunger Straße (Am kleinen Bahnhof) Fräulein Gertrud Burdack, Allenstein, Bismarckstraße 6
Wer von den Allensteiner Landsleuten kann Angaben über den Tod der Frau Anna Duwe (Pelzgeschäft), Oberstraße 3, machen? Wer war Augenzeuge des Freitodes der Obengenannten?
Gesucht wird Fräulein Wiesbaum aus der Kleeberger Straße.
Wer von den Allensteiner Landsleuten war auf dem Dampfer „Andross“, der im Januar 1945 mit Flüchtlingen die Stadt Swinemünde angelaufen hat? Auf diesem Dampfer war auch Frau Waltraud Bauchrowitz, geb. Zielinski, geb. am 11.09.1925, aus Allenstein. Ab Swinemünde ist über den Verbleib der Frau Bauchrowitz bis heute nichts bekannt geworden. Wer kann über das Schicksal der Frau Waltraud Bauchrowitz Auskunft geben?
Seite 7 Allenstein-Land
Trotz mehrerer, wiederholten Bitten, fehlen noch die Seelenlisten von folgenden Gemeinden: 8/ Barwienen, 9/ Bertung-Dorf, 12/Bruchwalde, 13/ Cronau, 14/ Darethen, 18/ Deuthen, 19/ Dietrichswalde, 24/ Gedaithen, 25/ Gillau, 26/ Göttkendorf, 28/ Grabenau, 31/ Gronitten, 39/ Gr.-Trinkhaus, 40/Herrmannsort, 41/Hirschberg, 42/ Hochwalde, 43/ Honigswalde, 48/ Kalborn, 52/ Kirschdorf, 58/ Kl.-Purden, 61/Kranz, 62/Lansk, 64/Leißen mit Gut, 65/Lengainen-Dorf mit Schippern, 66/Leschnau, 68/Maraunen, 69/Mauden, 71/Mokainen, 73/Negladden, 75/Nerwigk, 82/Odritten, 84/Pathaunen, 73/Nagladden, 75/Nerwigk, 82/Odritten, 84/Pathaunen, 87/Plautzig, 94/Redigkainen, 98/Rosenau, 99/Rosgitten, 102/Schillings, 103/Schönau, 105/Schönfelde, 116/Thomsdorf mit Sophienhof, 117/Tollack, 121/Warkallen, 123/Wmitten, 124/Wengaithen. Nach hier vorliegenden Listen sind ehemalige Lehrer dieser Orte schon wieder im Amt, und es wird daher um ihre Mithilfe besonders gebeten.
Bis zum Jahresende sind viele Umzüge erfolgt, und es wird daher an die Bekanntgabe der neuen Anschrift erinnert. Bei jeder Zuschrift ist immer neben der heutigen Adresse die Heimatanschrift anzugeben. Ohne Heimatanschrift ist eine Bearbeitung der Vorgänge unmöglich.
Gesucht werden: Joachim Binger aus Dietrichswalde; Familie Bösader aus Schaustern; Bruno Koitka, geb. 12.12.1904, aus Greislienen; Eltern oder Angehörige der Christina Witt, geb. 1941/1942 (Christina war in Wartenburg bei ihren Großeltern); Familie des Landwirts Josef Wagner I aus Grieslienen; Ernst Grabowski, geb. 02.05.1915 in Gegehnen, aus Wartenburg; Gastwirt und Kolonialwarenhändler Bergmann, im letzten Kriege Uffz. in Italien, aus dem Kreis; Paul Müller oder dessen Ehefrau aus Darethen; Kurt Baumgart, geb. etwa 1906, und Lehrer Heinrich, geb. etwa 1900, aus Penglitten.
Als im Felde verstorben wurden gemeldet: Hubert Ritter, Schuhmacher aus Reußen im August 1946 in Russland, und August Klapper, etwa 50 Jahre, aus Allenstein, Boekestraße (Milchhandlung) bei Charkow im Winter 1946/1947. Seite 7 Neidenburg
Gesucht wird die Anschrift des praktischen Arztes Dr. Bruno Schluff bzw. die seiner Familie, früher in Neidenburg wohnhaft. Seite 7 Mohrungen Gesucht werden:
Aus Liebstadt: Frau Marie Lemke. Frau Marie Klein. Frau Mirbach (Drogerie). Frau Gertrud Dost (geb. 13.05.1929) Aus Saalfeld: Hotelbesitzerin Jankowski. Hotelbesitzerin Krebs. Franz Nickel (Verwalter einer Schneidemühle). Schmiedemeisterfrau Auguste Patschkowski und Ida Patschkowski. Fritz Weiß und Ehefrau Martha, Brunnenstraße. Walter Bader. Geschäftsführer Rudolf Kohlmann. Aus Mohrungen: Nebenstellenleiter Hübner. Vermittler Emil Meyer. Gustav Trampnau. Anna und Helene Trampnau. Meta Wichert, Georgenthal. Mat Klein. Gustav Krause. Emil lau. Eduard Lenz, sämtlich aus Wiese-Abbau. Insassen des Altersheims Gr.-Simnau, vor allem Friedrich Josteit. Hermann Peter-Geißeln. Adolf Hoffmann und Frau Elise, geb. Kilian, Sadlauken. Die Landsleute Friedrich Taube. Ernst Schidzig. Marga Schitzig und Helger Schidzig aus Saalfeld sind von Lütjenburg nach (22a) Kempen am Niederrhein, Burgring 63, verzogen. Seite 7 Pr.-Eylau Gesucht werden aus Albrechtsdorf: Franz Block und Sohn Bruno Block Almenhausen (Freudenthal): Gutsbesitzer Schwede. Glommen: Frau Mohnke (oder Monke), geb. etwa 1895 Mühlhausen: Friedrich, Wilhelmine und Erna Machewitz Posmahlen: Familie Fabian Pr.-Eylau: Familie Harwarth (Sägewerk) und Obersteuerinspektor Schröder Landsberg: Frau Helene Bartel. Frau Erna Stahl, geb. Plaumann
Seite 7 „Kamerad, ich rufe dich!“
Gesucht wird Hermann Stuhldreier, geb. 07.03.1913, aus Holzen-Boesperde, Grenzweg 4. Er war zuletzt in Kurland und hatte die Feldpostnr. 48 684 (Hammerdivision Nr. 253 A-Regiment). Die letzte Nachricht stammt vom 15.02.1945.
Seite 8 Adolf Poschmann. Der verdienstvolle Heimatforscher wird siebzig Jahre alt (mit Foto) Kriegs- und Nachkriegszeit haben in den Reihen der ostpreußischen Heimatforscher leider manche empfindliche Lücke gerissen. Doch ist Gott sei Dank auch aus der älteren Generation der ostpreußischen Historiker immer noch eine erfreuliche Anzahl von Männern tätig, die, aus dem reichen Schatz ihrer in jahrzehntelanger Arbeit gesammelten Kenntnisse schöpfend, in größeren oder kleineren Abhandlungen und Beiträgen die ostpreußische Geschichte bekanntzumachen sich bemühen und ihre Kraft auch weiterhin der geschichtlichen Erforschung unserer unvergesslichen Heimat widmen. Vor kurzem erst konnte hier des hochangesehen ostpreußischen Historikers Bruno Schumacher aus Anlass seines 75. Geburtstages gedacht werden. Jetzt lenkt der Beginn des neuen Jahres unsere Aufmerksamkeit auf einen anderen Heimatforscher des alten Preußenlandes, Oberstudiendirektor Dr. Adolf Poschmann, der am 2. Januar 1955 seinen siebzigsten Geburtstag begehen kann. Poschmann entsammt einer alteingesessenen Kölmerfamilie des Ermlandes, die nachweislich seit 1530, also mehr als vierhundert Jahren, den gleichen sehr ansehnlichen Bauernhof in Komainen im Kirchspiel Heinrikau (zwischen den Städten Wormditt und Mehlsack gelegen) ihr eigen nannte. Als letzter männlicher Erbe war Adolf Poschmann selbst in den Jahren vor der Vertreibung Besitzer dieses Grundstückes. Nach dem Besuch des Braunsberger Gymnasiums widmete er sich vor allem an der Universität Königsberg dem Studium der Germanistik, Geschichte und Erdkunde, war dort mehrere Semester Senior des Historischen Seminars unter Professor Werminghoff (der zahlreiche ostpreußische Studenten zu Doktorarbeiten über die Geschichte ihres Landes angeregt hat) und promovierte bei Geheimrat Hahn mit einer Arbeit über „Die Siedlungen in den Kreisen Braunsberg und Heilsberg“ zum Doktor der Philosophie. Schon bald nach dem philosophischen Staatsexamen kam er an die deutsche Auslandsschule in Madrid, wo er während des Ersten Weltkrieges auch wiederholt als Vertreter der deutschen Botschaft bei kulturellen Veranstaltungen mitwirkte. Nach der Rückkehr in die Heimat war er zunächst einige Zeit als Studienrat am Provinzialschulkollegium in Königsberg tätig, bis er als Oberstudiendirektor die Leitung des Gymnasiums in Rößel übernahm, die er mit einer Unterbrechung von wenigen Jahren (wo er als Direktor an der Staatlichen Aufbauschule in Braunsberg wirkte) bis zur Vertreibung beibehielt. Durch die Flucht nach Dänemark verschlagen, organisierte er dort das Schulwesen in den Lagern der ostdeutschen Heimatvertriebenen und bekleidete daneben auch das wenig dankbare Amt eines Lagerrichters. Nach der Umsiedlung übernahm er dann die Leitung des Gymnasiums in Rüthen (Westfalen), wo er auch nach seiner Pensionierung noch in seinem alten Lehrberuf tätig ist. Bei seinen Arbeiten zur ermländischen Geschichte hat sich Poschmann, ein treuer Nachfahre ermländischer Bauerngeschlechter, stets mit besonderer Liebe der Aufklärung und Darstellung ländlicher Verhältnisse angenommen. Das zeigt schon seine Doktorarbeit, das beweisen seine sorgfältigen statistischen Untersuchungen über den Pferde- und Viehbestand im Ermland, seine Aufsätze über die Landesaufnehmen, die die preußischen Beamten bei der Einverleibung des Fürstbistums Ermland im Jahre 1772 anfertigten, seine Veröffentlichung ermländischer Visitationsberichte des 17. und 18. Jahrhunderts sowie seine kleine Festschrift anlässlich des sechshundertjährigen Jubiläums seines heimatlichen Kirchdorfes Heinrikau. Das veranlasste ihn auch wiederholt zu Vorträgen über das ermländische Bauerntum. Sein Interesse galt in erster Linie der Geschichte der neueren zeit, vor allem der Jahrzehnte nach 1772. Die Veränderungen, welche die neue preußische Aera in der Verwaltung der ermländischen Städte zur Folge hatte, sowie die Einrichtung preußischer Garnisonen im Ermland waren Themen, die eine sorgfältige Bearbeitung durch ihn fanden. Seine langjährige Tätigkeit als Direktor des Rößeler Gymnasiums lenkte seine Aufmerksamkeit auf die Vorläufer dieser Schule und veranlassten ihn zu umfassenden Darstellungen über die Geschichte des Augustinerklosters wie des Jesuitenkollegs in Rößel. Diese Arbeiten zusammen mit den vorzüglichen Veröffentlichungen des verstorbenen Rößeler Erzpriesters Georg Matern (dem er einen eingehenden Nachruf gewidmet hat) über Burg und Amt Rößel, über die Pfarrkirche sowie über die Pfarrgemeinde von Rößel, boten ihm die Grundlage für seine „Geschichte der Stadt Rößel“, die er anlässlich des sechshundertjährigen Stadtjuliläums 1937 herausgab, wohl die bestfundierte Geschichte einer ostpreußischen Kleinstadt. Ähnliches gilt von der gleichfalls durch ihn veröffentlichen „Geschichte der Stadt Seeburg“. Abgesehen von den eben genannten beiden Büchern und einer langen Reihe von Lebensbeschreibungen, die er über bedeutende ostpreußische Persönlichkeiten für die „Altpreußische Biographie“ (begonnen von Christian Krollmann, jetzt unter Kurt Forstreuter in der Fortsetzung begriffen) früher wie auch jetzt wieder beigesteuert hat, sind seine Aufsätze sämtlich in der „Zeitschrift für die Geschichte und Altertumskunde Ermlands“ erschienen, die von dem 1856 gegründeten Historischen Verein für Ermland in bisher 85 Heften herausgegeben worden ist. Dem Vorstand dieses Vereins, der demnächst seine Veröffentlichungen wieder aufnehmen wird, gehört Poschmann bereits seit 1919 an; er ist zur Zeit dessen dienstältestes Vorstandsmitglied. Zugleich ist er auch seit einer Reihe von Jahren Mitglied des Historischen Kommission für ost- und westpreußische Heimatforscher des alten Preußenlandes. In den letzten Jahren hat Poschmann zwei gut gelungene Bildstreifen über das Ermland zusammengestellt und kurze anschauliche Beschreibungen dazu verfasst. Aus seiner Feder sind auch im Ostpreußenblatt wiederholt kürzere und längere Beiträge über das Ermland, vor allem über dessen Städte erschienen, die dem Leser ein ausgezeichnetes Bild vom Werden und Wachsen dieser Ortschaften vermittelt haben. Darum seien auch hier vor aller Öffentlichkeit dem hochverdienten ermländischen Heimatforscher zu seinem siebzigsten Geburtstag zugleich mit dem herzlichen Dank für seine bisherige umfangreiche Arbeit die besten Glückwünsche für sein ferneres Leben und für ein weiteres erfolgreiches Wirken im Dienst unserer preußischen Heimat entboten. Dr. habil. Hans Schmauch.
Ostpreußenblatt Januar 1955, Folge 01, T eil 3
Seite 11 Wo läuten unsere Glocken? Einhundertacht gerettete ostpreußische Glocken im Bundesgebiet Am ersten Feiertag der eben vergangenen Weihnachten 1954, konnten wir den Klang dieser und anderer ostdeutscher Glocken im Nordwestdeutschen Rundfunk, wir hatten die Übertragung angekündigt, hören. Weit über die Reichweite der jetzigen Kirchspiele hinaus ging er zu den Mitgliedern der alten Gemeinden und zu vielen Landsleuten. „Zur Sicherung der Metallreserve für eine Kriegsführung auf lange Sicht“ wurden schon im Ersten Weltkriege Tausende von Kirchglocken beschlagnahmt und in den Hüttenwerken eingeschmolzen. Aber das war nur ein bescheidenes Vorspiel der Kirchenberaubung, die vom Hitler-Regime bald nach Beginn des Zweiten Weltkrieges angeordnet wurde. Während 1914/1918 nach sorgfältiger Prüfung nur die seit dem Jahre 1860 gegossenen Glocken abgeliefert werden mussten, wobei auch in dieser jüngsten Wertklasse die künstlerisch besonders wertvollen verschont blieben, verkündete der „Beauftragte für den Vierjahresplan“, Göring, im Jahre 1940, dass „in ganz Deutschland nur zehn bis zwölf Glocken erhalten bleiben sollten. Die Kirchen setzten sich zur Wehr. Nach zähem Ringen mit den staatlichen und parteiamtlichen Dienststellen gelang es ihnen schließlich, wenigstens fünf bis sechs von Hundert in den heimatlichen Glockenstuben vor der Vernichtung zu bewahren. Alle anderen Glocken aber – etwa fünfzigtausend aus deutschen Kirchen und schätzungsweise dreißigtausend aus dem besetzten Ausland, alle in allem also achtzigtausend Kirchenglocken! Wurden von den Türmen heruntergeholt und zur Verhütung abtransportiert. Als der Krieg zu Ende war und das chaotische Dunkel sich lichtete, stellte sich nach und nach heraus, dass auf den Glockenlagerplätzen in Hamburg und Lünen (britische Zone) sowie in Hettstedt, Ilsenburg und Oranienburg (Sowjetzone) etwa sechzehntausend Glocken dem Ende durch das Einschmelzen entgangen waren. Zweitausend ausländische Glocken wurden sofort an die Alliierten abgeliefert, und wenig später konnten auch die west- und mitteldeutschen Glocken ihren Heimatgemeinden wieder zugeführt werden. Dann aber entstand eine jahrelange Zwangspause bis zur Freigabe der restlichen 1300 deutschen Glocken, die immer noch zusammengepfercht in ihren Notunterkünften auf den „Glockenfriedhöfen“ verbleiben mussten. Denn diese Glocken waren Heimatvertriebene aus den deutschen Ostgebieten. Die britische Besatzungsmacht hatte sie vorsorglich beschlagnahmt, denn die neuen, polnischen Verwalter ihrer Heimat forderten lange Zeit ihre Auslieferung. Und erst, als diese Forderungen allmählich verstummten, im Jahre 1951, wurde endlich die leihweise Verteilung der 1300 ostdeutschen Glocken an westdeutsche Patengemeinden genehmigt, die sie bis zum Tage ihrer Rückkehr in die alte Heimat betreuen werden. Zum dritten oder vierten Male nach einem Jahrzehnt des Schweigens läuteten ostdeutsche Glocken gemeinsam mit ihren westdeutschen Schwestern wieder Weihnachten ein. Der Fluch der bösen Taten des Krieges wandelte sich einmal wenigstens in Segen. Den ostpreußischen Menschen, die in ihrer fernen Heimat alles, aber auch alles zurücklassen mussten, blieb durch die wunderbare Rettung dieser Glocken, die schon Jahre vor ihnen den Weg in die Fremde antreten mussten, ein Stück Heimat erhalten. Als die alten Glocken nach langer Irrfahrt in ihren neuen Heimstätten anlangten, fand die Freude des unverhofften Wiedersehens und Wiederhörens bei den Vertriebenen, die schon eine lange Zeitspanne zuvor dort Fuß gefasst hatten, rührenden Ausdruck. Mit Blumen bekränzt wurden die stolzen Zeugen der Heimat feierlich in Empfang genommen, und ihrem ersten Geläute lauschten die oft von weither herbeigeeilten alten Gemeindeglieder in tiefer Andacht und wehmütiger Erinnerung. Für alle Deutschen aber, die diese vom Schicksal gezeichneten Glocken läuten hören, bedeutet ihr Ruf eine ständige Mahnung an das ostdeutsche Land, in das diese Glocken mit ihren Gemeinden eines Tages heimkehren sollen. Schon in den ersten Nachkriegsjahren, als die Kunde aus Hamburg kam, dass auf den dreizehn Glockenlagerplätzen im Hafen ostpreußische Kirchenglocken gefunden worden seien, begannen vertriebene Pfarrer, Kirchnpatroe und Gemeindeglieder, die sich inzwischen irgendwo in Westdeutschland zusammengefunden hatten, mit der Suche nach ihren Glocken. Viele mussten enttäuscht umkehren, die anderen aber, die das Glück hatten, unter den Tausenden wahllos gestapelten Glocken die ihren wiederzufinden, bemühten sich von dem Tage an um ihre Wiedererlangung. Sie mussten noch viele Jahre warten, bis endlich nach der 1951 erfolgten Freigabe durch die Besatzungsmacht die Wünsche der heimatvertriebenen Gemeinden erfüllt werden konnten. Die Glocken, die dann noch übrig blieben, wurden leihweise an diejenigen Patengemeinden in Westdeutschland vergeben, die im Kriege die größten Glockenverluste erlitten hatten. So versieht heute manche ostdeutsche Glocke ihren Dienst in der Fremde, ohne dass ihre Herkunft beachtet und ihr heimatlicher Klang von denen erkannt wird, die einst von ihr gerufen wurden. Die meisten läuten heute in Niedersachsen.
Aus Ostpreußen fand sich nach dem Kriege, größtenteils in Hamburg, nur die verschwindend geringe Anzahl von insgesamt 108 Glocken wieder. Nach einem möglichst gerechten Maßstab hat sie der Glocken-Rückführungsausschuss unter der verdienstvollen Leitung von Prof. Dr. Mahrenholz, Hannover, und Bundesbahnrat Dr. Severin, Hamburg, vorwiegend in die Bundesländer abgegeben, in denen heute die meisten Ostpreußen ansässig sind. Besonders läuten heute in Niedersachsen ostpreußische Glocken: eine Glocke aus Insterburg in der Lutherkirche Hannover, eine Glocke aus Haselberg, Kreis Schloßberg, in Werlte, eine Glocke aus Mühlhausen, Kreis Pr.-Holland, in Hildesheim, eine Glocke aus Kl.-Jerutten, Kreis Ortelsburg, in der neuen Kirche der Lessingstadt Wolfenbüttel und eine Glocke aus Haffstrom in der Dorfkirche von Gr.-Lobke, Kreis Hildesheim. Wir können hier nur wenige Beispiele anführen. Eine Frauenburger Glocke begrüßt die Heimkehrer in Friedland
Vom Turm der Christuskirche in Leer, Ostfriesland, läutet heute eine Glocke aus Eisenberg, Kreis Heiligenbeil. Die evangelisch-reformierte Kirche in Aurich erhielt eine Glocke der evangelisch-reformierten Kirche in Gumbinnen. Drei Glocken aus Braunsberg, darunter die größte der geretteten Kirchenglocken mit einem Gewicht von 4300 kg, wurden dem Katholischen Ordinariat Münster in Obhut gegeben. Eine Glocke aus Göttkendorf, Kreis Allenstein, hat wohl die weiteste Reise hinter sich. Sie läutet heute in Aachen. Die Heimkehrer, die im Lager Friedland ankommen, werden mit dem frohen Geläut einer Glocke begrüßt, die aus Frauenburg stammt. Für das Diakonissenhaus in Quakenbrück, in dem heute viele ostpreußische Diakonissen wirken, sicherte sich Pfarrer Küssner eine Glocke aus Rotweide, Kreis Lötzen, die im letzten Kriegsjahr des Dreißigjährigen Krieges, 1648, in Ostpreußen gegossen wurde. Vom Königsberger Dom haben nur drei Glocken den Krieg überstanden. Während die beiden kleineren in Bursfelde bei Hannover und in Ahlen-Falkenberg im Lande Hadeln neue Stätten fanden, gibt die größte, zusammen mit zwei schlesischen Glocken, der ostdeutschen Gedenkstätte in Schloß Burg an der Wupper die Weihe. (Bild: Aufn.: Glockenarchiv Hamburg. Das Wappen von Königsberg-Altstadt, Kreuz und Krone, weist diese Glocke des ältesten Königsberger Gotteshauses, der Steindammer Kirche, auf. Sie ertönt heute in Rosenthal bei Hannover.) (Bild: Nach Aachen kam diese Glocke aus der katholischen Probsteikirche von Königsberg; sie stammt aus dem Jahre 1766. Zwei andere Glocken aus der gleichen Kirche sind nach Köln gebracht worden.) Beim Klang der geretteten Glocken getauft.
Auf einer Vorweihnachtsfahrt in die näheren und weitere Umgebung von Hamburg haben wir mit dem Übertragungswagen des Nordwestdeutschen Rundfunks manche dieser Heimatglocken wiedergefunden und ihren vertrauten Klang mit dem Magnetophonband eingefangen. Während für diesen Zweck mitten im Alltag die Glocken geläutet wurden, gestanden uns ostpreußischen Menschen, was dieser Glockenton ihnen heute bedeutet. Heimatliche Erinnerungen und neu belebte Hoffnungen auf baldige Heimkehr wurden bei ihrem Klange wach. In Wedel an der Elbe, wo eine alte Glocke aus Wallenrode (früher Wielitzken), Kreis Treuburg, heute mit zwei neuen Stahlglocken im Turm der im Kriege ausgebrannten und erst Pfingsten vorigen Jahres wiederhergestellten Pfarrkirche hängt, besuchten wir eine Großmutter, die beim Klange der Heimatglocke getauft und konfirmiert worden war. In Lüneburg, wo eine alte Glocke aus Fischhausen heute mit der einzig verbliebenen St.-Nikolai-Glocke einen herrlichen Zweiklang bildet, hatten wir Teil der Freude der Samländer, die ihre Glocke aus der Kreisstadt dort feierlich empfangen hatten. Am Heiligen Abend vor zwei Jahren läutete in Hamburg-Ochsenzoll eine Glocke aus Tolksdorf, Kreis Rastenburg, erstmalig wieder das Weihnachtsfest ein. Viele der in Hamburg lebenden Ostpreußen nahmen damals an der Christvesper in der kleinen Kirche des ländlichen Vorortes teil. Heinz-Herbert Brausewetter. Bild: In der Gethsemane-Kirche in Hannover hängt heute diese aus dem Jahre 1508 stammende Glocke aus Rastenburg. Bild: Als ich Zersprungen War Hat H. Johann Böse Sich Beflissen Gott Und Der Kirchen Zu Ehren Mich Lassen Umpgissen 1680 Goss Mich Mateus Wilhelm Petrus steht auf dieser Glocke des Königsberger Doms. Sie wurde im November 1951 durch Landesbischof D. Dr. Hanns Lilje bei ihrer Anbringung in Ahlen-Falkenburg (Land Hadeln9 erneut geweiht. Eine Domglocke (Gußjahr 1736) ertönt in der Gedenkstätte des Deutschen Ostens, auf Schloß Burg an der Wupper, eine dritte (1740) befindet sich heute in Bursfelde (Niedersachsen). Seite 13 Wir gratulieren Zum 91. Geburtstag
Am 2. Januar 1955, Gustav Treptau aus Wangritten, Kreis Bartenstein. Er wohnt bei seiner Tochter Hertha Molgedey in Düsseldorf-Holthausen, Werstner Friedhofstraße 210. Zum 90. Geburtstag
Am 28. Dezember 1954, dem Lehrer i. R. Julius Langhagel, aus Kl.-Gehfeld, Kreis Osterode. Er wohnt in Hannover, Jakobistraße 56 Zum 89. Geburtstag
Am 30. Dezember 1954, Frau Amalie Holm, aus Gumbinnen, Lindenweg 21. Sie wohnt bei ihrer Schwiegertochter Meta in Witten/Ruhr, Bergstraße 1 Zum 87. Geburtstag
Am 2. Januar 1955, dem Landwirt Ferdinand Bonk, aus Reuschenfeld, Kreis Gerdauen. Er wohnt mit seiner Frau in Fahrnau i. W., Süd-Baden. Am 6. Januar 1955, der Bürodirektorwitwe Auguste Werner, geb. Skrodzki, aus Heiligenbeil, später Osterode. Sie ist durch Frau Edith Schur, Bielefeld, Ravensberger Straße 7, zu erreichen. Ohne Datum. Vielleicht auch der 6. Januar 1955, August Gerhard, aus Ebenrode. Er wohnt in Flensburg, Weichselstieg 8. Zum 86. Geburtstag
Am 7. Dezember 1954, August Thoermer, aus Insterburg, Cäcilienstraße 5. Jetzt in Lübeck-Eichholz, Spieringhorster Weg 20 Am 9. Januar 1955, Georg Jaksztat, aus Tilsit, Oberst-Hoffmann-Straße 5, jetzt wohnhaft bei seiner jüngsten Tochter Charlotte Kühnast, Leck/Schleswig, Norderbergstraße 44 Zum 85. Geburtstag
Am 23. Dezember 1954, Frau Christine Simon, aus dem Kreise Goldap. Sie wohnt bei ihrer Tochter Frau Gudath in Oldenburg/Holstein, Schuhstraße 43. Am 29. Dezember 1954, der Lehrerwitwe Auguste Thiel, aus Braunsberg, Langgasse 15. Sie wohnt bei ihren Kindern in Düren/Rheinland, Scharnhorststraße 195. Am 1. Januar 1955, Landsmann August Wlost, aus Suleiken, Kreis Treuburg. Er lebt im Altersheim Schloß Ovelgönne/Westfalen und erfreut sich noch bester Gesundheit. Am 6. Januar 1955, dem Fleischermeister Ernst Biller, aus Lötzen. Er wohnt in Wöhrden 171 über Stade. Zum 84. Geburtstag
Am 19. Dezember 1954, Frau Maria Schwabe, aus Gumbinnen, Wilhelmstraße 19, jetzt in Lübeck, Hohenstauffenstraße 5. Am 20. Dezember 1954, Frau Anna Pokorra, aus Altkirchen, Kreis Ortelsburg. Sie wohnt in Lübeck-Stockelsdorf, Ahrensböckener Straße 69a Frau Alwine Grigoleit, aus Neidenburg. Sie wohnt in Kronprinzenkoog-Nord über Marne/Holstein Zum 83. Geburtstag
Am 6. Januar 1955, Landsmann Max Görke, aus Ortelsburg, Hindenburgstraße 32. Er wohnt bei seiner Tochter Emma Mross in Essen/Ruhr, Langenbeckstraße 40 Zum 82. Geburtstag
Am 21. Dezember 1954, Frau Amalie Gehlhaar, aus Königsberg, Lochstädter Straße 101. Sie wohnt in Lübeck, Heiligengeist-Hospital Am 5. Januar 1955, dem Altbauern Kanwald, aus Romeiken, Kreis Stallupönen. Er lebt bei seinem Sohn Otto, der in Steinbach 13 über Oberwesel/Rhein einen Hof gepachtet hat. Frau Anna Aschmann, geb. Stonus, aus Matzken, Kreis Heydekrug. Sie wohnt bei ihrem Neffen Max Stonus in Burg in Dithmarschen, Burgstraße 2 Zum 81. Geburtstag
Am 3. Januar 1955, dem Lehrer a. D. Bernhard Lenz, aus Jäglack, Kreis Rastenburg, später Elbing. Er wohnt in Bad Pyrmont, Kirchstraße 22 Am 6. Januar 1955, dem Justitzsekretär i. R. Friedrich Loebel, aus Insterburg. Er wohnt mit seiner Ehefrau Gertrud bei seinem Schwiegersohn, Zahnarzt W. Knoch, in Göttingen, Schildweg 19, I. Zum 80. Geburtstag
Am 7. Dezember 1954, Paul Witt, aus Königsberg, Sackheim 94, jetzt in Lübeck, Beckergrube 8 Am 30. Dezember 1954, der Altbäuerin Witwe Wilhelmine Lampe, geb. Lilienthal, aus Hasselberg, Kreis Heiligenbeil. Sie wohnt bei ihrer jüngsten Tochter in Ebsdorf, Kreis Bergheim/Rheinland. Am 3. Januar 1955, dem Justizoberwachtmeister i. R. Andreas Becker, aus Tilsit, Jägerstraße 8. Er lebt bei seinem Schwiegersohn, Pastor Gerhard Ehlert, in Osnabrück-Ewersburg, Wersener Straße 2 Am 4. Januar 1955, dem Bauern Johann Gang, aus Stangenwalde, Kreis Sensburg. Der Jubilar, als tüchtiger Landwirt und Pferdezüchter bekannt, lebt mit seiner Ehefrau noch in der Heimat. Er ist zu erreichen über Karl Gang, Frankfurt/Main, Rückertstraße 48 Am 6. Januar 1955, dem Oberfeuerwehrmann a. D. Johann Sawitzki, aus Königsberg. Er wohnt bei seiner Tochter Elfriede Neumann in Büchen/Lüneburg, Möllner Straße Zum 75. Geburtstag
Am 1. Januar 1955, Julius Schmuck, bis Kriegsende auf dem Gut Borken bei Bartenstein tätig gewesen. 1948 wurde er aus Albrechtsdorf, Kreis Pr.-Eylau, ausgewiesen. Er wohnt bei seiner Tochter in Köln, Vorgebirgstraße 33 Am 2. Januar 1955, Frau Berta Mill, geb. Arndt, aus Königsberg. Sie wohnt in Hückeswagen, Weststraße 1. Am 4. Januar 1955, der Kaufmannswitwe Elsbeth Christeleit, geb. Grunwald, aus Königsberg/Rauschen. Sie wohnt bei ihrer Tochter Eva Hurtig in Deggendorf/Donau, Westl. Graben 6 Am 5. Januar 1955, dem Branddirektor und Verwaltungsinspektor i. R. Friedrich Latza, aus Allenstein. Er wohnt mit seiner Ehefrau in Karlsruhe, Augartenstraße 7 Am 6. Januar 1955, dem Landesinspektor a. D. Adolf Behrendt, aus Königsberg, Hindenburgstraße 51. Er wohnt in Augsburg, Mittelstraße 7, I. Seite 13 Goldene Hochzeiten
Am 19. Dezember 1954, konnte der Fleischermeister Albert Rangnick mit seiner Ehefrau Anna, geb. Schwarz, aus Lewitten, Kreis Pr.-Eylau, das Fest der Goldenen Hochzeit feiern. Das Ehepaar wohnt in Horst/Schleswig-Holstein.
Der Kulturbauingenieur Karl Meyer, aus Lötzen, beging mit seiner Ehefrau Anna, geb. Rappöhn, am 20. Dezember 1954, das Fest der Goldenen Hochzeit. Das Ehepaar wohnt bei seinem Schwiegersohn, Oberstudiendirektor Dr. Erwin Schmidt, in Plön/Holstein, Schloßgebiet 3, früher Dt.-Eylau
Am 26. Dezember 1954, begingen die Eheleute Michael Rinio und Frau Wilhelmine, geb. Slaby, aus Rosenheim, Kreis Lyck, ihre Goldene Hochzeit. Das Ehepaar wohnt bei seinen Kindern und ist zu erreichen durch Frieda Filon, Neumünster, Beethovenstraße 18.
Das Fest der Goldenen Hochzeit beging das Ehepaar Gustav Guß und Frau Marie, geb. Ting, aus Pluttwinnen, Kreis Samland, jetzt in St. Michaelisdonn/Holstein, Eddelakerstraße
Das Ehepaar Gottlieb und Auguste Becker, aus Lindenort, kreis Ortelsburg, jetzt in Gladbeck-Zweckel, Hammerstraße 41, begeht am 7. Januar 1955, das Fest der Goldenen Hochzeit.
Der Postassessor i. R. Hermann Jordan, aus Rastenburg, begeht mit seiner Ehefrau Emma, geb. Werner, am 10. Januar 1955, das Fest der Goldenen Hochzet. Das Ehepaar wohnt in Dahn/Pfalz, Vogelsberger Straße 6 Seite 13 Prüfungen und Jubiläen
Gisela Rogall, Tochter des Elektromeisters Emil Rogall aus Zinten, jetzt in Ketsch/Rhein, Hardtwaldstraße 17, hat bei der Pädagogischen Hochschule in Osnabrück ihr erstes Staatsexamen bestanden. Sie ist bereits als Lehrerin angestellt.
Erwin Tobehn, aus Königsberg, Landhofmeisterstraße 4, jetzt in Neu-Isenburg bei Frankfurt a. M., Dornhofstraße 6, hat bei der Handwerkskammer Darmstadt die Meisterprüfung als Feinmechaniker bestanden.
Am 8. Januar 1955, begeht der noch in seinem Beruf tätige Spirituosenfachmann Max Schober sein fünfzigjähriges Dienstjubiläum. Er ist vielen Königsbergern durch seine Tätigkeit als Betriebsleiter bei den Firman Teucke & Koenig, August Albert Winkler und Wilhelm Ziemer bekannt. Ehrenamtlich war er Lehrlingsprüfer bei der Industrie- und Handelskammer für den Destillationsnachwuchs. Der Jubilar wohnt in Brühl-Vochem, Kierberger Bahnhofstraße 85.
Sein vierzigjähriges Dienstjubiläum beging der Postbetriebswart Julius Manfrass, aus Braunsberg. Seit 1946 versieht er seinen Dienst am St. Michaelisdonner Postamt (Holstein).
Apotheker Hans Gelbrecht, aus Ortelsburg, Bismarckstraße 3, wurde an der Technischen Hochschule Braunschweig zum Dr. rer, nat. promoviert. Die mündliche Prüfung bestand er mit „gut“. Er wohnt in Gifhorn/Hannover, Birkenkamp 2 Seite 14 Auskunft wird erbeten Gesucht werden die folgenden Landsleute und Familien:
Lokführer Willi Siemund, geb. am 22.04.1911 in Absteinen, Kreis Tilsit-Ragnit, seine Ehefrau Ida Siemund, geb. Aschmann, geb. 1919 in Drawöhnen, sowie deren drei Kinder Irmgard, geb. 1940, Manfred, geb. 1942, das dritte Kind wurde 1944 geboren, Vorname unbekannt. Zuletzt wohnhaft in Memel, Feldstraße 9. Frau Siemund soll im Dezember 1944 nach Sachsen evakuiert worden sein.
Gefreiter Hans Siemund, geb. am 19.07.1920 in Lompönen, aus Willkischken, Kreis Tilsit-Ragnit, Feldpostnr. 21 309, Beruf: Handlungsgehilfe, vermisst seit 1944 im Raum von Tarnopol oder Kamonetz-Podolsk
Bruno Knocks, geb. am 05.10.1917 in Schönwiese, Kreis Tilsit-Ragnit. Knocks war bei der Panzer-Artillerie, Feldpostnr. 47 707; er wird seit Anfang 1943 bei Stalingrad vermisst. Familie August Frank, aus Dittlacken, Kreis Insterburg.
Familie August Prigan, aus Dittlacken, Kreis Insterburg. Sie soll sich 1945 in Ratingenhof (Pommern) befunden haben.
Über Töpfermeister Arthur Wasill, aus Königsberg, Hoffmannstraße 7.
Helft mit, das Schicksal von Landsleuten zu klären! Gesucht werden: Franz Maurischat, geb. 26.04.1890, und seine Ehefrau Amalie Maurischat, geb. Rakowski, aus Juknaten, Kreis Schloßberg, sowie deren Sohn.
Franz Maurischat und dessen Ehefrau Maria Maurischat, geb. Schmidt (Kinder Irmgard und Horst). Franz Maurischat war als Obermelker auf dem Gut Palfner in Klonen, Kreis Schloßberg, tätig. Im Jahre 1943/1944 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und Frau Maurischat verzog mit ihren Kindern nach Schlesien.
Die Angehörigen eines Friedrich Schikowski, geb. am 01.05.1917 in Kronau, Heimatanschrift: Rogehnen, Kreis Pr.-Holland.
Gertrud Romahn, Taubstummenlehrerin i. R. aus Allenstein, Hermann-Göring-Straße. Frau Helene Henkies, etwa 60 Jahre alt, aus Angerapp
Über Hans Gollub, geb. am 07.02.1913 in Allenstein, zuletzt wohnhaft Königsberg. Alter Garten 46, von Beruf: Friseur.
Ostpreußenblatt Dezember 1954, Folge 49, Teil 1
Dezember
Folge 49 vom 04.12.1954
Seite 6 Aus Stadt und Kreis Angerburg suchen nachstehende Kinder ihre Angehörigen 1. Aus Angerburg, Kehlener Straße 33, sucht Christa Anders, geb. am 11.08.1939, ihren Vater Willi Anders, geb. am 01.01.1904 2. Aus Angerburg (Straße unbekannt), sucht Herbert Klein, geb. am 29.05.1936 in der Nähe von Angerburg, seinen Vater Fritz Klein und seine Mutter Frieda Klein, geb. Schicke. 3. Aus Angerburg, Braunstraße 1b, sucht Günther Paplewski, geb. am 16.06.1940 in Angerburg, seine Mutter Frieda Paplewski, geb. vermutlich 1919. 4. Aus Angerburg, Theaterstraße 5, sucht Lothar Pölk, geb. am 02.08.1936 in Angerburg, seinen Bruder Manfred Pölk, geb. am 10.11.1928, und seinen Vater Max Willi Alexander Pölk, geb. am 05.09.1902 5. Aus Albrechtswiesen sucht Ingrid Dombrowski, geb. am 30.12.1939 in Albrechtswiesen, ihren Vater Kurt Dombrowski, geb. am 07.11.1914 6. Aus Amwalde suchen die Geschwister Doerkopf, Siegfried, geb. am 22.06.1938 in Amwalde, Helga, geb. am 30.03.1940 in Amwalde, Marga, geb. am 02.05.1942 in Amwalde, ihren Vater Gustav Doerkopf, geb. am 09.06.1896 in Waldheim, zuletzt Reschken, Kreis Angerburg. 7. Aus Benkheim suchen die Geschwister Müller, Irmgard, geb. am 25.04.1934 in Benkheim, Siegfried, geb. am 02.10.1938 in Benkheim, Klaus, geb. am 24.01.1942 in Benkheim, ihren Vater Albert Müller, geb. am 07.10.1909 in Kolsen. 8. Aus Jorken sucht Christel Zielasko, geb. am 21.02.1934 in Jorken, ihren Vater Fritz Zielasko, geb. am 31.01.1899 9. Aus Kerschken sucht Annegrete Blendeck, geb. am 15.01.1938, ihre Mutter Anna Blendeck, geb. Frisch, geb. am 27.01.1896 in Bartenstein, und ihre Schwester Gerda Blendeck, geb. am 13.12.1925 10. Aus Paulswalde sucht Gertrud Mattutat, geb. am 18.12.1938 in Paulswalde, ihren Vater Fritz Mattutat. 11. Aus Salpen sucht Karl (Colli) Backdanef oder Backdampf, geb. am 18.07.1936 in Salpen, Angehörige 12. Aus Surminnen, Post Herandstal, sucht Heinz Moritz, geb. am 28.10.1939 in Surminnen, seine Mutter Minna Moritz, geb. am 11.06.1920 13. Aus Treugenfließ sucht Helga Glogau, geb. am 17.01.1939, ihre Schwester Erika Glogau, zuletzt wohnhaft gewesen in oder bei Angerburg. 14. Aus Tiergarten sucht Adelheid Fischer, geb. am 19.06.1933 in Wensken, ihren Vater Paul Fischer, geb. am 23.12.1905 in Tiergarten. 15. Aus Wensken suchen die Geschwister Lopens, Annemarie, geb. am 27.07.1939 in Wensken, und Heide, geb. am 07.02.1941 in Wensken, Angehörige. 16. Aus Wiesenthal sucht Erika Albrecht, geb. am 24.12.1941, ihren Vater Paul Albrecht und ihre Mutter Meta Albrecht, geb. Jachnow, geb. am 07.05.1903 Seite 6 Johannisburg
Gesucht werden: Frau Weidner, Ehemann, Bäckermeister, und Frau Niduschewski, geb. Skrodzki, Herbert Bastian; alle Dreifelde; Schwiderek, Eltern und Geschwister Reitzenstein, gesucht von dem hundertprozentigen kriegsbeschädigten Sohn Ludwig Schwiderek; Ernst Wiezorek von Brandel I. Kreis Danneberg, unbekannt verzogen; Kordaß, Max, Lissaken; Wilzek, Adolf, Bahnbeamter, Fischborn; Rattay, Walter, geb. 11.01.1921, bei der Panzergruppe gedient. – Wer kann etwas über den Verbleib des aus Königsberg nach Gehlenburg verlegten Altersheimes aussagen? Verbleib Wilhelmine Arndt? Otto Brosch, Landratsamt, bisher Harsum, wird um Angabe der neuen Anschrift gebeten.
Gesucht werden: Gustav Fronz, Gutten; Walter Kattay, geb. 11.01.1921, früher bei einer Reit.-Ausb.-Esk., Schule für schnelle Truppen in Brüx und Potsdam.
Ein Brief an Herbert Linda, Marburg, Schulstraße 16, ist als unbestellbar zurückgekommen.
Wir beglückwünschen unseren Landsmann Ludwig Christofzik, Broedau, jetzt Oldenrode/Harz, zu seinem 81. Geburtstag. Seite 7 Braunsberg Gesucht wird Dr. Günther Wierutsch, ehemals Braunsberg, Sydathstraße.
Seite 7 Suchanzeigen
Suche Beamte der Mündelsicheren Stadtsparkasse Tapiau, da die Sparkassenbücher durch den Russeneinfall verloren gegangen sind. Unkosten werden ersetzt. Nachricht erb. Christel Naujoks, Reutlingen, Wttbg., Lerchenstraße 7
Achtung, Russlandheimkehrer! Wer kann Auskunft geben über das Schicksal meines Sohnes Otto Barkowski, geb. 14.11.1908, Langendorf, Kreis Labiau, Ostpreußen, letzte Nachricht 1947 aus dem Kriegsgefangenenlager Postfach 3888? Später eine Suchkarte aus dem Lager 371. Nachricht erb. Frau Amalie Barkowski, Hemel 10, Post Brümmerhof über Zeven, Bezirk Bremen, früher: Langendorf, Kreis Labiau, Ostpreußen.
Meine Mutter, Frau Auguste Borst, eine Frau von 85 Jahren, wurde am 11.02.1945 auf der Frischen Nehrung auf ein Gefährt der Firma Drengwitz, Insterburg, gesetzt. Das Gefährt fuhr in Richtung Ostseebad Kahlberg. Wo befindet sich der Chef der Firma Drengwitz und wie heißt der Kutscher und wo wohnt letzterer? Auskunft erbittet Ernst Borst, Argelsried 19, Obb. Post Gilching.
Wer kann Auskunft geben über den Verbleib des Volkssturmmannes Fritz Bernadowitz, geb. am 29.10.1905? Sein letzter Wohnort war Christiankehmen, Kreis Angerapp. Er wird seit Januar 1945 vermisst und war zuletzt bei den Kämpfen um Wehlau, Ostpreußen eingesetzt. Nachricht erb. Ida Bernadowitz, Wuppertal-Ro., Bandwirker Straße 14
Gesucht wird mein Bruder Herbert Donath, geb. 08.12.1906, aus Pillau und seine Frau Else Donath, geb. Eggert. Nachricht erb. Frau Gertrud Hinz, geb. Donath, Rendsburg, Blenkinhofstraße 1.
Wer kann Auskunft geben über Herrn Ernst Klatt, aus Königsberg, geb. 28.10.1886? Sommer 1946 vom Samland nach Königsberg gefahren, seitdem keine Spur. Evtl. Auskunft erb. Frau Th. Klatt, Hannover, Grimmstraße 5a.
Gesucht werden die Eheleute Paul Koch und Clara Koch, geb. Tresp, aus Allenstein, Adolf-Hitler-Allee 66 (Autoreparatur: Kaiserstraße 1, gegenüber dem Gericht). Nachricht erb. unter Nr. 47843 Das Ostpreußenblatt.
Meta Ebner, geb. Kurrat, geb. 22.07.1905, und Kind Erika, geb. 10.02.1943, beide aus Königshuld, Kreis Tilsit-Ragnit, Ostpreußen, beide vermisst am 10.02.1945 im Kreis Friedland, Ostpreußen, beim Russeneinfall. Wer kennt ihr Schicksal und kann Auskunft geben? Nachricht erb. Frau Sedat, Gladbeck Westf., Aschebruch 10. Unkosten werden erstattet.
Suche Schmiedemeister Adolf Gerlach und Frau Magdalena Gerlach, aus Schwerfelde, Post Bokellen, Kreis Insterburg. Wir sind im Februar 1945 in Pommern vom Treck auseinander gekommen. Ferner Bauer Wilhelm Rebstadt und Frau Emma Rebstadt, aus Birklacken, Post Bokellen, Kreis Insterburg, und Bauer Max Stamm und Frau Helene Stamm, aus Birklacken, Post Bokellen, Kreis Insterburg. Nachricht erb. für Frau Dora Fischer, geb. Franz, aus Schwerfelde unter Nr. 47969 Das Ostpreußenblatt.
Wer weiß etwas über das Schicksal meiner Schwester Martha Haupt, geb. Wohlgemuth, geb. 29.01.1880, aus Bersteningken, Post Stonischken, Kreis Heydekrug, Ostpreußen? Nachricht erb. Heinrich Wohlgemuth, Königshügel, Post Tetenhusen, Kreis Rendsburg, Holstein, früher Thomuscheiten, Post Nattkischken, Kreis Tilsit, Ostpreußen
Gesucht werden Rudolf Klinger, geb. Mai 1934, seine Mutter Anna Werner, verw. Klinger, geb. Erdmann, geb. 10.01.1898, letzte Wohnung: Heilsberg, Ostpreußen, Fleischerstraße. Wer weiß etwas über deren Verbleib? Es handelt sich um eine Erbschaft. Auskunft erb. Frau Rosa Teschner, Eschweiler bei Aachen, Dürener Straße 35.
Familie Gritzan oder Angehörige aus Marschehnen bei Medenau, Kreis Fischhausen. Nachricht erb. A. Lauruhn, Mutterstadt, Pfalz, Rimerstraße 22
Mit Foto. Achtung Russlandheimkehrer! Wer kann Auskunft geben über das Schicksal meines Mannes, Uffz. bei der Inf. Wilhelm Keding, geb. 26.07.1913, wohnhaft Königsberg-Rothenstein, Stieglitzweg 8? Letzte Nachricht Februar 1945, Nähe Heiligenbeil. Nachricht erb. Frau Anna Keding, geb. Iwohn, Ratlingen, Volkardeyerstraße 23, über Düsseldorf.
Wer kann Auskunft geben über den Verbleib meines Sohnes, des O.-Grenadier Siegfried Marquardt, geb. am 10.12.1924 in Braunsberg, Ostpreußen? Er war Geschützführer in einem Inf.-Regt., Feldpostnr. 31 619 E, 1,83 m groß und von Beruf Jungbauer. Sein letzter Brief war am 15.01.1945 in Polen, Raum Lomscha, geschrieben. Seitdem fehlt jede Spur. Unkosten werden erstattet. Für eine Nachricht wäre sehr dankbar, Johann Marquardt (21a) Löhne-Bhf., Westf., Schierholzstraße 13, früher Braunsberg, Ostpreußen, Abbau, Neustadt.
Wir suchen unseren Sohn, Günter Meyer, geb. 02.03.1927 in Königsberg, Tiepoltstraße 25, Inf.-Ausbildungskomp. Braunsberg, Feldpostnr. L 33 837, letzte Nachricht vom 22.03.1945 aus Ostpreußen. Er war am selben Tage verwundet. Nachricht erb. Paul Meyer, Buxtehude, Heitmannsweg 5
Mit Foto. Wer kann Auskunft geben über das Schicksal meines Sohnes, Uffz. Willi Mix, geb. 18.11.1919, wohnhaft Königsberg, Altroßgärter Predigerstraße 6? War 1943 - 1944 Ausbilder Genesungskomp. Sensburg (Inf.). Letzte Nachricht vom 18.02.1945 aus Braunsberg, Ostpreußen, Feldpostnr. im Januar 1945 war 04 940 C und Februar 1945 die Nr. 26 190 C. Nachricht erb. Wilhelm Mix, Porz bei Köln, Eilerstraße 34
Gesucht werden Angehörige oder Bekannte von Paul Naujoks, geb. 11. Mai 1923, Reuschenfeld, Kreis Gerdauen, Ostpreußen. Nachricht erb. Röschen Piontek, Plettenberg, Westf., Ratschelle 21
Suche meinen Sohn Hans Werner Philippsen, geb. 27.03.1925. Letzte Nachricht 29.08.1945 aus Rumänien, Feldpostnr. 35 953 C. Nachricht erb. Toni Philippsen (24a) Altendorf Osten über Basbeck.
Wilhelm Pinno, aus Langendorf, Kreis Bartenstein, oder seine Angehörigen. Nachricht zwecks Bestätigung über Grundbuchlöschung erb. Bertha Bierfreund, Hamburg-Altona, Haubachstraße 34. Unkosten werden erstattet.
Mit Foto. Erich Sahnau, geb. 29.08.1906, Malermeister in Tapiau, zuletzt Obw. D. Gend. D. R. in Szczekociny, Kreis Jedrzejon, Distr. Radom (Feldpostnr. 59 147 B). Wer hat ihn zuletzt gesehen? Nachricht erb. unter Nr. 46 907 Das Ostpreußenblatt
Wer kann Auskunft geben über die letzten Tage meines Sohnes, Oberltn. Bruno Roschanski, Führer einer Panzer-Pionier-Komp.? Sein Heldengrab mit Grabkreuz und folgender Anschrift: Berltn. Bruno Roschanski, 2. Panz.-Pion.-Bat. 40, geb. 10.06.1917, gefallen am 29.01.1945, ist auf dem Friedhof in Guttstadt, Kreis Heilsberg, gefunden worden. Nachricht erb. B. Roschanski (20) Munster, Han., Emminger Weg 4
Gesucht wird der ehemalige Obergefr. Franz Schäfer, geb. 22.09.1909 in Krebswinkel, Heimatanschrift: Ehefrau Anna Schäfer, Balleten, Kreis Angerapp, Ostpreußen. Nachricht erb. unter Nr. 47 997 Das Ostpreußenblatt
Suche Obergefr. Horst Günther Wildauer, geb. 06.10.1921 in Königsberg, Oberhaberberg 60, Feldpostnr. 42 545 B, vermisst seit 26.03.1944 im Kessel Kamenzen/Podolsk, Nachricht erb. für die Eltern Frau Gertrud Kühn (23) Wiesmoor-Mitte, Kreis Aurich.
Wer kann Auskunft erteilen über meinen Sohn, Gefr. Horst Thiel, Feldpostnr. 46 382 D, vermisst im Raum Kahlberg, Frische Nehrung, letzte Nachricht im März 1945? Unkosten werden ersetzt. Nachricht erb. Emil Thiel, Hilwartshausen über Kreiensen.
Frau Klara Thust, ehemals wohnhaft in Oberschreiberhau, Marienweg, oder Herrn Thust, Groß-Kunzendorf, Kreis Neiße. Die Tochter dieses Herrn hieß Frau Waltraut Großmann, auch in Kunzendorf wohnhaft gewesen. Nachricht erb. unter Nr. 48 001 Das Ostpreußenblatt
Achtung Pillauer! Wer kann Auskunft geben über das Schicksal meiner Angehörigen Maria Wiese, geb. Albrecht, Otto Wiese, Alice Radloff, geb. Wiese, Fritz Wiese, Kurt Wiese, Eva Wiese. Alle aus Pillau I, Flandernstraße 3. Nachricht erb. Bruno Wiese, Lindelburg 38, Post Unterferrieden, Feucht bei Nürnberg.
Suche ehemalige Arbeitskameraden der Elektrofirma Ing. Wenisch, später Ing. Wenisch & Dr. Ing. Henkelmann aus Insterburg. Ostpreußen, bzw. Baubüro Wehlau, aus dem Jahre 1919 – 1921, die mir bestätigen können, dass ich in der zeit vom 01.06.1919 bis 31.05.1921 bei oben genannter Firma, als Elektromonteur beschäftigt war. Leben etwa noch die Chefs der Firma, der damalige Montagemeister Herr Franz Bock, aus Königsberg, die Arbeitskameraden Bruno Leppach und Eduard Flach, oder die damalige Kontoristin Breiheiser vom Baubüro Wehlau? Nachricht erb. Walter Maginski (14b) Metzingen, Kreis Reutlingen, Weidenstraße 6
Wer kann Auskunft geben über meine Brüder Gefr. Erich Schweiger, geb. am 09.01.1921 in Zellmühle, Feldpostnr. 07 486 B. Letzte Nachricht 11.11.1942, vermisst seit 10.12.1942 in Stalingrad? Heimatanschrift Goldap, Ostpreußen, Angerburger Straße 10; Obergefr. Heinz Schweiger, geb. 19.08.1923 in Zellmühle, Feldpostnr. 15 422 E, letzte Nachricht Dezember 1944 aus Johannisburg, Ostpreußen, 4. Inf.-Ers.-Bat. 389, Sensburg, Ostpreußen, Heimatanschrift: Königsberg, Yorckstraße 55. Nachricht erb. Frau Gertrud Kühn, geb. Schweiger, (23) Wiesmoor, Kreis Aurich.
Wer kann Auskunft geben über meinen Sohn, Gerhard Will, geb. 10.01.1927 in Silzheim, Kreis Rastenburg? Wer hat ihn im Ural im Gefangenenlager oder Lazarett Nr. 61 948 kennengelernt, seit 1945 vermisst? Nachricht erb. Maria Will, Düsseldorf, Behrenstraße 76
Seite 9 Aus dem Waisenhaus – wieder bei den Eltern. Was Siegfried in unserer ostpreußischen Heimat erlebte. 1. Fortsetzung und Schluss Warum der Unterbringungsort der Kinder immer wieder gewechselt wurde, weiß Siegfried nicht. Wahrscheinlich lag Methode darin. Es gab Jungen, die in die Bergwerke geschickt wurden, und andere kamen in Heime, in denen sie eine bessere Erziehung genossen als bisher. Zu den letzteren gehörte Siegfried. Eines Tages musste er die wenigen Sachen packen, die er besaß, und dann brachte man ihn in ein anderes heim, nach Frauenburg. Es muss gleich gesagt werden, dass Siegfried die wirklichen Namen der ostpreußischen Städte und Dörfer nicht kannte; sie sind ihm erst jetzt durch seine Eltern vermittelt worden. Er kannte nur die polnischen Bezeichnungen; die Lage mancher Orte, von denen er sprach und deren Namen er nur polnisch nennen konnte, mussten die Eltern erst mühsam auf der Karte ermitteln. Und dann kam er „ans Meer“
So sagte er auch, vom Fenster des Heimes in Frauenburg hätte er „das Meer“ sehen können. Als man verbesserte, er meine wohl das Frische Haff, war er verwirrt, bis man es ihm erklärte. Dennoch blieb er zunächst bei der Bezeichnung „das Meer“, weil sehr viele seiner Erlebnisse damit zusammenhingen. Zunächst aber stellte er nach seiner Auskunft in dem neuen Heim fest, dass es hier wieder einen ordentlichen Schulbesuch gab. Es war da unter anderen eine Lehrerin, die sechsunddreißig Jahre in Russland gelebt hatte. Vielleicht hing ihre große Tüchtigkeit, die Siegfried ganz besonders rühmt, mit diesem Umstand zusammen; vielleicht war es aber ihr Talent, mit Kindern in der rechten Art umzugehen, wenn Siegfried sagt, dass er bei ihr sehr viel gelernt hat. Der Unterricht war für den Plan einer Volksschule sehr vielfältig. Neben den Grundfächern, die Rechnen, Lesen und Schreiben umfassten – natürlich in polnischer Sptrache -, wurden auch Physik, Chemie und Algebra gelehrt, die russische Sprache in Wort und Schrift nicht zu vergessen. Siegfried zeichnete sich dabei als sehr guter und begabter Schüler aus. Seine Versetzung erfolgte so rasch, dass er bei seinem Abgang in Frauenburg nach einem Jahr mehrere Klassen durchritten hatte. Auch an anderen Ereignissen ist sein Fleiß abzulesen. So gehörte er zu der kleinen ausgewählten Gruppe, die zur Belohnung guter Leistungen für viele Tage nach Warschau fahren durfte. Diese Reise wird bis auf weiteres sein größtes Erlebnis bleiben. Dabei ist der Eindruck entscheiden, den das fünfunddreißig Stockwerke zählende Hochhaus auf ihn gemacht hat. Belohnung sollte auch die während des Sommers 1952 verbrachte Erholungszeit an der See – dieses Mal das richtige Meer – in Danzig sein. Dort sah er zum ersten Male große Seeschiffe; aber er sagt, die großen Schiffe konnten nicht in den Hafen einfahren, weil das Wasser flach war. Wenn das richtig ist, so wäre das ein Zeichen für die gröbste Vernachlässigung des Danziger Hafens, da er früher für Schiffe aller Tauchtiefen passierbar war. Im Hafen von Frauenburg aber gab es nur Fischerboote. Doch war das Fischen auf dem Frischen Haff sehr erschwert. Immer wieder zerrissen den Fischern die Netze, weil so viele Wracks auf dem Grund lagen, die nur mühsam nach und nach fortgeräumt werden konnten. Manchmal legte ein kleiner Dampfer, von Elbing kommend in Frauenburg an. Die Hauptverbindung mit Elbing stellte aber die Eisenbahn her. Wie weit diese Bahn in Richtung Königsberg fuhr, wusste Siegfried nicht. Ein besonderes Ereignis war auch immer die Besichtigung des Domes der „Kathedrale“, wie Siegfried sagt. Er war durch keine Zerstörung angetastet. In der Schule hatte man zuvor nicht versäumt, den Kindern einen Bericht über Kopernikus zu geben. Darin war er ein Großer des polnischen Volkes, denn sein Geburtsort war die „polnische Stadt“ Thorn. Auch die Kenntnisse in Erdkunde, die ihm dort beigebracht wurden, werden für Siegfried später noch manche Quelle der Verwirrung sein. Die Stadt selbst zeigte noch viele Spuren der Zerstörung, doch mühte man sich um den Wiederaufbau. Das Haus, in dem jetzt das Waisenhaus untergebracht ist, besteht von früher her; es ist ein großes, altes Gebäude mit starken Mauern, auf einer Anhöhe beim Friedhof an der Straße nach Braunsberg. Und die Schule, die er besuchte, war nicht weit davon. Eine Mine zerriss drei Jungen Immer im April passierte ein Unglück, sagt Siegfried.
Was übrigens die Hausordnung anbetrifft, scheint sie der im Allensteiner Waisenhaus sehr ähnlich gewesen zu sein. Die Leitung und Bewirtschaffung lag in den Händen von zwei Männern und zwei Frauen. Die Pflichten, die den Kindern zugeteilt waren, scheinen sich im Schulbesuch erschöpft zu haben. In der übrigen Zeit waren die Kinder sich völlig selbst überlassen. Das führte dann zu den Unglücksfällen. Das Essen war gut, gemessen an den Verhältnissen, in denen die Bevölkerung lebte. Auch mit der allgemeinen Körperpflege scheint man sich hier Mühe gegeben zu haben. Die Kinder hatten je zwei Anzüge, einen für den Alltag und einen für Sonn- und Feiertage. Die Wäsche wurde jedes Wochenende gewechselt. Es bleibt der Phantasie überlassen, sich auszumalen, wie die Hemden am Ende einer Woche wohl ausgesehen haben mögen. Denn bei den „Spielen“ , die die Kinder trieben, ging es anscheinend wild her. Sie hatten dabei einen „Anführer“, ein Junge, der, wie Siegfried sagt, aus Russland kam. Dieser Bursche scheint die verrücktesten Dinge ersonnen und ausgeführt zu haben; und niemand hinderte ihn und die Schar seiner „Bande“ daran. So hatten sie einen Hauptspaß daran, im Gelände herumliegende Munition durch Anzünden zur Explosion zu bringen. Wenn dann ein Polizist kam – in ganz Frauenburg gab es nur drei Polizisten -, kletterten sie auf die Bäume, und bewarfen ihn mit Steinen; manchmal attackierten sie ihn sogar, nahmen ihm die Pistole weg und bedrohten ihn damit. Einmal soll der „Anführer“ einen Polizisten sogar gefesselt haben. Und um alle diese Dinge kümmerte sich niemand.
In der Nähe des Waisenhauses haben viele Minen und Bomben umher gelegen, die nicht entschärft waren. Im April des Jahres 1953 geschah dann das, was unter solchen Umständen einmal kommen musste. Wieder hatte man sich an einer Mine zu schaffen gemacht. Sie explodierte, ehe alle, die dabei waren, davonlaufen konnten. Der „Anführer“ und zwei andere Jungen wurden zerrissen; alle drei waren auf der Stelle tot. Es war wie in einem Arbeitshaus
Wenn man überhaupt davon sprechen kann, dass Siegfried es in diesen Jahren jemals gut hatte, so war diese Zeit für ihn mit einem Schlage vorbei. Wieder wechselte der Ort seines Lebens. Er kam in ein anderes Heim. Auch hier steht man vor der Frage, ob Absicht oder Willkür dahinterstand. War man, wie es den Anschein hat, in Frauenburg willens, die Begabten zu fördern – worauf die Belohnung durch Reisen und ähnliche Dinge hindeutet -, so ist der plötzliche Wechsel in der Behandlung des Jungen nicht zu verstehen. Es müsste sonst sein, dass der Ausgang des Spiels mit der Mine die ursprünglichen Absichten änderte. Dafür scheint die Tatsache zu sprechen, dass eine ganze Anzahl Jungen das Waisenhaus in Frauenburg verlassen musste. Der neue Wohnort des Kindes war Simnau im Kreise Mohrungen. Siegfried sagt von dem Haus, dass es sehr schmutzig war. Die Wäsche wurde selten gewechselt. Die Schlafdecken waren unbezogen und wurden auch nie gereinigt. Das führte natürlich dazu, dass viele Kinder sehr unter Ungeziefer litten. Es war einfach so: Das Ganze war ein rein landwirtschaftlicher Betrieb, und die Jungen waren als Arbeitskräfte da. Von einer regelrechten Erziehung, oder gar von einer ordentlichen Pflege konnte da überhaupt keine Rede mehr sein. Noch ehe die Sonne am Morgen aufging, wurden die müden Kinder geweckt und mussten ohne Frühstück aufs Feld hinausgehen. Dort taten sie alle Arbeiten, die sonst Erwachsenen zukommt. Sie pflügten und eggten, sie mussten säen und überhaupt alles tun, was mit der Bestellung des Feldes zusammenhängt, im Herbst die Ernte einbringen und dreschen. Nur zum Melken waren Frauen da, die auch die Kühe führten. Aber zu essen gab es sehr wenig. Eine Hand voll Kartoffeln und im übrigen Wassersuppe, am Morgen ein Stückchen Brot. Die Kinder litten großen Hunger. Doch die Arbeit nahm niemals ein Ende. Kamen sie morgens um sieben vom Felde zurück, ging es in die Dorfschule. Siegfried rückte inzwischen in die vierte Klasse auf. War dann die Schule aus, ging es wieder aufs Feld hinaus, und nicht selten mussten sie abends nach Einbruch der Dunkelheit noch beim Schein einer Taschenlampe allerlei Arbeiten verrichten. Der einzige Lichtblick in solchem Leben waren die Sonntage. Da gingen sie, so lange es warm war, hinaus ins Freie, legten sich an irgend einem versteckten Ort nieder und schliefen. Ungestört schlafen zu können war ihr ganzes Glück. Nur noch vom Hunger wurde das Streben nach Ruhe unterbrochen. Auch in dieser Beziehung suchten sie sich selbst zu helfen. Das „Besorgen“ von Lebensmitteln war ihnen ja nichts Neues mehr. Sie gingen auch auf den Fischfang, denn es gab ei Simnau einen großen See, auf dem auch Motorboote fuhren, und sie brieten sich die Fische zusammen mit Kartoffeln am offenen Feuer. Salz konnten sie sich aus der Küche holen, ohne gefragt zu werden, wofür sie es brauchten. Aber davonlaufen und entkommen konnte niemand. Als Siegfried einmal Urlaub bekommen hatte und mit der Bahn zu seiner Tante nach Bussen fuhr, wurde er von einem Beamten in Zivil sehr streng kontrolliert. Weil er Urlaubsschein und Ausweis vorweisen konnte, ließ man ihn laufen. Länger als ein Jahr brachte Siegfried in diesem Hause zu, ehe die Leidenszeit für ihn ein Ende nahm. Übrigens am Anfang wurde es schon erwähnt, konnte er in dieser ganzen Zeit, die er in den Waisenhäusern zubrachte, Briefe von den Eltern empfangen und auch solche schreiben. Bedingung aber war, dass die Briefe in polnischer Sprache geschrieben waren. Siegfried hat, wie er sagte, beobachtet, dass andere Briefe, die in deutscher Sprache geschrieben waren und vor allem solche, die aus der Bundesrepublik kamen, sofort in den Papierkorb geworfen wurden, ob sie sich nun an die Leitung des Hauses oder an die Insassen richteten. Nur an wenige Namen von Leidensgefährten, von denen Siegfried wusste, dass die Eltern Deutsche und im Westen sind, kann er sich erinnern. Der ausschließliche Gebrauch der polnischen Sprache ließ die Merkmale kaum noch erkennen, die deutsche von nichtdeutschen Kindern unterschieden. Ganz plötzlich wurde er nach Hause geschickt.
Im Sommer dieses Jahres bekam Siegfried die Erlaubnis, für zwei Monate zu seiner Tante nach Bussen zu fahren. Da es für ihn immerhin eine Abwechslung in seinem schweren und eintönigen Leben bedeutete, trat er die Reise mit freudigem Herzen an. Aber kaum war ein Monat seines Urlaubs vergangen, da bekam seine Tante die schriftliche Aufforderung, ihn sofort in das Heim nach Simnau zurückzuschicken. Er musste gehorchen, völlig ohne einen Anhalt dafür, was der unvermutete Eingriff bedeutete, und ob es gut oder schlecht sein würde, war ihm bevorstand. Als er im Heim angekommen war, wurde er ins Büro gerufen. Da kam der Leiter herein, sah ihn und sagte: „Der soll also nach Oberschlesien!“ Das war eine traurige Mitteilung für Siegfried. Doch ehe er ganz begriffen hatte, was ihm bevorstehen sollte, erwiderte der Sekretär: „Nein, das ist doch der andere, der nach Hause fahren soll!“ Damit war der Irrtum aufgeklärt, und im Herzen des Jungen ging ein großes Licht an. Diese Entscheidung war die Frucht der unablässigen Bemühungen der Mutter von der Sowjetzone aus, die polnischen Behörden zur Rückführung ihres Kindes, und zu seiner Vereinigung mit der Mutter, zu bewegen. In diesem Falle gaben sie einmal den immer wiederkehrenden Gesuchen und Bitten nach. Am gleichen Tage noch, am 6. September 1954 konnte Siegfried das Waisenhaus, - und damit auch die alte Heimat -, verlassen. Eine Woche später schon traf er bei seinen Verwandten in Ost-Berlin ein, um von da aus in die Arme seiner Eltern und Geschwister zu eilen. Denn inzwischen hat er noch ein Schwesterchen bekommen. Wölfe in Ostpreußens Wäldern
Der letzte und stärkste Eindruck, den Siegfried aus seiner alten Heimat mitbrachte, waren die Erlebnisse bei seinem letzten Aufenthalt bei seiner Tante in Bussen. Davon waren es wiederum die Erzählungen, die im Dorf über die Wölfe umgingen, welche in den Wäldern hausen. In den Nächten wagt sich niemand in die Wälder hinaus. Ein Mann hat es dennoch getan, um seinen Mut zu beweisen. Er fuhr mit einem Schlitten in den Wald und zog hinter sich einen Köder her, um die Wölfe anzulocken. Bald hatte sich auch ein Rudel auf seine Spur gesetzt. Wohl konnte er mehrere davon niederschießen, aber schließlich ging ihm das Pferd durch. Mit zerbrochenem Schlitten kam es im Dorf an. Einige Männer ritten sofort den Weg zurück, den das Pferd in wilder Panik gekommen war, doch sie konnten nur noch den Tod des Wagemutigen feststellen. Ein anderer Mann im Kreise Sensburg hat allein neunundzwanzig Wölfe abgeschossen. Wieder in der deutschen Schule
Wenn Siegfried sehr schnell etwas berichten will, geraten ihm immer noch zuerst die polnischen Bezeichnungen für die Dinge, die er benennen möchte. Aber in den wenigen Wochen seines Aufenthaltes bei den Eltern hat er schon wieder sehr gut deutsch zu sprechen gelernt, und auf der Straße unterhält er sich gern an den Geschäften zu lesen, und es gelingt ihm schon ausgezeichnet. Nun muss er aber noch einmal die Schulbank drücken, dieses Mal in einer deutschen Schule. Er will Eisenbahner werden. Erstes Bild auf Seite 9: Ein Blick auf Frauenburg. Siegfried, der durch polnische Waisenhäuser in Ostpreußen gegangen und jetzt nach der BRD gekommen ist, war auch in Frauenburg. Unsere Aufnahme links, aus einem Flugzeug gemacht, gibt einen Blick auf die so herrlich am Frischen Haff liegende Kopernikus-Stadt. Im Vordergrund sehen wir die Orthopädische Lehr- und Heilanstalt, weiter nach hinten in der Mitte den herrlichen Dom, den auch das Titelbild dieser Folge zeigt. Zweites Bild Seite 9: Nikolaiken. Siegfried und Christel, von denen unser Bericht erzählt, stammen aus Nikolaiken. Siegfried war noch sehr klein, als er aus seiner Heimat vertrieben wurde, aber Christel hat noch eine lebendige Vorstellung von ihrer schönen Heimat, und sie sehnt sich sehr nach den Seen und der Weite. Seite 13 Vermisst, verschleppt, gefallen, gesucht Auskunft wird gegeben
Gesucht wird Volkssturmmann Adolf Knoch, geb. 23.02.1903, aus Perwallkischken, Kreis Tilsit. Es liegt eine Nachricht über seine Familie vor. Seite 13 Auskunft wird erbeten
Über Christel Reinboth, geb. am 29.07.1917, früher wohnhaft gewesen in Insterburg, Altes Schloß, Christel Reinboth hat am 20.01.1945 Insterburg verlassen und ist am 26.01.1945 noch in Landsberg gewesen. Seitdem fehlt jede Spur. Wer weiß etwas über ihren Verbleib oder ihr Schicksal?
Gesucht wird Alfred Bley, geb. 1928, aus Insterburg, Bley war kaufmännischer Lehrling und befand sich 1945/1946 im Lager Nettienen bei Insterburg. Wer kann etwas über seinen weiteren Verbleib aussagen? Gesucht wird Karl Gorba, aus Kl.-Neuhof, Kreis Rastenburg.
Landsmann Jablonski, der heute noch in Ostpreußen lebt, sucht seine Tochter Brigitte Jablonski, geb. am 01.02.1926, aus Allenstein, Tannenbergstraße 2. Sie wurde auf der Flucht Ende Januar 1945 wegen ihrer Lungenkrankheit in Königsberg von einer Schwester in die Universitätsklinik eingeliefert. Welche Schwester hat diesen Hilfsdienst geleistet?
Gesucht wird Else Artelt, geb. Mitschke, und ihre Tochter Helga Artelt, aus Christburg.
Gesucht wird Frau Clara Dassel und ihre Tochter Renate Dassel, aus Königsberg, Wilhelmstraße 11
Gesucht wird Ida Gelies, geb. 25.07.1900, aus Buchhof, Kreis Insterburg. Sie soll im Juni 1945 auf einer Kolchose in Markthausen gearbeitet haben. Seitdem fehlt jede Spur. Gesucht wird Herbert Gurt, geb. 12.12.1926, aus Rößel, Horst-Wessel-Straße 6b
Gesucht wird Arthur Lechelt, geb. 20.01.1927 in Schülzen, Kreis Rastenburg; letzte Anschrift: Panzer-Ausbildungsregiment N. 10, Nachrichtenabteilung in Zinten.
Gesucht wird Gerhard Littek, geb. 12.08.1926, aus Rhein, Kreis Lötzen. Er war zuletzt bei einer SS-Panzer-Division in Aachen und wird seit Dezember 1944 vermisst.
Gesucht wird Gertrud Neumann, geb. Behrend, aus Russ, Kreis Heydekrug. Ferner werden die Kinder von Otto und Gustav Westphal aus Ruß, Kreis Heydekrug gesucht.
Gesucht wird die Ehefrau des Ernst Schröder, geb. am 05.10.1905 in Corben, Frau Charlotte Schröder aus Königsberg, Prantauer Straße 15a. Soll nach der Flucht bis 1948 in Mühlhausen/Thüringen gewohnt haben, ferner werden die Eltern des Ernst Schröder gesucht, Hermann Schröder und Frau Luise, geb. Pontal, aus Königsberg, Tragheimer Kirchenstraße 68.
Gesucht wird Fritz Stawski, geb. 16.11.1894 in Angerburg, aus Goldap, Johannisberger Siedlung 4. Er war im März 1945 beim Volkssturm in Gotenhafen. Seitdem fehlt jede Spur.
[OWP] Todesanzeige Volker ZIMMECK (1922-2013) aus Königsberg sowie seines Sohnes Ottmar ZIMMECK (1957-2012)