Platjenwerbe Nr.14: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 15. Januar 2014, 22:01 Uhr

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Osterholz > Platjenwerbe

undatiertes Foto der Hofstelle Siemer
1875 Ur-Kataster Ausschnitt




Einleitung

Platjenwerbe Nr.14, Hof in Platjenwerbe, jetzt Gemeinde Ritterhude, Kreis Osterholz, Niedersachsen.
Adresse: St.-Magnus-Straße 52


Geschichte des Hofes

Allgemein

Nach Auskunft der Familie Siemer befinden sich noch einige Dokumente/Bilder im Familienbesitz, die zur Geschichte der Hofstelle beitragen könnten. Für die vorliegende Aufgabenstellung, alle alten Wohnplätze möglichst anschaulich zu beschreiben und zu dokumentieren, hatte der Heimatverein noch keine Einsicht.
Peter Branscheid, 2008

Aus einer Beschreibung der Gebäude zu Platjenwerbe ist zu entnehmen:

1826 A.F. Brandt - Wohnhaus 55x31 Fuß
1827 Wohnhaus abgebrannt
1828 A.F. Brandt - Wohnhaus 36x36 Fuß
1855 J.C. Siemer - Wohnhaus 36x36 Fuß
1868 J.C. Siemer Erben - Wohnhaus 44x36 Fuß

Ritterschaftliches Archiv Stade Akten Nr. 508 (9)


Chronologische Dokumentation

1682 (Landmilizrolle für Platjenwerbe nach Ernst Gerloff):
Dietrich Ehlers, ein Bruder



1710 (Landmilizrolle für Platjen Warfe):
Dirch Ehlers, 40 Jahre alt, Köthner



1789 (Tobacks-Accise für das Dorf Platjenwerbe):
44. Anton Schliemann



1812 (Meier-Vertrag):
Noch keine Zuordnung zum Abgleich der Meiergefälle nach Wechsel in der Gutsherrschaft gefunden.



1833
1833

1833 (Meierbrief)
„Demnach eine an das Hoch-Adeliche Haus Schönebeck gehörige, im Kirchspiel Leesum und zwar im Dorfe Platjenwerbe belegene Meyerstelle durch Verkauf des Anton Friedrich Brandt erlediget, und zu meiner freyen Disposition wieder anheim gefallen; So ist sothane Meyerstelle dem Johann Conrad Siemer auf dessen geziemendes Ansuchen gegen Erledigung eines zu neunzehn Reichthalern Cassenmünze angesetzten Weinkauffs hinwieder zu Meyer-Recht eingethan, dergestalt und also, daß er zuvorderst die in hiesiges Register zu entrichtende sechs Reichsthaler vier und zwanzig Grote Cassen-Münze Meyer-Abgifften, nehmlich:

An Zins 2 Rthlr.
15 Handdiensttage in corpore zu leisten, oder wenn man deren nicht bedarf, dafür 1 Rthlr. 18 grt.
Für ein Rauchhuhn, wenn solches nicht in natura verlangt wird, sechs grt.
Hofdienstgeld 3 Rthlr. Summa: 6 Rthlr. 24 Grote Cassen-Münze oder deren Werth in Courant."

So geschehen Schönebeck, am 22 Decbr. 1833

Diese Meyerstelle besteht in folgenden Grundstücken:

1) ein Garten mit Hausplatz ohngefehr ein Scheffelsaat groß in Norden an Cord Hashagen, in Osten an Johann Friedrich Jachens und in Westen und Süden von den bey der Stelle gehörenden Kämpen begränzt.
2) ein Kamp am Wege von ohngefähr sechs Viertelsaat groß, in Westen an Cord Hashagen und im Osten von dem Wege begränzt.
3) Ein Kamp die Wurth genannt von ohngefähr sechs Viertelsaat groß, in Süden an Cord Hashagen und im Osten von dem eigenen Garten begränzt, so wie in Westen an Hinrich Voller und in Norden an Hinrich Dierksen belegen,

welches der Conrad Siemer hierdurch anerkennt
Quelle: NLA - StA Stade Rep. 74 Blumenthal Nr. 4665



1820-1846 (Langenholz-Theilung):
Im Verzeichnis der Gemeinheitsberechtigten Eingessenen der Dorfschaft Platjenwerbe wird unter der Ordnungs-Nr. 13 Cord Siemers – derselbe abgelöset 1838 – aufgeführt. In einer weiteren späteren Aufstellung von Interessenten am Teilungsprozeß finden wir unter der Ordnungs-Nr. 13 Anton Brandt.

In den Abfindungstabellen ist vermerkt, was jeder Interessent wirklich aus der Gemeinheitsteilung erhalten hat. Unter der Ordnungsnummer 13 sind für Anton Brand, jetzt Johann Conrad Siemers für dessen Schullenstich die folgenden Parzellen mit Charten-Nr. vergeben:

1. Auf der Platjenwerber Heide - 033
2. Im sogenannten Holze vom großen Glindberge bis nach der Aue - 141
3. In den Branden - 166
4. In der Heide vor dem Lehmbecksberge bei Brundorf - 343



1852 (Einwohnerliste):
Urliste der Einwohner und Wohngebäude in Platjenwerbe Nr. 33 vom 3. Dezember 1852 aufgenommen von Baumeister Hermann Kühlken aus Platjenwerbe:

Tagelöhner Johann Conrad Siemer (52), Ehefrau Anna (50).



1864 (Einwohnerliste):
Urliste der Einwohner und Wohngebäude in Platjenwerbe Nr. 14 vom 3. Dezember 1864 aufgenommen von dem Vorsteher Hinrich Seiden aus Platjenwerbe:

Bringköthner Johann Conrad Siemers (62), Ehefrau Metha (38), Sohn Johann (8).



1874/75 (Grundsteuer):
Bei der Grundsteuerveranlagung in den Gemarkungsakten zum Ur-Kataster von Platjenwerbe für Platjenwerbe Nr. 14 sind der Witwe Metha Siemer, geborene Butts, folgende Flächen zugewiesen:
Blatt 1 Parzelle 23; Blatt 2 Parzellen 153, 154, 155, 156.



1954
wurde das Haus durch Feuer vernichtet

Artikel in der Bremer Tageszeitung WESER-KURIER von Montag, 20. September 1954
Reithdach in Flammen
In der St.-Magnus-Straße in Platjenwerbe geriet am Sonnabend kurz nach 18 Uhr der Dachstuhl eines reithgedeckten mittelgroßen Bauernhauses in Brand. Es wurden mehrere Löschzüge der Blumenthaler und Grohner Berufsfeuerwehr sowie der Berufsfeuerwehr aus Bremen-Mitte und der Freiwilligen Feuerwehr Platjenwerbe eingesetzt. Obwohl die Wehren Schlauchleitungen über 500 Meter legen mußten, wurden sie des Feuers schnell Herr. Das Reithdach brannte jedoch völlig nieder. Im übrigen entstand im Hause nur Wasserschaden. Das Mobiliar war rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden. Um 20.30 Uhr rückten die Feuerwehren wieder ab. Die Ursache des Brandes wurde noch nicht ermittelt.




Geschlechterfolge

Ehlers-N.N.

Dirich Ehlers
† 1683 in Platjenwerbe

Landesmilizrolle (1682)



Ehlers-Butt

Ditrich Ehlers
* 1669 Platjenwerbe
† 1733 Platjenwerbe

Landesmilizrolle (1710): 40 Jahre alt, Bringkathe


oo 1697 Lesum, St. Martini


Vice Butt
* 1670 Stendorf
† 1747 Lesum

Tochter von Claus Butt und Metje N. N. in Stendorf


oo 1734 Lesum, St. Martini


Lühr Steenken
* 1668 Lesum
† 1743 Lesum

War in I. Ehe verheiratet mit Gießel Ficken aus Hohehorst



Ehlers-Tweitmann

Claus Ehlers
* 1700 Platjenwerbe
† 1766 Platjenwerbe

Köthner in Platjenwerbe


oo 1724 Lesum, St. Martini


Metje Tweitmann
* 1703 Ihlpohl
† 1773 Platjenwerbe

Tochter von Carsten Tweitmann aus Stubben und Anne Lamken aus Stubben



Ehlers-N.N.

Dierk Ehlers
* 1726 Platjenwerbe
† 1783 Platjenwerbe

Köthner in Platjenwerbe und Maurer


oo um 1750


Anne N. N.
* um 1730
† 1779 Platjenwerbe



Ehlers-Oltmann-Schliemann-Tietje

Lücke Margarethe Ehlers
* 1758 Platjenwerbe
† 1803 Platjenwerbe


oo 1780 Lesum, St. Martini (I. Ehe)


Johann Hinrich Oltmann
* 1738 St. Magnus
† 1787 auf See, auf der Reise von Bremen nach Nantes

Matrose, Köthner
Sohn von Claus Oltmann und Ilse Magdalene N.N. in St. Magnus


oo 1788 Lesum, St. Martini (II. Ehe)


Anton Schliemann
* 1761 Schönebeck
† vor 1802

Sohn von Karl Friedrich Schliemann aus Scharmbeck und Marie Dorothe N. N. in Schönebeck


oo 1802 Lesum, St. Martini (III. Ehe)


Johann Christian Ludewig Thiele
* um 1771
† 1846 Platjenwerbe

verabschiedeter Soldat vom 10. Infanterieregiment (1802), Köthner und Schneider
heiratet 1803 in Lesum Ilse Marie Margarethe Sandvoss aus Lesum



Schliemann-Brandt

Friderica Schliemann
* 1773 in Neu-Schönebeck
† 1853 Neu-Schönebeck

Tochter von Karl Friedrich Schliemann aus Scharmbeck und Marie Dorothe N. N.
Schwester von Anton Schliemann, dem 2. Ehemann von Lücke Margarethe Ehlers


oo 1801 Lesum, St. Martini


Albert Friedrich Mathias Anton Brandt
* 1773 Bargloh, Osnabrück
† 1849 Neu-Schönebeck

Adjustierter Gerichtsvogt -
Friedrich Brandt verkauft 1833 das Anwesen



Siemer-Ahlers

Johann Conrad (Cord) Siemer
* 1802 Ihlpohl
† 1867 Platjenwerbe

Schiffszimmermann
Sohn von Johann Siemer aus Ihlpohl und Trine Margarethe Kühlken aus Osterhagen
1838 Ablösung der Stelle, bestehend aus einem Wohnhaus


oo 1827 Grambke I. Ehe


Anna Ahlers
* 1804 Grambker Moor
† 1853 Platjenwerbe


oo 1853 Lesum II. Ehe


Margreta Catharina Butt
* 1825 Scharmbeckstotel

Tochter von Hinrich Butt aus Scharmbeckstotel und Cathrine Adelheid Kohlmann



Siemer-Riemschüssel

um 1905 - Johann Siemer und Catharine Riemschüssel vor dem Haus

Johann Conrad Siemer
* 1856 Platjenwerbe
† 1922 Platjenwerbe

Bahnhofsarbeiter (1885), Arbeiter (1904), Gartenarbeiter (1909). Anschließend Hofmeier auf dem Landgut von Müller-Pearse, dem er vorher das Land verkauft hatte.
Sohn aus der Ehe Johann Conrad Siemer und Margarete Catharina Butt


oo 1885 Lesum, St. Martini


Catharine Adelheid Riemschüssel
* 1859 Ihlpohl
† nach 1926

Tochter von Schiffszimmermann Gerhard Riemschüssel aus Stubben und Margaretha Michael aus Ihlpohl

Die aus dieser Ehe stammende Tochter Marie Christine (*1892) heiratet 1920 in Lesum den Schmied Carl Georg Kathmeyer (*1888) aus Stubben Nr. 12 Weitere Einzelheiten unter Ergänzende Angaben



Siemer-Seemann

Johann Conrad Siemer
* 1886 Platjenwerbe
† vor 1938

Berufsbezeichnung im Adreßbuch 1928: Zimmermann


oo um 1905


Margarethe Rebecca Seemann
* 1888 Löhnhorst
† 1985

Tochter von Fritz Seemann aus Eggestedt und Catharina Margarethe Dodt aus Löhnhorst
1938 Witwe Margarethe Siemer noch auf der Stelle ansässig


oo nach 1939


Diedrich Karl Hasselbach
* 1887 Lesum

Diedrich Hasselbach heiratete in I. Ehe 1910 im Standesamt Lesum Henni Bödeker aus Stubben Nr.4, *1886 in Stubben, † 1939 in Platjenwerbe



Siemer-Harjes

Johann Siemer
* 1921
† 1987


oo um 1954


Gerda Harjes
* 1926
† 1979

1954 wohnte der Ortspolizist Mehrtens mit in dem Haus


Grabstein der Familie auf dem Lesumer Friedhof


Ergänzende Angaben

um 1920 - Marie Kathmeyer, geb. Siemer
1918 - Karl Georg Kathmeyer
um 1928 - Gerda Kathmeyer



Über Karl Georg Kathmeyer, schreibt seine Tochter Gerda (*1923) in der Schule:

Mein Vater, Karl Georg Kathmeyer, wurde am 7.8.1888 in Stubben geboren. Er hatte es als Junge nicht leicht, da sie mit neuen Kindern waren, fünf Jungen und vier Mädchen, er war der fünftälteste. Alle Kinder mußten viel zu Hause tun, da mein Großvater noch einen anderen Beruf hatte und sie allerlei Land hatten. Er mußte jeden Tag nach Platjenwerbe zur Schule.

Als mein Vater aus der Schule war, kam er bei einem Platjenwerber Schmiedemeister in die Lehre. Wie er ausgelernt hatte, wechselte er oft seine Arbeitsstätte.

1908-1911 ging er zum Militär und diente beim 4. Ulanen Regiment in Thorn an der Russischen Grenze. 1911 nahm mein Vater seinen Beruf wieder auf, bis 1914 der Krieg ausbrach und er wieder mit dem 2. Reserve Ulanen Regiment an die Westfront nach Frankreich zog. Er brachte es zum obersten Fahnenschmied und Sergeanten und erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klasse.

1918 kehrte er aus dem Felde zurück und trat in den Dienst der Deutschen Reichsbahn, wo er bis jetzt noch tätig ist.



Internetlinks

Offizielle Internetseiten

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