Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien/23: Unterschied zwischen den Versionen
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Jünglinge liefen neben Lindls Wagen her, zuletzt ich allein, | |||
Lindl reichte mir die Hand und hieß mich zurückgehen. - Oft | |||
hat man Lindl beschuldigt, er habe die Leute nur zu sich, und | |||
nicht zum Heilande bekehrt, aber das geschah nur von solchen | |||
Personen, denen entweder eine aufrichtige treue Liebe ihrer | |||
Pfarrkinder abging, - oder die Apgesch. 20, 37. 38. nicht | |||
kannten oder nicht verstanden. | |||
{{NE}} In den Tagen der Abreise Lindls von Sarata kam folgendes | |||
Trostschreiben von Goßner aus St. Petersburg an die | |||
Gemeinde Sarata an, welches öffentlich vorgelesen wurde. | |||
<center>{{Sperrschrift|An die Gemeinde Sarata.}}</center> | |||
:: | ::„Geliebte in Christo! | ||
<center>Theure und hochgeachtete Brüder und Schwestern!</center> | |||
{{NE}}Gnade und Friede von Gott dem Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes, und von Jesu Christo unserm gekreuzigten Heilande! | |||
Gnade und Friede von Gott dem Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes, und von Jesu Christo unserm gekreuzigten Heilande! | |||
Im Himmel möchte ich meine Feder eintauchen können, in die ewige Trost- und Kraftquelle Gottes, des unendlich Freundlichen und Liebevollen, um euch wahrhaft trösten, stärken und beruhigen zu können, Balsam aus Gottes Fülle möchte ich holen können, um Eure Wunden zu heilen, Euren Schmerz zu lindern, um Eure Seele aus dem Jammer zu reißen, in den Ihr durch den Verlust Eures theuren Hirten und Freundes versetzt werdet. Ach, Ihr Herzgeliebten! Wie wunderbar ist der Rath des HErrn! Aber glaubet, glaubet fest und gewiß, Er führt es herrlich hinaus, es sehe noch so bunt und wunderlich aus! | {{NE}}Im Himmel möchte ich meine Feder eintauchen können, | ||
in die ewige Trost- und Kraftquelle Gottes, des unendlich | |||
Freundlichen und Liebevollen, um euch wahrhaft trösten, stärken | |||
und beruhigen zu können, Balsam aus Gottes Fülle möchte | |||
ich holen können, um Eure Wunden zu heilen, Euren Schmerz | |||
zu lindern, um Eure Seele aus dem Jammer zu reißen, in | |||
den Ihr durch den Verlust Eures theuren Hirten und Freundes | |||
versetzt werdet. Ach, Ihr Herzgeliebten! Wie wunderbar ist der | |||
Rath des HErrn! Aber glaubet, glaubet fest und gewiß, Er | |||
führt es herrlich hinaus, es sehe noch so bunt und wunderlich | |||
aus! – Das Unerwartetste muß man erwarten in den Tagen der | |||
Trübsal; – das sehet Ihr jetzt. Aber ebenso unerwartet | |||
wie die großen Leiden kommen, sind auch die großen Freuden, | |||
die der HErr dadurch bereitet. – Der die Wunde schlägt, der | |||
muß sie auch wieder heilen, und Er wird es thun. Der da | |||
tödtet, der macht auch wieder lebendig; – der in die Grube | |||
führt, geht mit in die Grube und führt auch wieder heraus. – | |||
Wahrlich eine recht ungewöhnliche Schule und Prüfung, in der | |||
Ihr versucht werdet! Was hat er im Sinn? – Böses gewiß | |||
nicht, – das könnt Ihr Ihm doch glauben? – Also lauter | |||
Gutes, ja das Beste muß aus dem Schlimmsten kommen. – | |||
Je größer das Feuer der Trübsal, je reiner und köstlicher wird | |||
das Gold Eures Glaubens und Eurer Liebe hervorwachsen. | |||
Lieb hat er Euch gewiß, der Allliebende, darum prüft – und |
Aktuelle Version vom 21. Dezember 2013, 06:51 Uhr
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Jünglinge liefen neben Lindls Wagen her, zuletzt ich allein,
Lindl reichte mir die Hand und hieß mich zurückgehen. - Oft
hat man Lindl beschuldigt, er habe die Leute nur zu sich, und
nicht zum Heilande bekehrt, aber das geschah nur von solchen
Personen, denen entweder eine aufrichtige treue Liebe ihrer
Pfarrkinder abging, - oder die Apgesch. 20, 37. 38. nicht
kannten oder nicht verstanden.
In den Tagen der Abreise Lindls von Sarata kam folgendes Trostschreiben von Goßner aus St. Petersburg an die Gemeinde Sarata an, welches öffentlich vorgelesen wurde.
- „Geliebte in Christo!
Gnade und Friede von Gott dem Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes, und von Jesu Christo unserm gekreuzigten Heilande!
Im Himmel möchte ich meine Feder eintauchen können, in die ewige Trost- und Kraftquelle Gottes, des unendlich Freundlichen und Liebevollen, um euch wahrhaft trösten, stärken und beruhigen zu können, Balsam aus Gottes Fülle möchte ich holen können, um Eure Wunden zu heilen, Euren Schmerz zu lindern, um Eure Seele aus dem Jammer zu reißen, in den Ihr durch den Verlust Eures theuren Hirten und Freundes versetzt werdet. Ach, Ihr Herzgeliebten! Wie wunderbar ist der Rath des HErrn! Aber glaubet, glaubet fest und gewiß, Er führt es herrlich hinaus, es sehe noch so bunt und wunderlich aus! – Das Unerwartetste muß man erwarten in den Tagen der Trübsal; – das sehet Ihr jetzt. Aber ebenso unerwartet wie die großen Leiden kommen, sind auch die großen Freuden, die der HErr dadurch bereitet. – Der die Wunde schlägt, der muß sie auch wieder heilen, und Er wird es thun. Der da tödtet, der macht auch wieder lebendig; – der in die Grube führt, geht mit in die Grube und führt auch wieder heraus. – Wahrlich eine recht ungewöhnliche Schule und Prüfung, in der Ihr versucht werdet! Was hat er im Sinn? – Böses gewiß nicht, – das könnt Ihr Ihm doch glauben? – Also lauter Gutes, ja das Beste muß aus dem Schlimmsten kommen. – Je größer das Feuer der Trübsal, je reiner und köstlicher wird das Gold Eures Glaubens und Eurer Liebe hervorwachsen. Lieb hat er Euch gewiß, der Allliebende, darum prüft – und