Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien/32: Unterschied zwischen den Versionen

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zu leben. - Nicht wahr, wir würden nicht mehr so lau und
träg, und gleichgültig gegen Gottes Wort, und so lieblos gegen
einander und so irdisch gesinnt sein, wie wir zuvor waren?
Darum hat Gott so gewaltig dreinschlagen müssen, um uns
von einem so gefährlichen Schlummer aufzuwecken; wir wären
sonst in einem ewigen Todesschlaf verfallen. Kindlein! reicht
mir jetzt im Geist die Hand, und wir wollen schon jetzt im
Geist den Bund der Liebe Jesu erneuern und fest daran halten. …
Es freut mich ungemein, daß mir der liebe Bruder
Joseph Str. schrieb, wann jedes Chor seinen bestimmten
Gebetstag hat. - Ich gehe auch mit euch hin an dem Ort,
und möchte da recht in eurer Mitte, auf dem Angesichte liegend,
mit euch weinen und beten; ach, wenn ich ärmster und
elendster Sünder nur recht könnte! - und wenn wir alle
miteinander mit allgewaltigem Glaubensgeschrei und Klopfen
an die Gnaden-Pforte schlügen so lange, bis sie aufspränge
und uns ganz mit einem Gnadenregen überschüttete. …
Amen, es geschehe! - Herzlich geliebter Bruder H. mit all'
Deinen lieben Kindern! … O, könnte ich Dich mit Deinen
lieben Kindern noch ein Mal an mein Herz drücken. Wenn
ich nochmals nach Sarata komme, und Du bleibst bei uns, so
darfst Du Dir kein extra Haus bauen. Mein Haus ist groß
genug; die Hälfte gehört dein, die andere Hälfte mein. … Lieber
Christian Hl.! Für Dein Brieflein danke ich Dir herzlich. Denke
ja nicht, daß ich Dich vergesse. Fahre nur so fort in der Schule,
wie bisher, es ist recht, und lebet miteinander wie Kinder. Wenn
ich zurückkomme, hoffe ich nebst einer Orgel einen christlichen und
geschickten Schulmann, der die Orgel spielen kann, mitzubringen.
- … Alle wahren Brüder und Schwestern in den
andern Kolonien grüße ich ebenfalls. …“
:Gott mit uns allen!
::Euer
:::seufzender Vater
::::Lindl.
 
 
{{NE}} Indessen trat Lindl 1824 in Berlin öffentlich zur evangelischen
Kirche über, und gab sein Glaubensbekenntniß über
1. Kor. 3, 11, heraus, in dem er zeigt, daß die Kirche GOttes
nicht auf den Papst, sondern auf JEsum Christum und den
Glauben an Ihm gebauet ist und am Schluß sagt: „wenn
aber mich Jemand fragen würde: „warum bist Du in unsere

Aktuelle Version vom 21. Dezember 2013, 06:48 Uhr

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Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien
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zu leben. - Nicht wahr, wir würden nicht mehr so lau und träg, und gleichgültig gegen Gottes Wort, und so lieblos gegen einander und so irdisch gesinnt sein, wie wir zuvor waren? Darum hat Gott so gewaltig dreinschlagen müssen, um uns von einem so gefährlichen Schlummer aufzuwecken; wir wären sonst in einem ewigen Todesschlaf verfallen. Kindlein! reicht mir jetzt im Geist die Hand, und wir wollen schon jetzt im Geist den Bund der Liebe Jesu erneuern und fest daran halten. … Es freut mich ungemein, daß mir der liebe Bruder Joseph Str. schrieb, wann jedes Chor seinen bestimmten Gebetstag hat. - Ich gehe auch mit euch hin an dem Ort, und möchte da recht in eurer Mitte, auf dem Angesichte liegend, mit euch weinen und beten; ach, wenn ich ärmster und elendster Sünder nur recht könnte! - und wenn wir alle miteinander mit allgewaltigem Glaubensgeschrei und Klopfen an die Gnaden-Pforte schlügen so lange, bis sie aufspränge und uns ganz mit einem Gnadenregen überschüttete. … Amen, es geschehe! - Herzlich geliebter Bruder H. mit all' Deinen lieben Kindern! … O, könnte ich Dich mit Deinen lieben Kindern noch ein Mal an mein Herz drücken. Wenn ich nochmals nach Sarata komme, und Du bleibst bei uns, so darfst Du Dir kein extra Haus bauen. Mein Haus ist groß genug; die Hälfte gehört dein, die andere Hälfte mein. … Lieber Christian Hl.! Für Dein Brieflein danke ich Dir herzlich. Denke ja nicht, daß ich Dich vergesse. Fahre nur so fort in der Schule, wie bisher, es ist recht, und lebet miteinander wie Kinder. Wenn ich zurückkomme, hoffe ich nebst einer Orgel einen christlichen und geschickten Schulmann, der die Orgel spielen kann, mitzubringen. - … Alle wahren Brüder und Schwestern in den andern Kolonien grüße ich ebenfalls. …“

Gott mit uns allen!
Euer
seufzender Vater
Lindl.


       Indessen trat Lindl 1824 in Berlin öffentlich zur evangelischen Kirche über, und gab sein Glaubensbekenntniß über 1. Kor. 3, 11, heraus, in dem er zeigt, daß die Kirche GOttes nicht auf den Papst, sondern auf JEsum Christum und den Glauben an Ihm gebauet ist und am Schluß sagt: „wenn aber mich Jemand fragen würde: „warum bist Du in unsere