Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien/39: Unterschied zwischen den Versionen
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hatte, sagte er auf einmal: „Ich kann euch das heil. Abendmahl | |||
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Teufel sieht euch aus den Augen; thut Buße, bekehret euch | |||
u. s. w.“ Viele Kinder erschraken und fingen an zu weinen; | |||
solche wurden wieder auf der Stelle als Bekehrte gelobhudelt, | |||
die andern aber der Verdammniß zugewiesen. | |||
Das waren tiefe Wunden, die Satan dem Reiche Gottes in Bessarabien schlug. Mit Lindl unterhielten diese Leute einen lebhaften Briefwechsel, und der liebe Mann wurde oft schmählich belogen und betrogen. Andere Brüder, die nicht zu den stillen gehörten, und solche gab's noch viele, konnten das Unwesen nicht lange mehr ansehen und setzten Lindl über den wahren Stand der Dinge in den Kolonien in Kenntniß; die Stillen geriethen unter einander selbst in Streit und theilten ihre Streitigkeiten Lindl mit. Nun erfolgten Briefe, die Manchem von den Stillen nicht ganz behagen mochten. Z. B. | {{NE}}Das waren tiefe Wunden, die Satan dem Reiche | ||
Gottes in Bessarabien schlug. Mit Lindl unterhielten diese | |||
Leute einen lebhaften Briefwechsel, und der liebe Mann wurde | |||
oft schmählich belogen und betrogen. Andere Brüder, die nicht | |||
zu den stillen gehörten, und solche gab's noch viele, konnten | |||
das Unwesen nicht lange mehr ansehen und setzten Lindl über | |||
den wahren Stand der Dinge in den Kolonien in Kenntniß; | |||
die Stillen geriethen unter einander selbst in Streit und theilten | |||
ihre Streitigkeiten Lindl mit. Nun erfolgten Briefe, die | |||
Manchem von den Stillen nicht ganz behagen mochten. Z. B. | |||
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===Drei Briefe von Lindl.=== | |||
'''1'''    {{Sperrschrift|An die Brüder und Schwestern in den Kolonien.}} | |||
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::::::::::::Barmen, den 11. März 1839. | |||
<center>In Christo Jesu</center> | |||
<center>herzlich geliebte Brüder und Schwestern.</center> | |||
<center>Jesus Immanuel!</center> | |||
{{NE}} „Geliebte Brüder und Schwestern, herzlichen Dank für | |||
die Zeilen eurer Liebe gegen mich armen Sünder. Sie | |||
haben mich sehr erfreut … Was du mir, lieber Bruder | |||
Jacob H., von der Verwirrung und Unordnung bei euch | |||
schreibst, ist sehr wichtig, und nöthig, ein Wort darüber | |||
zu schreiben, weil wir doch nicht persönlich einander sprechen | |||
können. Schon 1836 hat uns Vater Jakob in der Schweiz, | |||
von dem ihr ein kleines Brieflein erhaltet, geschrieben, daß | |||
ihm der Herr geoffenbart hat, daß schon von da an die letzte | |||
große Versuchungsstunde angefangen habe. Denn das Gericht | |||
nimmt am Hause Gottes seinen Anfang; der Zorn, Grimm, | |||
Verwirrung und Uneinigkeit wird von Jahr zu Jahr zunehmen |
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er fuhr nach Sarata zur Magdalene, kam Morgens wieder und hielt Abendmahl. Als die halbe Gemeinde communicirt hatte, sagte er auf einmal: „Ich kann euch das heil. Abendmahl nicht reichen, ihr seid es nicht würdig;“ und schloß ab. In Maloiarosslawetz II. hielt er Kinderlehre, schrie die Kinder mächtig an: „ihr seid alle verloren, verloren, verloren; der Teufel sieht euch aus den Augen; thut Buße, bekehret euch u. s. w.“ Viele Kinder erschraken und fingen an zu weinen; solche wurden wieder auf der Stelle als Bekehrte gelobhudelt, die andern aber der Verdammniß zugewiesen.
Das waren tiefe Wunden, die Satan dem Reiche Gottes in Bessarabien schlug. Mit Lindl unterhielten diese Leute einen lebhaften Briefwechsel, und der liebe Mann wurde oft schmählich belogen und betrogen. Andere Brüder, die nicht zu den stillen gehörten, und solche gab's noch viele, konnten das Unwesen nicht lange mehr ansehen und setzten Lindl über den wahren Stand der Dinge in den Kolonien in Kenntniß; die Stillen geriethen unter einander selbst in Streit und theilten ihre Streitigkeiten Lindl mit. Nun erfolgten Briefe, die Manchem von den Stillen nicht ganz behagen mochten. Z. B.
Drei Briefe von Lindl.
1 An die Brüder und Schwestern in den Kolonien.
- Barmen, den 11. März 1839.
„Geliebte Brüder und Schwestern, herzlichen Dank für die Zeilen eurer Liebe gegen mich armen Sünder. Sie haben mich sehr erfreut … Was du mir, lieber Bruder Jacob H., von der Verwirrung und Unordnung bei euch schreibst, ist sehr wichtig, und nöthig, ein Wort darüber zu schreiben, weil wir doch nicht persönlich einander sprechen können. Schon 1836 hat uns Vater Jakob in der Schweiz, von dem ihr ein kleines Brieflein erhaltet, geschrieben, daß ihm der Herr geoffenbart hat, daß schon von da an die letzte große Versuchungsstunde angefangen habe. Denn das Gericht nimmt am Hause Gottes seinen Anfang; der Zorn, Grimm, Verwirrung und Uneinigkeit wird von Jahr zu Jahr zunehmen