Platjenwerbe Nr.27: Unterschied zwischen den Versionen

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'''1812''' - ''Abgleich und Erneuerung eines bestehenden Meiervertrages''<br>
'''1812''' - ''Abgleich und Erneuerung eines bestehenden Meiervertrages''<br>
Wegen Wechsels der Gutsherrschaft von der Borch für den Guthsmeier Hinrich Eckhoff zu Platjenwerbe Nro 4 Commune Lesum. <br>  
Wegen Wechsels der Gutsherrschaft von der Borch für den Guthsmeier Hinrich Eckhoff zu Platjenwerbe Nro 4 Commune Lesum. <br>


Meiergefälle: <br>
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''(Anmerkung: Viertel = frühes Getreidemaß in Preußen = 13,74 Liter, Spind = Getreidemaß in Bremen = 4,63 Liter)''
''(Anmerkung: Viertel = frühes Getreidemaß in Preußen = 13,74 Liter, Spind = Getreidemaß in Bremen = 4,63 Liter)''
<small>Quelle: Staatsarchiv Stade, Rep. 50 Nr. 417</small>





Version vom 8. September 2013, 11:34 Uhr

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Osterholz > Platjenwerbe

Um 1950
1875 Ur-Kataster Ausschnitt




Einleitung

Platjenwerbe Nr.27, Hof in Platjenwerbe, jetzt Gemeinde Ritterhude, Kreis Osterholz, Niedersachsen.
Adresse: Auf dem Glind 4


Geschichte des Hofes

Allgemein

Die alte Hausnummer Platjenwerbe Nr. 4 wurde von dem vor 1852 aufgegebenen Eckhoff-Fechtmann-Arnken-Hof im Auetal „Im Holze“ übernommen. Margarethe Fechtmann, in erster Ehe mit Dierk Arnken verheiratet, ging 1846 eine zweite Ehe mit Cord Heinrich Weers ein. Wahrscheinlich ist dies der Zeitpunkt für den Neubau auf dem Glind. (Weitere Details zu dem alten Haus sind unter "Ergänzende Angaben" am Ende der Seite vermerkt.)

Arnold Bruns senior vermerkt in seinen Aufzeichnungen:
1/5 Hof Hinrich Eckhoff im Holze: Das Haus ist abgebrochen. Den Hof hat Claus Lamcken, Holthorst, gekauft. Das Land auf und am Glind hat Cord Wehrs bekommen und sich dort ein Haus gebaut. Diedrich Wehrs war Drechsler u. Kriegsteinehmer von 1870/71.

Das Haus wurde im Jahr 1958 abgerissen, mit einem "unrühmlichen" Ende, es soll einfach als Auffüllmaterial mit einer Planierraupe in die daneben liegende Tongrube geschoben worden sein - zusammen mit vielen anderen Abfällen aus der Gemeinde.



Chronologische Dokumentation


1789 (Tobacks-Accise für das Dorf Platjenwerbe):
10. Hinrich Eckhoff



1852 (Einwohnerliste):
Urliste der Einwohner und Wohngebäude in Platjenwerbe Nr. 4 vom 3. Dezember 1852, aufgenommen von Baumeister Hermann Kühlken aus Platjenwerbe:

Drechsler Cord Wehrs (36), Ehefrau Margreta geb. Fechtmann (38), Sohn Diedrich (6), Tochter Sophie (4), Sohn Johann (1), Stiefsohn Lüder Ahrnken (14).



1864 (Einwohnerliste):
Urliste der Einwohner und Wohngebäude in Platjenwerbe Nr. 25 vom 3. Dezember 1864, aufgenommen von dem Vorsteher Hinrich Seiden aus Platjenwerbe:

Tagelöhner Cord Wehrs (50), Ehefrau Margretha (50), Tochter Sophia (15), Sohn Johann (12), Sohn Carl (11). Sohn Hinrich (8), Stiefsohn Seefahrer Lüder Ahrnken (25) (später Stellewirt in Platjenwerbe 18).



1874/75 (Grundsteuer):
Bei der Grundsteuerveranlagung sind in den Gemarkungsakten zum Ur-Kataster von Platjenwerbe für Platjenwerbe Nr. 27 den Drechsler Cord Wehrs folgende Flächen für dessen Schullenstich zugewiesen:
Blatt 1 Parzellen 2, 3, 4, 6, 7.



Als spätere Besitzer oder Bewohner werden in den Unterlagen von Wilhelm Drawe und Adreßbüchern genannt: 1904-1928 Hinrich Niebank, Arbeiter und Fuhrmann und Carl Tienken, Bootsbauer (1928), 1938 Georg Beckstädt, Kaufmann und Caroline Vielstich, Witwe nach 1945 Familie Steinwander und als letzte Familie Hermann Cölle. Anschließend - Ende der 60er Jahre - wurde das Haus abgerissen

Geschlechterfolge

Eckhoff-Butt

Hinrich Eckhoff
* 1747 Platjenwerbe
+

Matrose, Köthner in Platjenwerbe
Sohn von Frerck Eckhoff aus Lesumstotel und Beke Margarete Voßhahl aus Platjenwerbe


oo 1768 Scharmbeck, St. Willehadi


Gretje Butt
* 1741 Scharmbeckstotel
+

Tochter von Marten Butt aus Scharmbeckstotel und Gretje Finken aus Hülseberg



Eckhoff-Fechtmann

Gesche Eckhoff
* 1784 Platjenwerbe
+


oo 1812 Lesum, St. Martini


Johann Berend Fechtmann
* 1787 Löhnhorst
+

Köthner und Schmied
Sohn von Johann Fechtmann und Marlene Lürssen aus Platjenwerbe



Weers-Arnken-Fechtmann

Margarethe Fechtmann
* 1814 Leuchtenburg
+ 1886 Platjenwerbe

Tochter von Johann Berend Fechtmann aus Löhnhorst und Gesche Eckhoff aus Platjenwerbe


oo 1832 Lesum, St. Martini (I. Ehe)


Dierk Arnken
*1796 in Schwankenfurt
† 1844 in Platjenwerbe


oo 1846 Lesum, St. Martini (II. Ehe)


Cord Heinrich Weers
* 1817 Düdinghausen, Amt Stolzenau
+ 1884 Platjenwerbe

Drechsler und Köthner in Platjenwerbe



Ergänzende Angaben

Katasterausschnitt mit dem ursprünglichen und später Am Glind erbauten Haus

Zur Geschichte der Hofstelle Hinrich Eckhoff „im Holze“, an dessen Wald und Feld nach der Karte zur Teilung des Langenholzes von 1846 das Haus grenzte, liegen wenige Informationen in Dokumenten vor. Wann das zugehörige Haus erbaut wurde, wer die Stellebesitzer waren, ist nicht dokumentiert. Genau so wenig ist das genaue Datum der Aufgabe der Hofstelle bisher bekannt. Aus dem Rezeß der Gemeinheitsteilung 1842-1851 ist zu entnehmen, daß Diedrich Arnken auf Hinrich Eckhoff folgt.

Fest steht, daß entsprechend der Kartierung von 1846, die Stelle westlich alten Landweges von Lesum nach Brundorf, in der Verlängerung „Am Fredeholz“ Richtung Aue-Bach gelegen war.

Aus einem Beitrag von Hinrich Schröder in der Norddeutschen Volkszeitung vom 23. Juli 1943 „Alte Platjenwerber Flurnamen“ ist diesem Platz die Flurbezeichnung „inne Hellen“ zuzuordnen.

„Es ist das ein kleiner Teil der Weiden, die westlich von der Aue und vom Fredeholz, östlich vom Glintberg begrenzt werden und unmittelbar am Fuße des Berges als südlicher Begrenzung liegen. Nach der Nordseite als dem verbreiterten Auetal ist das Gelände offen. Man hat es sonst nicht sehr häufig, daß inmitten eines großen gleichartigen Komplexes – in diesem Falle Weiden und Wiesen – ein nur sehr kleiner, sich durch nichts von der Umgebung unterscheidender Teil besonders benannt wurde. Hier erklärt sich das wohl daraus, daß lange Zeiten in diesem nach drei Seiten hin abgeschlossenen Talgrund ein einzelnes Wohnhaus stand, das vor einem Menschenalter durch Feuer vernichtet und nicht wieder aufgebaut wurde. In dem Worte „Hellen“ steckt der alte Sinn von hehlen = verbergen, verstecken. Der Volksmund hat sicher diese Bezeichnung wegen der abgeschlossenen, fast verborgenen Lage dieses Wohnplatzes gewählt. In Katasterkarten wird dieses Geländestück mit „in den Hullen“ bezeichnet, eine Verbalhornisierung alter plattdeutscher Namen.“

Arnold Bruns vermerkt in seiner „Aufstellung der 39 Köthnerhöfe und seiner Besitzer“: Den Hof hat Claus Lamken aus Holthorst gekauft. Das Haus ist abgebrochen. Das Land am und auf dem Glind hat Cord Wehrs bekommen und sich dort ein Haus gebaut.

Im Gegensatz zu den 1857 eingeführten Hausnummern, anfangend bei Bruns in der Schulstraße und dann im Uhrzeigersinn um den Dorfplatz, beginnen die Hausnummern in den Dokumenten von 1812 im Bereich Fredeholz – Auetalweg: Dierk Horneburg (Harenborg) Nr. 1, Johann Lambcken ebenfalls Nr. 1, Martin Fechtmann Nr. 2, Hinrich Fechtmann Nr. 3, Hinrich Eckhoff Nr. 4.

1812 - Abgleich und Erneuerung eines bestehenden Meiervertrages
Wegen Wechsels der Gutsherrschaft von der Borch für den Guthsmeier Hinrich Eckhoff zu Platjenwerbe Nro 4 Commune Lesum.

Meiergefälle:

An Zins sieben Thaler und sechs und dreißig Groten.
Zwölf Handdiensttage in corpore, oder wenn selbige nicht verlangt werden einen Thaler.
Ein Rauchhun in natura, oder wenn solches nicht begehrt wird sechs Groten.
Für einen bei seinem Garten zugemachten kleinen Winkel seit 1782 drei Groten Cassenmünze.

„Die Gutsmeierin in Person erschienen erklärte die Guthsherrliche Angabe für richtig und erkannte ihre Verpflichtung zur jährlichen Entrichtung derselben an, wobei dieselbe bemerkte daß folgende Grundstücke bei der Stelle gehörten.

a) Ein Garten ein Vierthel zwei Spint groß an Johann Jachens Gehölz westlich und der Dorfs Gemeinheit Süd, Ost und Norden grenzend.
b) Einen Camp zwei Scheffel Einsaat groß, der von der Dorfs Gemeinheit umgrenzt wird.

Vorgelesen genehmigt, aufgefordert zur Unterschrift erklärte Comparentin nicht schreiben zu können.“

(Anmerkung: Viertel = frühes Getreidemaß in Preußen = 13,74 Liter, Spind = Getreidemaß in Bremen = 4,63 Liter) Quelle: Staatsarchiv Stade, Rep. 50 Nr. 417


1820-1846 Langenholztheilung
Im Verzeichnis der Gemeinheitsberechtigten Eingessenen der Dorfschaft Platjenwerbe wird unter der Ordnungs-Nr. 11 Hinrich Eckhof, jetzt Dietrich Arnken, aufgeführt. In einer weiteren späteren Auf-stellung von Interessenten am Teilungsprozeß finden wir unter der Ordnungs-Nr. 11 Hinrich Eckhof.

In den Abfindungstabellen ist vermerkt, was jeder Interessent wirklich aus der Gemeinheitsteilung er-halten hat. Unter der Ordnungsnummer 11 sind für Hinrich Eckhof, jetzt Dietrich Arnken, für dessen Schul¬lenstich die folgenden Parzellen mit Charten-Nr. vergeben:

1. Auf dem großen Glindberge incl. des von Borchert Krudop gekauften Theils 090, 091
2. Der Anschuß vor und neben dem Hause wie auch am Kampe herunter 155
3. In dem Brande 170
4. In der Heide vor Corbeck und Brundorf 344

Anmerkung: Hat zugekauft von Borchert Krudop zu Holthorst und eingetauscht von Claus Lamke zu Holthorst.

In den Ur-Listen der Einwohner und Wohngebäude in Platjenwerbe in den Jahren 1852 uns 1864 ist diese alte Hofstelle nicht mehr aufgeführt. Die Familie bewohnt 1852 bereits das neue Haus mit der übernommenen Nummer 4 auf dem Glind.

Bei der Kartierung für das Ur-Kataster im Jahre 1874/75 ist der Hof auch nicht mehr aufgenommen. Die Parzellen in dem fraglichen früheren Hofbereich sind wie folgt zugeordnet:

Parzelle 34 Witwe Katharina Farrelmann, geb. Kleinschmidt aus Platjenwerbe 19
Parzelle 35 Steuermann Johann Seedorf aus Platjenwerbe 32
Parzelle 36 Vollhöfner Claus Lamcken aus Holthorst (die weitaus größte Fläche)
Parzellen 37-40 Seefahrer Lüder Ahrnken aus Platjenwerbe 18

Auf welcher Parzelle lag der Hof genau ? – wahrscheinlich Parzellen 37-40


Internetlinks

Offizielle Internetseiten

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