Fürstentum Schaumburg-Lippe: Unterschied zwischen den Versionen
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1640/1647 | 1640/1647 erhielt [[Fürstentum Lippe Graf Philipp von Lippe]] über seine Schwester, welche die Mutter des letzten, 1640 gestorbenen[[Grafschaft Schaumburg|Grafen von Schaumburg]] war, einen Teil der Grafschaft Schaumburg, nämlich die Ämter: | ||
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1748 mußte das [[Amt Blomberg (historisch)]] an [[Fürstentum Lippe|Lippe-Detmold]] abgetreten werden. 1777 ging die [[Grafschaft Schaumburg]] von der Bückeburger Hauptlinie an die ohne Landeshoheit abgezweigte Alverdissener Nebenlinie über. Sie mußte das [[Amt Schieder (historisch)]] an [[Fürstentum Lippe|Lippe-Detmold]] abtreten, das 1812 auch [[Alverdis¬sen]] kaufte. | 1748 mußte das [[Amt Blomberg (historisch)]] an [[Fürstentum Lippe|Lippe-Detmold]] abgetreten werden. 1777 ging die [[Grafschaft Schaumburg]] von der Bückeburger Hauptlinie an die ohne Landeshoheit abgezweigte Alverdissener Nebenlinie über. Sie mußte das [[Amt Schieder (historisch)]] an [[Fürstentum Lippe|Lippe-Detmold]] abtreten, das 1812 auch [[Alverdis¬sen]] kaufte. | ||
* 1807 trat der regierende Graf dem [[Rheinbund]] bei und nahm den | * 1807 trat der regierende Graf dem [[Rheinbund]] bei und nahm den Fürstenrang an. | ||
* 1815 schloß er sich dem [[Deutschen Bund]] an | * 1815 schloß er sich dem [[Deutschen Bund]] an | ||
* 1816 gab er eine landständische Verfassung. Durch rechtzeitige Anlehnung an [[Preußen]] rettete das [[Fürstentum]] 1866 sei¬nen Fortbestand. | * 1816 gab er eine landständische Verfassung. Durch rechtzeitige Anlehnung an [[Preußen]] rettete das [[Fürstentum]] 1866 sei¬nen Fortbestand. | ||
* 1871 wurde es | * 1871 wurde es zweitkleinster Bundesstaat des [[Deutsches Reich|Deutschen Reiches]]. Im Lippischen Erbfolgestreit von 1895-1905 vermochte der Fürst seine Ansprüche auf Lippe nicht durchzusetzten. Am 15.09.1918 trat er zurück. | ||
* 16. 11. 1918 wurde Schaumburg-Lippe [[Freistaat]] und erhielt am 24.02.1922 eine neue Verfassung. Der aus wachsenden finanziel¬len Schwierigkeiten sinnvolle Anschluß an [[Preußen]] scheiterte in Abstimmungen von 1926 und 1930. 1933-45 unterstand Schaumburg-Lippe (1939: 40 Quadratkilometer. 53200 Einwohner) einem Reichsstatthalter, blieb aber verwal¬tungsmäßig selbständig. | * 16. 11. 1918 wurde Schaumburg-Lippe [[Freistaat]] und erhielt am 24.02.1922 eine neue Verfassung. Der aus wachsenden finanziel¬len Schwierigkeiten sinnvolle Anschluß an [[Preußen]] scheiterte in Abstimmungen von 1926 und 1930. 1933-45 unterstand Schaumburg-Lippe (1939: 40 Quadratkilometer. 53200 Einwohner) einem Reichsstatthalter, blieb aber verwal¬tungsmäßig selbständig. | ||
* 01.11./23.11.1946 kam es zu [[Niedersachsen]]. | * 01.11./23.11.1946 kam es zu [[Niedersachsen]]. |
Version vom 18. Mai 2013, 09:49 Uhr
Kurfürstentümer, Herzogtümer, Grafschaften, große und kleinen Herrschaften, Erzstifte, Hochstifte, Abteien, Reichsstädte und Reichsdörfer, Reichsfürsten und Reichsritter — unübersehbar verwickelte territorialen Verhältnisse im weit über die heutigen Grenzen Deutschlands ausgreifenden HRR. Sie verwalteten Land und Untertanen durch jeweils entsprechend strukturierte Einrichtungen. Dazu gehörte auch das Fürstentum Schaumburg-Lippe .
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Lippe ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Lippe (Begriffserklärung). |
Hierarchie
Regional > Deutschland 1871-1933 > Fürstentum Schaumburg-Lippe
Status
Schaumburg-Lippe, zunächst Grafschaft, 1807 trat der regierende Graf dem Rheinbund bei und nahm den Fürstenrang an.
Schaumburg-Lippe
1640/1647 erhielt Fürstentum Lippe Graf Philipp von Lippe über seine Schwester, welche die Mutter des letzten, 1640 gestorbenenGrafen von Schaumburg war, einen Teil der Grafschaft Schaumburg, nämlich die Ämter:
und vereinigte sie unter nomineller Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassels mit seinen lippischen Besitzungen
- Lipperode und
- Alverdissen zum Fürstentum Schaumburg-Lippe, während Pinneberg an Dänemark, Lauenau und ein Teil von Hameln an Braunschweig-Lüneburg sowie der Rest der Grafschaft Schaumburg:
- Schaumburg
- Rinteln
- Rodenberg
- Sachsenhagen [teilweise]) an Hessen-Kassel kamen.
Erbteilung
Nach seinem Tode begründeten seine Söhne die Hauptlinie Bückeburg mit der Residenz in Bückeburg und die Nebenlinie Alverdissen.
1748 mußte das Amt Blomberg (historisch) an Lippe-Detmold abgetreten werden. 1777 ging die Grafschaft Schaumburg von der Bückeburger Hauptlinie an die ohne Landeshoheit abgezweigte Alverdissener Nebenlinie über. Sie mußte das Amt Schieder (historisch) an Lippe-Detmold abtreten, das 1812 auch Alverdis¬sen kaufte.
- 1807 trat der regierende Graf dem Rheinbund bei und nahm den Fürstenrang an.
- 1815 schloß er sich dem Deutschen Bund an
- 1816 gab er eine landständische Verfassung. Durch rechtzeitige Anlehnung an Preußen rettete das Fürstentum 1866 sei¬nen Fortbestand.
- 1871 wurde es zweitkleinster Bundesstaat des Deutschen Reiches. Im Lippischen Erbfolgestreit von 1895-1905 vermochte der Fürst seine Ansprüche auf Lippe nicht durchzusetzten. Am 15.09.1918 trat er zurück.
- 16. 11. 1918 wurde Schaumburg-Lippe Freistaat und erhielt am 24.02.1922 eine neue Verfassung. Der aus wachsenden finanziel¬len Schwierigkeiten sinnvolle Anschluß an Preußen scheiterte in Abstimmungen von 1926 und 1930. 1933-45 unterstand Schaumburg-Lippe (1939: 40 Quadratkilometer. 53200 Einwohner) einem Reichsstatthalter, blieb aber verwal¬tungsmäßig selbständig.
- 01.11./23.11.1946 kam es zu Niedersachsen.
Datei:Lokal Fuerstentum SchaumburgLippe.png Lokalisierung des Fürstentum Schaumburg-Lippe |
Flagge
Wappen
Datei:Wappen Fuerstentum SchaumburgLippe.png
Landesfarben
Allgemeine Information
hier: Beschreibung des Gebietes, Grenzen, Grösse, Bevölkerung usw.
Politische Einteilung
- Kreis 1
- Kreis 2
- Kreis 3
- Kreis 4
Internetlinks
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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