Bruschke (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen

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Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, * 18.08.1898 Magdeburg, † 17. Februar 1995 Halle (Saale)
Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, * 18.08.1898 Magdeburg, † 17. Februar 1995 Halle (Saale)


Werner Bruschke wurde als Sohn eines Metallarbeiters geboren und lernte Schlosser. 1916 trat er der SPD bei. 1917 bis 1918 war er Soldat, 1927 bis 1931 hauptamtlicher Jugendsekretär der SPD in Magdeburg, anschließend dort SPD-Funktionär für Kommunalpolitik und Bildung sowie Finanzwirtschaft. 1933 arbeitete er als Bezirkssekretär der SPD für Magdeburg-Anhalt und war Landtagsmitglied.  
Werner Bruschke wurde als Sohn eines Metallarbeiters geboren und lernte Schlosser. 1916 trat er der SPD bei. 1917 bis 1918 war er Soldat, 1927 bis 1931 hauptamtlicher Jugendsekretär der SPD in Magdeburg, anschließend dort SPD-Funktionär und Landtagsmitglied.  


1939 wurde er wegen seiner politischen Tätigkeit von den Nationalsozialisten angeklagt und in Haft genommen. Von 1942 bis 1945 war er Häftling im KZ Sachsenhausen und im KZ Dachau. Ab April 1945 arbeitete er als Sekretär des SPD-Bezirksvorstands in Magdeburg, ab Sommer 1946 im Landesvorstand der SED-Sachsen-Anhalt. 1949 bis 1952 war er Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt und von 1950 bis 1954 im Zentralkomitee der SED.
Wegen seiner politischen Tätigkeit wurde er 1939 von den Nationalsozialisten angeklagt und in Haft genommen - von 1942 bis 1945 im KZ Sachsenhausen und im KZ Dachau. Ab April 1945 arbeitete Werner Bruschke als Sekretär des SPD-Bezirksvorstands in Magdeburg, ab Sommer 1946 im Landesvorstand der SED-Sachsen-Anhalt. Von 1949 bis 1952 war er Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, danach Vorsitzender des Rates des Bezirkes Halle. Werner Bruschke verfasste das Buch "Für das Recht der Klasse - für die Macht der Arbeiter und Bauern" (Halle 1981 ).


* http://www.bstu.de/ddr/juni_1953_neu/bezirke/halle/sturm <br/>Sturm auf die SED-Bezirksleitung Halle am 17. Juni 1953
* http://www.bstu.de/ddr/juni_1953_neu/bezirke/halle/sturm <br/>Sturm auf die SED-Bezirksleitung Halle am 17. Juni 1953

Version vom 14. März 2006, 16:49 Uhr

Herkunft und Bedeutung

Es gibt zwei mögliche Bedeutungen:

Ableitung von Ambrosius

Die Namenforscher Albert Heintze und Paul Cascorbi gehen in ihrem 1933 veröffentlichten Buch "Die deutschen Familiennamen" davon aus, dass der Name Bruschke aus einem Vornamen entstanden ist - der slawischen Kurzform des griechischen Namens Ambrosius. Der Name Ambrosius soll sich im Slawischen zu Brosch oder Prosk gewandelt haben. Dazu zählen auch die Namensformen Bruschke, Brus, Brüs, Brusch, Brüske, Bruske und Proske.

Ableitung von Brüsch (Gestrüpp)

Eine andere Deutung schlägt der Namenforscher Hans Bahlow in seinem "Deutschen Namenlexikon" vor. Bahlow führt dort die Nachnamen Brüsch, Brüschke, Brüske und Brusky auf denselben Wortstamm wie die Ortsnamen Bruschewitz (Pruszowice) in Schlesien und Brüsewitz (Brudzewice) in Pommern beziehungsweise Mecklenburg zurück. "Brüsch" ist das mittelhochdeutsche Wort für Gestrüpp oder Ginster. Es findet sich auch im Wort "Brüskenheide" wieder.


Varianten des Namens

Es tauchen auch die Varianten Bruschcke, Bruske, Bruscke, Brusske, Pruschke, Pruske, Prusske und Bruschky auf.


Geographische Verteilung

Geographische Verteilung des Familiennamens Bruschke

Die bisher gefundenen Daten zeigen ein gehäuftes Vorkommen im Gebiet des früheren Schlesien sowie in den ehemaligen preussischen Provinzen Pommern, Posen und Westpreußen. Der älteste Nachweis stammt derzeit aus Schlesien (Adam Bruske, im Jahr 1548). Der Namenforscher Hans Bahlow erwähnt in seinem Namenlexikon allerdings einen "Jac Brus (Brusche)" der um das Jahr 1300 in Stralsund gelebt haben soll. Hier ist jedoch nicht ganz klar, ob es sich um eine Variation oder einen Vorläufer des Familiennamens Bruschke handelt.

In wohl keiner europäischen Großstadt gab es im 20. Jahrhundert soviel Bruschkes wie in Breslau (Wroclaw). Auch in Berlin lebten und leben heute noch viele Bruschkes. Durch Auswanderung findet sich der Name ab dem 19. Jahrhundert auch in den USA und Kanada. Zumindest eine Auswanderin gelangte auch nach Australien.

Im Zuge von Flucht und Vertreibung aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten zerstreuten sich Bruschke-Familien bis 1946 über ganz Deutschland. Im deutschen Telefonbuch findet man derzeit etwa 160 Bruschke-Einträge, die meisten davon in Ost- und Norddeutschland. Die aktuelle Verbreitung des Familiennamens Bruschke hat Professor Dr. Konrad Kunze von der Universität Freiburg, der Autor des Buchs "dtv-Atlas Namenkunde", auf der nebenstehenden Karte dargestellt.






Berühmte Namensträger

Leichenpredigt für Anna Elisabeth Bruschcke

Anna Elisabeth Bruschcke

Patenkind des berühmten schlesischen Dichters Andreas Gryphius, * 22.06.1659 Fraustadt, † 06.11.1723 Fraustadt

Anna Elisabeth Bruschcke, geborene Deutschländer, hatte 1686 den Fraustädter Kanton und Pfarrer Christian Bruschcke geheiratet. Ihre Tante mütterlicherseits, Rosine Deutschländer, war mit Andreas Gryphius (1616-1664) verheiratet. Gryphius gilt bedeutendster Dichter des deutschen Hochbarock. Er war zugleich Patenonkel von Anna Elisabeth Bruschcke. Nebenstehend das Deckblatt der Leichenpredigt anno 1723 für Anna Elisabeth Bruschkcke.












Werner Bruschke

Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, * 18.08.1898 Magdeburg, † 17. Februar 1995 Halle (Saale)

Werner Bruschke wurde als Sohn eines Metallarbeiters geboren und lernte Schlosser. 1916 trat er der SPD bei. 1917 bis 1918 war er Soldat, 1927 bis 1931 hauptamtlicher Jugendsekretär der SPD in Magdeburg, anschließend dort SPD-Funktionär und Landtagsmitglied.

Wegen seiner politischen Tätigkeit wurde er 1939 von den Nationalsozialisten angeklagt und in Haft genommen - von 1942 bis 1945 im KZ Sachsenhausen und im KZ Dachau. Ab April 1945 arbeitete Werner Bruschke als Sekretär des SPD-Bezirksvorstands in Magdeburg, ab Sommer 1946 im Landesvorstand der SED-Sachsen-Anhalt. Von 1949 bis 1952 war er Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, danach Vorsitzender des Rates des Bezirkes Halle. Werner Bruschke verfasste das Buch "Für das Recht der Klasse - für die Macht der Arbeiter und Bauern" (Halle 1981 ).


Sonstige Personen

- Erich Bruschke (* 1893, † 1961), nach 1945 erster Stadtdirektor von Hildesheim.



Weblinks

Deutsche Webseiten

Niederländische Webseiten