Esens: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Wappen, Siegel 1540''': Ein über zinnengekröntes Mau¬erstück oder zinnenbekröntem Turme wachsen¬der schwarzer Bär mit goldenem Halsband auf silbernem Grunde. Die ehemaligen Stadtherren, die Häuptlinge aus dem Hause Attena, führten im Wappen einen schwarzen Bären in goldenem Felde.
'''Wappen, Siegel 1540''': Ein über zinnengekröntes Mauerstück oder zinnenbekröntem Turme wachsender schwarzer Bär mit goldenem Halsband auf silbernem Grunde. Die ehemaligen Stadtherren, die Häuptlinge aus dem Hause Attena, führten im Wappen einen schwarzen Bären in goldenem Feld.


'''Stadtfarben:'''  Blaugelb.
'''Stadtfarben:'''  Blaugelb.

Version vom 11. Mai 2013, 14:51 Uhr

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Wittmund > Esens

Lokalisierung von Esens innerhalb des Kreises Wittmund

Name

  • [1] um 1300 Eslinze (Lat.), Eselingis (1310), Oslinga (1321), Eselinga (1358), 1434 Ezenze (ndt.), Ezens (1435).

Landschaftslage

Esens liegt in 5 m Höhe auf einem in die Marsch vorspringenden Zipfel der Ostfriesischen Geestplatte auf sandigem Boden, im Westen angrenzend das Niederungsmoor des Oldendorfer Ham¬mers, im Norden und Osten Marschland.

Ortsursprung

Eine Kirche war wohl um 1100 schon vor¬handen. Ein ihr gehörender St.-Magnus-Schrein wird zwischen 1156 und 1174 erwähnt. Als sich das Harlingerland von dem alten Nordendi Gau trennte (spätestens um 1150, urkundl. nachweis¬bar 1237), wurde Esens Vorort des neuen Landes¬verbandes (urkundlich seit 1310).

Stadtgründung

Die Märkte wurden schon 1440 von Kauf¬leuten aus Nijmwegen, Arnheim und Zutphen besucht. Der Flecken erhielt spätestens unter der Regierung des Harlingerländer Häuptlings Balthasar (1523-40) Stadtrecht.

Stadtsiedlung

Entwicklung, Gebäude

Die 1847 abgebrochene St.-Magnus-Kirche reichte in ihren ältesten Teilen (Tuffstein) bis etwa 1150 zurück. An ihr wirkten, nachweislich seit etwa 1300, Vizepröpste über Harlingerland, später Kommissare des Domscholasters zu Bre¬men. Im 14. und 15. Jhdt. 3 Pfarrer und mehrere Vikare. An Stelle der alten ist 1848-54 die neue Stadtkirche erbaut. In der Nähe ein großer rechteckiger Markt. Dem in Gitterform um die Kirche gruppierten Orte war im SSüdosten eine seit etwa 1400 bestehende, 1430 neu erbaute Häupt¬lingsburg vorgelagert, die Mitte des 16. Jhdts. zum gräflichen Residenzschloß ausgebaut wurde. Der Ort wurde unter Hero Omken (1473-1523) und be¬sonders unter dessen Nachfolger Balthasar be¬festigt. Stadt und Schloß waren ursprünglich mit je 2 Wällen und Gräben umgeben. Die Befesti-gung war schon 1735 um einen Wall und durch¬weg um einen Graben verringert. Bis zum Ende 18. Jhdts. gingen die Befestigungen ein. Durch sie führten anfangs 4 Tore, von denen um 1680 nur noch das Drosten-, das Heerde- oder Dreer- und das Jücher- oder Tjüchertor verhanden waren, diese sind sämtlich 1799 abgebrochen. Das eigent¬liche Schloßgebäude wurde auf Befehl Fried¬richs d. Großen 1755, seine Nebengebäude meist in den 60er Jahren abgebrochen, worauf 1774 der Rest auf Abbruch verkauft wurde. Nach Nieder¬legung aller Schloßgebäude dehnte sich die Stadt nach dieser Seite aus, nach Niederlegung der Stadtbefestigung besonders an den im 19. Jhdt. erbauten Landstraßen entlang.

Brände

1860 brannten 135 Gebäude des innern Stadtgebietes ab, wodurch rund 200 Familien obdachlos wurden.

Zerstörungen

Im 2. Weltkrieg wurde die Stadt wieder¬holt von feindlichen Fliegern angegriffen, beson¬ders schwer am 27.09.1943, von 666 vorhande¬nen Häusern 69 Totalschaden und 484 Teilschä¬den. In späteren Luftangriffen weitere Bauwerke in Mitleidenschaft gezogen. Insgesamt fielen 80 Häuser den Bomben zum Opfer. Das Mittel¬schulgebäude und das damals als Landjahrheim verwendete frühere Waisenhaus wurden erheb¬lich beschädigt. 12% der Wohnfläche zerstört.

Bevölkerung

Ältere Einwohnerzahlen

Um 1680 hatte die Stadt 350 Häuser, die ganze Kirchengemeinde mit weiterer Umgebung (Kirchspiel) gegen 3.000 Einwohner.

Seuchen

Pest 1575.

Bevölkerungsverzeichnisse

  • Kirchenbücher: ev. ab 1629. Lücken gibt es dabei bei den Trauungen 1659, bei den Toten 1659, 1705 bis 1710, 1712 bis 1715, 1717 bis 1719.

Berühmte Personen

  • Ulrich Attena von Dormun, Häuptling von Oldersum, Feldhauptmann und Humanisten¬freund, * Esens um 1465, t Oldersum 1536.
  • David Fabricius, Pastor und Astronom, * Esens 1564, t Osteel 1617.
  • Johann Hülsemann, Prof. der Theologie, * Esens 1605, t Leipzig 1661.
  • Enno Rud. Brenneysen, Kanzler und Geschichtsschreiber, * Esens 1669, t Aurich 1734.

Jüngere Einwohnerzahlen

1821: 2.006 Einwohner (E.), 1824: 1.913 E. (334 Häuser), 1848: 2.504 E., 1858: 2.351 E. (382 Häuser), 1861: 2.394 E., 1871: 2.387 E., 1885: 2.283 E., 1905: 2.487 E., 1910: 2.189 E., 1925: 2.342 E., 1937: 3.010 E., 1939: 3.072 E., 1945: 2.917 E., 1950: 4.102 Einwohner.

Sprache

Amtssprache seit letztem Drittel 16. Jhdts. bis etwa 1600 z. T. noch niederdeutsch, seitdem hochdeutsch. Esens hegt wie Emden im ostfriesischen Mundartgebiet und steht 1952 noch fest zur Mundart. [2]

Wirtschaft

Handel und Gewerbe

Die wirtschaftliche Bedeutung blieb im we¬sentlichen auf die eines Hauptortes für Harlin¬gerland, später für dessen westlichen Teil beschränkt. Dem entsprachen Handwerk und Handel der zugleich Landbau treibenden Bürgerschaft. Bis 1599 landesherrliche Residenz, seitdem Neben¬residenz. Marktort der näheren Umgebung.

Gewerbe ab 19. Jhdt.

1824: 5 Branntweinbrennereien, 5 Braue¬reien, 40 Leineweber. 1952 Molkerei.

  • Stand 1952: Von erheblichen Einfluß auf das Wirtschaftsleben der Stadt sind die der Küste vorgelagerten Nordseeinseln Langeoog und Spiekeroog mit ihrem bedeuten¬den Fremdenverkehr.

Verkehrseinrichtungen

Seit 1883 Nebenbahn Norden-Sande. Seit 1909 zweigt eine schmalspurige Kreisbahn über Ogenbargen nach Aurich und zu dem Hafen Bensersiel ab. Dieser im zweiten Weltkrieg großzügig ausgebaut, daher größere Bedeutung für Esens erlangt. Esens liegt 1952 abseits der Fernverkehrsstraßen. [3]

Verwaltung

Rat

Der Rat der Stadt bestand seit dem 16. Jhdt. aus 4 Bürgermeistern, deren erster 1525 genannt wird, seit 1755: 3, seit 1806: 1 Bürgermeister, dem 1821-25 ein Vizebürgermeister, dann 2 Senatoren und ab 1923: 3 Senatoren, bzw. Stadträte zur Seite standen.

Gericht

Bis 1806 Stadtgericht als untere Instanz mit geringen Jurisdiktionsbefugnissen. Das nach 1933 eingezogene Amtsgericht wurde 1946 wie¬der eingerichtet.

Bürgerschaft

Bis 1919: acht, dann 12 Bürgervorsteher, 1934-35:10 und seitdem 8 Ratsherren.

Landesherrschaft

Landesherren

Seit Loslösung der friesischen „terra" Harlinger¬land vom alten Gau Nordendi gehört Esens zu je¬nem. Mit Harlingerland kam es zwischen 1381 und 1391 unter die Herrschaft des Hauses tom Brok, nach dem Zusammenbruch desselben 1428 wurde der bisherige Vogt Wibet selbständiger Häuptling, nach ihm 1440-47 Ulrich Cirksena, dann die Häuptlinge des Harlingerlandes aus dem Hause Attena bis 1540, von da an das gräfliche Haus Rietberg bis 1581, die Grafen und Fürsten von Ostfriesland 1581-1744.

Kriegswesen

Wehrhoheit

Die Stadt Esens stellte zu fürstlicher Zeit zum Landesaufgebot 2 Kompanien.

Schützengilden

Das Schützenwesen blickt auf jahrhunder¬telange Überlieferung zurück, wahrscheinlich seit 1501. Schriftliche Privilegien seit 1577. Das Schützen-fest ist 1952 das bekannteste Volksfest im Harlinger¬land. [4]

Siegel, Wappen, Fahne

Wappen Esens Kreis Wittmund Niedersachsen.png Beschreibung:

Wappen, Siegel 1540: Ein über zinnengekröntes Mauerstück oder zinnenbekröntem Turme wachsender schwarzer Bär mit goldenem Halsband auf silbernem Grunde. Die ehemaligen Stadtherren, die Häuptlinge aus dem Hause Attena, führten im Wappen einen schwarzen Bären in goldenem Feld.

Stadtfarben: Blaugelb.

Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung

Geschichte

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Bibliografie

  • Heyken, Heyko: "Die Weinkaufprotokolle des Amtes Esens 1554 - 1811" Ostfr. Familienkunde.
  • Meino: "Die Weinkaufsprotokolle des Amtes Esens", bearbeitet von Mammen, geschrieben und mit Register versehen von Hans Rudolf Manger, Aurich : Verlag Ostfriesische Landschaft, 1966
  • Rokahr,Gerd: "Die Juden in Esens" : Die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Esens von den Anfängen im 17. Jahrhundert bis zu ihrem Ende in nationalsozialistischer Zeit : Verlag Ostfriesische Landschaft, c1987, ISBN/ISSN 3925365206,

Bibliografie-Suche

Genealogische Bibliografie

Fußnoten

  1. Quelle: Keyser, Erich (Hrsg.): Niedersächsisches Städtebuch (1952)
  2. Literatur: H. Janßen, Die Gliederung der Mundarten Ostfrieslands. (1937). W. Foerste, Der Einfluß der Kl. auf den Wortschatz der jüngeren nd. Mundarten Ostfrieslands. (1938).
  3. Literatur: H. Reimers, Esens als Grafenresidenz, in: Eriesenalmanach (1922). Ders., Esens als Mittelpunkt des Harlingerlandes(1924).
  4. Literatur: B.Meents, Zum 350jähr. Jubiläum der Schützenkomp.(1927).

Internetlinks

Offizielle Internetseiten

Offizielle Website der Stadt Esens [1]

Genealogische Internetseiten

Familienforschungsgruppe Esens [2]

Weitere Internetseiten

Kurverein Nordseeheilbad Esens-Bensersiel e. V. [3]

Zufallsfunde

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>ESEENSJO33TP</gov>