Lohne (Oldenburg): Unterschied zwischen den Versionen
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* Laon (980), Lon (1188), Loen (1404), Loen und Loene (1600), Lohne (1700). | |||
==Landschaftslage== | |||
Lohne liegt auf dem nördlichen Ausläufer der Dammer Berge auf schwachwelligem Gelände des westlich angrenzenden, hier 1 km breiten Holdorfer Geeststreifens, einer Kleinlandschaft der Dümmer Geestniederung. Im 0stteil Moor, im Westteil anmooriger Boden, die Mitte sandig. Höhe (engerer Stadtteil) 46 m. | |||
==Ortsursprung== | |||
Bis 1907 weitläufige [[Landgemeinde]] mit ehedem 4 [[Quartal (Stadt)| Quartalen]]: ohne, Erentorpe, Calvelage und Bocheren, die sich in besondere Bauerschaften auflösten. Der Restteil, der Kirchort, wurde zuerst eigene Bauerschaft und 1875 selbständige Ortswegegemeinde ([[Flecken (GOV)|Flecken]]). | |||
==Stadtgründung== | |||
Erhebung zur Stadt 2. Klasse 1907 durch das Oldenburgische Staatsministerium. 1933 gebietlich erweitert und 1937 mit der [[Landgemeinde]] zur [[Stadtgemeinde]] Lohne vereinigt. | |||
==Stadtsiedlung== | |||
=== Bauliche Entwicklung=== | |||
Ursprünglich weite Einzelhofsiedlung, darunter um 980 Meierhof von Kaiser Otto II. dem Kloster Meraleben geschenkt. Durch Markenteilung (etwa 1200) und Abtrennung bzw. Teilung mancher Ganzerben entstanden zahlreiche Kötter, Brinksitter und Häusler. Viele Höfe gehörten zum landesherrlichen Haupthof nach dem sogenannten Hausgenossenrecht. Um die Höfe leistungsfähig zu erhalten, verbot man weitere Teilungen und Absplitterungen. Das veränderte die Besiedlungsart, es kamen nichtbodenbesitzende Siedler, die sogenannten Heuerleute. Im [[Kirchspiel]] Lohne gab es 1618: 89 Heuerleute, 1665 waren es 165, 1703 bereits 192 und um 1860 etwa 450. | |||
Kurz nach 1800 wurden die gutsherrlichen Lasten abgelöst, und die Bauern erhielten freies Verfügungsrecht über ihren Grundbesitz. Absplitterungen, Teilungen und Zerstückelungen setzten wieder ein, besonders um die auf dem Meierhof erstandene Kirche als Mittelpunkt. | |||
1593 hatte das engere Stadtgebiet von heute 6 Ganzerben, 21 Köttereien, 21 Brinksitter, 9 Häusler und 10 Kirchdörfer; um 1950 sind nur noch im gleichen Gebiet vorhanden 4 Ganzerben und 7 Köttereien; dagegen hat sich die Zahl der Brinksitter, Häusler um ein Vielfaches gesteigert und den planlos gewachsenen Ort als Siedlung ausgebaut und abgerundet. | |||
===Gebäude=== | |||
Stand 1951: Lohne ist Mutterpfarre des Dersagaues, hat die Pfarrkirche zur hl. Gertrud. Ältester Bau etwa um 800, mehrfach erweitert und umgebaut. Neubau von 1815-18 mit Turm von 1835-38 und Erweiterung (Chorapsis) 1891-92. Vikarie ad St. Nicolam (1435) und Vikarie ad Beatam Mariam Virginem (1766). Evangelische Kirche 1896. St.-Franziskus-Hospital 1855. Rathaus 1924. Nach dem 2. Weltkrieg rege Bautätigkeit. Bebauung des Mühlenkampgeländes, des Geländes „Achterm Thun, Entstehung der Siedlung „Wichel". Neuerrichtung der Klus in Südlohne (Wallfahrtsort) 1949. St.-Anna-Stift in Kroge, errichtet 1925. <ref> '''Literatur:''' Pagenstert, C.: Die Bauernhöfe im Amte Vechta (1908).</ref> | |||
==Bevölkerung== | |||
===Frühe Einwohnerzahlen=== | |||
* 1669: 1.080 Einwohner (E.), 1682: 1.500 E., 1703: 2.405 E. (Dorf Lohne 507 E.). | |||
===[[Bevölkerungsverzeichnisse]]=== | |||
* [[Kirchenbuch|Kirchenbücher]] r.k. seit 1683. | |||
* Im [http://www.offizialatsbezirk-oldenburg.de/ Bischöflich Münsterischen Offizialat] in [[Vechta]] sind zugänglich: | |||
** Register und Karteien über Personen und Familien der Kirchspiele [[Barßel]], [[Friesoythe]], [[Lohne (Oldenburg)|Lohne]], [[Oythe (Vechta)|Oythe]], [[Steinfeld (Oldenburg)|Steinfeld]] und [[Vechta]]. | |||
** Einwohnerverzeichnisse (Seelenregister) von 1749/50 für die meisten Kirchspiele der Ämter [[Amt Cloppenburg (historisch)|Cloppenburg]] und [[Amt Vechta (historisch)|Vechta]] und ähnlich geartete Register aus dem 17./18. Jhdt. für die Kirchspiele [[Dinklage]] und [[Steinfeld (Oldenburg)|Steinfeld]]. | |||
===Berühmte Personen=== | |||
* Karl Heinrich Nieberding, * 1779 Steinfeld, in Lohne. ab 1799, t 1851 daselbst, Historiker. | |||
* Heinrich Anton Johann Benker, Bildhauer und Maler, * Seppenrade, in Lohne seit 1875, t 1896. | |||
* Heinrich Klingenberg, Porträtmaler, * Visbek 1868, in Lohne seit 1899, t 1935. | |||
===Jüngere Einwohnerzahlen=== | |||
* 1816: 3.964 Einwohner (E.) (Dorf Lohne 503), 1828: 4.564 E., 1837: 4.721 E., 1846: 4.653 E., 1855: 4.280 E., 1864: 4.205 E. (Abwanderung!), 1871: 4.094 E., 1875: 4.102 E., 1880: 4.238 E., 1885: 4.171 E., 1890: 4.405 E., 1895: 4.558 E. (dabei Lohne 1.697), 1900: 5.010 E., 1910: 5.760 E. (Stadt Lohne 2.181, Ldgm. L. 3579), 1925: 6703 E. (Stadt L. 2679, [[Landgemeinde]] Lohne 4.024), 1933: 7.611 E., 1939: 8.234 E., 1946: 11.436 E. (Zuwachs durch Vertriebene), 1950: 12.351 E. | |||
==[[Sprache]]== | |||
Lohne liegt im Gebiet Quakenbrück-Cloppenburg-Friesoythe des [[Niedersächsisch|Niedersächsischen]]; Kennzeichen: Gänse, hef '(et.) hat'. Dieses ist 1951 noch im ganzen fest in der Mundart, wie Lohne selbst. | |||
==Wirtschaft== | |||
===Handel u. Gewerbe=== | |||
Stand 1951: Im Landteile des heutigen Stadtgebietes vorwiegend Landwirtschaft (Getreideanbau vor Viehzucht); neben Grundbesitzern stark das Heuerlingssystem. Von 1750-1850 vielfach [[Hollandgänger|Hollandsgängerei]] und Büßgang (Fischfang), daneben Hausweberei mit Handelsbeziehungen nach Holland und England. | |||
===19. Jahrhundert=== | |||
Stand 1951: Lohne ist zu einem bedeutenden Industrieort geworden. In der 1. Hälfte 19. Jh. Einsetzen industrieller Betätigung: Federfabriken, Spinnerei, Siegellackfabrik, Lederfabrik, Öl- und Graupenmühlen, 2 Teerbrennereien, 3 Tabakfabriken, 2 Ziegeleien, Korkenfabrikation (1842), Pinsel-und Bürstenfabrikation (1861), Maschinenfabrikation (1866), Seifenfabrikation (1870), Formstecherei (1880), Torfstreugewinnung (1900), Zementwarenfabrikation (1903), Versandschachteln, Eierkisten und Eierpackungen (1913), mechanische Papierwarenfabrik (1919). | |||
===Verkehrseinrichtungen=== | |||
Stand 1951: Die Lage an der Grenze des Diepholzer Moorgebietes in einer ihrem Bau- und ihrer Oberflächengestalt nach verkehrsgünstigen, flachwelligen und trockenen, altbesiedelten Landschaft hat Lohne zu einem kleinen Verkehrsmittelpunkt werden lassen. Im Mittelalter führte ein von der Flämischen Heerstraße bei Wildeshausen abzweigender Hauptverkehrsweg nach Westfalen und an den Rhein über Lohne. Im neuzeitlichen Straßennetz liegt Lohne nur am Schnittpunkt von mehreren Landstraßen. | |||
Auch im [[Eisenbahn|Eisenbahnnetz]] liegt Lohne abseitig, nur an der Nebenlinie, die von Ahlhorn bzw. Delmenhorst nach Süden über Vechta nach Bramsche an der Hauptlinie Oldenburg-Osnabrück führt. 1888 wurde der Anschluß von Lohne nach Norden nach Vechta gebaut, 1900 die Strecke nach Süden nach Bramsche. Um 1900 wurde auch die [[Kleinbahn]] Lohne-Dinklage errichtet. <ref> '''Literatur:''' P. Kollmann, Stat. Beschreibung der Gemeinden des Hzt. Oldenburg (1897). B. Kramer, Die Lohner Industrie (1927). </ref> | |||
==Verwaltung== | |||
===Rat=== | |||
An der Spitze der Gemeinde stand bis 1803 der [[Vogt]] als Unterbeamter des [[Drost|Drosten]]; für die [[Bauerschaft|Bauerschaften]] Untervögte. Dem Kirchspielsvogt (bis 1855) standen Kirchen-, Schul- und Armenoffizialen mit beratender und beschließender Stimme zur Seite. Von 1831 an läßt sich ein gewählter Kirchspielsausschuß (18 Mitglieder) nachweisen, ebenfalls 2 Beigeordnete, dazu Schulvorstand und Armenkommissar. Nach 1855 statt Kirchspielsvogt: Gemeindevorsteher, auf den Bauerschaften Bezirksvorsteher. | |||
Mit der Stadtwerdung stand an der Spitze der Bürgermeister, ihm zur Seite 2 Ratsherren und der Stadtrat (1907: 9, nach 1913: 12 Mitglieder). | |||
===Gericht=== | |||
Lohne bis 1677 Sitz des [[Gogericht| Gogerichtes]], seither teils zur Gerichtsbarkeit der „[[Herrlichkeit Dinklage]] " und seit 1837 zum Amtsgerichtsbezirk Vechta. <ref> '''Literatur:''' Engelke: Gaue usw. Gerichte im südl. Oldenburg, in: Oldenb. Jb. 29 (1925). </ref> | |||
===[[Lagerbuch]] [[Amt Vechta (historisch)|Amt Vechta 1769]]=== | ===[[Lagerbuch]] [[Amt Vechta (historisch)|Amt Vechta 1769]]=== | ||
[[Lagerbuch]] des [[Fürstbistum Münster|Bisthums Münster 1769]] | [[Lagerbuch]] des [[Fürstbistum Münster|Bisthums Münster 1769]] |
Version vom 29. April 2013, 16:10 Uhr
Lohne ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Lohne. |
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Vechta > Lohne (Oldenburg)
Name
- Laon (980), Lon (1188), Loen (1404), Loen und Loene (1600), Lohne (1700).
Landschaftslage
Lohne liegt auf dem nördlichen Ausläufer der Dammer Berge auf schwachwelligem Gelände des westlich angrenzenden, hier 1 km breiten Holdorfer Geeststreifens, einer Kleinlandschaft der Dümmer Geestniederung. Im 0stteil Moor, im Westteil anmooriger Boden, die Mitte sandig. Höhe (engerer Stadtteil) 46 m.
Ortsursprung
Bis 1907 weitläufige Landgemeinde mit ehedem 4 Quartalen: ohne, Erentorpe, Calvelage und Bocheren, die sich in besondere Bauerschaften auflösten. Der Restteil, der Kirchort, wurde zuerst eigene Bauerschaft und 1875 selbständige Ortswegegemeinde (Flecken).
Stadtgründung
Erhebung zur Stadt 2. Klasse 1907 durch das Oldenburgische Staatsministerium. 1933 gebietlich erweitert und 1937 mit der Landgemeinde zur Stadtgemeinde Lohne vereinigt.
Stadtsiedlung
Bauliche Entwicklung
Ursprünglich weite Einzelhofsiedlung, darunter um 980 Meierhof von Kaiser Otto II. dem Kloster Meraleben geschenkt. Durch Markenteilung (etwa 1200) und Abtrennung bzw. Teilung mancher Ganzerben entstanden zahlreiche Kötter, Brinksitter und Häusler. Viele Höfe gehörten zum landesherrlichen Haupthof nach dem sogenannten Hausgenossenrecht. Um die Höfe leistungsfähig zu erhalten, verbot man weitere Teilungen und Absplitterungen. Das veränderte die Besiedlungsart, es kamen nichtbodenbesitzende Siedler, die sogenannten Heuerleute. Im Kirchspiel Lohne gab es 1618: 89 Heuerleute, 1665 waren es 165, 1703 bereits 192 und um 1860 etwa 450.
Kurz nach 1800 wurden die gutsherrlichen Lasten abgelöst, und die Bauern erhielten freies Verfügungsrecht über ihren Grundbesitz. Absplitterungen, Teilungen und Zerstückelungen setzten wieder ein, besonders um die auf dem Meierhof erstandene Kirche als Mittelpunkt.
1593 hatte das engere Stadtgebiet von heute 6 Ganzerben, 21 Köttereien, 21 Brinksitter, 9 Häusler und 10 Kirchdörfer; um 1950 sind nur noch im gleichen Gebiet vorhanden 4 Ganzerben und 7 Köttereien; dagegen hat sich die Zahl der Brinksitter, Häusler um ein Vielfaches gesteigert und den planlos gewachsenen Ort als Siedlung ausgebaut und abgerundet.
Gebäude
Stand 1951: Lohne ist Mutterpfarre des Dersagaues, hat die Pfarrkirche zur hl. Gertrud. Ältester Bau etwa um 800, mehrfach erweitert und umgebaut. Neubau von 1815-18 mit Turm von 1835-38 und Erweiterung (Chorapsis) 1891-92. Vikarie ad St. Nicolam (1435) und Vikarie ad Beatam Mariam Virginem (1766). Evangelische Kirche 1896. St.-Franziskus-Hospital 1855. Rathaus 1924. Nach dem 2. Weltkrieg rege Bautätigkeit. Bebauung des Mühlenkampgeländes, des Geländes „Achterm Thun, Entstehung der Siedlung „Wichel". Neuerrichtung der Klus in Südlohne (Wallfahrtsort) 1949. St.-Anna-Stift in Kroge, errichtet 1925. [1]
Bevölkerung
Frühe Einwohnerzahlen
- 1669: 1.080 Einwohner (E.), 1682: 1.500 E., 1703: 2.405 E. (Dorf Lohne 507 E.).
Bevölkerungsverzeichnisse
- Kirchenbücher r.k. seit 1683.
- Im Bischöflich Münsterischen Offizialat in Vechta sind zugänglich:
- Register und Karteien über Personen und Familien der Kirchspiele Barßel, Friesoythe, Lohne, Oythe, Steinfeld und Vechta.
- Einwohnerverzeichnisse (Seelenregister) von 1749/50 für die meisten Kirchspiele der Ämter Cloppenburg und Vechta und ähnlich geartete Register aus dem 17./18. Jhdt. für die Kirchspiele Dinklage und Steinfeld.
Berühmte Personen
- Karl Heinrich Nieberding, * 1779 Steinfeld, in Lohne. ab 1799, t 1851 daselbst, Historiker.
- Heinrich Anton Johann Benker, Bildhauer und Maler, * Seppenrade, in Lohne seit 1875, t 1896.
- Heinrich Klingenberg, Porträtmaler, * Visbek 1868, in Lohne seit 1899, t 1935.
Jüngere Einwohnerzahlen
- 1816: 3.964 Einwohner (E.) (Dorf Lohne 503), 1828: 4.564 E., 1837: 4.721 E., 1846: 4.653 E., 1855: 4.280 E., 1864: 4.205 E. (Abwanderung!), 1871: 4.094 E., 1875: 4.102 E., 1880: 4.238 E., 1885: 4.171 E., 1890: 4.405 E., 1895: 4.558 E. (dabei Lohne 1.697), 1900: 5.010 E., 1910: 5.760 E. (Stadt Lohne 2.181, Ldgm. L. 3579), 1925: 6703 E. (Stadt L. 2679, Landgemeinde Lohne 4.024), 1933: 7.611 E., 1939: 8.234 E., 1946: 11.436 E. (Zuwachs durch Vertriebene), 1950: 12.351 E.
Sprache
Lohne liegt im Gebiet Quakenbrück-Cloppenburg-Friesoythe des Niedersächsischen; Kennzeichen: Gänse, hef '(et.) hat'. Dieses ist 1951 noch im ganzen fest in der Mundart, wie Lohne selbst.
Wirtschaft
Handel u. Gewerbe
Stand 1951: Im Landteile des heutigen Stadtgebietes vorwiegend Landwirtschaft (Getreideanbau vor Viehzucht); neben Grundbesitzern stark das Heuerlingssystem. Von 1750-1850 vielfach Hollandsgängerei und Büßgang (Fischfang), daneben Hausweberei mit Handelsbeziehungen nach Holland und England.
19. Jahrhundert
Stand 1951: Lohne ist zu einem bedeutenden Industrieort geworden. In der 1. Hälfte 19. Jh. Einsetzen industrieller Betätigung: Federfabriken, Spinnerei, Siegellackfabrik, Lederfabrik, Öl- und Graupenmühlen, 2 Teerbrennereien, 3 Tabakfabriken, 2 Ziegeleien, Korkenfabrikation (1842), Pinsel-und Bürstenfabrikation (1861), Maschinenfabrikation (1866), Seifenfabrikation (1870), Formstecherei (1880), Torfstreugewinnung (1900), Zementwarenfabrikation (1903), Versandschachteln, Eierkisten und Eierpackungen (1913), mechanische Papierwarenfabrik (1919).
Verkehrseinrichtungen
Stand 1951: Die Lage an der Grenze des Diepholzer Moorgebietes in einer ihrem Bau- und ihrer Oberflächengestalt nach verkehrsgünstigen, flachwelligen und trockenen, altbesiedelten Landschaft hat Lohne zu einem kleinen Verkehrsmittelpunkt werden lassen. Im Mittelalter führte ein von der Flämischen Heerstraße bei Wildeshausen abzweigender Hauptverkehrsweg nach Westfalen und an den Rhein über Lohne. Im neuzeitlichen Straßennetz liegt Lohne nur am Schnittpunkt von mehreren Landstraßen.
Auch im Eisenbahnnetz liegt Lohne abseitig, nur an der Nebenlinie, die von Ahlhorn bzw. Delmenhorst nach Süden über Vechta nach Bramsche an der Hauptlinie Oldenburg-Osnabrück führt. 1888 wurde der Anschluß von Lohne nach Norden nach Vechta gebaut, 1900 die Strecke nach Süden nach Bramsche. Um 1900 wurde auch die Kleinbahn Lohne-Dinklage errichtet. [2]
Verwaltung
Rat
An der Spitze der Gemeinde stand bis 1803 der Vogt als Unterbeamter des Drosten; für die Bauerschaften Untervögte. Dem Kirchspielsvogt (bis 1855) standen Kirchen-, Schul- und Armenoffizialen mit beratender und beschließender Stimme zur Seite. Von 1831 an läßt sich ein gewählter Kirchspielsausschuß (18 Mitglieder) nachweisen, ebenfalls 2 Beigeordnete, dazu Schulvorstand und Armenkommissar. Nach 1855 statt Kirchspielsvogt: Gemeindevorsteher, auf den Bauerschaften Bezirksvorsteher.
Mit der Stadtwerdung stand an der Spitze der Bürgermeister, ihm zur Seite 2 Ratsherren und der Stadtrat (1907: 9, nach 1913: 12 Mitglieder).
Gericht
Lohne bis 1677 Sitz des Gogerichtes, seither teils zur Gerichtsbarkeit der „Herrlichkeit Dinklage " und seit 1837 zum Amtsgerichtsbezirk Vechta. [3]
Lagerbuch Amt Vechta 1769
Lagerbuch des Bisthums Münster 1769
- Anmerkung zur Tabelle:
- 1) = Freye Häuser
- 2) = Schatzbare Häuser
- 3) = Summe der Häuser
- 4) = Darinnen befinden sich
- 5) = Monatliche Schatzung
Städte u. Kirchspiele |
Bauerschaften |
Bauerschaften u.freye Häuser |
1) Klöster, Adel |
1) geistl., priv. |
2) Vollerben |
2) ½ Erben |
2) ¼ Erben |
2) Kötter |
2) Brinksitzer |
3) Effektiv |
3) Reducirt in Vollerben |
4) Vorspann- pferde, Stück |
4) Stallung f. Pferde Stück |
5) Rtlr |
5) fl. |
5) Pf. |
Kirchspiel Lohne |
Dorf Lohne nebst 1 Wassermühle |
Fürstlich | . | 9 | 4 | 3 | 11 | 31 | 45 | 103 | 23 15/16 | 37 | 188 | 24 | 10 | . |
. | Bauerschaft Bockeren u. Merschendorf |
Fürstlich | . | . | 11 | 14 | . | . | 63 | 88 | 21 15/16 | 65 | 242 | 56 | 16 | . |
. | Bauerschaft Ehrendorf u. Suttlohne |
Fürstlich | . | 1 | 13 | 5 | 8 | 5 | 62 | 94 | 23 | 55 | 236 | 54 | . | . |
. | Bauerschaft Nordtlohne nebst 1 Wassermühle |
Fürstlich | . | . | 9 | 5 | . | 3 | 46 | 63 | 14 ¾ | 37 | 148 | 31 | 16 | . |
. | Rittersitz Brettberg |
v.Dorgeloh | 1 | . | . | . | . | . | . | 1 | 1 | . | 12 | . | . | . |
. | Rittersitz Hapen |
v.Haren | 1 | . | . | 1 | . | . | . | 2 | 1 ½ | . | 20 | . | . | . |
Kirchspiel Lohne |
. | Summa: | 2 | 10 | 37 | 28 | 19 | 39 | 216 | 351 | 86 1/8 | 194 | 846 | 166 | 14 | . |
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Adelssitze
Bevölkerung
Bevölkerung
Bevölkerungsverzeichnisse
- Im Bischöflich Münsterischen Offizialat in Vechta sind zugänglich:
- Register und Karteien über Personen und Familien der Kirchspiele Barßel, Friesoythe, Lohne, Oythe, Steinfeld und Vechta.
- Einwohnerverzeichnisse (Seelenregister) von 1749/50 für die meisten Kirchspiele der Ämter Cloppenburg und Vechta und ähnlich geartete Register aus dem 17./18. Jhdt. für die Kirchspiele Dinklage und Steinfeld.
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kichen
Katholische Kirchen
Geschichte
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Bibliografie
Bibliografie-Suche
- Volltextsuche nach Lohne in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Genealogische Bibliografie
- Pagenstert, Clemens: Lohner Familien
- Rote Reihe des Heimatbund für das Oldenburger Münsterland, Heft Nr.10
- Familienkundlicher Arbeitskreis im Geschichtsausschuss, Das Personenschatzungsregister von 1549 für das Amt Vechta, Preis: 6,00 €
- Rote Reihe des Heimatbund für das Oldenburger Münsterland, Heft Nr. 13
- Ludger Kock, Peter Sieve, Einwohnerverzeichnisse aus dem Jahre 1703 der Kirchspiele Steinfeld, Lohne, Vestrup, Bakum, Vechta, Oythe, Langförden, Emstek, Cappeln, Lindern und Essen, Preis: 20,80 €
- Oldenburgische Familienkunde der Oldenburgischen Gesellschaft für Familienkunde e.V., JG 1984, Heft 3
- Personenschatzregister Vechta, Lohne und Langförden 1661, Seiten: 32, Preis: 3,-
Fußnoten
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Heimatforschung in Westfalen
Zufallsfunde
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Unter dem unten genannten Link können sich private Ahnenforschern eintragen, die bereit sind, anderen Ahnenforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Details bitte ausschliesslich beim entsprechenden Forscher erfragen.
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>LOHHNEJO42CQ</gov>